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- ThomasWach - 12.11.2008

Mögliche schiitisch-sunnitische Konflikte zeichnen sich jetzt ab...

Zitat:Iraq's Sunni fighters leave U.S. payroll

The Sons of Iraq are now employed by the Iraqi army. Ruling Shiites still view the fighters with suspicion, and the feeling is mutual. In Baghdad, a bombing kills 31.
...
Iraq's ruling Shiites still view the fighters with suspicion. The hostility reflects the deep mistrust between the country's newly assertive Shiite majority and the onetime Sunni elite, who are angry about their fall from power. If the government alienates the Sunni paramilitary fighters, who number nearly 100,000 countrywide, the fighters could restart their insurgency.

But as the U.S. military prepares to start pulling out of the country, responsibility for the Sons of Iraq was transferred to the Iraqi army. The payments Monday marked the last step in the transition.
...
He and other U.S. military officials played down concerns expressed by many of the Sunni paramilitary members that the Iraqi government might renege on vows to find them jobs in the future.
...

Quelle:
http://www.latimes.com/news/nationworld/world/la-fg-iraq11-2008nov11,0,5141806.story?track=rss



Und bezüglich der US-amerikanischen Armee in Irak...

Zitat:U.S. to cut troop levels in Iraq this month
The cut to 14 brigades comes at least two months earlier than planned

WASHINGTON - Spurred on by a continued decline in violence, the U.S. military will reduce its presence in Iraq to 14 combat brigades this month — at least two months earlier than originally planned.

Military officials say two brigades from the 101st Airborne Division will leave Iraq this month and only one will be replaced.
...
On Wednesday, however, the military announced the 2nd Brigade will instead return to its Fort Campbell, Ky., home base this month, after serving for 13 months, rather than the expected 15.
...
The move leaves about 140,000 U.S. troops in Iraq.

Decline in troop fatalities
U.S. forces have also seen a dramatic decline in troop fatalities, with deaths falling to their second lowest monthly level in October. There were 14 U.S. troops killed last month, including seven lost in combat.
...

Quelle:
http://www.msnbc.msn.com/id/27562814/


- Erich - 16.11.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/irak266.html">http://www.tagesschau.de/ausland/irak266.html</a><!-- m -->
Zitat:Irak billigt Abkommen über US-Truppen
"Das Abzugsdatum 2011 steht"

Die irakische Regierung hat den umstrittenen Entwurf für ein langfristiges Abkommen zur Truppenstationierung mit den USA akzeptiert. Sie sieht es als Erfolg - immerhin stehe das Abzugsdatum 2011 in dem Papier. Aber die irakische Bevölkerung bleibt skeptisch.

...
Stand: 16.11.2008 18:14 Uhr



Wird der Irak nach dem 31.12.2011 sicher bleiben? - Tiger - 16.11.2008

Womit sich die Frage stellt, wie sicher und stabil der Irak ist und inwieweit diese Stabilität durch die US-Truppen gewährleistet wird. Zudem: Wie gut wird die irakische Regierung nach dem Abzug der US-Truppen die bislang erreichte Stabilität bewahren können?
Es ist durchaus möglich, das es im Irak wieder zu Kämpfen zwischen den schiitischen und sunnitischen Milizen kommt, vor allem, falls die irakische Regierung die Sunniten ausreichend genug vor den Kopf stößt. Gewiss, die große Zeit der Al Kaida im Irak - und der islamischen Welt überhaupt - ist wohl vorbei, aber gerade dies könnte die irakische Regierung nun unvorsichtig werden lassen. Die Ambitionen eine Moktadr al-Sadr und anderer könnten ebenfalls neue Unruhe verursachen, und dann wären da noch die Nachbarstaaten...


- ThomasWach - 17.11.2008

Mal etwas in Sachen alltäglicher Gewalt auf den Straßen Bagdads und über die "Kreativität der Terroristen", die allerdings auch ihre derzeitige schlechte Lage illustriert:

Zitat:Militants Turn to Small Bombs in Iraq Attacks

By KATHERINE ZOEPF and MUDHAFER AL-HUSAINI
Published: November 13, 2008
BAGHDAD — They are usually no bigger than a man’s fist and attached to a magnet or a strip of gummy adhesive — thus the name “obwah lasica” in Arabic, or “sticky bomb.”

