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- hawkeye87 - 26.03.2006

Zitat:Azrail postete
Ja ist ziehmnlich hart,wie gesagt das Image der Soldaten im Irak ist ziehmlich angeschlagen.Das schlimme ist eben das niemand aus dem blickwinkel der ermordeten und Angehörigen das sieht.
genauso wenig sieht es irgendjemand aus dem blickwinkel der amerikanischen und britischen soldaten Rolleyes .
Zitat:Der Irak verfällt immer mehr in einen Bürgerkrieg,die Menschen bluten und die USA leisten ihren "Beitrag" dazu.
terroristen und widerstandskämpfer aller richtungen leisten einen viel größeren beitrag Rolleyes . attentate auf die jeweils konkurrierende religiöse oder politische gruppierung könnten zu einem bürgkrieg führen. durch ihr verhalten bringen die amerikaner die iraker gegen sich auf - wie aber fachen sie dadurch einen innerirakischen bürgerkrieg an?
Zitat:Ein Soldat muss das können und besonders welche die sich freiwllig wie Berufssoldaten melden. Da gibt es keine Ausrede,wenn er das eben nicht kann drohen harte strafen.
Die ganzen Vorfälle zeigen doch auch das die Qualität der Marines oder Royal Marines eindeutig nachlässt.
die gleichen vorfälle gab es schon im vietnamkrieg und dort kämpfte eine wehrpflichtigenarmee mit einem wahrscheinlich höheren intellektuellen niveau als zur zeit im irak. das hat nichts mit disziplin zu tun, sondern mit frustration und emotionen und diese lassen sich nur bedingt kontrollieren - selbst wenn du das nicht akzeptieren willst ...
Zitat:Nein, Soldaten sind eben keine Menschen sondern Soldaten die Befehle befolgen,wenn sie töten können, dann können sie auch nicht töten auf Befehl.
Rolleyes kein kommentar
Zitat:Schon wieder asy.Krieg als Ausrede,das kann ich nicht akzeptieren. Krieg ist Krieg gleichgültig welche Form und ein Soldat ist ein Soldat. Wenn man eben ein Soldat ist ohne Regeln das soll man das sagen. Dann ist man Söldner oder Terrorist.
du verweigerst dich hier aufs heftigste bekannten tatsachen! es ist eine tatsache, dass keine armee der welt in der lage ist, einen völkerrechtskonformen asymmetrischen krieg zu führen! die geschichte hat das mehr als oft genug gezeigt: partisanenkrieg im 2. weltkrieg, vietnam, afghanistan udn jetzt der irak ... das kann dir jetzt passen oder nicht, aber es ist so und wird immer so sein. man kann nur dann einen völkerrechtskonformen krieg führen, wenn beide seiten diese regeln akzeptieren. und dies ist im asymmetrischen krieg nicht der fall. denn die trennung zwischen kombattant und nicht-kombattant (=zivilist) ist aufgehoben. das völkerrecht hat aber genau diesen zweck: kombattanten und zivilisten auseinanderzuhalten und letztere zu schonen.


- ThomasWach - 28.03.2006

Zitat:Bush saw Iraq war as inevitable
By Don Van Natta Jr. The New York Times

TUESDAY, MARCH 28, 2006

the weeks before the U.S.-led invasion of Iraq, as the United States and Britain pressed for a second UN resolution condemning Iraq, President George W. Bush's public ultimatum to Saddam Hussein was blunt: Disarm or face war.

But behind closed doors, the president was certain that war was inevitable. During a private two-hour meeting in the Oval Office on Jan. 31, 2003, he made it clear to Prime Minister Tony Blair of Britain that he was determined to invade Iraq without the second resolution, or even if international arms inspectors failed to find unconventional weapons, said a confidential memo about the meeting written by Blair's top foreign policy adviser and reviewed by The New York Times.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://iht.com/articles/2006/03/27/news/war.php#">http://iht.com/articles/2006/03/27/news/war.php#</a><!-- m -->


