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Re: ISIS und Co. - Erich - 11.01.2015 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article136251568/Ihr-greift-das-Kalifat-an-wir-greifen-euch-an.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ch-an.html</a><!-- m --> Zitat:12:53 Re: ISIS und Co. - Shahab3 - 13.01.2015 Rumms... Zitat:Mon Jan 12, 2015 11:49<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13931022000552">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 1022000552</a><!-- m --> Re: ISIS und Co. - Quintus Fabius - 13.01.2015 70 weniger von 70 000 ! Zur Zeit beträgt der Zuwachs pro Woche im Schnitt bereits deutlich mehr als 70, inzwischen teilweise pro Tag mehr als 70. Militärisch interessant an dem Artikel ist mal wieder die Bestätigung, dass Mörser und Artillerie auf dem Schlachtfeld entscheidender sind als Kugelwaffen und Luftschläge. Auch wenn das mal ein ganz netter Schlag war, ist es trotdem sinnfrei nur im Rahmen der kompensatorischen Sterblichkeit zu töten und ohne den Iran wäre der ganze Irak vermutlich schon gefallen. Es wird hier im Westen nicht im Ansatz verstanden, geschweige den berichtet, in welchem Ausmaß iranische Sondereinheiten in Irak und Syrien kämpfen und welche Heldentaten und Opfer sie bis jetzt schon erbracht haben. Statt dass man diese historische Chance nutzt mit dem Iran zu einer Verständigung zu kommen, pisst man ihn weiter ans Bein und lässt zu, dass sogenannte Verbündete heimlich den IS weiter fördern. Der IS wird als Gefahr meiner Meinung nach extrem unterschätzt! Nicht weil er Anschläge machen könnte, nicht weil er militärisch stark wäre, nicht weil er Geld hat etc, sondern wegen seiner sozialkulturellen Neben- und Fernwirkungen in der sunnitischen Welt und insbesondere wegen der Gefahr des Übergreifens des Mythos des IS auf den Kaukasus und auf Zentralasien! Der IS muss daher hier und jetzt mit maximaler Gewalt so weit zerschlagen werden, dass er auf den Stand einer bloßen Terrorgruppe die ihm Untergrund als Partisanen agieren muss zurück fällt. Wen wir diese Fehlentwicklung jetzt nicht entschlossen einbremsen, und dass Unkraut so weit zurück schneiden dass man mit dem Rest leben kann, besteht die Gefahr einer völligen Destabilisierung des Kaukasus und Zentralasiens welcher wir dann nicht mehr Herr werden. Re: ISIS und Co. - Erich - 14.01.2015 Wir sind immer noch unter "Spekulationen, Gerüchte und Vermutungen" <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/politik/islamischer-staat-terror-defensive-30344058">http://www.gmx.net/magazine/politik/isl ... e-30344058</a><!-- m --> Zitat:Islamischer Staat: Terror in der Defensive Re: ISIS und Co. - triangolum - 15.01.2015 Heute Nacht gab es auf , man höre und staune, auf RTL ja ein Interview mit Todenhöfer. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/juergen-todenhoefers-interview-mit-einem-deutschen-is-kaempfer-im-irak-wer-uns-nicht-anerkennt-den-werden-wir-toeten-4468b-51ca-65-2176670.html">http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/ ... 76670.html</a><!