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- tienfung - 08.01.2011

Zitat:Al Sadr ruft zum Widerstand gegen die US-Armee auf

Seit Mittwoch ist der irakische Schiitenführer al Sadr wieder zurück aus dem iranischen Exil. Zwar rief er bei seinem ersten öffentlichen Auftritt zum Widerstand gegen die Präsenz der US-Armee auf. Gleichzeitig bemühte sich der einst hitzköpfige Demagoge aber um konziliantere Töne.

Von Carsten Kühntopp, ARD-Hörfunkstudio Amman

http://www.tagesschau.de/ausland/alsadr100.html

Hoffentlich trifft ihn die Tage ne Hellfire..


- Shahab3 - 08.01.2011

Zitat:Hoffentlich trifft ihn die Tage ne Hellfire..

Echt? Ich dachte die USA möchten aus dem Irak abziehen und ihn einer demokratisch legitimierten Selbstverwaltung überlassen. Da müsste man doch mit Sadr voll auf einer Linie sein.


- tienfung - 08.01.2011

In der Hinsicht bin ich nicht mit der USA übereinstimmig und hoffe das man alle militanten Führer oder Personen die mit diesen zutun haben ausschaltet damit legentlich die irakische Armee/Polizei der einzigste bewaffnete Arm dieser " demokratisch legitimierten Notlösung" darstellt und man nicht irgendwelche Bürgerkriege zwischen Schiiten und Sunniten fürchten muss, da die eine oder andere Seite besser durch Propagandageschwafel und Hasspredigten beeinflusst wird und die jetzige Lage als Expansionsphase betrachtet.


- Shahab3 - 08.01.2011

tienfung schrieb:In der Hinsicht bin ich nicht mit der USA übereinstimmig und hoffe das man alle militanten Führer oder Personen die mit diesen zutun haben ausschaltet damit legentlich die irakische Armee/Polizei der einzigste bewaffnete Arm ... darstellt


Ein Töten Sadrs würde die von ihm angeführte Bewegung doch nicht zerschlagen. Im Gegenteil, ein Mord an ihm mit einer Hellfire, gar in Najaf oder Kerbala, würde historische/religiöse Assoziationen wecken... :roll:

Ein breit angelegter Aufstand gegen amerikanische Truppen mit hunderten Toten wäre als Reaktion vorprogrammiert. Zu erwarten wäre sogar eine Sympathiewelle bis weit in die regierenden Kreise in Bagdad hinein. Du hättest im Effekt höchstwahrscheinlich genau das Chaos, was Du verhindern möchtest.

Zitat:dieser " demokratisch legitimierten Notlösung" darstellt

Was verstehst Du denn unter einer demokratisch legitimierten Notlösung? Die Anführungzeichen markieren ein (mir leider unbekanntes) Zitat?

Zitat:und man nicht irgendwelche Bürgerkriege zwischen Schiiten und Sunniten fürchten muss, da die eine oder andere Seite besser bewaffnet ist und die jetzige Lage als Expansionsphase betrachtet.

Äh, was?

Sadr hat nach Konflikten und Verhandlungen mit der irakischen Regierung die Mahdi Armee weitestgehend entwaffnen lassen. Erhalten blieb ihm lediglich ein Elitekader, den er laut Vereinbarung ebenfalls abzuschaffen hat, wenn die USA abgezogen sind.

Die USA selbst haben übrigens sunnitische Stämme/Clans und Kurden bewaffnet und damit die Gewalt der irakischen Armee und Polizei unterhöhlt. Deine Hellfires könnten demnach lieber midcourse eine 180 Wendung machen, um die irakische Einheit durch das Töten von Quertreibern zu wahren.


- tienfung - 08.01.2011

Shahab3 schrieb:Ein Töten Sadrs würde die von ihm angeführte Bewegung doch nicht zerschlagen. Im Gegenteil, ein Mord an ihm mit einer Hellfire, gar in Najaf oder Kerbala, würde historische/religiöse Assoziationen wecken... :roll:

Ein breit angelegter Aufstand gegen amerikanische Truppen mit hunderten Toten wäre als Reaktion vorprogrammiert. Zu erwarten wäre sogar eine Sympathiewelle bis weit in die regierenden Kreise in Bagdad hinein. Du hättest im Effekt höchstwahrscheinlich genau das Chaos, was Du verhindern möchtest.