- Erich - 28.03.2006

Zitat:hawkeye87 postete
...
@Topic: ihr alle vergesst, dass
....
c) soldaten keine emotionslosen kampfmaschinen sind, sondern immernoch menschen. wenn ein kamerad durch eine autobombe oder einen sprengsatz getötet wird, ist die wut der soldaten um einiges höher, da sie den feind nicht sehen, mit einiger sicherheit aber wissen können, dass die daneben stehenden iraker mit den angreifern sympathisieren.
d) soldaten ist erster linie für konventionelle konflikte ausgebildet und ausgerüstet sind - nicht aber für asymmetrische konflikte. keine noch so harte disziplin kann dann derartige ausschreitungen verhindern. das war schon immer so und wird immer so sein - so schlimm es ist Sad . und es ist völlig egal ob es sich um elitetrupen oder reguläre verbände handelt. das ist auch einer der gründe, warum reguläre streitkräfte weltweit einen partisanenkrieg möglichst zu vermeiden suchen. nach sun tsu: "ein schwert, das in wasser getaucht wird, rostet".
meine Rede - die Soldaten werden in eine Situation gebracht, für die sie nciht geschult und ausgebildet sind;
schuld sind letztendlich diejenigen, die diesen Krieg mit aller Gewalt herbeigelogen haben, ohne die Betroffenen ausreichend zu schulen, ja, sogar ohne einen vernünftigen Plan für die "Nach-Eroberungsphase" zu haben ...


- hawkeye87 - 28.03.2006

@Erich: ich großen und ganzen zustimmung, aber Wink : ich schätze die möglichkeit, soldaten auf einen asymmetrischen krieg beziehungsweise auf eine effektive aber gleichzeitig völkerrechtskonforme partisanenbekämpfung vorzubereiten als relativ schlecht ein ...

unabhängig davon waren die planungen der vereinigten staaten für die nachkriegszeit jedoch sehr schlecht, was auch folge einer völlig falschen lageeinschätzung war. konventionelle konfilkte gegen einen militärisch unterlegenen gegner lassen sich mit relativ wenig truppen erfolgreich führen - für stabilisierungsoperationen wird dagegen einen gut ausgebildetet masse (!!) an soldaten benötigt, technik- und informationsüberlegenheit können die fehlende masse an soldaten nur sehr eingeschränkt ausgleichen.
1. ein erster fehler war es also, die truppen im irak nicht sofort nach ende der kampfhandlungen massiv durch sicherungstruppen, militärpolizei und pioniere zu verstärken.
2. desweiteren hätte man die alte irakische armee, die republikanischen garden und die polizei weiter im einsatz behalten sollen, um die sicherheit garantieren zu können.
3. die us-soldaten hätten besser mit der kultur, sprache und mentalität der iraker vetraut gemacht werden müssen, so wären viele missverständnisse verhindert worden.
wie alle die europäischen staaten auch haben die vereinigten staaten einen extremen mangel an bodentruppen. nach dem ende des kalten krieges wurden die aktiven streitkräfte meines wissens nach um mehr als 500.000 soldaten gekürzt - obwohl die zahl der internationalen (stabilisierungs-) einsätze und damit auch die zahl der benötigten truppen stark anstieg. so wurde beispielsweise die zahl der heeresdivisonen von 18 (immerhin mindestens 300.000 soldaten) auf 10 gesenkt, sodass die einsatzbelastung der einzelnen verbände heute extrem hoch ist und nationalgarde und reserve diese lücke füllen müssen - die aber ebenfalls gekürzt wurden.
meines wissens nach forderten die generäle im pentagon auch eine höhere anzahl an truppen, rumsfeld wies das aber mit dem argument der technischen überlegeheit der eigenen truppen zurück.


- Erich - 13.04.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5428974_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Loyal nur zum Iran?

Mubarak-Interview empört Schiiten

Der Bürgerkrieg im Irak habe längst begonnen, meint der ägyptische Präsident Mubarak. Und dafür seien die Schiiten mit ihrer Loyalität zum Iran verantwortlich. Damit hat Mubarak die Schiiten in vielen Ländern gegen sich aufgebracht. Sie fühlen sich benachteiligt und diskriminiert.

....

Husni Mubaraks Bemerkungen über die angeblich wacklige Loyalität der schiitischen Minderheiten spiegeln auf hohem Niveau wider, was der einfache Mann auf Arabiens Straße zumeist denkt.