-- m --> Der Mann war ja nun in Syrien schon oft und auch bei Assad. Wer die Alternativen Medien verfolgt sollte wissen was er macht und das dies mehr als nur Hand und Fuß hat. Dazu gab es gestern glaub in der frühen Nacht eine BBC Reportage auf Arte glaub wo Peschmerga alleine gegen die ISIS kämpfen nahe Kirkuk. Beides zeigt eines: Der IS ist nicht so zu besiegen wie man meint es derzeit machen zu können. Wer Assad und Syrien verfolgt und dies schon seit nahezu März 2011 sollte wissen das selbst die SAA es nicht schafft die IS einfach mal so weg zu fegen. Und die SAA ist Kampferprobt, kämpft mit sehr motivierten Bodentruppen auf ihrem "Vaterlands"-Boden. Die Ideologie gleicht dem Konzept von CIA & Co. welche die ISIS hat. Ein Teufel der geschaffen wurde um endlich als unbesiegbarer dauerhafter Feind jedes Land zu zerrütten. Nicht nur Syrien oder Irak oder Libyen sondern auch die eigenen Staaten. Siehe Frankreich, Deutschland, USA usw. Das fing ja damit an das Denkfrabriken in den USA & Co. diesen Feind unbedingt wollten in den 90er Jahren. Also nahm man das was man da schon hatte und was mehr oder weniger gut sich Steuern lässt. Und daraus wurde mehr und mehr auch die IS. Welche ja mehr oder weniger erst im Krieg gegen Syrien geschaffen wurde. Die Aussagen im RTL Bericht sind dazu Eindeutig. Und zwar das die Schiiten der eigentliche Feind sind für die IS. Wir können also Annehmen das der Iran noch weit mehr in das ganze rein gezogen wird und das dies auch von Staaten so gewollt ist. Die Aktuelle Situation ist also eher ein Konsolidieren und Aufrüsten um dann das eigentliche Anzugehen. Den Iran. Und dieser muss sich schnell fragen ob er nicht endlich auf Seiten der SAA auch massiv und zwar Offiziell eingreift. Die gleiche Frage muss sich auch Assad stellen. Bei dem Zulauf an Man Power und Waffen und der Gefahr durch "fehlgeleitete US & Co." Luftschläge zusätzlich geschwächt zu werden kann sich weder Syrien noch Iran leisten. Und dieser IS Staat kennt ja nur "Fronten" und keine "Grenzen". Siehe die Aussagen des deutschen IS Frontmann im Gespräch mit Todenhöfer. Das kann also auch munter dann weiter gehen Richtung Russland und anderen. Was ja von einigen seit 2009 immer offener geschrieben und gesagt wird. Re: ISIS und Co. - Schneemann - 15.01.2015 @triangolum Zitat:Ein Teufel der geschaffen wurde um endlich als unbesiegbarer dauerhafter Feind jedes Land zu zerrütten. Nicht nur Syrien oder Irak oder Libyen sondern auch die eigenen Staaten. Siehe Frankreich, Deutschland, USA usw. Das fing ja damit an das Denkfrabriken in den USA & Co. diesen Feind unbedingt wollten in den 90er Jahren. Also nahm man das was man da schon hatte und was mehr oder weniger gut sich Steuern lässt. Und daraus wurde mehr und mehr auch die IS. Welche ja mehr oder weniger erst im Krieg gegen Syrien geschaffen wurde.Der "Teufel" IS wurde so im eigentlichen Sinn nicht erschaffen durch die USA bzw. die CIA oder den Westen, wenngleich auch seine Entstehung durch manche Entscheidung seitens der genannten Institutionen mutmaßlich teils begünstigt wurde. So hat das Pentagon nach dem Sturz Saddams versucht, ein sunnitisches Gegengewicht aufzubauen gegen die befürchtete persische Einflussnahme im Zweistromland (was aber angesichts einer schiitischen Bevölkerungsmehrheit in Irak fast eine logische Konsequenz war); diese Versuche verliefen allerdings wenig erfolgreich, da einerseits die Schiiten wesentlich disziplinierter und geschlossener als ihre "Gegenspieler" auftraten und andererseits weil die teils tribalistisch zersplitterten Sunniten vergleichsweise - und verständlicherweise - wenig Interesse an den US-Offerten zeigten. Zudem geisterten unter ihnen auch unberechenbare Horrorgestalten herum wie der Blutsäufer az-Zarqāwi, die das Land endgültig im konfessionellen Gemetzel zu versenken drohten, was wiederum die Amerikaner bewog, diese Kräfte anzugreifen (und u. a. auch az-Zarqāwi zu töten). Insgesamt betrachtet verliefen die US-Bemühungen, einen sunnitischen Gegenblock in Irak gegen die Schiiten/Iraner