Nein, es wär ein anderes Chaos. Anstatt sich gegenseitig wegzusprengen würde man so den Hass gegen die Amis lenken, die dadurch wiederrum nen Grund haben im Irak zu bleiben und weiter terroristisches Gesindel zu jagen. Die Regierungskreise die ihre Sympathie dann offen bekunden können ebenfalls durch hoffentlich loyalere Marionetten ausgetausch werden.

Zitat:Was verstehst Du denn unter einer demokratisch legitimierten Notlösung? Die Anführungzeichen markieren ein (mir leider unbekanntes) Zitat?

Wohl das gleiche was du als demokratisch legitimierte Selbstverwaltung verstehes. Eine übereilig zusammengeschusterte Regierung die im Abzugsfall die Kontrolle übernimmt und möglichst US Pro eingestellt ist.

Zitat:Anführungszeichen können außerdem verwendet werden, um Wörter, Wortgruppen und Teile eines Textes oder Wortes hervorzuheben, zu denen man Stellung nehmen möchte, über die man eine Aussage machen will oder von deren Verwendung man sich – etwa ironisch oder durch die Unterlegung eines anderen Sinns – distanzieren möchte.

Mag man wohl intepretiern wie man will.


Zitat:Äh, was?

Sadr hat nach Konflikten und Verhandlungen mit der irakischen Regierung die Mahdi Armee weitestgehend entwaffnen lassen. Erhalten blieb ihm lediglich ein Elitekader, den er laut Vereinbarung ebenfalls abzuschaffen hat, wenn die USA abgezogen sind.

Die Bauersoldaten bzw die einfachen Soldaten entlassen um ein Elitekader zubehalten der wahrscheinlich eh das gefährlichste darstellte? Gar keine Anhänger und 20 Jahre Knast hätten genau so wirksam sein können.


Zitat:Die USA selbst haben übrigens sunnitische Stämme/Clans und Kurden bewaffnet und damit die Gewalt der irakischen Armee und Polizei unterhöhlt. Deine Hellfires könnten demnach lieber midcourse eine 180 Wendung machen, um die irakische Einheit durch das Töten von Quertreibern zu wahren.

Den größten Fehler der dort je begangen wurde. Anstatt alle Stämme und Clans einfach zu übergehen und am Ende untereinander auszuspielen damit sie sich dank ihrere egoistischen und Machtgeilen Einstellung gegenseitig zerfleischen hatte man sie mit ins Boot geholt, bewaffnet und zahlt ihnen sogar Schutzgelder. (wenn auch mehr in AFG). Einfacher kann man sich ja nicht seine Feinde züchten.


Aber wegen Leute die in diesen Stämmen auch nur normale Menschen sehen die ein Teil vom Kuchen wollten hatte man möglichst auf Waffengewalt verzichtet und sie somit noch gestärkt um hoffentlich ein weng mehr Luft zum Atem zu haben..


- Shahab3 - 08.01.2011

Zitat:Nein, es wär ein anderes Chaos. Anstatt sich gegenseitig wegzusprengen würde man so den Hass gegen die Amis lenken, die dadurch wiederrum nen Grund haben im Irak zu bleiben und weiter terroristisches Gesindel zu jagen. Die Regierungskreise die ihre Sympathie dann offen bekunden können ebenfalls durch hoffentlich loyalere Marionetten ausgetausch werden.
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Den größten Fehler der dort je begangen wurde. Anstatt alle Stämme und Clans einfach zu übergehen und am Ende untereinander auszuspielen damit sie sich dank ihrere egoistischen und Machtgeilen Einstellung gegenseitig zerfleischen hatte man sie mit ins Boot geholt, bewaffnet und zahlt ihnen sogar Schutzgelder. (wenn auch mehr in AFG). Einfacher kann man sich ja nicht seine Feinde züchten.
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Aber wegen Leute die in diesen Stämmen auch nur normale Menschen sehen die ein Teil vom Kuchen wollten hatte man möglichst auf Waffengewalt verzichtet und sie somit noch gestärkt um hoffentlich ein weng mehr Luft zum Atem zu haben..

