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Schneemann - Schneemann - 03.01.2008

Erich schrieb:
Zitat:völliger Widerspruch: die wesentliche Ursache liegt darin, dass die Stämme inzwischen das gegenseitige Morden und den Terror der Al-Quaida leid sind und sich selbst gegen die Terroristen wenden - ohne oder gar gegen die Bevölkerung lässt sich der Irak nicht mal im Ansatz befrieden !!!
Hmm, ich stimme schon zu, wenn du sagst, dass die Befriedung mit der Abwendung der Stämme von der Gewalt zu tun hat (gleiches habe ich auch auf der letzten Seite geschrieben), aber ganz ohne die US-Truppen würden diese es so auch nicht hinbekommen (die Unterstützer des Terrors aus dem Ausland werden in erster Linie auch an den Grenzen abgefangen, die maßgebend, zumindest entlang des Iran, von Koalitionstruppen gesichert werden). Insofern würde ich eher sagen, dass es evtl. eine Kombination aus beiden Faktoren ist, die hier zur Befriedung beigetragen hat.

Schneemann.


- Erich - 03.01.2008

wir nähern uns rasant an: erste die geänderte Taktik von General Petraeus, die sunnitischen STammesmilizen im Kampf gegen Al Quaida einzubinden hat (in Verbindung mit der deutlich stärkeren Präsenz der US-Truppen) die Wende gebracht.

Wenn es gelingt, diese sunnitischen Bürgerwehren in die Streitkräfte zu integrieren (die Polizei ist schiitisch durchsetzt) kann auf eine dauerhaften Beruhigung gehofft werden. Damit das dann aber nach einem US-Abzug wirklich dauerhaft bleibt und nicht erneut ethnisch-religiöse Konflikte aufbrechen, muss der Irak eine viel stärkere regional-förderale Struktur erhalten - mit den drei großen Provinzteilen (sunnitische Kurden, sunnitische Araber und schiitische Araber) und einer gemeinsam verwalteteten, neutralen Hauptstadtregion.
Normalerweise würde ich nach dem Motto "innere Sicherheit ist Polizeiaufgabe" versuchen, die Milizen in die Polizeiarbeit zu integrieren (nach dem Motto: Polizei ist Ländersache wie in Deutschland).
Da die Polizei schiitisch dominiert ist kann seitens der Polizei aber keine regional gegliederte Struktur aufgebaut werden. Regionale Streitkräfte sind auch nicht optimal, weil da zu leicht die Problematik entsteht, dass sich die Regionen gegeneinander wenden.
Vielleicht ist die Integration der Milizen in einer Art "Nationalgarde" unter Leitung der jeweiligen Provinzregierungen (auch für den Katastrophenschutz) eine Lösung.

Die Aussöhnung zwischen den Volkgsgruppen muss zugleich auf lokaler Ebene beginnen, wo die Probleme überschaubar sind.


Schneemann - Schneemann - 03.01.2008

Bei der föderalen Struktur und dem Bilden einer "Nationalgarde" unter evtl. auch wechselnder Führung und mit vermischtem Kader bleibt aber meiner Ansicht nach die Problematik, dass a) die Einmischungen des Iran zugunsten der Schiiten jedweden solchen Plan nicht unerheblich gefährden können. Und b) die Kurden werden sicher auch nicht ohne Murren ihre gewonnen Machtverhältnisse begrenzen lassen wollen. Soll die Nationalgarde z. B. auch in den kurdischen Gebieten aktiv sein dürfen und die maßgebenden Staatsmacht-Verhaltensweisen einer Zentralverwaltung durchsetzen?

Schneemann.


- Erich - 03.01.2008

der gedankliche Ansatz war, dass alle Milizen jeweils einer Nationalgarde unter der jeweiligen Provinzregierung zugeordnet werden
also
die schiitischen Milizen einer Nationalgare in schiitischen Provinzen
die sunnitisch-arabischen Milizen einer Nationalgarde dort und
die kurdischen Milizen einer Nationalgarde im kurdischen Teil.

Solange der Irak ein "Bürgerkiregsszenario" mit Terroranschlägen durch terroristische Gruppen hat, würden diese Einheiten zunächst der Bekämpfung der Terroristen innerhalb der eigenen Provinzen dienen - also eine Art "Heimatverteidigung" durch eine den Provinzregierungen unterstehende Sicherheitstruppe - deren Ausrüstung auf diesen Aufgabenbereich beschränkt wäre (Infanteriebewaffnung, schon keine panzerbrechenden Waffen und keine Flugabwehr mehr).

