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Dollar als weltweite Leitwährung? - Druckversion

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- Erich - 08.08.2009

revan schrieb:.....

Natürlich ignorierst du wie immer die guten Nachrichten. :wink:

...
*hüstel*
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur-nachrichten/us-arbeitslosenquote-sinkt-ueberraschend;2442268">http://www.handelsblatt.com/politik/kon ... nd;2442268</a><!-- m -->
Zitat:Juli-Zahlen
US-Arbeitslosenquote sinkt überraschend


In den USA scheint ein Ende der Job-Krise in Sicht: Die US-Arbeitslosenquote ist überraschend gesunken. Amerikas Präsident Barack Obama spricht schon vom Anfang vom Ende der Rezession. Auch Analysten zeigten sich positiv erstaunt.
....
(gibt halt nicht zuviele gute Nachrichten aus den USA, ausser dass Obama zum Präsident wurde - die ist aber Grund genug zum feiern) :wink:


- Shahab3 - 08.08.2009

Es tangiert doch den Dollarkurs nicht, ob es in den USA 10 Mio Arbeitslose mehr oder weniger gibt. Das ist völlig wurscht. Die Arbeitsmarktdaten haben auf den Dollarkurs und seine Rolle als Leitwährung keinen Einfluss.

Die Geldmenge mit der Normalsterbliche hantieren ist dazu viel zu klein.
So liegen überhaupt nur 2,4% der gesamt vorhandenen Geldmenge an US-$ als Bargeld (US Geldmengenklasse M1) und kurzfristige Einlagen wie Sparbücher, kurzf. Schatzbriefe und Co. (M2) vor. Und von dieser Geldmenge an US-Dollar rotieren gerade mal 30% in den USA. -> Pfff.... Ob dieses Geld zirkuliert oder nicht, hat also keinen Effekt auf den Dollarkurs.


- Schneemann - 13.08.2009

Zitat:Zwangsvollstreckungen auf US-Häusermarkt wieder auf Rekordhoch

New York (Reuters) - Trotz der staatlichen Hilfen für klamme Hausbesitzer nehmen die Kreditausfälle auf dem US-Immobilienmarkt weiter in Rekordgeschwindigkeit zu.

Die Zahl der Zwangsvollstreckungen stieg im Juli zum Vormonat um sieben Prozent, wie die Immobilienfirma Realtytrack am Donnerstag mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr schnellte sie sogar um 32 Prozent in die Höhe. Für mehr als 360.000 Haushalte wurde im Juli ein Antrag auf Zwangsvollstreckung gestellt, das ist der höchste Wert seit Beginn der Datenerhebung des Unternehmens.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE57C04H20090813">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 4H20090813</a><!-- m -->

Schneemann.


- Shahab3 - 14.08.2009

Die Leute sollten vor Gericht gehen und sich auf den Fall "First National Bank of Montgomery vs. Jerome Daly" berufen. Letzterer konnte seinen Kredit von 14.000$ nicht zurückzahlen und die Bank drohte ihm mit der Zwangsversteigerung seines Hauses.

De facto haben die Banken das Geld selbst garnicht was sie verleihen. Sie können einen solchen Gegenwert ihrer ausgegebenen Kredite im Zweifel garnicht liefern. Allenfalls ein Bruchteil davon. (-> Prinzip der Mindestreserve Kredite) Also gibts auch keinen Grund auf nichts, also im besten Fall einen buchhalterischen Eintrag, irgendwas zurück zu verlangen und die Wohnhäuser der Leute zu pfänden.

Interessant dazu auch Hummel (Non-banks Versus Banks, Money: What It Is, How It Works, <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.wfhummel.net">www.wfhummel.net</a><!-- w -->):
"Banken sind keine gewöhnlichen Vermittler. Wie Nichtbanken verleihen sie auch Geld, aber nicht die bei ihnen eingezahlten Einlagen. Sie verleihen Geld, indem sie das Konto des Kreditnehmers mit einer neuen Einlage belasten... Die Konten anderer Kunden bleiben intakt und ihre Einlagen stehen voll für etwaige Abhebungen zur Verfügung. Dadurch erhöht ein Kredit dieser Bank die Gesamtsumme ihrer Bankeinlagen, was zu einer Erhöhung der Geldmenge führt"

So gab dann der Präsident der o.g. Bank auch vor Gericht zu, dass das von seiner Bank verliehene Geld routinemäßig "aus dem Nichts" erzeugt würde.