Light, portable and easy to lay, sticky bombs are tucked quickly under the bumper of a car or into a chink in a blast wall. Since they are detonated remotely, they rarely harm the person who lays them. And as security in Baghdad has improved, the small and furtive bomb — though less lethal than entire cars or even thick suicide belts packed with explosive — is fast becoming the device of choice for a range of insurgent groups.

They are also contributing, in the midst of an uptick in violence, to a growing feeling of unease in the capital.

Quelle:
http://www.nytimes.com/2008/11/14/world/middleeast/14stickybombs.html


- Erich - 02.12.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/bush344.html">http://www.tagesschau.de/ausland/bush344.html</a><!-- m -->
Zitat:Interview mit ABC
Bush gibt Fehler beim Irak-Krieg zu

...Stand: 02.12.2008 07:36 Uhr



- Seleukos - 03.12.2008

Die Deutschen Medien vermelden da ja grundsätzlich nur, was ihnen passt. Der böse, böse, böse Dubya sieht endlich seine Fehler ein, nicht wahr?

Zwei Tage vorher hat er noch das gesagt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://abcnews.go.com/Politics/Story?id=6353033&page=1">http://abcnews.go.com/Politics/Story?id=6353033&page=1</a><!-- m -->
Zitat: “I’d like to be a president [known] as somebody who liberated 50 million people and helped achieve peace”

“I would like to be a person remembered as a person who, first and foremost, did not sell his soul in order to accommodate the political process”



- Erich - 03.12.2008

ach Gott, Seleukos, es ist doch ein Fortschritt dass Bush jr. zugibt, dass die Märchen mit den "Massenvernichtungsmitteln" schlicht und einfach Blödsinn waren - wieso willst Du diesen positiven Abschiedseffekt noch kaputt machen?
Für den Irak selbst bringt das ja - leider - nicht mehr viel, und was sich Bush da über seine Verdienste für den Frieden anmaßt ist doch die nächste große Lüge:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://faz-community.faz.net/blogs/bagdad/default.aspx">http://faz-community.faz.net/blogs/bagdad/default.aspx</a><!-- m -->
Zitat:Bagdad Blue

Die Gewalt hat nachgelassen in Bagdad und im ganzen Irak. Aber Sicherheit herrscht noch lange nicht. Die Amerikaner sind weiter verschanzt in der „Green Zone“ am Tigrisufer, das Bagdad der Iraker bleibt die „Red Zone“. Doch die grüne Zone soll schon Anfang 2009 formal den Irakern übergeben werden, und in der roten Zone blüht vielerorts orientalisches Leben. Irgendwo zwischen Krieg und Frieden, zwischen Grün und Rot liegt „Bagdad Blue“. Der Washington-Korrespondent der F.A.Z., Matthias Rüb, zum vierten Mal als „eingebetteter” Reporter im Schutz amerikanischer Truppen im Irak, versucht Messungen der Farbtemperatur.
....



- Schneemann - 03.12.2008

Ehrlich gesagt finde ich es doch schon auch recht beachtlich, dass Bush jr., der bisher mit nervtötender Messiahs-Art und Kritikresistenz auftrat, sich zu dieser Aussage entschlossen hat. Und ja, ich finde es gut, dass er es gesagt hat (wenngleich auch spät).

Abgesehen davon: Er hat (vielleicht) auch recht, wenn er sagt, dass man die Folgen seines Wirkens erst in 50 Jahren richtig verstehen wird. Vielleicht bringt er tatsächlich einen Demokratieansatz in die arabische Welt (mit) ein, von dem wir heute noch gar nicht glauben können, dass er überhaupt irgendwann so (positiv) gesehen werden könnte. Fällt ja besonders in diesen Tagen auch nicht leicht...

Schneemann.