Währenddessen können sich die regulären irakischen Streitkräfte dem Aufbau entsprechender stark bewaffneter überregionaler Truppen aus Berufssoldaten widmen, die den Irak nach Aussen verteidigen und seine territoriale Integrität wahren - und für die Sicherheit in der "mulitkonfessionellen" Hauptstadtregion zuständig wären.

Mit zunehmender Befriedung würde die Kompetenz dieser "Nationalgarde der Provinzen" zunehmend in Katastrophenschutz (ähnlich dem THW), z.B. zur Bekämpfung von Öl-/Pipelinebränden, aber auch in (Wiederauf-) Baubrigaden verlagert - verbunden mit einem Eingliederungsprogramm für die Milizionäre in das Zivilleben, also entsprechender Berufsaus-/- -fortbildung, einer Verpflichtung zur bevorzugten Einstellung in neuen Firmen, der Ausgliederung in Rettungsdiensten usw usw.;

Damit könnte man zum Einen die Sicherheit in den Provinzen auf die dort heimische Bevölkerung verlagern und zum Anderen die Voraussetzung schaffen, dass diese Milizen nicht zu einem Bürgerkriegsfaktor werden und einer Aufspaltung des Irak führen. Ganz im Gegenteil: Mit dem vorgenannten Eingliederungsprogramm werden die Milizen, die ja bereits bestehen, eingegliedert und nach entsprechender Befriedung in der Provinz in ihrem kriegerischen Potential sukzessive "ausgetrocknet".
Zugleich würden die Milizen zu einer potentiellen "Reservistentruppe", deren bestes Personal nach einem entsprechenden Ausleseverfahren den "Aufstieg" in die überkonfessionellen regulären Streitkräfte schaffen würde.

Sollte es sich aber erweisen, dass der Irak tatsächlich an den ethnisch-/konfessionelen Grenzlinien zerbricht und in Einzelstaaten aufteilt, und die regulären Streitkräfte nicht fähig sind, eine einheitliche Klammer zu bilden - dann wären die Milizen der Kern einer Reservisten-Streitkraft der jeweiligen Einzelstaaten.
Die einzige verbliebene Aufgabe der Zentralregierung wäre dann, die genaue Grenzziehung zwischen den Regionen zu regeln und für eine möglichst gewaltfreie Lösung zu sorgen.
Das erwarte ich aber nicht - die Frage ist nicht, ob der Irak zerfällt sondern lediglich, wie selbstständig die Regionen werden und wie stark oder lose die Verbindung der Regionen sein wird.


Schneemann - Schneemann - 03.01.2008

Ich kann schon nachvollziehen, was du meinst, aber ich denke, dass du hier ein wenig zu sehr optimistisch bist. Das Aufstellen derartiger Kräfte, auch THW-ähnlicher Verbände, ist sicher eine sehr gute Idee. Aber ich glaube eben, dass dies in einem derzeit noch stark zerrütteten Land wie dem Irak vorerst nicht möglich ist und auch auf lange Sicht sehr problematisch sein dürfte. Vielleicht projiziert man auch zu viele Bausteine westlicher Gesellschaften im Rahmen des Zivilschutzes hier hinein.

Zitat:...die schiitischen Milizen einer Nationalgare in schiitischen Provinzen...
Das wird sicher sehr problematisch; solange die Schiiten im Irak aus dem Iran unterstützt werden, wird so eine Armee zwangsläufig dazu beitragen und eingesetzt werden, um das jeweilige Gebiet im Sinne Teherans aus dem Staatenbund herauszueisen, bzw. unter die eigene Kontrolle zu bringen.

Schneemann.


Schneemann - Schneemann - 10.01.2008

Die Zahlen diesbezüglich sind da sehr unterschiedlich und leider auch häufig politisch eingefärbt (wenn man dies bei dem Thema sagen kann und darf), aber ich bin darübergestolpert...
Zitat:Zahlen der WHO zum Irak-Krieg

151.000 Zivilisten getötet

In den ersten drei Jahren des Irak-Kriegs wurden der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge etwa 151.000 Zivilisten getötet. Die Zahlen fußten auf Hochrechnungen nach der Befragung von 10.000 irakischen Haushalten, teilte die WHO mit. Aufgrund einer möglichen Fehlerquote bei der Befragung liegen die Schätzungen über die Zahl der Getöteten von März 2003 bis Juni 2006 zwischen 104.000 und 223.000.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/901965.html">http://www.n-tv.de/901965.html</a><!-- m -->

Es sei darauf hingewiesen, dass mir auch schon Zahlen von 300.000 bis 600.000 genannt wurden, wobei ich auch sagen muss, dass diese krasse Höchstzahl an Opfern zumeist von Politikern des linken politischen Spektrums genutzt wurde und es fraglich sein sollte, inwieweit insofern a) hier [d. h. von Seiten der WHO] eine niedrigere und damit "geschönte" Zahl von Toten angegeben wird oder b) im höheren Rahmen von eben jenen Politikern eine bewusst genannte falsche Zahl zur Untermauerung der eigenen Meinungen gegen die USA/den Irak-Krieg genutzt wird. Gehört habe ich eigentlich schon alles - von rund 73.000 bis 600.000 Opfern...die Wahrheit liegt vielleicht irgendwo dazwischen...

