(Waffe) Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Deutschland (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=54) +--- Forum: Neue Projekte der Bundeswehr (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=56) +--- Thema: (Waffe) Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) (/showthread.php?tid=5561) |
RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - ObiBiber - 13.12.2023 (13.12.2023, 11:26)Seafire schrieb: https://www.welt.de/politik/deutschland/article249007698/Bundeswehr-Anti-Drohnen-System-offenbar-fuenfmal-teurer-als-geplant.html Hier fehlen die Hintergründe… ich vermute ja dass man hier als Basis von der „qualifizierten Fliegerabwehr“ als Basis ausgeht… dort war angedacht dass mittels 40mm GMW auf Boxer Basis Drohnen bekämpft werden sollen… das aktuelle Projekt beinhaltet ja einen massiv leistungsfähigeren Skyranger30 und einen Nachfolger für Roland auf Basis Boxer und Iris-t SLS also die Kosten wundern mich nicht…ich denke da ist auch der Sofortbedarf für die skyranger30 Boxer enthalten… oder zumindest ein paar Nachweismuster RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - ObiBiber - 11.01.2024 https://www.hartpunkt.de/skyranger-30-von-rheinmetall-erreicht-wichtigen-entwicklungs-meilenstein/ hört sich gut an RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - Jack Ryan - 19.01.2024 https://www.bmvg.de/de/aktuelles/entwicklung-luftverteidigungssystems-landoperationen-5726548 Zitat: "Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat die finanziellen Mittel zur Produktion von Prototypen eines Flugabwehrsystems für den Nah- und Nächstbereichsschutz bewilligt. Damit ist der Weg frei für die Entwicklung eines neuen Systems auf der Basis des Radpanzers Boxer." RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - alphall31 - 19.01.2024 Das könnte allerdings auch heißen das man von einem funktionierendem System noch weit entfernt ist . Das man wenigstens die Finanzmittel für einen Prototypen bereitgestellt hat ist schon mal ein Fortschritt. RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - Falli75 - 20.01.2024 Um einfach mal das was man so in YouTube sieht umzusetzen: Hat jemand schon mal von Entenschießen gehört, oder etwas gesehen? Schrotflinten halbautomat mit Pfefferkorn großer Ladung, vielleicht mit diesem Zielsystem aus Israel, in jeder Infanterie Gruppe, bringt viel für wenig Geld. RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - Schlingel - 20.01.2024 (19.01.2024, 19:21)alphall31 schrieb: Das könnte allerdings auch heißen das man von einem funktionierendem System noch weit entfernt ist . Das man wenigstens die Finanzmittel für einen Prototypen bereitgestellt hat ist schon mal ein Fortschritt. Nun, der erste Prototyp soll ja erst 2028 bereit stehen. Es wird ja hoffentlich möglich sein diesen Zeitansatz einzuhalten, auch wenn einiges noch nicht ausgereift oder fertig entwickelt ist. Die Mittel zu bewilligen ist allerdings ein positiver Schritt, da bin ich ganz bei dir. (20.01.2024, 00:07)Falli75 schrieb: Um einfach mal das was man so in YouTube sieht umzusetzen: Ähnlich habe ich auch gedacht, als in der Kriegsführung die Rolle der Drohnen in den vergangenen Jahren immer stärker zunahm. Dementsprechend habe ich mich zuletzt stärker mit dem Thema beschäftigt, und bin vorerst zu folgendem Ergebnis gekommen: Grundsätzlich ist es möglich, Drohnen mit einer Schrotflinte und speziellen Ladungen zu deren Bekämpfung (gibt es alles schon) vom Himmel zu holen. Das Hauptproblem ist jedoch die Reichweite der Schrotflinten, welche momentan nicht zufriedenstellend für eine zuverlässige Drohnenbekämpfung ist. Bei den meisten erfolgreichen Versuchen und Tests, die ich bisher gesehen habe, trifft man auf Distanzen die für das heutige Schlachtfeld größtenteils irrelevant sind. Grundsätzlich muss man aber erstmal bei den unterschiedlichen Drohnentypen und deren Verwendung ansetzen: Selbst die kleinen "billigen" Aufklärungs- und Überwachungsdrohnen (reconnaissance) haben