aufzubauen, ziemlich chaotisch bis wenig erfolgreich. Ob und inwieweit nun also von diesen ehemals Begünstigten nun manche bei der IS die Fahne mitschwingen, bleibt der Spekulation überlassen, vor allem weil zwischen beiden Ereignissen (also a) dem Versuch der Amerikaner, einen antischiitischen Block zu schaffen [2005] und b) dem Auftreten des IS [2014]) doch eine auch für orientalische Verhältnisse recht große Zeitspanne liegt. Als Leseempfehlung: In Scholl-Latours Arabiens Stunde der Wahrheit (über die "Arabellion"), wird dieses Lavieren, ja das Dilemma übrigens sehr gut beschrieben. Schneemann. Re: ISIS und Co. - Shahab3 - 17.01.2015 Zitat:Are Israel, Jabhat al-Nusra coordinating on attacks in Syria?<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.al-monitor.com/pulse/originals/2015/01/syria-opposition-daraa-israel-communication-nusra.html#ixzz3P6pVkkxaLogged">http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... kkxaLogged</a><!-- m --> Re: ISIS und Co. - Shahab3 - 22.01.2015 Die jordanische Grenzpolizei und ISIS Milizionäre scheinen miteinander nicht verfeindet zu sein. Oder ist das die FSA? :mrgreen: Das Video ist unkommentiert, daher darf ich es hier posten denke ich. <!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?x-yt-ts=1421782837&v=xwx1utj86QU&x-yt-cl=84359240">https://www.youtube.com/watch?x-yt-ts=1 ... l=84359240</a><!-- m --> Re: ISIS und Co. - Quintus Fabius - 22.01.2015 Das darfst du gerne. Aber das ist ja nichts neues. Es gibt auch entsprechende Filme wo syrische Widerstandsgruppen mit türkischen Soldaten, oder saudi-arabischen Soldaten posieren. Es sind nicht mal alle Gruppen die dem IS angehören gleich bzw. "böse", selbst da gibt es lokal Milizen, Banden, Zellen etc mit denen man durchaus auskommen könnte. Daher wäre eine interessante Vorgehensweise eine Strategie der Spaltung des IS, wodurch dessen Führung zudem gezwungen wäre gegen die eigene Organisation vorzugehen was die innere Spannung und damit die Labilität erhöhen würde. Re: ISIS und Co. - Shahab3 - 26.01.2015 Quintus Fabius schrieb:Aber das ist ja nichts neues. Es gibt auch entsprechende Filme wo syrische Widerstandsgruppen mit türkischen Soldaten, oder saudi-arabischen Soldaten posieren. Es sind nicht mal alle Gruppen die dem IS angehören gleich bzw. "böse", selbst da gibt es lokal Milizen, Banden, Zellen etc mit denen man durchaus auskommen könnte. Nein, das sehe ich grundlegend anders. Ein Auskommen mit Gruppen, Milizen, Banden, Zellen oder Regierungen die ideologisch und militärisch an der Seite des IS kämpfen ist per Definition nicht möglich. Das widerspricht deren Ideologie im Kern, welche ja die Koexistenz ausdrücklich auschließt. Daher müssen alle kooperativen Elemente ebenso systematisch ausgerottet werden, wie der IS selbst. Exakt genauso wie man Ungeziefer ausrottet. Ea gibt kleinere und größere Nester, kleine und größere Käfer und Würmer, aber weg müssen sie alle. Re: ISIS und Co. - Quintus Fabius - 27.01.2015 Shahab3: Und das von dir, wo du doch ein Freund und Unterstützer des IS bist :wink: Mal ernsthaft: natürlich ist eine solche absolute Lösung wie du sie vorschlägst im Ergebnis besser, aber sie ist eben auch schwieriger realisierbar. Es gibt gerade in diesem Raum jede Menge Gruppen welche die Fahnen nach dem Wind hängen und die sich genau so gut den USA anschließen würden, wie dem IS. Diese Gruppen, insbesondere sind dass die sunnitischen Stämme außerhalb der Städte, könnte man aus dem IS heraus lösen und auf die eigene Seite bringen. Das würde es erheblich erleichtern, den harten Kern des IS und dessen ausländische Kämpfer nachhaltig zu vernichten. Re: ISIS und Co. - triangolum - 29.01.2015 IS Scharfschützen Bild: <!