Nachtrag:
Zitat:Six U.S. soldiers killed in Iraq house explosion

BAGHDAD, Iraq (CNN) -- Six U.S. soldiers were killed Wednesday in Iraq when a bomb exploded in a booby-trapped house while they were on patrol north of Baghdad, the military announced.

Four soldiers were also wounded in the attack and evacuated to a coalition forces hospital, Multi-National Corps-Iraq said.

The troops were taking part in Operation Iron Harvest -- a new drive against Islamic militants in northern Iraq after a spate of attacks on local anti-insurgent groups.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2008/WORLD/meast/01/09/iraq.soldier.deaths/index.html">http://www.cnn.com/2008/WORLD/meast/01/ ... index.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Erich - 19.01.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw-world.de/dw/function/0,,12356_cid_3077834,00.html?maca=de-aa-news-855-rdf">http://www.dw-world.de/dw/function/0,,1 ... ws-855-rdf</a><!-- m -->
Zitat: 19.01.2008 | 12:00 UTC
Irak: Blutiger Auftakt des Aschura-Festes mit 66 Toten

BAGDAD: Bei Kämpfen zwischen Mitgliedern einer schiitischen Sekte und Sicherheitskräften im Süden des Irak sind fast 70 Menschen getötet worden.
...

edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/aschura2.html">http://www.tagesschau.de/ausland/aschura2.html</a><!-- m -->
Zitat:Sicherheitskräfte in Kerbala in Alarmbereitschaft
Angst vor Attentaten auf Millionen Pilger

25.000 Polizisten und Soldaten schützen mehr als zwei Millionen Pilger, die sich zum Aschura-Fest in der irakischen Stadt Kerbala versammelt habe. Befürchtet werden Attentate sunnitischer Extremisten auf die schiitischen Gläubigen. In Kerbala gab es jedoch heute keine Zwischenfälle - anders als gestern in Nasirija und Basra.

...

Straßenschlachten in Basra und Nasiria

Gestern war es in zwei anderen südirakischen Städten, in Basra und in Nasirija, zu schweren Kämpfen gekommen, die ebenfalls im Zusammenhang mit dem Aschura-Fest standen. Mindestens 50, wahrscheinlich sogar mehr als 70 Menschen kamen dabei ums Leben, die meisten davon bewaffnete Anhänger einer obskuren schiitischen Sekte, die den Namen "Soldaten des Himmels" trägt.

....

Soldaten stürmen Moschee

Auch in Nasirija gab es Straßenschlachten zwischen den Kult-Anhängern und der Polizei. Während sich die Lage in Basra gestern wieder beruhigte, flammten die Kämpfe in Nasirija heute Morgen zunächst wieder auf. Schließlich überrannten Soldaten eine Moschee, in der sich einige der Milizionäre verschanzten hatten.
...

Vor einem Jahr hatte es bei Nadschaf schwere Gefechte zwischen den Anhängern der Gruppe "Soldaten des Himmels" und Sicherheitskräften gegeben. Schließlich wurde es eine der größten Schlachten seit der US-Invasion 2003. Hunderte schiitische Milizionäre und ein Dutzend irakischer Soldaten kamen damals ums Leben, ein amerikanischer Kampfhubschrauber wurde abgeschossen.

Stand: 19.01.2008 12:50 Uhr



Schneemann - Schneemann - 30.01.2008

Neue US-Verluste...
Zitat:Roadside bomb kills 5 U.S. soldiers in Iraq

BAGHDAD, Iraq (CNN) -- A roadside bomb struck a U.S. military patrol in the northern Iraqi city of Mosul on Monday, killing five U.S. soldiers, the U.S. military said.

The military recently described Mosul as the only major Iraqi city that has a considerable presence of al Qaeda in Iraq fighters.

After the soldiers' vehicle was hit by the bomb, gunmen fired on the patrol from a nearby mosque, a military statement said.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2008/WORLD/meast/01/28/iraq.main/index.html">http://www.cnn.com/2008/WORLD/meast/01/ ... index.html</a><!-- m -->

Schneemann.