Mal abgesehen von eklatanten Schwächen im Umgang mit der schönen Deutschen Sprache, ähnelt Deine Ausführung inhaltlich mehr einem Ausdruck von Hass und Frust, als einer geeigneten und durchdachten Strategie zur Befriedung des wirtschaftlichen, zivilen und politischen Lebens im Irak. Darum geht es mir. Und das ist übrigens auch die Basis für Kompromisse der verschiedenen irakischen Fraktionen. Im Prinzip teile ich auch nicht Deinen Gedanken, dass der Irak als Staat mit allen Mitteln zu unterwerfen und mit kontrollierbaren Marionetten zu besetzen ist.


- tienfung - 08.01.2011

Zitat:Mal abgesehen von eklatanten Schwächen im Umgang mit der schönen Deutschen Sprache, ähnelt Deine Ausführung inhaltlich mehr einem Ausdruck von Hass und Frust, als einer geeigneten und durchdachten Strategie zur Befriedung des wirtschaftlichen, zivilen und politischen Lebens im Irak.

Lass mich das gleiche von irgendwelchen iranischen Internetmedien behaupten die du desöftern hier postes und die behaupten wie Israel mal wieder irgendwas in Richtung Sabotage oder ähnlichen versucht. Fördet ebenfalls nicht den Frieden im Nahen Osten.. Genau wie der Anti Amerikanische Einfluss des Iran auf den Irak.

Geschweige den von der Auswahl deines Nicknames der klar machen sollte auf welche Seite des Meinungsunterschiedes du stehs.

Da wir aber zwei unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Auffassungen sind, wird man da leider nix ändern können.

Eine durchdachte Strategie gibs nicht für den Irak und wirds auch nicht geben. Man kann legendlich versuchen das Machtverhältnisse von vielen kleinen dezentralen Milizen oder Stämmen auf einige große umzuwälzen damit man diejenigen besser kontrolliern kann. Zivil wird man nix erreichen solange es Idioten gibt die sich für ihren Glaube sprengen und wirtschaftlichen lockt dies eh keine Interessen an. Außer solche die gerne selbst Einfluss ausüben würden.. wo wir wieder beim Iran wären..

Zitat: Darum geht es mir. Und das ist übrigens auch die Basis für Kompromisse der verschiedenen irakischen Fraktionen. Im Prinzip teile ich auch nicht Deinen Gedanken, dass der Irak als Staat mit allen Mitteln zu unterwerfen und mit kontrollierbaren Marionetten zu besetzen ist.

Der Irak soll nicht mit allen Mitteln unterwerfen werden, wenns nach danach ginge hätte man ihn mehr als zerbombt und wär jetzt nicht "abgezogen". Abgezogen soll hier nun kein Zitat sein sondern eine ironische Verwendung, da man von Kampf auf Ausbildung umgestiegen ist.

Und das man die Nachfolge Regierung mit Pro eingestellten Personal besetzt ist doch mehr als normal. Denkst du man holt direkt die radikalen Stammesführer der sonstiges an die Macht? Dann brauch man ja auch gar nicht abziehen.



Aussagen wie
Zitat:2004 hatte Sadr von Nadschaf aus zwei blutige Aufstände gegen die US-Truppen gestartet, in deren Verlauf hunderte seiner Gefolgsleute starben.
...

reichen für mich um ihn vor ein (Kriegs)gericht zu stellen. Für einen anti amerikanischen Menschen ist dies aber wohl eine Heldentat das er hunderte so aufhetzen konnte bzw, sind die hunderte alle Märtyer..wo es doch im gloreichen Kampf für Allah eine Ehre ist zu sterben. Laut den jüngsten Talibanvertreter im Forum sogar die Pflicht jeden einzelnen ist egal wieviele unschuldige er mitnimmt.