.Stand: 13.04.2006 09:04 Uhr
edit:
Propagandavideo von einem Bombenanschlag mit einem weissen LKW im Irak
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=NNO_saaZoLc&search=american%20kills">http://www.youtube.com/watch?v=NNO_saaZ ... an%20kills</a><!-- m -->


- Turin - 14.04.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,411508,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 08,00.html</a><!-- m -->

Zitat:IRAK

Attacke auf Polizei-Konvoi, Rumsfeld in Bedrängnis

Lob von höchster Stelle: Der in die Kritik geratene US-Verteidigungsminister macht nach Ansicht von Präsident Bush seinen Job "sehr gut". Militärische Fachkräfte sehen das völlig anders. Mehrere Generäle forderten die Entlassung Rumsfelds. Im Irak starben bei Anschlägen erneut Dutzende Menschen. ...
Passend dazu:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.defensetech.org/">http://www.defensetech.org/</a><!-- m -->

Zitat:Generals Gone Wild!

Today on CNN, retired Army Maj. Gen. Charles Swannack called for Secretary of Defense Donald Rumsfeld's resignation. "I think we need senior military leaders who understand the principles of war and apply them ruthlessly, and when the time comes, they need to call it like it is," the former commander of the 82nd Airborne Division said. ...



- ThomasWach - 16.04.2006

Zitat:NACHKRIEGS-IRAK

USA planen zweite Befreiung Bagdads

Der tägliche Terror in Bagdad soll nach einer erfolgreichen Regierungsbildung im Irak endlich ein Ende haben. Einem Zeitungsbericht zufolge plant die US-Armee, die irakische Hauptstadt gemeinsam mit einheimischen Truppen in einer groß angelegten Militäraktion zu befrieden.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,411632,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 32,00.html</a><!-- m -->

Die Amerikaner scheinen nun in einen Aktionismus zu verfallen. Mit solch einer Aktion wird sicher relativ wenig bewegt werden, bleibt doch die religiöse Spaltung und deren Nichtbewältgung bestehen.
Solange die unterschiedlichen Fraktionen im Irak nicht zu einer von allen getragenen Lösung gepresst werden, wird es auch keinen Frieden geben. Und einheimische Truppen können momentan auch kaum effektiv genutzt werden, sind diese doch von schiitischen Milizen unterwandert. So wird Washington das Problem nicht in den Griff bekommen. Ich glaube nämlich kaum, dass mehrheitlich schiitische irakische Truppen gegen die Al-Sadr Milizen in Sadr-City vorgehen würden.

Hier mal ein Bericht zur militärischen Wirklichkeit im Irak:

Zitat:In Iraqi divide, echoes of Bosnia for U.S. troops
By JEFFREY GETTLEMAN The New York Times

As Lt. Col. Patrick Donahoe scans the horizon through the mud-splattered, inch-thick windows of his armored Humvee, he can almost see Bosnia through the palm trees.
It is not there yet, Colonel Donahoe said, but the communal hatred he has witnessed in this area of Iraq, the blindingly ignorant things people say, the pulling apart of Shiite and Sunni towns that were once tightly intertwined are all reminiscent of what he saw years ago as a young Army captain on a peacekeeping mission in the former Yugoslavia.
...
The work is emblematic of a new role for the American soldier in Iraq, because as the threat has shifted, so has the mission. Sectarian violence is killing more people and destabilizing Iraq more than the antigovernment insurgency ever did. In response, American commanders, especially those in mixed Sunni-Shiite areas like Jurf, are throwing their armor, troops and money directly into the divide, trying to keep Iraq from violently partitioning the way Bosnia did.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iht.com/articles/2006/04/16/africa/web.0416iraq.php#">http://www.iht.com/articles/2006/04/16/ ... 6iraq.php#</a><!-- m -->


- ThomasWach - 21.04.2006

Tja, der Rückzug von Jaafari als alter und neuer Premier macht der vorläufigen politischen Pattsituation zumindest kurzfristig ein Ende.
Mann kann nun natürlich darüber streiten, wie demokratisch es ist, dass Amerikaner und Briten sich in diese internen Angelegenheiten des Iraks einmischen. Andererseits kann man angesichts der tatsächlich bestehenden ethnischen und religiösen Trennlinien kaum von einem funktionsfähigen, demokratischen Gemeinwesen reden.

Daher hier mal ein zum Rückritt Jaafaris eher positiver Kommentar:

Zitat:A glimmer of hope in Iraq
The New York Times

FRIDAY, APRIL 21, 2006

Ibrahim al-Jaafari's agreement Thursday to step aside and let his Shiite bloc consider a new nominee for prime minister should finally break the stalemate that has been paralyzing Iraqi politics since last December's parliamentary election.

The most likely replacement nominees now being talked about are far from ideal. But the only conceivable path to a better future than civil war and chaos in Iraq is lined with distasteful compromise and leaps of faith. No one believes that success is certain.