Darauf der Richter: "Für mich klingt das wie Betrug" :lol:

Wenn eine Bank Geld aus dem Nichts erzeugt, dann ist das entweder illegal oder ein Bürger darf das auch! Und dann leih ich meinem Nachbarn 500.000€. die ich nicht habe und dieser mir auch 500.000€ die er nicht hat und dann gehen wir erstmal richig schick einkaufen. Aber wehe er kann mir das frische Geld nicht nebst 6,75% Zinsen zurück zahlen...dann pfände ich sein Haus. Tongue
Nunja, wie wir sehen, muss es in dem System auch Leute geben, die kein neues Geld erfinden dürfen, sondern stattdessen -leider- nur "existierendes Geld" verleihen können. Und diese Rolle übernehmen wir (und andere Trottel) als Nicht-Banken.

Für illegal kann man das Mindestreserve Kredit Prinzip der Bankiers aber nicht nur deshalb halten. Juristisch wären diese Vereinbarungen ggf. auch angreifbar, weil sie schlicht nicht erfüllbar sind. Denn die Bank zaubert zwar neues Geld für den Kredit, aber das Geld für die Zinsen nicht. Das Gesamtsystem hat damit immer zu wenig Geld im Umlauf, um alles geliehene Geld nebst Zinsen zurück zu zahlen. Wie beim beliebten Spiel auf Kindergeburtstagen "Reise nach Jerusalem" bleibt definitiv irgendeiner auf der Strecke, wenn die Musik ausgeht. Die Unerfüllbarkeit (bzw das Kredite platzen und Bürger z.B. ihre Häuser pfänden müssen), ist von vornherein eingeplant und Teil des Systems.


- Erich - 15.08.2009

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,642529,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,642529,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 14.08.2009

KONJUNKTUR
US-Verbraucher zweifeln am Aufschwung


In Deutschland verdichten sich die Anzeichen auf eine konjunkturelle Trendwende, aus den USA kommen dagegen widersprüchliche Signale: Die US-Industrie konnte im Juli ihre Produktion steigern - doch die Verbraucher glauben offenbar nicht an ein schnelles Ende der Krise.
...

edit:
die nächste Bankenpleite
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~E34285A28B9CE446197045CE3646A9EF0~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B1495 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Colonial Bank wird geschlossen
Größte amerikanische Bankenpleite in diesem Jahr

15. August 2009 Mit der Colonial Bank aus Montgomery im Bundesstaat Alabama ist am Freitag die größte amerikanische Bank in diesem Jahr pleite gegangen. Der Einlagensicherungsfonds FDIC schloss das Institut, das in Folge der Finanzkrise dichtmachen musste. Die Colonial Bank hatte eine Bilanzsumme von 25 Milliarden Dollar.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Neue-Bankpleite-US-Finanzkrise-findet-kein-Ende/553837.html">http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdie ... 53837.html</a><!-- m -->
Zitat:Neue Bankpleite
US-Finanzkrise findet kein Ende

Schon die 77. Insolvenz: Mit der Colonial Bank wird das in diesem Jahr bislang größte US-Kreditinstitut dichtgemacht. Der Rivale BB&T profitiert durch die Übernahme der meisten Vermögenswerte - und steigt zur achtgrößten US-Bank auf.
...

dpa, 15.08.2009
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/:Wochenausblick-Noch-dominieren-die-Optimisten/553782.html?p=2">http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktie ... 2.html?p=2</a><!-- m -->
Zitat:Noch dominieren die Optimisten
von Elisabeth Atzler, André Kühnlenz (Frankfurt) und Miriam Braun (New York)

Auch in den USA dominieren noch die Optimisten. Doch immer mehr skeptische Stimmen werden laut.
...