Schneemann - Schneemann - 01.02.2008

Wieder eine Horrormeldung.
Zitat:Anschlag auf beliebten Markt

72 Tote in Bagdad

Bei Bombenanschlägen auf zwei Marktplätze in Bagdad sind nach Polizeiangaben 72 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Auf dem beliebten Kleintiermarkt Ghasil im Zentrum der irakischen Hauptstadt sprengte sich Augenzeugen zufolge eine Attentäterin in die Luft, die sich als Kundin ausgegeben hatte. Dabei starben 45 Menschen, mehr als 80 weitere wurden verletzt. Es war der schwerste Anschlag in Bagdad seit sechs Monaten.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/912910.html">http://www.n-tv.de/912910.html</a><!-- m -->

Schneemann.


Schneemann - Schneemann - 04.02.2008

Zitat:Versehentlich erschossen

US-Armee tötet Zivilisten

Die US-Armee hat bei einem Einsatz im Irak eigenen Angaben zufolge versehentlich neun Zivilisten erschossen, darunter ein Kind. Außerdem wurden zwei Kinder sowie ein Erwachsener bei dem Zwischenfall 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Bagdad verletzt und zur Behandlung in ein US-Militärkrankenhaus gebracht, wie das US-Militär erklärte.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/913665.html">http://www.n-tv.de/913665.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- hoj - 08.03.2008

Zitat:Zwischen Deutschland und den USA gibt es einem Magazinbericht zufolge Verstimmungen wegen des Vorgehens amerikanischer Truppen gegen Mitarbeiter der deutschen Botschaft im Irak.

Drei irakische Wachleute in Diensten der deutschen Vertretung seien von US-Soldaten in Bagdad in ihrer Freizeit kurzzeitig festgenommen und misshandelt worden, berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf einen vertraulichen Bericht des deutschen Botschafters. Einer der Iraker sei sogar aus Bagdad verschleppt und vier Monate in einem Gefangenenlager bei Basra eingesperrt worden.

Dem Bericht zufolge erhielten zwei der verprügelten Wachleute nach Beschwerden deutscher Diplomaten zwar eine finanzielle Entschädigung. Entschuldigt hätten sich die Amerikaner aber nicht. Die deutsche Botschaft beschäftige rund 120 Iraker, überwiegend zum Schutz des Botschaftsgeländes.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/931000.html?080320081454">http://www.n-tv.de/931000.html?080320081454</a><!-- m -->


- Erich - 16.03.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.daserste.de/weltspiegel/allround_dyn~uid,htdd4ooy08nkybnt~cm.asp">http://www.daserste.de/weltspiegel/allr ... bnt~cm.asp</a><!-- m -->
Zitat:Fünf Jahre Irakkrieg

Schwerpunktthema
Sonntag, 16. März 2008, im Ersten


Am 19. März 2008 jährt sich der Kriegsbeginn im Irak zum fünften Mal.

Für die ARD-Korrespondenten im Nahen Osten und in den USA ist dieser Jahrestag Anlass, sich ein Bild von der aktuellen Lage zu machen.

Am Sonntag, den 16. März 2008, zeigt die ARD zwei Sendungen zu diesem Thema:

Weltspiegel
am 16.3.08, 19.20 Uhr

Mit Beiträgen zum Thema "Fünf Jahre Irakkrieg":
- USA: Vom Trauma zum Selbstmord - Veteranenschicksale
Autor: Thomas Berbner, ARD Washington
- SYRIEN: Ungeliebte Flüchtlinge – Iraker auf unbestimmte Zeit im Nachbarland
Autor: Patrick Leclercq, ARD Kairo
- IRAK: Hilfe, die Engländer sind weg – Situationsbericht aus Basra
Autor: Alexander Stenzel / Journeyman Pictures
- IRAK: Liveschalte mit Patrick Leclercq in Bagdad

Die gescheiterte Mission – Fünf Jahre nach Kriegsbeginn
Reportagen aus dem Irak und den USA
am 16.3.08, 23.30 Uhr



- Erich - 18.03.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/meinung/kommentare/:Leitartikel%20Irak%20Politik%20Arme/332791.html">http://www.ftd.de/meinung/kommentare/:L ... 32791.html</a><!-- m -->
Zitat:Leitartikel

Irak - Politik der verschränkten Arme

Fünf Jahre nach dem Beginn des Kriegs zum Sturz Saddam Husseins ist noch immer unklar, wohin der geschundene Irak sich einmal entwickeln wird. Nicht nur in Bagdad, sondern auch in Washington, in Teheran und bei den arabischen Nachbarn des Irak gibt es dazu die unterschiedlichsten Vorstellungen und Strategien.
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Aus der FTD vom 19.03.2008



- Erich - 24.03.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/309/164841/">http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/309/164841/</a><!-- m -->
Zitat:24.03.2008 07:58 Uhr D

Fünf Jahre nach Einmarsch
4000. US-Soldat im Irak getötet

Fast genau fünf Jahre nach Beginn des Irakkrieges ist die Zahl der in dem Land getöteten US-Soldaten auf 4000 gestiegen. Auch am Wochenende gab es wieder eine Anschlagsserie mit vielen irakischen Todesopfern.
...