A new prime minister will at least have a chance to make a fresh start and begin undoing some of the costly mistakes Jaafari has made since taking office last April.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://iht.com/articles/2006/04/21/opinion/ediraq.php#">http://iht.com/articles/2006/04/21/opinion/ediraq.php#</a><!-- m -->

EDIT:
Beim Herumstöbern auf der IHT-Seite habe ich noch diesen interessanten Artiekl gefunden. Kernaussage: Der Irak braucht - um wieder ne stabile Gesellschaft, funktionsfähige Gemeinschaft zu werden - eine Stärkung bzw. Wiederherstellung der Mittelklasse. Historisch gesehen war immer die Mittelklasse (bzw. um mal etwas genau zu sein: meistens) das Rückgrat und der Wegbereiter demokratischer Entwicklung und Institutionenbildung.
Nur das wie, das ist halt problematisch: Wie kann ich eine solche Mittelklasse auch tatsächlich schaffen?

Hier aber der Artikel:

Zitat:The missing middle class
Sami Zubaida International Herald Tribune

FRIDAY, APRIL 21, 2006

By giving up his bid to retain his job, Prime Minister Ibrahim al-Jaafari of Iraq raised hopes on Thursday of a way out of the political impasse that had prevented the formation of a new government. But the premise that this political process will put Iraq onto a path to stability is doubtful.

A deeper problem compounds the sectarian differences plaguing Iraqi society: Iraq's middle classes are under severe attack, and with them the prospect for real democracy. These middle strata, especially the educated and professional, form the backbone of any mature society.
....

This cycle of eliminating the independent middle classes must be broken. Rebuilding the middle strata is crucial for democracy and must be part of the discussion on rebuilding Iraq.

Sami Zubaida is professor emeritus of politics and sociology at Birkbeck College, London, and a contributing editor of Middle East Report. He is currently a visiting professor at New York University School of Law.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://iht.com/articles/2006/04/21/opinion/edzubaida.php#">http://iht.com/articles/2006/04/21/opin ... baida.php#</a><!-- m -->


- Erich - 01.05.2006

rentiert sich wohl nicht mehr, über die ständigen Anschläge im Irak zu berichten, und das wahre Ziel für die US-Invasion - die Sicherung der Ölquellen - ist aufgrund der ständigen Anschläge und einer nach wie vor maroden Infrastruktur auch nicht zu erreichen; ganz im Gegenteil:
die Bewachung der Ölanlagen bei einem immer trotz allem mehr zurückgehenden Export kostet Unsummen, ist also ein "Defizitgeschäft".

Da wird es dann schon notwendig, mit allen Gruppen zu verhandeln und den Versuch einer Übereinkunft zu unternehmen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5482818_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Regierungsbildung im Irak
Talabani verhandelt mit Rebellen-Gruppen

Der irakische Präsident Dschalal Talabani hält es für möglich, mit einigen Rebellen-Gruppen eine Vereinbarung über ein Ende der Gewalt zu erreichen. "Ich bin überzeugt, dass mit sieben bewaffneten Gruppen, die mich besucht haben, eine entsprechende Vereinbarung getroffen werden kann", .....

Der Wortlaut der Erklärung ließ ...darauf schließen, dass es sich vor allem um sunnitische Rebellen handelt. Es ist das erste Mal, dass ein Vertreter der irakischen Führung offiziell Gespräche mit den Aufständischen eingeräumt hat.
.....

Stand: 30.04.2006 18:17 Uhr
ebenso <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,413956,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 56,00.html</a><!-- m -->

jetzt stellt sich nur die Frage:
Wie reagieren Kurden und Schiiten auf die Wünsche der Sunniten, die am Ölreichtum der beiden anderen partizipieren wollen?
Bei den Kurden gibt es ein Agreement: alte Quellen sind der Zentralregierung unterstellt, neue Anlagen der Prvoinzregierung - wäre das auch eine Lösung für den schiitischen Süden?


- Skywalker - 07.05.2006

Zitat:Britischer Helikopter im Irak abgestürzt

London. DPA/baz. Nach dem Absturz eines britischen Militärhelikopters auf ein Wohnhaus in der südirakischen Hafenstadt Basra haben mehrere hundert Iraker britische Soldaten attackiert. Britische Militärangehörige und Fahrzeuge seien wiederholt mit Benzinbomben angegriffen worden, berichtete der britische Militärsprecher Major Sebastian Muntz dem Sender BBC aus Basra.