- Erich - 08.01.2011

tienfung schrieb:...

Aussagen wie
Zitat:2004 hatte Sadr von Nadschaf aus zwei blutige Aufstände gegen die US-Truppen gestartet, in deren Verlauf hunderte seiner Gefolgsleute starben.
...

reichen für mich um ihn vor ein Kriegsgericht zu stellen. Für einen anti amerikanischen Menschen ist dies aber wohl eine Heldentat das er hunderte so aufhetzen konnte bzw, sind die hunderte alle Märtyer..wo es doch im gloreichen Kampf für Allah eine Ehre ist zu sterben. Laut den jüngsten Talibanvertreter im Forum sogar die Pflicht jeden einzelnen ist egal wieviele unschuldige er mitnimmt.
damit unterstellst Du, dass der Angriff auf den Irak legal war und den Irakern kein Recht zum Widerstand gegen die Okupanten und ein von diesen eingesetzes Marionettenregime zustand.
Darüber kann man aber auch anderer Meinung sein.
Erst die demokratisch legitimierte Regierungsbildung im Irak hat (im Nachhinein) die Installation eines "Marionettenregimes durch eine ausländische Macht" legitimiert.
Deshalb halte ich auch den folgenden Aufruf für unzulässig:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,738484,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 84,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 08.01.2011

Irak
Schiiten-Prediger ruft zum militärischen Widerstand auf

Eine Chance für die neue Regierung, Widerstand "mit allen Mitteln" gegen die noch im Land befindlichen US-Truppen: Das ist die Botschaft von Ex-Milizenchef Muktada al-Sadr. Vor jubelnden Anhängern hielt er seine erste Rede nach der Rückkehr aus dem Exil.
...



- tienfung - 08.01.2011

Erich schrieb:
tienfung schrieb:...

Aussagen wie
Zitat:2004 hatte Sadr von Nadschaf aus zwei blutige Aufstände gegen die US-Truppen gestartet, in deren Verlauf hunderte seiner Gefolgsleute starben.
...

reichen für mich um ihn vor ein Kriegsgericht zu stellen. Für einen anti amerikanischen Menschen ist dies aber wohl eine Heldentat das er hunderte so aufhetzen konnte bzw, sind die hunderte alle Märtyer..wo es doch im gloreichen Kampf für Allah eine Ehre ist zu sterben. Laut den jüngsten Talibanvertreter im Forum sogar die Pflicht jeden einzelnen ist egal wieviele unschuldige er mitnimmt.
damit unterstellst Du, dass der Angriff auf den Irak legal war und den Irakern kein Recht zum Widerstand gegen die Okupanten und ein von diesen eingesetzes Marionettenregime zustand.
Darüber kann man aber auch anderer Meinung sein.
Erst die demokratisch legitimierte Regierungsbildung im Irak hat (im Nachhinein) die Installation eines "Marionettenregimes durch eine ausländische Macht" legitimiert.
Deshalb halte ich auch den folgenden Aufruf für unzulässig:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,738484,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 84,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 08.01.2011

Irak
Schiiten-Prediger ruft zum militärischen Widerstand auf

Eine Chance für die neue Regierung, Widerstand "mit allen Mitteln" gegen die noch im Land befindlichen US-Truppen: Das ist die Botschaft von Ex-Milizenchef Muktada al-Sadr. Vor jubelnden Anhängern hielt er seine erste Rede nach der Rückkehr aus dem Exil.
...

Den Vorwand des Krieges unter der Vermutung von Massenvernichtungswaffen oder des Verschwörungstheoriengrundes der Öl auf Euroumstellung halte ich ebenfalls für nicht gewichtig genug einen Krieg anzufangen.

Aber unterstellen zu wollen das ich den Irakern kein Recht zum Widerstand geben will ist doch etwas zu einfach ausgedrückt. Man kann auch einen friedlichen Widerstand bilden. Heutzutage ist dies durch unabhänige Medien auch einfacher in alle Welt zu vermitteln als es z.b. damals zu Ghandis Zeiten der Fall war.. Dagegen hat niemand was.