Patricia Chadwick, Aktienstrategin der Beratungsfirma Ravengate Partners ... meint, dass der Aufschwung noch etliche Monate auf sich warten lassen werde, vor allem weil die Verbraucher weiter sparen müssten. Der Chef der großen Fondsgesellschaft Pimco, Mohamed El-Erian, wurde noch deutlicher: Viele Investoren seien zu optimistisch, warnte er im US-Fernsehen. Die Kaufzurückhaltung der Konsumenten werde die Unternehmensergebnisse künftig belasten.
....

Beim Wechselkurs zwischen Euro und Dollar zeichnet sich noch immer kein Trend ab. Vergangene Woche legte der Euro leicht zu und notierte am Freitagabend bei 1,4215 $. Bisher hat der Dollar noch nicht von positiven Konjunkturdaten aus Amerika profitiert. Vielmehr gilt: Er ist immer dann stärker gefragt, wenn die Risikoscheu der Anleger steigt. Angesichts des zunehmenden Optimismus ist die US-Währung seit Frühjahr gefallen, zuletzt jedoch unter relativ starken Schwankungen.

FTD.de, 15.08.2009



- Tiger - 16.08.2009

Könnte gerade ein Aufschwung dem US-Dollar zum Verhängnis werden?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mmnews.de/index.php/200908163568/MM-News/Absturz-durch-Aufschwung.html">http://www.mmnews.de/index.php/20090816 ... hwung.html</a><!-- m -->
Zitat:Absturz durch Aufschwung
Sonntag, 16. August 2009
Schuldendilemma: Aufschwung-Szenario bedroht US-Staatsfinanzierung. Kommt die Erholung, verteuert sich die Finanzierung Staatshaushalte. Ausgerechnet der herbei gesehnte Aufschwung könnte also die USA und ihre Währung somit in den Ruin treiben.



- Erich - 16.08.2009

@Tiger, abgesehen davon, dass die MMnews notorische Pessimisten sind (die haben noch eine viel größere Krise vorhergesagt und suchen jetzt neue Themen für ihre schlechten Prognosen) steht einiges in dem Artikel, was durchaus richig ist:
Zitat:...

Eine Flucht aus US-Staatsanleihen wäre für die Vereinigten Staaten (und für den US-Dollar) ein Desaster. Die Bonds wären nur zu deutlich höheren Zinsen an den Mann zu bringen, wenn überhaupt. Die Kosten der Staatsfinanzierung stiegen in jedem Fall noch einmal ganz erheblich über das derzeit avisierte Maß hinaus.

Nervöse Gläubiger

Die größten Kreditgeber (Abnehmer von US-Bonds) China, Japan sowie die Ölförderstaaten bauen derzeit ohnehin bereits ihre Dollar-Reserven ab. Alleine China sitzt auf US-Anleihen in geschätzter Höhe von 800 Milliarden US-Dollar. Sollten die Bonds nicht mehr genügend Abnehmer finden, dann droht dem Papierschuldgeldsystem der Exitus. Alleine zur Finanzierung der anstehenden und stetig steigenden Zinslast, benötigen die Staaten immer größere Summen williger Geldgeber.
...

Da man den totalen Dollar-Crash alleine schon auf den Druck der großen Gläubiger hin nicht zulassen wird, ist der Währungsschnitt die einzige Alternative, um sich von der Schuldenlast zu befreien. Eine neue wie auch immer geartete (Welt-Gemeinschafts-)Währung, ist somit nur noch eine Frage der Zeit. Deshalb wird es einen offiziellen amerikanischen Staatsbankrott auch niemals geben. Auf einen gigantischen Inflationsschub darf man sich dagegen schon einmal vorbereiten.
...
und diese neue (Welt-Gemeinschafts-)Währung wird ein Währungskorb sein, bestehend aus dem Dolalr (mit zunehmend weniger Gewicht), dem Euro und einer Reihe von unterschiedlichen regionalen Währungen.

