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Irak - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Irak (/showthread.php?tid=4) Seiten:
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- Wolf - 08.06.2006 Zitat:Turin posteteDennoch bilben die Thomys anders aus als die Amerikaner. Bei den Amis steht, so mein Eindruck, immer das Abrufen von Extremleistungen für kurze Zeit im Fordergrund, während die Engländer zwar auch hart ausbilden, das Anforderungsprofil aber nicht immer von "100" auf "0" fallen lassen. Möglicherweise macht es das leichter sich auch in einer langandauernden Bedrohungssituation, die sich nicht beseitigen lässt, zu entspannen. - Der_Schakal - 08.06.2006 @ Turin Okay "Zufall" ist das falsche Wort. "Kurzfristig" ist wohl das bessere. Der Tip kam also relativ Zeitnah. Ich weiss nicht wie gross Bakuba ist. Aber es gilt als Rebellen Hochburg. Ich hätte es wohl trotzdem versucht. Ein lebender Sarkawi ist 1000 mal mehr Wert als ein Toter. Den Sarkawi hat sich frei bewegt. Das hat ihn jetzt den Kopf gekostet. Der Schakal - Wolf - 08.06.2006 Zitat:Der_Schakal posteteEin lebender Sarkawi ist 1000 mal mehr Wert als ein Toter.Nee. Der Prozess liefe wieder Gefahr eine Lachnummer zu werden oder, wenn die Amis ihn nehmen, toben die Menschenrechtler. Ist leider besser so wie es ist. - BigLinus - 08.06.2006 Zu wünschen wäre, daß die Terrorfront im Irak und anderswo nun bröckelt, allein mir fehlt der Glaube! Das Ganze dürfte wohl eher an den Kopf der Hydra erinnern. - fieserfettsack - 08.06.2006 @ Sarkawi Die Hoffnung stirbt zu letzt. Ich versuch mir einzureden, dass bei dem Luftangriff auch weitere führende Köpfe der Terroristen umgekommen sind (8 Tote). So könnte es zumindest für eine gewisse Zeit ein Kompetenzgerangel für diverse Nachfolger geben. - Turin - 08.06.2006 Zitat:Der Tip kam also relativ Zeitnah. Ich weiss nicht wie gross Bakuba ist. Aber es gilt als Rebellen Hochburg.Und auch noch ein Mogadischu II riskieren inkl. der Option, dass die Zielperson entkommt? Das wäre praktisch ein GAU geworden. Mit einem lebenden Sarkawi kann man nicht viel anfangen, außer eine Verurteilung, die null Bedeutung hat, ihn höchstens noch zum Märtyrer machen würde. Es ging vor allem darum ihn, aus dem Weg zu räumen. Aus der Perspektive der Amerikaner kann ich absolut keinen 1000fachen Wert eines lebenden Sarkawi erkennen. - BigLinus - 08.06.2006 Zitat:(...)Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,420335,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 35,00.html</a><!-- m --> - Timur - 08.06.2006 so oder so ist ein märtyrer geworden, falls er wirklich tot ist mal sehn was die dna analysen zeigen oder ob er sich mal wieder meldet.. man hätte ihn auch gefangennehmen können soweit dies möglich wäre das hätte eher verhindern können das er zum märtyrer wird.. edit: ich seh grad auf pro 7 bilder von der leiche somit scheint es gewiss zu sein das er es ist.. - Der_Schakal - 08.06.2006 @ Turin Das was in Mogadischu passiert ist, war Dummheit. Sie hatten weder Schützenpanzer noch Kampfhubschrauber. Im Irak hätten die Amis über all das verfügt. Inklusive Kampfpanzer und Artillerie und massiver Luftunterstützung. Wie gesagt ich weiss nicht wie Bakuba aufgebaut ist und wie gross es ist, aber wenn Sicherheitskräfte wenige Minuten nach dem Einschlag schon dort sein konnten, dann wäre es auch möglich gewesen dort mit SOKOM Einheiten mit Unterstützung reinzugehen und ihn evtl. verletzt oder lebendig rauszubekommen. Was daran so wertvoll ist ? Was glaubt ihr was die Amis mit seinem Tod erreicht haben ? Okay eine Symbol Figur weniger. Aber ihr glaubt doch nicht das das er dadurch nicht zum Myrterer geworden ist oder ? Hätten sie ihn lebend, hätte er 1. Noch reden