-- m --><a class="postlink" href="http://2.bp.blogspot.com/-HN7jhRisSkI/VMhJwApaqwI/AAAAAAAAXMk/TDLRsq-oz6U/s1600/The%2BIS'%2BNinawa%2Bdivision%2Bpublished%2Bphotos%2Bof%2Bfighters%2Bin%2Bits%2Bsniper%2Bbattalion%2B2.jpg">http://2.bp.blogspot.com/-HN7jhRisSkI/V ... on%2B2.jpg</a><!-- m --> Bild2: <!-- m --><a class="postlink" href="http://3.bp.blogspot.com/-Ych9--z95C0/VMhJv6M49XI/AAAAAAAAXMo/QudlSWa2foc/s1600/The%2BIS'%2BNinawa%2Bdivision%2Bpublished%2Bphotos%2Bof%2Bfighters%2Bin%2Bits%2Bsniper%2Bbattalion%2B3.jpg">http://3.bp.blogspot.com/-Ych9--z95C0/V ... on%2B3.jpg</a><!-- m --> Re: ISIS und Co. - Shahab3 - 29.01.2015 Quintus Fabius schrieb:Diese Gruppen, insbesondere sind dass die sunnitischen Stämme außerhalb der Städte, könnte man aus dem IS heraus lösen und auf die eigene Seite bringen. Das würde es erheblich erleichtern, den harten Kern des IS und dessen ausländische Kämpfer nachhaltig zu vernichten. Es ist durchaus eine spannende Frage, wie hoch die Zustimmung der lokalen Bevölkerung zum IS ist und aus welchen Motiven heraus sich eine Kooperation ergibt. Ist es pure Angst bzw. eine Überlebensstrategie sich dem IS anzuschließen, oder folgt man ihm weil man deren Ziele befürwortet und für sich Mehrwehrte sieht? Für Gruppen, die letzteres Kalkül eingehen sehe ich keinen Bedarf. Diese muss man nicht herauslösen um sie irgendwo anders einzuspannen. Grundsätzlich kann es nur das Ziel sein, im Zuge der Bekämpfung des IS auch die Stammesstrukturen aufzuweichen. Diese stellen ein ähnlich großes kulturelles Problem und Hindernis dar, wie der IS selbst. Nur auf eine andere Art. Die arabische Gesellschaft muss sich ein gutes Stück selbst neu (er)finden, um sich innerhalb staatlicher Strukturen nachhaltig stabilisieren zu können. Das arabische Modell, dass ein besonders einflussreicher Stamm alle anderen kontrolliert, hat sich selbst überholt. Re: ISIS und Co. - Quintus Fabius - 30.01.2015 Shahab3: Zitat:Grundsätzlich kann es nur das Ziel sein,.....die Stammesstrukturen aufzuweichen. Diese stellen ein ähnlich großes kulturelles Problem und Hindernis dar, wie der IS selbst. Nur auf eine andere Art. Die arabische Gesellschaft muss sich ein gutes Stück selbst neu (er)finden, um sich innerhalb staatlicher Strukturen nachhaltig stabilisieren zu können. Ich stimme dir prinzipiell zu, was die Problemstellung angeht, komme aber zu einer umgekehrten Schlußfolgerung: gerade weil diese Stammesstrukturen auch in Zukunft so weiter bestehen werden, gerade weil sie an Bedeutung sogar noch gewinnen werden, wird sich die arabische Gesellschaft gerade eben nicht nachhaltig stabilisieren können. Weshalb ich davon ausgehe, dass sie sich nachhaltig weiter destabilisieren wird. Und diesen Vorgang werden wir nicht abändern können, weshalb man eher mit dem arbeiten sollte was ist, statt Ziele zu verfolgen die man nicht erreichen kann. Ein schönes Beispiel für diesen Determinismus ist meiner Ansicht nach Lybien, in dem die Bedeutung der Stämme zugenommen hat und zugleich alles sich zunehmend destabilisiert. Re: ISIS und Co. - triangolum - 30.01.2015 In Libyen hat die Bedeutung der Stämme drastisch verloren seit dem Angriffskrieg gegen das Land 2011. Vorher gab es eine Versammlung dieser Stämme jedes Jahr und zu sehr wichtigen Fragen. Jeder Stamm war berücksichtigt, seine Werte, seine Sitten, seine Menschen. Das ist heute nicht mehr der Fall. In keinster Weise. |