Die ursprüngliche These von MMnews
Zitat:Absturz durch Aufschwung
muss aber hinterfragt werden.
Die USA und viele andere Staaten haben nach dem letzten Weltkrieg ein gigantisches Finanzdefizit durch entsprechendes Wirtschaftswachstum abgebaut.
Solange das Wirtschaftswachstum größer ist als die Schulden und deren Zinsen, wird alleine durch das Wirtschaftswachstum der Anteil der Schulden am BIP / BSP niedriger. Damit ist eine ordentliche Rückführung der Schulden bei größerem Wirtschaftswachstum immer besser möglich.
Das Problem in den USA ist nur, dass der Aufschwung ebenfalls wieder Schuldenfinanziert ist. Dem Wirtschaftswachstum entspricht also ein ebenso dynamisch anwachsender Schuldenberg. Und das kann auf die Dauer nicht gut gehen. Sobald der Schuldenberg nämlich schneller wächst als die Wirtschaft stehen einem "mehr an Geld - Nachfrage" ein "im Verhältnis weniger an Angebot" gegenüber. Und das ist das latente Inflationsrisiko, das gerade in den USA besteht.
Obama fährt - da muss man revan durchaus recht geben - einen ganz gefährlichen Kurs, entlang eines sehr schmalen Grates. Obama bleibt aber auch gar nichts anderes übrig nach dem Finanzdesaster, das er aus der Aera Bush jr. übernehmen musste.

Dazu die Wirtschaftswoche:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/politik/neue-zeit-der-dollarschwaeche-405184/">http://www.wiwo.de/politik/neue-zeit-de ... he-405184/</a><!-- m -->
Zitat: Denkfabrik Neue Zeit der Dollarschwäche?
Martin Feldstein 14.08.2009

Während die US-Bürger wieder mehr sparen, macht die Regierung gigantische Schulden. Das könnte den Dollar schwächen und die Zinsen nach oben treiben, sagt Harvard-Ökonom Martin Feldstein.

....
Ohne die Abwertung des Dollar und den sich daraus ergebenden Anstieg der Nettoexporte könnten die höhere Sparquote und der geringere Konsum die US-Wirtschaft in eine tiefe Rezession stoßen. Ein schwächerer Dollar gleicht die konsumdämpfende Wirkung einer höheren Sparquote aus und sichert die Beschäftigung, indem er die heimische Nachfrage auf inländische Produkte umlenkt und die Exporte anregt.

Dieser Zusammenhang gilt jedoch nur dann, wenn die höhere Spartätigkeit der Bürger nicht durch ein größeres Budgetdefizit der öffentlichen Haushalte konterkariert wird. Denn ein hohes Haushaltsdefizit erhöht den Bedarf an ausländischem Kapital, damit private Investitionen nicht verdrängt werden. Anders ausgedrückt: Der Wert des Dollar spiegelt die gesamtwirtschaftliche Ersparnis wider, nicht nur die Ersparnisse der privaten Haushalte.
...

Leider dürfte das US-Haushaltsdefizit noch lange hoch bleiben.
...

Das würde bedeuten, dass die USA weiter auf hohe Zuflüsse von ausländischem Kapital angewiesen sind, um die heimischen Unternehmens- und Wohnungsbauinvestitionen zu finanzieren.

Meiner Ansicht nach werden China und andere ausländische Kapitalgeber jedoch kaum bereit sein, den USA weiterhin Kredite im derzeitigen Umfang zu gewähren. Ihre verringerte Nachfrage nach Dollar-Anlagen dürfte daher zu einer Abwertung des Greenback und zu höheren Realzinsen in den USA führen. Das wiederum könnte die Investitionen der Unternehmen in Maschinen und Anlagen sowie die Aktivitäten im Wohnungsbau verringern. Die steigende Ersparnisbildung der privaten Haushalte kann diesen Anstieg der Zinsen allenfalls etwas dämpfen.
...