können (was an Dokumenten da war, wird nur ein Bruchteil dessen gewesen sein was er und seine Kumpanen wussten) 2. Hätte man sagen können: Also Leute ihr seht wir kriegen euch und das sogar lebendig ! Und im Bezug auf die Verwendung von Sarkawi. Ich hätte ihn erst ausgequetscht bis er noch nicht mal mehr sein eigenen Namen mehr weiss, und ihn dann wegsperrt. Ich glaube das ist eine grössere Strafe als der Tod für ihn. Und man läuft nicht Gefahr ein Myrterrer zu erzeugen. Ich persönlich bin der Meinung man hätte mehr gewonnen, wenn sie ihn versucht hätten lebendig zu bekommen. Der Schakal - Schneemann - 08.06.2006 Nun, ich denke, es ist gut, dass sie ihn erwischt haben. In der Tat hätte ich im Falle eines Festnehmens dieses Verbrechers auch die Befürchtung geäußert, dass ein möglicher Prozess zu einer Lachnummer und zu einer Blamage für sowohl die Amerikaner als auch die irakische Regierung à la "Hussein-Tribunal" wird. Abgesehen davon glaube ich aber, dass sein Tod nicht allzu viel an der gegenwärtigen Lage im Irak ändern wird. Es werden leider neue Sarkawis nachwachsen. Alleine heute starben laut dpa schon wieder 22 Menschen im Irak bei Bombenanschlägen (auch bei solchen, die unmittelbar nach der Meldung über den Tod des Terrorpaten verübt wurden - wohl aus Vergeltung). Des weiteren: Ja, die Amerikaner haben im Irak das Völkerrecht verletzt! Ja, es gab Folter in Abu Ghoraib! Ja, Haditha ist ein Massaker und ein Kriegsverbrechen! Aber: Wenn gewisse Leute hier im Forum ernsthaft behaupten, dass die Amerikaner im Irak Völkermord begehen, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Was für eine nordkoreanische Propaganda-Kompanie hat denn dies bitte diesen Leuten eingetrichtert? Sorry, wegen dieser unqualifizierten Polemik, aber dies ist nicht nur unverantwortlicher Mist, sondern es ist eine äußerst gefährliche Haltung, weil man, wenn man solche Unwahrheiten hört, liest und auch glaubt, verleitet wird, richtige Völkermorde (Armenien, Ruanda, Kambodscha, Darfur, etc.) zu banalisieren, zu verharmlosen und mit dem angeblichen Völkermord der Amerikaner im Irak auf eine Stufe zu setzen. Das wäre eine unerträgliche Verharmlosung und Geschichtsverfälschung, die den Millionen von Opfern dieser tatsächlichen Gräueltaten in keinster Weise gerecht werden würde. Und dies ist Hohn in den Ohren von all denjenigen, deren Volk wirklich gezielt ausgerottet hätte werden sollen. Schneemann. - pio - 08.06.2006 Die wichtigste Frage sollte eher lauten: War Sarkawi wirklich der große Widerstands(an)führer oder war er nur ein Symbol für die islamistisch angehauchten Terroristen? Je nachdem, könnte man schon davon ausgehen das sich die Situation im Irak verbessert. Die Israelis schnappen sich ja auch mit vorliebe die Führer der Palästinenser. Mit Erfolg: vom Gaza-Streifen hört man nur noch selten und das liegt bestimmt nicht nur daran, daß dort nun die Hamas "regiert". - Erich - 08.06.2006 Zitat:Schneemann posteteSarkawi hat im Irak zunehmend an Unterstützung verloren, als er nicht mehr gegen die US-Truppen sondern zunehmend gegen irakische Ziele (Schiiten) losgeschlagen hat; durchaus denkbar, dass dann irakische Helfer den USA entsprechende Tips gegeben haben Zitat:Schneemann posteteIch denke, von "Völkermord" sind wir weit entfernt, wohl aber werde ich Kriegsverbrechen weiterhin als Kriegsverbrechen bezeichnen. Ich werde auch richtige Völkermorde (Armenien, Ruanda, Kambodscha, Darfur, etc.) nicht banalisieren, verharmlosen und mit dem angeblichen Völkermord der Amerikaner im Irak auf eine Stufe setzen - aber an eine westliche Führungsmacht lege ich höhere Maßstäbe an als an eine Bananenrepublik. Ja, "die westliche Demokratie gibt es est seit gut zwei Jahrhunderten, die Sklaverei in den