Libanon - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Libanon (/showthread.php?tid=1882) |
- Schneemann - 22.07.2006 Nachtrag: Ich habe gerade noch ein wenig recherchiert und muss, ähnlich wie Turin, sagen, dass i. d. T. auch "nur" Ausgaben von 500 Millionen US-Dollar für bunkerbrechende Waffen sehr viel ist. Eine GBU-28 "Bunker Buster" kostet etwa 145.000 Dollar. Man könnte also rund 350 dieser Bomben anschaffen - und das sind keine kleinen Bomben (4.000 Pfund). Schneemann. - Iraner - 22.07.2006 Hätte mit einem höheren Preis gerechnet. Nun, hatte mir grad mal die Freude gemacht und nach den Angaben von Schneemann ausgerechnet, wieviele Bomben zum Einzelpreis von etwa 145.000 US-$ man für 500 Mio. bekommen würde - auch wenn es schwachsinnig wäre, wie wir eben geklärt haben. 3.448,3 GBU-28. Entschuldigt meinen Zynismus, aber jenes Land, welches mal trotz dieser Illusion mit dreieinhalbtausend GBU-28 angegriffen wird, dessen Regierung kann sich wortwörtlich im Untergrund verkriegen. - Schneemann - 22.07.2006 Sehe gerade - nach Iraners Post - , dass ich mich dieses Mal verrechnet habe. Es waren ca. 3.500 und nicht nur rund 350 Bomben dieses Typs, wie ich oben geschrieben habe. Habe wohl bei den 500 Millionen Dollar eine 0 vergessen. Muss an der Hitze liegen. Aber umso besser: Ich meine, die Zahl von potentiell möglichen 3.500 Bomben sollte einem den Umfang einer "nur" 500 Millionen US-Dollar teuren Waffenlieferung aufzeigen. Gleichzeitig führt diese Zahl auch die zunächst angegebenen 500 Milliarden $ ad absurdum. Schneemann. - Erich - 22.07.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5740356_NAV_REF1,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F1,00.html</a><!-- m --> Zitat:Hisbollah feuert Raketen auf Israelund die Anzeichen für eine Bodenoffensive mehren sich <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=3834&time=1153339454">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... 1153339454</a><!-- m --> - dazu Zitat:postete Seccadund ARD-Brennpunkt: "Vor der Bodenoffensive" <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/video/0,1315,OID5739120_RES,00.html">http://www.tagesschau.de/video/0,1315,O ... ES,00.html</a><!-- m --> tja, so ist das -- nachdem sich Israel bereits bei seiner ersten Besetzung im Libanon die (ursprünglich durchaus gewogene) schiitische Bevölkerung zum Feind gemacht hat, vergeigt es jetzt das zweite mal seinen Einsatz: jetzt werden auch noch die Christen bombardiert und damit in die Arme der Gegner Israels getrieben; <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5740778_REF1_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m --> Zitat:"New York Times" berichtetund mit den Ausgaben, die die Hochrüstung des israelischen Militärapparats kostet, wird auch noch die Wirtschaft dieses kleinen Landes so ruiniert, dass der Staat Isreal alleine deshalb in existentielle Nöte geraten muss - Turin - 22.07.2006 Zitat:und mit den Ausgaben, die die Hochrüstung des israelischen Militärapparats kostet, wird auch noch die Wirtschaft dieses kleinen Landes so ruiniert, dass der Staat Isreal alleine deshalb in existentielle Nöte geraten mussSehr zweifelhaft. Israel finanzierte schon bisher seine massiven Rüstungsvorhaben durch Sponsoring made in USA. Wieso also zum jetzigen Zeitpunkt, der gemessen an militärischen Engagements der Vergangenheit nicht herausragend ist, existentielle Nöte erreicht werden sollten, ist mir schleierhaft. Da muss schon Wunschdenken eine beträchtliche Rolle in der Betrachtung spielen. Die Lieferung ist noch nicht mal eine zusätzliche, sondern war vor geraumer Zeit geplant. Wieviel davon über FMS und Co. von den USA getragen werden, darf man sich denken. - Der_Schakal - 