Es aber mit der Ak austragen zu wollen ist zwar zugegeben sehr Ehrenvoll doch im Vergleich zum Feind sehr hoffnungslos und blutig und somit Verschwendung von Menschenleben.


- Shahab3 - 08.01.2011

tienfung schrieb:Aber unterstellen zu wollen das ich den Irakern kein Recht zum Widerstand geben will ist doch etwas zu einfach ausgedrückt. Man kann auch einen friedlichen Widerstand bilden.

Wenn die USA mit Plüschpanzern und Federboas einmarschiert wären, hätte es sicherlich auch einen friedlichen Widerstand gegeben.

:roll:

Passend dazu:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2011/02/Kolonialkrieg?page=2">http://www.zeit.de/2011/02/Kolonialkrieg?page=2</a><!-- m -->
Zitat:Kolonialzeit bis heute: Siegen lernen

Die Militäreinsätze in Afghanistan und im Irak werden nach dem Vorbild europäischer Kolonialkriege geführt.
...
Sieg durch firepower. Wenig später hielt Bush eine der bekanntesten Reden zum Irakkrieg: »mission accomplished«. Doch zu diesem Zeitpunkt wusste es eine Reihe jüngerer Offiziere bereits besser. Unkontrollierbare Aufstandsbewegungen ließen erkennen, dass die »Mission« nicht am Ende, sondern am Anfang stand. Im amerikanischen Militär begaben sich die beweglichsten Köpfe auf die Suche nach historischen Orientierungen, die weniger in die Irre führen würden als der hier noch notorische Verweis auf Japan und Deutschland nach 1945.

Von den triumphalen Höhen der Flugzeugträgerplattform führte diese Suche erstaunlich schnell und erstaunlich tief hinab in die Archivkeller der europäischen Kolonialkriegsführung der fünfziger Jahre. Hier stießen die US-Strategen auf Analysen, die als Blaupause für Kriege der Gegenwart zu taugen schienen. Auch in den fünfziger Jahren hatten westliche Demokratien in geografisch und kulturell weit entfernten Regionen asymmetrische Kriege gegen schwer zu identifizierende Guerilla-Einheiten geführt.

Counterinsurgency (Aufstandsbekämpfung) war und ist das Kennwort dieser Kriegsführung. Und auch wenn die hier verwahrten Traditionen wegen der offen imperialistischen Ziele, der systematischen Folter, der Lagersysteme und der immensen Zahlen ziviler Opfer auf den ersten Blick für westliche Demokratien ungenießbar erscheinen – aus den Beständen ebendieser Keller bedient sich die westliche Kriegsführung im Irak und in Afghanistan in erheblichem Maß.
...
Bereits gegen Ende des Algerienkrieges, um 1960, hatten US-Geheimdienste begonnen, führende französische Strategen, darunter Fachleute für Folter, als Berater und Dozenten für die Offiziersausbildung an Eliteakademien zu rekrutieren und deren Wissen zu sichern. Zu den wichtigsten Ideengebern, die amerikanische Militärs gewinnen konnten, gehörte der Karriereoffizier David Galula, einer der großen Theoretiker der Aufstandsbekämpfung mit praktischen Erfahrungen in Europa, Asien und vor allem Algerien. Seine 1963 publizierte, an der Harvard University geschriebene und von der militärnahen Rand Corporation finanzierte Schrift Counterinsurgency Warfare wurde in den USA schon mit Blick auf Vietnam gelesen. Nach 2003 wurde sie neu herausgegeben und avancierte in den intellektuell wacheren Kreisen der US-Armee schnell vom Geheimtipp zum Standardwerk.
...



- tienfung - 08.01.2011

Zitat:Wenn die USA mit Plüschpanzern und Federboas einmarschiert wären, hätte es sicherlich auch einen friedlichen Widerstand gegeben.

Niemand von Seiten der Usa hat die zivile Bevölkerung gezwungen sich ihr AK zu packen und gegen sie zu kämpfen.