- Seleukos - 03.12.2008

Was ist schon dabei was er jetzt gesagt hat? Es sind lediglich die linken und die Deutschen Medien, die sich an dieser Aussage aufgeilen!
Damals hat jeder gewußt, daß Saddam an WDMs bastelt und diverse Geheimdienste haben das lautstark bestötigt.
Jetzt sagt er:
"Die mir damals vorliegenden Informationen waren wohl leider falsch"

und die ganzen Bushbasher fangen daraufhin an ihren Lurch zu würgen und jubeln ein "Bush gibt zu er hat gelogen"...

Warum Bush die welt sicherer gemacht hat:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/article2344780/Warum-Bush-die-Welt-sicherer-gemacht-hat.html">http://www.welt.de/politik/article23447 ... t-hat.html</a><!-- m -->


- Schneemann - 03.12.2008

Also das er an WDMs gebastelt hat, wage ich zu bezweifeln. Wollen? Ja, er wollte sie. Aber er hatte sie nicht - und hätte sie in absehbarer Zeit auch nicht bekommen...

Schneemann.


- Seleukos - 03.12.2008

Er hatte ja schon welche - und sie auch eingesetzt, sogar gegen Nachbarländer (als ob gegen das eigene Volk nicht schlimm genug war).

Er selber hat nach seiner Verhaftung in Verhören auch zugegeben, daß er bewußt den Anschein gewahrt hat, er habe noch immer WMDs, um Nachbarn und das eigene Volk einschüchtern zu können.

Hätte er die Inspektoren nicht dauernd behindert und rausgeworfen sondern gesagt: "Schaut rum wo ihr wollt, wir haben nichts mehr", so hätte er nicht sich vielleicht nicht an der eigenen Standhaftigkeit hochziehen können, er wäre jedoch noch immer im Amt - und die Iraker noch immer unterdrückt.

Von daher bin ich froh, daß er die Welt im unklaren gelassen hat. Auf Dauer wird es für alle positiv gewesen sein, daß er weg ist.
Der Irak wird keine Nachbarländer mehr überfallen, es wird keine geplanten Genozide am eigenen Volk im Irak geben, der Irak wird keine Terroristen mehr unterstützen (was er sehr wohl getan hat!) und zig Millionen Menschen sind befreit!

Das Einzige was mir mißfällt ist die Lage der Christen im heutigen Irak - die hat sich drastisch verschlechtert!


- Erich - 04.12.2008

Seleukos schrieb:Er hatte ja schon welche - und sie auch eingesetzt, sogar gegen Nachbarländer (als ob gegen das eigene Volk nicht schlimm genug war)....
er hatte welche, stimmt, Du vergisst aber zu erwähnen, dass er die von den USA geliefert erhalten hat - und größtenteils im Krieg gegen den Iran (der Rest gegen das eigene Volk) verpulverte.
Bush hat die Tatarenmeldungen über weiteren Besitz zumindest - trotz aller Zweifel - glauben wollen, wenn diese nicht sogar von der Bush-Regierung selbst lanziert wurden.
Ich erinnere an den peinlichen Auftritt von Powell im Sicherheitsrat.

Seleukos schrieb:Das Einzige was mir mißfällt ist die Lage der Christen im heutigen Irak - die hat sich drastisch verschlechtert!
nicht nur der Christen - nahezu aller Iraker mit gewissen Ausnahmen bei den Kurden; und hunderte von toten GIs nicht zu vergessen ....


- ThomasWach - 10.12.2008

"Gute Nachrichten"...

Zitat:Iraq violence at 5-1/2 year low, Petraeus says

ROME (Reuters) - Violence in Iraq has in the past few weeks fallen to its lowest level since summer 2003 and security gains, while still at risk of reversal, are less fragile than before, General David Petraeus said on Tuesday.
...

Quelle:
http://www.reuters.com/article/topNews/idUSTRE4B86G720081209

und

Zitat:British forces to start leaving Iraq in March: down to 400 by summer

British troops will start pulling out of Iraq in March and, by next summer, there will be just 400 British personnel in the country, a senior defence source said yesterday.

The troops will make way for several thousand American soldiers who are to move into the British base at Basra airport, in the south of the country. The SAS squadrons that are currently operating from Baghdad on counter-terrorist missions will also be withdrawn and are expected to be transferred to Afghanistan to fight the Taleban.
...
Some of the most valuable equipment, however, will be transferred to Afghanistan. This will include the half-dozen Merlin helicopters that are operating in Iraq and all the pilotless Desert Hawk drones.