22.07.2006 Israel ist der grösste Empfänger von Militärhilfen aus den USA. Irgendwo habe ich gelesen das selbst alle anderen Empfänger zusammen nicht das Volumen Israels erreichen. Ich meine die Saat 5 Fregatten sind zu 70 % von den USA finanziert. Die M16/M4s kriegt Israel wohl für einen Symbolischen Preis. Die ersten 209er sind ja komplett von Deutschland bezahlt (wenn ich mich recht erinnere) und die neuen Boote sollen zu 2/3 auch von Deutschland finanziert werden. Wie es bei den Flugzeugen aussieht weiss ich nicht, aber dürfte wohl auch nicht anders aussehen... Der Schakal - Iraner - 22.07.2006 Alleine dass Israel die Einheiten auf gut Deutsch in den Arsch geschoben bekommt, obwohl sie ja angeblich eine ziemlich gesunde Wirtschaft haben, ist unerhört. Das mit den U-Booten kann ich auch nicht nachvollziehen. - Seccad - 22.07.2006 Zitat:War will end in favor of Lebanesehttp://www.iribnews.ir/Full_en.asp?news_id=217831 Bisherigen Verlusste der Hizballah: 1- Hasan Yasin (Bilal) 1970 Mecdel Silm geboren. 1986 (mit 16) am islamischen Wiederstand teilgenommen. An vielen Operationen gegen den Feind teilgenommen. 2- Haidar Awad Faitarouni (Ebu Turab) 1978 Baalbek geboren. 2001 dem islamischen Wiederstand beigetreten. Vorher schon wegen seiner an Tage gelegter Heldenhaftigkeit von Hizballah Generalsekräter Seyyid Hasan Nasrallah sehr gelobt. 3- Hassan Ahmed Nasser 1965 geboren in Kuveyt. Verheiratet Vater von 3 Kindern. 1991 den Reihen des islamischen wiederstands beigetreten. Wegen seiner heldenhaftigkeit beim Wiederstand mehrere Male von Hizballahführer gelobt. ( inna lillah ve inna ileyhi raciun ) - fieserfettsack - 22.07.2006 Zitat:Iraner posteteVor kurzem habe ich einen Bericht im Auslandsjournal gesehen. Der israelischen Wirtschaft geht es sehr schlecht. Man ist also auf diverse Waffenlieferungen angewiesen. Ich denke kaum das dieses Land ohne Hilfe, eine derart hochgerüstete Armee finanzieren könnte. Ob Waffen in diesem Umfang unbedingt notwendig sind, nur damit Israel völlig entfesselt rumbomardieren kann, ist eine andere Frage. - Ingenieur - 22.07.2006 Hmm, also ich glaube nicht, dass die Israelis auf irgendeine Weise ihre massiven Militärausgaben selbst bezahlen könnten. Die israelischen Verteidigungsausgaben betragen momentan ca. 8 Mrd $. Wenn die Israelis nicht vergünstigte Preise bekommen würden, dann würde ich den "realen" Wehretat auf mind 11 oder 12 Mrd. Kürzlich habe ich gelesen, dass die Finanzhilfen der USA an Israel bei 2 Mrd $ liegen. Sind wir also bei 14 Mrd $. Das ist aber noch nicht alles: Israel hat ein sehr hohes Auslandsdefizit und müsste normalerweise sehr hohe Zinsen bezahlen. Durch Kreditgarantien der Vereinigten Staaten und Deutschlands erhalten sie aber internationale Kredite trotzdem zu günstigen Konditionen. Wenn Israel das alles selber tragen müsste, dann würden die öffentlichen Finanzen sehr schnell zusammenbrechen oder Israel könnte sich gewisse Sachen wie eine moderne Armee, ein staatliches Gesundheitssystem oder sein exellentes Bildungssystem (was auch Grundlage seines wirtschaftlichen Erfolges ist) gar nicht leisten. @Iraner, wenn du also darüber meckerst, dass Israel so massive westliche Hilfe kassiert, dann musst du dir überlegen, dass es ohne diese Hilfe den Staat Israel gar nicht mehr gäbe! @fieserfettsack Habe ich auch gelesen. irgendwas von über 200 000 Arbeitslosen. Laut Wikipedia leben auch ca. 22% der Israelis unter der Armutsgrenze (liegt zwischen 450 und 650 € im Monat). War auch eines der Hauptthemen der Arbeiterpartei während der diesjährigen Knesset-Wahlen. Quellen für Militärausgaben und BIP: wikipedia:Israel <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/pt/2006/06/13/a0091.1/text">http://www.taz.de/pt/2006/06/13/a0091.1/text</a><!