Mindestens ein Panzer wurde dabei in Brand geschossen. Das BBC- Fernsehen zeigte Bilder von Soldaten, die das Feuer auf dem Panzer löschten. Andere Soldaten schossen in die Luft, um Steine und Benzinbomben werfende Iraker abzuschrecken. Irakische Polizisten würden britische Soldaten bei der Absperrung des Absturzgebietes und der Eindämmung der Krawalle unterstützen, sagte der Militärsprecher.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.baz.ch/news/index.cfm?keyID=D9D08A04-1208-4059-9E63E3737491F484&startpage=1&ObjectID=095747CD-1422-0CEF-700AB8A224C54FDD">http://www.baz.ch/news/index.cfm?keyID= ... A224C54FDD</a><!-- m -->

Wenn die Lage in basra noch weiter eskaliert wird es für die 8000 britischen Soldaten im Südirak alles andere als ein Zuckerschlecken, ein richtiger Shia-Aufstand der den ganzen Süden erfasst würde ihnen das Leben zur Hölle machen. Dann muss man auch noch bedenken das die Badr-Brigarden durch den Iran mit Waffen ausgerüstet werden.

Bin gespannt wie sich die Lage weiterentwickelt.Wink


- ThomasWach - 07.05.2006

@ Erich

Die Amerikaner werden wohl versuchen werden, in Sachen Finanzen (und das sind die Ölquellen Quellen Nummer eins) einen Kompromiss zu finden. Denn man kann kaum erwarten, dass die Sunniten frewillig sich in ihr eigenes finanzielles Grab legen. Bleiben die Einnahmen bei dne provinzen, so sieht es schlecht aus für die Sunniten - dann würde der Streitfall Kirkuk wieder neu auflodern. Kommen die Gelder direkt an die Zentralregierung, die die Gelder dann verteilt, dürften die Sunniten (und vielleicht auch die Kurden) aufgrund
ihrer Minoritätsstellung in der Regfierung auch leerer ausgehen als die Schiiten. So oder so, die Schiiten sidn in der Finanzfrage gut dran: Bleiben die Gelder in den Provinzen schneiden sie gut ab, geht das Geld an die Zentralregierung, so müssen sie zwar teilen, aber als Mehrheit haben sie da immer noch Vorteile, insbesondere wenn man mit den Kurden zusammen die Sunniten "trocken legen könnte".
Das sinnvollste wäre wohl ein nach Bevölkerungsgröße gebildeter automatischer Verteilungsschlüssel, auch gepaart mit Bedürftigkeit (so eine Art Länderfinanzausgleich wie in Deutschland). Dass wäre wohl die beste Lösung, aber wohl auch die am schwierigsten zu erreichendste.

Zum Shia Aufstand

Da wäre ich jetzt momentan mal sehr skeptisch. Jetzt wird gerade über die Regierungsbildung und die Besezung der Ministerposten verhandelt. Ein großer zusammenhängender Aufstand der Schiiten jetzt in diesem Kontext??
Schwer vorstellbar. Zumal es zwei große schiitische Milizenarmeen gibt, die Badr-Milizen des pro-iranischen Sciri und die Mahdi-Armee von Sadr. Und beide Gruppierungen sind sich untereinander auch nicht grün. Für einen zusammenhängendne Aufstand sehe ich jetzt noch nicht den Anlaß. Wenn der Iran angrgriffen wird, gut. Aber jetzt? Dadurch würden sich die Schiiten nur selbst ausmanövrieren und deren Milizenverbände ständen auch seitens der Kurden udn Sunniten sehr schnell zur Diposition... Das wäre alles in allem ein sehr dummer Schachzug jetzt...