- Shahab3 - 17.08.2009

@Erich

Die Bundesschulden der USA können niemals zurückgezahlt werden und sie haben das auch weder vor noch nach irgendeinem Krieg vorgehabt, geschweige denn getan. Dass diese nicht abgebaut werden ist damit praktisch Gesetz. Seit Präsident Jackson wurden jedenfalls definitiv keine Bundesschulden zurückgezahlt. Mit der Ausnahme von 1969 und 1998-2001 wurden sogar in jedem Jahr (also seit ~200 Jahren) neue Schulden gemacht! Selbst bei vorhandenem Haushaltsüberschuss! Tatsächlich dürfen die USA das auch garnicht tun, weil sie sonst die Geldmenge vernichten. Die Bundesschulden sind die Basis der $-Geldmenge. So entspricht die Geldmenge M3 von 9,7 Billionen Dollar (also auf schwäbisch: "alle Dollar, die wo überhaupt weltweit gibt") ziemlich exakt den Schulden der USA.

Auch rein rechnerisch wäre das schwierig. Wenn die US-Regierung jede Sekunde 100$ zurückzahlen würde (3.154 Mrd. pro Jahr die man erstmal Überschuss haben müsste), hätten sie in 317 Jahren nur eine Billion gezahlt. Das betrifft aber nur das Grundkapital. Rechnet man die Zinsen von nur 1% rein, dann könnten auf diese Weise die Schulden niemals zurückgezahlt werden, da sich die Schulden schneller erhöhren würden als sie durch diese Zahlungen verringert würden.

Die Zeit in der die USA zugeben müssen, dass sie ihre Schulden niemals mehr zurückzahlen können (diese Versprechen ist mit dem Dollar ja verbunden *hust* :lolSmile, weil sie bereits die Zinsen nicht mehr zahlen können, naht zwangsläufig... Und dann kommt ein Supergau, den die Weltwirtschaft noch nicht gesehen hat, wenn man sich nicht schnellstmöglich/dringend/sofort/umgehend/... von dieser Währung und diesem verrückten Wirtschaftsraum trennt.


- Venturus - 17.08.2009

Shahab3 schrieb:Und dann kommt ein Supergau, den die Weltwirtschaft noch nicht gesehen hat, wenn man sich nicht schnellstmöglich/dringend/sofort/umgehend/... von dieser Währung und diesem Wirtschaftsraum trennt.

Ähm und wie soll das funktionieren? Ohne die USA als Konsummoloch funktioniert derzeit gar nichts. Natürlich kann man Alternativen schaffen, aber das dauert. Und vermutlich länger als die Zeitspanne die du dem Dollar anscheinend noch zubilligst.


- Shahab3 - 17.08.2009

Tja, für die einen ist es nur einziger niemals zu bezahlender Schuldenberg und für den Rest der Welt die größte VISA-Karte der Welt. :lol:

Das System ist wohl auch viel zu genial, um eine verträgliche Lösung zu konstruieren, sich davon zu verabschieden. Das Schicksal der Weltwirtschaft hängt am Schicksal der USA und seiner Währung. Diese Situation hat man sich recht schlau erdacht, zumal die Profiteure allesamt Privatleute (Bankiersfamilien wie Rockefeller, Morgan, Rothschild,.. und geschmierte Konsorten) sind, denn die Zinszahlungen, nebst Machtkonzentration, landen ja bei ihrer "Kreatur von Jekyll Island". Ich glaube vorher verschuldet sich eher noch die halbe Welt, um die USA nebst Kredit-Dollars zu retten. Das deutet sich ja bereits jetzt an.

Die überzeugten Greenbacker würden allerdings sagen, dass die Lösung in den USA selbst liegt. Also die USA müssten ihre Dollar (wie die Münzen) selbst ausgeben, dann könnten sie auch nicht pleite gehen. Nur mal ein Gedankenspiel: Wären die 9,7 Billionen Dollar von den USA selbst ausgegeben und verliehen worden, wäre das Land (die US Bürger) wohl so unvorstellbar reich, dass man dort die Steuern komplett abschaffen könnte. Staaten und Unternehmen müssten bei einer Verzinsung von ausgesprochen fairen 2% dann jedes Jahr rund 200 Mrd.$ an Zinsen an den US-Michel zahlen. Das Gesundheitssystem, Infrastruktur, usw.. wären vom Feinsten. Ohne die Dollar-Kreditfalle wäre aber wohl niemals eine so hohe Geldmenge geschöpft worden.