-- m --> - Erich - 22.07.2006 fieserfettsack & Ingenieur haben Recht; ohne die massive Wirtschafthilfe aus den USA wäre Israel längst pleite - begründet durch die imensen Kosten, die der Militärapparat verschlingt; bei nur 7 Mio. Einwohnern (!) und einem BIP von gut 125 Mrd. US-$ lässt sich die gigantische Rüstungsmaschinerie Israels <!-- m --><a class="postlink" href="http://globaldefence.net/defence/projekt_streitkraefte_der_welt/mittlerer_osten/israel_191_26.html">http://globaldefence.net/defence/projek ... 91_26.html</a><!-- m --> mit 450 Kampfflugzeugen, über 200 Hubschraubern und fast 4.000 Panzern nicht aus der Wirtschaftskraft des Landes finanzieren, d.h., dass Israel praktisch jetzt schon "über seine Verhältnisse" rüstet, und dass jede Bombe mehr die finanziellen Probleme der Regierung erhöht zu den aktuellen Wirtschaftsdaten siehe <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bfai.de/fdb-SE,MKT20060509084911,Google.html">http://www.bfai.de/fdb-SE,MKT20060509084911,Google.html</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aibc.at/israel/wirtschaftsdaten.htm">http://www.aibc.at/israel/wirtschaftsdaten.htm</a><!-- m --> und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ipicture.de/daten/wirtschaft_israel.html">http://www.ipicture.de/daten/wirtschaft_israel.html</a><!-- m --> Der Krieg hat auch zu einer dramatischen Abwertung der israelischen Währung und zur Flucht von Investoren - bzw. besser deren Mitteln - aus Israel geführt <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub58BA8E456DE64F1890E34F4803239F4D/Doc~ECD17A241F75F49559C1F3446F575681D~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub58BA8E456DE64F1 ... ntent.html</a><!-- m --> Nun mag man einwenden, dass die US-Hilfe ja fließt - aber die USA sind ebenfalls total überschuldet, müssen ein gigantisches Haushaltsdefizit verkraften, und können sich das "Abenteuer Irak" kaum leisten - von weiterer Unterstützung für Israel kann durchaus gesprochen werden, aber dann auch unter den richtigen ökonomischen Prämissen: jede Bombe (ob sie trifft oder nicht, und die meisten sind offenbar nicht auf militärische Stellungen der Hisbollah gerichtet) kosten den Israeli (und den USA) mehr, als Schaden bei der Hisbollah verursacht wird, und die vergleichsweie preiswerte Aufrüstung der Hisbollah durch Iran wird über den Erdölmarkt auch noch vom Westen finanziert - auch so kann militärisches Kalkül aussehen! - Jacks - 22.07.2006 @ Erich Ja und? Was ist die Intention von deinem Post? Israel wird jedenfals nicht wegen diesem Krieg "pleite" gehen .. Und was manche sich denken (nicht mal unbedingt hier),nämlich das der Iran als der Gewinner aus der Sache rausgehen wird ist sowas von lächerlich .. Am Ende wird es sein wie immer: Israel setzt ein Zeichen und gut ist .. - Wolf - 23.07.2006 Zitat:Erich posteted.h., dass Israel praktisch jetzt schon "über seine Verhältnisse" rüstet, und dass jede Bombe mehr die finanziellen Probleme der Regierung erhöhtFianzielle Probleme... :misstrauisch: Vor dem ganzen Harz IV, Gesundheitsreform und Gleichberechtigungsgejammer vergisst man manchmal worauf es ankommen kann wenn es einmal Hart auf Hart geht. Genau das ist es was einem für die Israelis gerade in unserer Zeit auch bei ansonsten kritischer Haltung gegen ihre Politik, Respekt abverlangt. Sie würden sterben Erich, wenn sie nicht kämpfen würden. Ob sie angefangen haben oder nicht, ist irrelevant, der Rüstungsstatus der Hizbolla lässt keinen Zweifel daran dass sie selbst bald im grossen Stil mit Bombardements begonnen hätte. Und sie würde keinen verschonen. Ich denke dafür brauche ich keine Quellen anzuführen und kann mir wissenschaftliches Evaluieren