Quelle:
http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/iraq/article5315269.ece


- Schneemann - 17.12.2008

Zitat:TERROR IM IRAK

Viele Tote bei Doppelanschlag in Bagdad

Die irakische Hauptstadt Bagdad ist von zwei Anschlägen erschüttert worden. Innerhalb kurzer Zeit explodierten zwei Bomben im Zentrum. Mindestens 25 Menschen wurden dabei getötet und über 50 verletzt.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,596959,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 59,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Shahab3 - 18.12.2008

@Seleukos

Zitat:Da fliegen vor allem deshalb keine Schuhe durch den Raum, weil der Schuhwerfer 5min danach hinter dem Gebäude an die Wand gestellt würde...

Die Frage ist, warum Schuhe durch den Raum fliegen, statt Blumen und Konfettiregen. :wink: Daraus ergibt sich vielleicht auch die Antwort auf die Frage, warum diese Schuhe woanders nicht fliegen.

Zitat:Wieso werden bewußt oppositionelle Gruppen aufgerüstet?

Die sunnitischen Clans hatten zur Zeit Saddam Husseins bekanntlich eine herausragende Stellung. Sie waren teilweise verwandt und bildeten das verlässliche Rückgrat des Systems. Diese Position hatten sie mit dem Sturz des Baath-Regimes auf einmal verloren.

Aus diesem Grund bildeten die Clans nun den Kern des bewaffneten Widerstands, gemeinsam mit ausländischen Extremisten. Sie gaben diesen Unterschlupf organisierten deren Einsickern und koordinierten gemeinsame Angriffe gegen die gemeinsamen Gegner. Die Besatzung und die neue schiitisch/kurdisch dominierte Regierung, die einen vermeintlichen Pakt mit dem Feind eingegangen waren.

Die ausländischen Kader der Al-Kaida haben aber irgendwann begonnen schrittweise die Kontrolle in den sunnitischen Gebieten zu übernehmen und unterwanderten auf diese Weise ebenfalls den traditionellen Machtbereich der hiesigen Clans. Das führte bekanntlich ebenfalls zu Unmut.

Darüber hinaus drängten die arabischen Staaten immens darauf, dringend etwas gegen die schiitisch-kurdische Dominanz innerhalb des neuen irakischen Machtgefüges zu unternehmen. Man darf nicht vergessen, dass das irakische Baath-Regime lange Zeit das Bollwerk/den Puffer gegen die Shia bildete und dazu massiv finanziell von sunnitisch-arabischer Seite unterstützt wurde.

Dieser war nun mit Hilfe der USA zusammengebrochen. Ihnen drohte das Damoklesschwert einer erwachten Schia vom Iran bis zum Libanon, der schlimmstenfalls die in ihren Staaten unterdrückten schiitischen Minderheiten ebenfalls zum aufbegehren ermutigt. Ein Horrorszenario für die dortigen Königshäuser.

Nach Verhandlungen mit wichtigen Clanführern wurde unter der irreführenden Bezeichnung "Troop Surge" der so lange geforderte Strategiewechsel eingeläutet. Man half diesen Gruppen die Kontrolle über ihre Stammesgebiete wieder zu erlangen. Mit Geld und mit anderenorts beschlagnahmten Waffen.

Diese Waffen der sunnitischen Baath Milizen richteten ab diesem Zeitpunkt nicht mehr gegen die US-Truppen. Sie werden sich nach deren Abzug aber gegen den irakischen Staat, schiitische Gruppen und die kurdische Autonomiebehörde richten. Das war von Anfang an abzusehen. Eine spätere Spaltung des Landes wäre ja schließlich auch der Optimalfall für die Amerikaner und Araber.
Also wie deutlich kann man ein Land noch nachhaltig destabilisieren? Richtig wäre gewesen, sowohl die Al-Kaida als auch die Baath-Kader und Clans zu auszuschalten. Also genau das zu tun, was der Normalbürger unter Troop Surge verstanden hätte. Genau das hat man aber nicht getan.