- revan - 17.08.2009

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:Milliardenprogramm-China-will-giftige-US-Papiere-kaufen/554459.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 54459.html</a><!-- m -->
Zitat:
China will giftige US-Papiere kaufen


Noch vor kurzem zweifelten Vertreter der Volksrepublik den Erfolg der amerikanischen Banken-Bilanzsäuberung an. Nun will der Staatsfonds CIC offenbar einsteigen - er hofft auf eine Erholung am US-Immobilienmarkt.

China will sich offenbar an dem öffentlich-privaten US-Programm zur Bereinigung von Bankbilanzen beteiligen. Der rund 200 Mrd. $ schwere staatliche Investmentfonds CIC werde bis zu 2 Mrd. $ in das Programm investieren, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Montag von mit der Angelegenheit vertrauten Personen....



:lol: "warum halte ich keine Dollar" Cry

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.finanzen.net/devisen/dollarkurs">http://www.finanzen.net/devisen/dollarkurs</a><!-- m -->


Biss her ist der Euro um 1% zum Dollar abgesackt.


- Erich - 17.08.2009

darüber schreibt auch die FTD:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/anleihen_devisen/:Rekordverschuldung-Investoren-wetten-auf-Erholung-der-USA/554722.html">http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktie ... 54722.html</a><!-- m -->
Zitat:Rekordverschuldung
Investoren wetten auf Erholung der USA
von Christine Mai (Frankfurt)

Washington kämpft mit Macht gegen die Krise - und nimmt dafür ein gigantisches Haushaltsdefizit sowie Inflationssorgen in Kauf. Anleger scheint das nicht zu schrecken: Sie vertrauen auf die Heilungskräfte des Landes - und kaufen langlaufende Staatsanleihen.

...

USA ziehen wieder Kapital an

Angesichts der Rekordverschuldung der USA streben Länder wie China - der größte Gläubiger der USA - nach einer stärkeren Diversifizierung ihrer Reserven. Nach den Daten des Finanzministeriums hat die Volksrepublik bisher dieses Jahr 45,1 Mrd. $ an Papieren gekauft, dabei allerdings den - kleineren - Anteil kurzfristiger Verbindlichkeiten stärker ausgebaut.

Am Montag ebenfalls veröffentlichte Daten zeigen, dass ausländische Investoren im Juni wieder kräftig langfristige US-Wertpapiere kauften - netto im Wert von 90,7 Mrd. $, nach Verkäufen von 19,4 Mrd. $ im Vormonat. China verringerte seine Bestände an Anleihen und anderen Verbindlichkeiten im Juni um 25,1 auf 776,4 Mrd. $.

FTD.de, 16:37 Uhr
mit Logik ist das alles nicht mehr zu erklären, ausser vielleicht damit, dass "der Messias" doch nicht nur der psychologische Heilsbringer für die USA ist, gell revan?


- Erich - 22.08.2009

wieder eine Hiobsbotschaft
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Folgen-der-Finanzkrise-Schon-wieder-vier-US-Banken-pleite/556817.html">http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdie ... 56817.html</a><!-- m -->
Zitat:Folgen der Finanzkrise
Schon wieder vier US-Banken pleite

Die Pleite der Colonial Bank ist noch kaum verdaut, da schlittern vier weitere Kleininstitute in den Bankrott. Seit Jahresbeginn mussten damit 81 amerikanische Banken dichtmachen. Die neuen Zusammenbrüche werden den Sicherungsfonds Milliarden kosten.
....

FTD.de, 11:31 Uhr
und so wird's dann für mich auch logischer:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:Noch-mehr-Schulden-Amerika-droht-Finanzdesaster/556869.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 56869.html</a><!-- m -->
Zitat:Noch mehr Schulden
Amerika droht Finanzdesaster
von Thomas Schmoll

Das US-Haushaltsdefizit kennt seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Daran wird sich in der nächsten Dekade nichts ändern. Im Gegenteil, Washington rechnet mit noch viel mehr Schulden als bislang. Die Zahlen dürften die Debatte über das Top-Rating für die USA befeuern.