ersparen. @Iraner: Die Hiz. hat also 3 Tote zugegeben ... Dazu braucht man wohl nichts mehr weiter zu sagen. - Ingenieur - 23.07.2006 Ich glaube, dass Israel ohne westliche Hilfe die Hizbollah trotzdem erledigen könnte, das haben sie ja auch schon früher geschafft gegen größere Gegner. Allerdings wahrscheinlich mit viel höheren Verlusten. Außerdem hätte Syrien nicht so viel Respekt vor Israel und würde eventuell versuchen sich die Golan-Höhen zurück zu holen, während die IDF im Südlibanon und Gaza unterwegs ist. Aber 450 Flugzeuge sind schon ein gutes Argument still zu halten. Trotz der finanziellen Probleme gibt es noch ein staatliches Gesundheitssystem und ein öffentliches Bildungssystem von Weltniveau. @Erich: Im Militärhaushalt der USA ist genug Unsinn unterwegs, den man ohne Probleme rausschmeissen kann bevor man an die Militärhilfen für Israel ran muss. Allerdings sollte bald der Konflikt aufhören. Ewig geht das auch mit deutscher und US-Hilfe nicht weiter... - ThomasWach - 23.07.2006 Israel erhält jährlich rund 3 Milliarden US Dollar an Militärhilfen. Das ist der größte Einzelposten in den US-Auslandshilfen. ZUsätzlich noch erhält Israel wie von Deutschland auch größere Rüstungsgeschenke und dürfte mit den USA im Rahmen ihrer besondere strategischen Partnerschaft auch bevorzugt Rüstungsgüter erhalten. Ohne diese Hilfen könnte sich Israel nie und nimmer solch eine Armee leisten. Bei einem BIP pro Kopf in der Höhe mittelentwickleter Industrieländer wie Südkorea oder Spanien und bei dieser Größe ist die israelische Armee so kaum mit der einhemischen Wirtschaftskraft nachhaltig aufrechterhaltbar. Soziale Probleme werden wie lange schon von der gemeinsamen äußeren Bedrohung verdeckt. Zitat:@ Erich1.) Erich zeigt einfach nur anhand wirtschaftlicher Fakten und Zusammenhänge auf, wie ineffektiv, unproduktiv und "unrentabel" das israelische Vorgehen ist. 2.) Ist deine Einschätzung für mich äußert optimistisch. Gewinnen wird hier keiner, eher verlieren und die Opfer auf allen Seiten umsonst sein. Und auch ansonsten ist schon relativ viel Porzellan zerschlagen... Zitat:Fianzielle Probleme... Vor dem ganzen Harz IV, Gesundheitsreform und Gleichberechtigungsgejammer vergisst man manchmal worauf es ankommen kann wenn es einmal Hart auf Hart geht. Genau das ist es was einem für die Israelis gerade in unserer Zeit auch bei ansonsten kritischer Haltung gegen ihre Politik, Respekt abverlangt.Bei allem Respekt, aber für mich lesen sich deine Posts immer mehr so, als ob du den großen pathetischen Worten Olmertz und der Israelis auf den Leim gegangen bist. Denn das hört sich für mich weniger nach Argumenten an, sondern ewher nach Pathos und Glaube. Du mußt hier nicht die israelische Legitimation beständig als Argument verkaufen. Áufgrund einer verhältnismäßigeren, zurückhaltenderen und genaueren Antwort auf die Hizbullahentführung würden eben nicht alle Israelis wie vom Blitz getroffen sterben. Das ist Propaganda, aber hat nichts mit Realität zu tun. Seit wann sterben die Israelis allesamt kollektiv, wenn zwei Soldaten entführt werden, seit wann befindet sich Israel in existenzieller Bedrohung, wenn eine Partisanenorganisation ihre nördliche Grenze unsicher macht?? Keiner sagt das das keine Bedrohung wäre. Man sollte man bitte schön den Pathos außen vor lassen und hier ne Wespe nicht zu einem Tiger machen. Dein Argument, dass sie sterben, wenn sie nicht kämpfen, ist sowas von übergeneralisiert, sowas von schwarz-weiß überzogen. Es stimmt so einfach nicht. Bedrohung ist nicht gleich Bedrohung und hier wird für ganz andere politische Ziele die Hizbullah unnötig und fälschlicherweise aufgebauscht, auch hier. Die Hizbullah wird kaum die Existenz Israels bedrohen können. |