- Skywalker - 07.05.2006

@Thomas Wach

Zitat:Zum Shia Aufstand

Da wäre ich jetzt momentan mal sehr skeptisch. Jetzt wird gerade über die Regierungsbildung und die Besezung der Ministerposten verhandelt. Ein großer zusammenhängender Aufstand der Schiiten jetzt in diesem Kontext??
Schwer vorstellbar. Zumal es zwei große schiitische Milizenarmeen gibt, die Badr-Milizen des pro-iranischen Sciri und die Mahdi-Armee von Sadr. Und beide Gruppierungen sind sich untereinander auch nicht grün. Für einen zusammenhängendne Aufstand sehe ich jetzt noch nicht den Anlaß. Wenn der Iran angrgriffen wird, gut. Aber jetzt? Dadurch würden sich die Schiiten nur selbst ausmanövrieren und deren Milizenverbände ständen auch seitens der Kurden udn Sunniten sehr schnell zur Diposition... Das wäre alles in allem ein sehr dummer Schachzug jetzt...
Im Kontex der Regierungsbildung gebe ich dir recht, da wäre ein Shia Aufstand nicht gut für die eigene Position im Irak. Wir müssen aber auch sehen das die Shiiten selbst auch nicht gerade zu den Freunden der Besatzer gehören, wenn die Shiiten schon mit Benzinbomben auf britische Panzer werfen zeigt das das die Besatzer bei den Shiiten alles andere als beliebt sind.

Sollte die Lage weiter Eskalieren und die Engländer schwerere Geschütze auffahren so lassen sich die Shiiten das sicherlich nicht gefallen.


- ThomasWach - 07.05.2006

Gut, aber wer würde da gegen die Briten losschlagen? Lokale Milizen?
Die Badr-Milizen des proiranischen Schiitischen Revolutiuonskrongresses? Unwahrscheinlich, die hängen zu sehr in der Regierunsgbildung mit drin.
Die Milizen von Sadr? Schon möglicher, sind sie doch prononcierter gegen die westlichen Besatzer als ihre Counterparts von den Badr-Milizen. Die machen doch eher Jagd auf Sunniten in gemischt besiedelten Gegenden.

Aber würde Al-Sadr allein die aufgeheizte Stimmung in Basra gegen die Briten ausnützen wollen? Würde ihm das viel bringen? Ich bin da noch skeptisch. Es mag sicher vor Ort Spannungen geben, aber inwieweit sich ein lokaler Aufstand zu einem Flächenbrand des ganzen schiitischen Südens ausweiten sollte, da wäre ich (noch) skeptisch.


- Erich - 07.05.2006

Fakt ist jedenfalls folgendes:
a)
die Kurden sind extreme Gewinner - sie haben faktische Souveränität
b)
die Schiiten können momentan den ganzen Irak dominieren, und werden sich - solange diese Chance besteht - mit einem Zentralstaat arrangieren
c)
die sunnitischen Araber sind die Verlierer - das kann man drehen oder wenden wie man will
und deren Anschläge machen den Amerikanern das Leben heiss

und dazu kommt die desolate und marode Installation, die das gesamte Netzwerk von Pipelines betrifft, das zum Ölexport benötigt wird.

Während die Leitungen durch sunnitisches Gebiet aufgrund von Bombenanschlägen "out of order" sind, hängt der Export über Basra und den Golf (also von den südlichen Quellen aus) von schlecht gewarteten desolaten Anlagen ab. Die Absperrventile, die die Versorgungsinseln für die Öltanker im Golf sichern sollen, sind z.b. seit Jahren nicht mehr geschlossen worden und wohl so korrodiert, dass eine Absperrung nicht mehr möglich ist.
Dazu kommt die Grenznähe der Versorgungsinseln zum Iran und die Angst vor Anschlägen im Landesinneren.
Dort eine Störung - und der Ölexport der gesamten südirakischen Provinzen bricht zusammen, von den Naturkatastrophen (mögliche Ölpest) gar nicht zu reden ....

m.a.W.:
der "Goldesel" Irak hat sich für die Invasionstruppen als desaströs erwiesen.
Statt einer sich selbst finanzierenden Invasion entstand eine bedrängte Besatzungstruppe mit Tausenden von Toten, deren Einsatz aber benötigt wird, um wenigstens die rudimentären Einnahmen aus dem Ölexport (die inzwischen niedriger sind als zur Embargo-Zeit unter Saddam) weiter zu erhalten.


- Wolf - 08.05.2006

Zitat:Stern.deExperten glauben an Lösegeldzahlung
Außenamts-Staatsminister Gernot Erler hatte nach der Freilassung der beiden Techniker von einem kriminellen Hintergrund der Tat gesprochen und damit der Debatte über angebliche Lösegeldzahlungen neue Nahrung gegeben. Experten gehen davon aus, dass die Regierung Lösegeld zahlte. Medienberichten zufolge wurden für die Freilassung der vergangenes Jahr ebenfalls im Irak verschleppten Archäologin Susanne Osthoff...
Der Vollständigkeit halber - ist ja schon ne Woche her.