:roll:

Das war Aufgabe von Saddams Truppen die wie bekanntlich versagt haben.


- Kosmos - 08.01.2011

Zitat:Aber unterstellen zu wollen das ich den Irakern kein Recht zum Widerstand geben will ist doch etwas zu einfach ausgedrückt. Man kann auch einen friedlichen Widerstand bilden. Heutzutage ist dies durch unabhänige Medien auch einfacher in alle Welt zu vermitteln als es z.b. damals zu Ghandis Zeiten der Fall war.. Dagegen hat niemand was.
was bringt dieses Vermitteln?

Die Welt wußte von Lügen amerikanischen Regierung, in USA gibt es freie MEdien, Amerikaner kannten alles, unsere gut informierte us patriotische Forumsteilnehmer wußten es auch. Trotzdem sind amerikanische Soldaten marschiert, mit großer Unterstützung daheim.

Propaganda ist eine mächstige Waffe und in USA ist Propaganda eine Kunst.

Realer Widerstand in USA formierte sich als immer mehr Särge zurückkamen, der Krieg immer mehr kostete und es so schien dass dies kein Ende nahm. Das hat angefangen die Patrioten zum nachdenken anzuregen.


- Schneemann - 08.01.2011

Zitat:Irakischer Schiitenprediger kehrt aus Exil zurück

Al Sadr ruft zum Widerstand gegen die US-Armee auf

Seit Mittwoch ist der irakische Schiitenführer al Sadr wieder zurück aus dem iranischen Exil. Zwar rief er bei seinem ersten öffentlichen Auftritt zum Widerstand gegen die Präsenz der US-Armee auf. Gleichzeitig bemühte sich der einst hitzköpfige Demagoge aber um konziliantere Töne.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/alsadr100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/alsadr100.html</a><!-- m -->

Hmm, ich meine, dass er zum Widerstand aufruft, habe ich erwartet. Nur: Was macht denn der "arme Mann", wenn die Amerikaner weiter planmäßig abziehen? Himmel, man kann dem doch nicht den Feind wegnehmen.

Oder müssen bald ein paar Irakis mit US-Flagge über Dünen rennen, quasi als Ersatzbefriedigung? :lol:

Schneemann.


- hunter1 - 09.01.2011

Schneemann schrieb:Hmm, ich meine, dass er zum Widerstand aufruft, habe ich erwartet. Nur: Was macht denn der "arme Mann", wenn die Amerikaner weiter planmäßig abziehen? Himmel, man kann dem doch nicht den Feind wegnehmen.
Nicht vergessen, im Irak gibt es für Schiiten genügend Feindbilder: zuerst mal die Sunniten, dann Kurden, Turkmenen, assyrische Christen, Yesiden...
Nicht zu vergessen die lieben Nachbarn, welche obige Gruppen unterstützen.
Al-Sadr wird auch nach dem Abzug der Amerikaner alle Hände voll zu tun haben.


- Shahab3 - 09.01.2011

hunter1 schrieb:Nicht vergessen, im Irak gibt es für Schiiten genügend Feindbilder: zuerst mal die Sunniten, dann Kurden, Turkmenen, assyrische Christen, Yesiden...

Am besten belegst Du die genannten Feindbilder mal mit einer brauchbaren Quelle.

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<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=8910190899">http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=8910190899</a><!-- m -->
Zitat:Iran Seeking Investment Opportunities in Iraqi Kurdistan
13:17 | 2011-01-09

TEHRAN (FNA)- Acting Iranian Foreign Minister Ali Akbar Salehi proposed that a conference be set up to introduce investment opportunities in the Iraqi Kurdistan region.
...
He also voiced Iran's preparedness to admit Kurdish students to the Iranian state or private universities.

During the meeting, Barham Salih pointed to the historical, religious and geographical relations between the two sides, and said that Iran and Kurdistan region hold common views on many principles.

Also noting the two sides' economic exchanges, he said the volume of trade ties between Iran and Kurdish region now stands at $10 billion.
...