Die US-Regierung muss ihre Schätzung für das Hauhaltsdefizit der kommenden zehn Jahre um 2000 Mrd. $ nach oben korrigieren. Als Grund nannten ranghohe Beamte des Weißen Hauses im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Associated Press die Wirtschaftskrise, die im amerikanischen Bankensystem ihren Ursprung hatte.

Die neue Prognose, die am Dienstag offiziell bekanntgegeben werden soll, sieht für den Zeitraum von 2010 bis 2019 ein kumuliertes Minus von 9000 Mrd. $ vor.
...

FTD.de, 16:54 Uh



- Erich - 23.08.2009

die Sorgenstimmen werden lauter:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C64819D7E1B05B60928/Doc~EE0975D04F7E346F28AE2475F9A469EAB~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C6 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Konjunktur
Amerikas Defizite gefährden die Weltwirtschaft

Von Claus Tigges, Washington

23. August 2009 Die hohen Haushaltsdefizite und die steigende Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten können zu einer ernsten Gefahr für das globale Finanzsystem und die Weltwirtschaft werden. Davor haben verschiedene Ökonomen auf der geldpolitischen Konferenz von Jackson Hole am Wochenende gewarnt.
...

„Ernste wirtschaftliche Verwerfungen“ nicht auszuschließen

Auf Sicht von zehn Jahren werden sich die Etatdefizite der amerikanischen Regierung nach Berechnung der beiden Ökonomen auf zusammen 10 Billionen Dollar belaufen, womöglich sogar noch mehr. „Ernste wirtschaftliche Verwerfungen“ seien nicht auszuschließen, warnten Auerbach und Gale und wiesen darauf hin, dass an den Kapitalmärkten schon über mögliche Zahlungsschwierigkeiten Amerikas spekuliert werde. John Taylor, Professor an der Universität Stanford und einer der prominentesten Geldtheoretiker, formulierte es noch eindringlicher: „Wenn die Defizite außer Kontrolle geraten und die Zinsen in die Höhe klettern, weil Anleger all die Schuldtitel nicht mehr kaufen wollen, dann wird das auf das Wirtschaftswachstum drücken. Es ist ein systemisches Problem.“
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/anleihen_devisen/:Debatte-um-Leitw%E4hrung-Nobelpreistr%E4ger-Stiglitz-geht-den-Dollar-an/556560.html">http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktie ... 56560.html</a><!-- m -->
Zitat:Debatte um Leitwährung
Nobelpreisträger Stiglitz geht den Dollar an

Monatelang stichelten Kritiker wie China bei jeder Gelegenheit gegen den Greenback. Dann flaute die Diskussion um eine neue Reservewährung ab. Joseph Stiglitz heizt sie nun wieder an - und stellt sich auf die Seite der Kritiker.


Joseph Stiglitz hat den Wert des Dollar als Wertanlage in Zweifel gezogen und sich für ein globales Währungsreservesystem ausgesprochen. ...

FTD.de, 21.08.2009



- Venturus - 23.08.2009

Die üblichen Kassandra-Rufe halt. Sobald's wieder kracht, wird man sich ihrer erinnern.

Aktuell sehe ich keine Gefahr für den Dollar. Erst die nächste Krise wird hier ernsthafte Gefahren mit sich bringen, denn dann wird sich jeder anfangen zu fragen, wie viel der Greenback noch aushalten kann. Und dann Gnade uns Gott.

Ist aber müßig sich darüber aufzuregen. Mit dem Dollar ist es wie mit den Banken und ihrem Giftmüll. So tief in der globalen Wirtschaft verwurzelt, daß man sie nicht peu a peu geordnet und ohne größere Schäden abwickeln kann. Insofern bleibt nur abwarten, der aufziehenden Katastrophe gelassen entgegen blicken und seine privaten Anlagen entsprechend ausrichten.