Vereinigten Staaten wurde erst vor anderthalb Jahrhunderten abgeschafft und in Deutschland liegt Ausschwitz gerade erst fünf Jahrzehnte zurück. Es ist eine westliche Absurdität, einerseits zehntausende Tote in Tschetschenien lakonisch zur Kenntnis zu nehmen, gleichwohl Jelzin als Demorkaten anzusehen, und andererseits mit Abscheu die chinesische Führung moralisch zu verurteilen"(Helmut Schmidt, Bundeskanzler aD im Fischer Weltaltmanach "Weltmacht China"), und ich möchte dem hinzufügen: es ist eine westliche Absurdität, wegen der Tragödie am Tienanmen-Platz 1989 auch heute noch am Embargo gegen China zu festzuhalten, aber die Völkerrechtsverletzungen, Folter und Kriegsverbrechen der USA im Irak "achselzucken hinzunehmen". Gerade unter Freunden muss es möglich sein, deutlich auf entsprechende Konsequenzen zu drängen und intensiv auf die Freunde jenseits des Atlantik einzuwirken. - Schneemann - 08.06.2006 1.) Erich schrieb: Zitat:Ich denke, von "Völkermord" [im Irak; Anmerkung von mir] sind wir weit entfernt...Ich denke das auch. Ich bezog mich auf eine Äußerung von CommanderR. 2.) Erich schrieb: Zitat:...wohl aber werde ich Kriegsverbrechen weiterhin als Kriegsverbrechen bezeichnen.Ich ebenso. Darum ging es mir aber auch nie. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass ich es als unhaltbar empfinde, wenn dahingehend manche sich äußern, dass die USA im Irak einen Völkermord begehen würden. Schneemann. - Wolf - 08.06.2006 Zitat:Der_Schakal posteteAnders als Bin Laden war er keine reine Symbolfigur, sondern er war das was man als "Macher" bezeichnet. Er konnte seine Leute mitreissen, hatte taktischen Verstand, Organisationstalent und führte seine Leute auch im "Kampf" an. Solche Leute wachsen nicht auf Bäumen. Sich verstecken und gelegentlich angekifft, auf einem Kissen sitzend, Volksweisheiten murmeln, so wie Bin Laden, ist dagegen einfach. Der Terror wird nicht aufhören, hat aber einen schweren Schlag erhalten und büsst vielleicht sogar einen guten Teil seiner Koordinationsfähigkeit ein. Zu deinem zweiten Punkt: Und was willst du dann mit ihm machen? Und glaubst du seine Anhänger sitzen zu Hause und weinen in ihr Taschentuch während du ihn vor Gericht stellst? Die jetzige Variante ist die unblutigste. - ThomasWach - 08.06.2006 Ich denke, dass das ganze eher ein PR-Erfolg ist als realer Gewinn, zumindest kurzfristig und mittelfristig. Wie Erich schon richtig und prägnanterweise erwähnte: Sarkawi war höchst umstritten und hatte durch die Anschläge und seinen Kampf gegen die Schiiten viele irakische sunnitische potentielle gefolgsleute entfremdet, sie gar zu Feinden gemacht. Die Situation im sunnitischen Dreieck ist sicher sehr unübersichtlich, aber man sollte Meldungen nicht völlig unterschätzen, dass sich einheimische sunnitische Aufständische der dort ansässigen Clans allmählich gegen die Ausländer wenden. Primär, weil man keinen Bürgerkrieg mit den Schiiten will. Bei der Gelegenheit fällt mir auch ein, dass eine Auseinandersetzung zwischen Sawahiri und Sarkawi erst kürzlich lanciert wurde über das verhältnis zu den Schiiten. Zawahiri war gegen Sarkawis Kurs. Letztlich sollte man also seinen Tod also nicht überbewerten. Al-Quaida hat sich dadurch sogar um immenses inneres Spannungspotential gebracht und potzentiell den Kurs frei gemacht für eine besser verkäufliche Politik und Strategie. Der Kampf gegen die Amerikaner geht also weiter, nun aber vielleicht konzentrierter und stärker. Weniger gegen die Zivilisten und untereinander. Denn mit Sarkawi ist eine Triebfeder eines iraknischen Bürgerkireges verschwunden. Nun könnte eine schiitische sunnitische Zusammenarbeit wieder stärkere Formen annehmen, um die USA aus dem land zu bekommen, zumindest bei den Radikalen. |