- Erich - 25.03.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E35ECD5A5115840A5A90917908D1FE67E~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE6496 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Einzelkämpfer Jürgen Todenhöfer
Sind wir die Terroristen?

Von Nils Minkmar

24. März 2008 Vorbereitung eines Angriffskrieges. Jeder Schüler kennt diesen Anklagepunkt des Nürnberger Kriegsverbrechertribunals. Jeder Fernsehzuschauer weiß, dass der Krieg gegen den Irak ein Angriffskrieg war. Dennoch gibt es kein Tribunal, keine Angeklagten, kein Verfahren.

Die Würde des Menschen ist unantastbar, weiß jeder. Dennoch ist es schon in der Berichterstattung ein Unterschied, ob ein Deutscher, ein Europäer, ein Amerikaner ums Leben kommt oder ein Araber - im letzten Fall erfahren wir nicht mal den Namen des Opfers. Schließlich ist der Mehrheit längst klar, was von den Argumenten für den Irakkrieg zu halten ist, der erschütternde Film „Leading to War“, kostenlos einsehbar auf der gleichnamigen Website, kommt daher völlig ohne Kommentar aus. Der Krieg tobt ohne Berechtigung, aber nicht weniger heftig.

Wahnsinn oder Widerstand?

.....

Doch außer islamhassenden Internetbewohnern mit zu viel Tagesfreizeit, die sich auf der Website „Politically Incorrect“ austoben, dürfte es jedem vernunftbegabten Leser schwerfallen, Jürgen Todenhöfers Appell an unsere eigenen westlichen Werte zu ignorieren. Todenhöfers Buch „Warum tötest du, Zaid?“ enthält drei Teile: Es erzählt die Geschichte einer klandestinen Reise Todenhöfers nach Ramadi; und die Geschichte von Zaid, der vom Studenten zum Kämpfer wurde, als er den Tod seiner Brüder mitansehen musste. Im Bildteil werden teils aktuelle, teils historische Fotos von der Grausamkeit westlicher Herrschaft in muslimischen Ländern präsentiert; schließlich formuliert Todenhöfer zehn Thesen zur Überwindung des muslimisch-christlichen Gegensatzes. Alles zusammen legt einen sehr unmodernen Schluss nahe: Wir, der Westen, wir sind nicht die Guten, waren es vielleicht nie.
....
eine Buchbesprechung zu Jürgen Todenhöfer: „Warum tötest du, Zaid?“ C. Bertelsmann 2008, 335 Seiten

Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 23.03.2008, Nr. 12 / Seite 29

mit Link zu:
* Todenhöfer, Jürgen: Wer weint schon um Abdul und Tanaya?
* Jürgen Todenhöfer und das Leiden im Irak

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edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/17/0,3672,7184561,00.html">http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/17/ ... 61,00.html</a><!-- m -->
Zitat:25 Tote bei schweren Gefechten im Irak
Staatsmacht geht gegen schiitische Milizionäre vor

In der südirakischen Stadt Basra ist es am Dienstag zu schweren Gefechten zwischen schiitischen Milizionären und irakischen Sicherheitskräften gekommen. ...

Irakische Soldaten und Polizisten kämpften mit der Mahdi-Armee des radikalen schiitischen Geistlichen Muktada al Sadr um die Kontrolle wichtiger Stadtteile. Erst am Montag war Ministerpräsident Nuri al-Maliki in die südirakische Hafenstadt geflogen und hatte den Militäreinsatz gegen die Milizionäre angekündigt.
....

Al Sadr hat seinen einseitig erklärten Waffenstillstand bis Mitte August verlängert. Der Verzicht auf Anschläge seitens der Mahdi-Miliz hat dazu beigetragen, dass sich das Ausmaß der Gewalt im Irak deutlich verringert hat. Der Geistliche sagte seinen Anhängern kürzlich, dass die Waffenruhe zwar in Kraft bleibe, sie sich aber selbst gegen Angriffe verteidigen dürften.