mittlerweile eine dermaßen gute Auflösung und Flugleistung, dass die gewöhnliche Flughöhe weit außerhalb der Reichweite einer Schrotflinte liegt. Noch dazu ergibt sich daraus das Problem, dass sie in dieser Höhe je nach Wetterlage auch schwierig visuell aufzuklären sind. Wenn diese Drohnen weit genug runterkommen kann man sie zwar bekämpfen, da sie oftmals statisch in der Luft stehen, doch eigentlich gibt es kaum Gründe, dies zu tun. Dann wären da noch die Drohnen, welche mit (Mörser-) Granaten als "Bomber" fungieren (drone dropped munitions) und diese meist aus großer Höhe auf Stellungen abwerfen. In manchen Videos sieht es so aus, als würden die Drohnen sich relativ nah am Ziel befinden,meist täuscht das jedoch und erst wenn die Kamera "rauszoomt" bekommt man ein Gefühl, wie hoch die Drohne tatsächlich fliegt. Folglich ebenfalls schwierig aufzuklären und noch schwieriger zu bekämpfen, auch mit einer Schrotflinte und speziellen Ladungen. Die Ukrainer sind aber teilweise dazu übergegangen, mit diesen Drohnen in "StuKa-Manier" Granaten präzise in die Eingänge von Unterstände oder Gebäude zu werfen. Sprich Drohne kommt runter, nutzt den Schwung um die Granate horizontal zu beschleunigen, wirft ab und zieht wieder hoch. Bei dieser Einsatzform könnte eine Schrotflinte nützlich sein, sofern man einen Soldaten mit dieser abstellt, der sich einzig und allein auf den Luftraum in direkter Umgebung konzentriert. Dann wären da noch die Kamikaze- / FPV Drohnen. Diese kommen natürlich einmal in die Reichweite einer Schrotflinte beim Zielanflug, allerdings sind diese aufgrund der Geschwindigkeit ebenfalls schwer aufzuklären und ab dem Zeitpunkt der Aufklärung hat man maximal noch ein paar wenige Sekunden und maximal eine Chance zu Bekämpfung, ansonsten kann man nur hoffen, dass man nicht selbst das Ziel darstellt. Es gibt viele Videos, in welchen die Drohne garnicht erkannt wird, wenige Videos in welchen Sie mir Handfeuerwaffen bekämpft wird und nur sehr, sehr wenige Videos, in welchen die Bekämpfung gelingt (meist dann aus üblichen Handfeuerwaffen (hier wäre eine Schrotflinte dann nützlich). Das es kaum Videomaterial zur erfolgreichen Bekämpfung von Drohnen mittels Schrotflinte in einer realen Gefechtssituation gibt (Ich kenne zumindest keines), könnte man dann noch als weiteren Indikator für deren Ineffizienz anführen. Denn wenn etwas funktioniert, wird es meist einfach gemacht. Und ich denke nicht, dass noch keiner auf die Idee kam. Gab dazu auch schon verschiedene Tests von Armeen, die Quellen finde ich aber gerade nicht mehr. Auf die schnelle nur folgendes: Zitat:But finding an effective defense against drones has been no easy task. Conventional small arms, everything from shotguns to machine guns, failed to bring down drones armed with explosives in an early evaluation last January, according to an Army source not authorized to speak on the effort.https://www.military.com/daily-news/2016/01/29/army-testing-new-weapons-to-combat-weaponized-drones.html Zusammenfassend kann man also sagen, dass es weit effektivere Methoden zur Bekämpfung von Klein- und Kleinstdrohnen gibt, gerade im EloKa-Bereich. Schrotflinten werden sich dort m.M.n. nicht durchsetzen. RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - Wodan - 20.01.2024 Hast Du schon mal mit einer Flinte auf Enten (Tauben, Tontauben, Gänser (höhere Korngröße)) geschossen? Das Zielen/treffen ist mit etwas training garnicht das Ding. Aber die maximale effektive Entferung sind 35m. Mit dem richtigen Schrott, Zielsystem und einer SL-Flinte vielleicht 40m. Ohne ist alles über 30 schon echt anspruchsvoll. Wir groß sind Pfefferkörner in Millimetern? Wie dicht und groß ist damit die Deckung? RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - Schlingel - 20.01.2024 Bitte löschen RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - Helios - 20.01.2024 ABM ist doch vom letztlichen Wirkprinzip nichts anderes als die moderne, weitreichende Form der Kartätsche, was wiederum die artilleristische Variante der Schrotladung darstellt - so ganz grob gesprochen. Insofern geht es beim NNbs basierend auf Skyranger 30 genau darum, nur halt in einer adäquaten Dimensionierung und mit der entsprechenden Reichweite. RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - ObiBiber - 20.01.2024 Aufgrund der obigen Erkenntnisse halte ich den skyranger30 auch für das wichtigere Fahrzeug im NNBS Verbund… diese einfachen, jedoch auch sehr gefährlichen Drohnen, machen in Zukunft die Masse aus… da sind aktuell in der Ukraine auf beiden Seiten tausende täglich im Einsatz! die großen und komplexeren Drohnen, Hubschrauber und hochwertige Flugkörper sind dann Ziele für Iris-t SLS und zwischendrin iranische Shabeb Drohnen…von denen auch mal 100 am Tag eingesetzt werden… die sind wiederum Ziele für beide Systeme! Die skyranger30 werden ja hoffentlich auch bald als Sofortbedarf bestellt… diese kommen dann vermutlich schon 2026! in Kombination mit den dann vorhandenen Iris-t SLM ist das auch schon ganz ok… ich hoffe nur dass man sehr schnell dann mehr als 18 Skyranger30 Sofortbedarf bestellt! NNBS Teil 1 … also Iris-t auf Boxer…wird dann ab 2028 der goldstandard… und kann eine Brigade in der Bewegung schützen! RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - Schaddedanz - 24.01.2024 (20.01.2024, 09:11)Helios schrieb: ABM ist doch vom letztlichen Wirkprinzip nichts anderes als die moderne, weitreichende Form der Kartätsche, ... Der Fachbegriff ist "Schrapnell". ABM sind Drall zündende Schrapnellgranaten für die Flugabwehr hat man sowas auch mal mit Luftdruckzündern (Luftdruck nimmt ab, Zündfedergegedruck sinkt = boom) hergestellt. "Kartätschen" sind Schrottladungen für den unmittelbaren Nahbereich (0-50m) die riesige Streuung ist dabei bewusst gewollt um möglichst viel anstürmende Inf mit einem letzten Schuss zu töten bevor der Geschützeinsatz effektiv unmöglich wird. (wurde auch mit der PzH2000 getestet, Kies vom Boden neben dem Geschütz + max. Treibladung, Streuung top, Rohr nach Schuss schrottreif, Felder und Züge weg) RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - Nadine - 25.01.2024 Ich finde in der Diskussion um die Drohnenabwehr gehen die Jammer immer mehr verloren, dabei hat die Bundeswehr hier durchaus erprobte und bewährte Lösungen, die vor allem auch günstig sind. Es muss kein teures Luftverteidigungssystem die billigen Teile vom Himmel holen, wenn ein Jammer es genauso gut kann. Von daher finde ich, dass man die Drohnenabwehr eigentlich deutlich differenzierter benennen müsste, als es aktuell der Fall ist. Alles ist irgendwie Drohne. RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - Helios - 25.01.2024 (25.01.2024, 18:40)Nadine schrieb: Ich finde in der Diskussion um die Drohnenabwehr gehen die Jammer immer mehr verloren EloKa steht immer im Schatten von "Knall Peng", warum sollte das in dem Fall anders sein? Gegen die Billigstdrohnen meist auf kommerzieller Basis wird das ein sehr entscheidender Baustein sein, der zumindest vergleichsweise günstig ist, allerdings auf der Ebene auch nur einen sehr eingeschränkten Nutzen besitzt. Für die Ebenen darüber fehlt die öffentliche Diskussion, das bedeutet aber nicht, dass nichts passiert. RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - Schneemann - 26.01.2024 Zitat:Germany's military procurement agency inks deal with ARGE NNbS for air defence systemhttps://armyrecognition.com/defense_news_january_2024_global_security_army_industry/germany_s_military_procurement_agency_inks_deal_with_arge_nnbs_for_air_defence_system.html Schneemann RE: Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs) - DeltaR95 - 26.01.2024 Zitat:https://esut.de/2024/01/meldungen/47054/boxer-fuer-qualifizierte-fliegerabwehr-auf-dem-abstellgleis/ Heimlich, still und leise geht eine VJTF ohne versprochene Fähigkeit vorbei und 24 Millionen an Steuergeld ist weg... Erkenntnisgewinn? Vermutlich nichts, was bei der Lösung vorher nicht schon absehbar war... |