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Re: Brittaniens neuer Nationalismus - Erich - 02.07.2010

Exirt schrieb:....

Zitat:....
Die Europäische Union hatte Hague nach 20 Minuten noch kein einziges Mal erwähnt. Später verwendete er die Formulierung "Gruppierungen wie die EU". Er sagte außerdem: "Die EU ist dann am Besten, wenn sie sich als flexibles Netzwerk versteht, deren Mitglieder das Beste aus dem machen, was jedes einzelne Land zu bieten hat."...

Man bemerke das diese Rede eine grundsätzliche war.
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/grossbritannien-mehr-eu-weniger-usa-1.969297">http://www.sueddeutsche.de/politik/gros ... a-1.969297</a><!-- m -->
Zitat:02.07.2010, 19:39
Großbritannien
Mehr EU, weniger USA

Die neue britische Regierung ändert ihren außenpolitischen Kurs. Unter Außenminister William Hague ist das "besondere Verhältnis" zu den USA so besonders nicht mehr. Die Beziehungen zur Europäischen Union sollen aufgewertet werden.
...


Fortan soll gelten, was Hague das "aufgeklärte nationale Interesse" nennt: Britische Außenpolitik, soll das heißen, muss britischen Interessen dienen, und dazu wird der Kreis der Freunde und Verbündeten neu sortiert und erweitert. Bemerkenswert ist dabei dreierlei: das einst "besondere Verhältnis" zu den USA ist so besonders nicht mehr, die Beziehungen zur Europäischen Union sollen deutlich aufgewertet werden, und Kontakte zu aufstrebenden Schwellenländern wie China, Indien, Brasilien oder Indonesien erhalten Vorrang.
....

Camerons erste Auslandsreisen führten ihn nach Paris, Berlin und Brüssel. Die Priorität, welche die eigentlich so euroskeptischen Tories mit dieser Wahl der Europäischen Union einräumten, ist einerseits dem proeuropäischen liberalen Koalitionspartner geschuldet, andererseits einem neuen Realitätssinn. Denn in London hat man erkannt, dass man ohne die Partner jenseits des Kanals nicht viel erreicht in der Welt, und dass man gegen sie nur in die Isolation gerät.

Wenn Hague nun ankündigt, die Zahl britischer Vertreter und Diplomaten in der EU zu erhöhen und sich fallweise um Bündnisse mit kleineren EU-Mitgliedern in Mittel- und Osteuropa zu bemühen, dann signalisiert er damit nicht nur Realitätssinn sondern auch Normalität: Paris, Rom, Berlin und Warschau agieren in Brüssel nicht anders.
...
natürlich wird das Zeit brauchen - auch die Erkenntnis, dass das Empire inzwischen ohne starke Verbündete auf die Ausmaße einer mittteleuropäischen Mittelmacht geschrumpft ist. Und auch danach stellt sich für die Briten die Frage, wo sie mehr profitieren - von den USA oder der EU.
Bei der EU wären die Briten gleichberechtigte Mitspieler auf "Augenhöhe" mit Frankreich und Deutschland, in der Verindung mit den USA wären die Engländer nicht mal relevante Juniorpartner. Aber letzendlich muss GB selbst entscheiden, auf welche Seite des Atlantiks es eher gehört.


- Erich - 05.07.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F42960CC7349BDF/Doc~EF76A1B58F6B44E75996FD58ADD84B1DF~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E7 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Schuldenkrise
Sparwelle in Großbritannien
Der britische Finanzminister George Osborne gibt einen strengen Sparkurs vor. Die Verschwendung hat in den vergangen Jahren absurde Blüten getrieben.

Von Marcus Theurer, London

05. Juli 2010
....



- Exirt - 07.07.2010

Zitat: In einer Rede vor der UN-Vollversammlung hat Queen Elizabeth II. das Commonwealth für eine Führungsrolle innerhalb des Staatenbundes vorgeschlagen. Die Welt brauche zur Lösung ihrer Probleme eine klare Führung und das Commonwealth sei dazu in der Lage. ...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.shortnews.de/id/839242/Queen-Elizabeth-II-Commonwealth-soll-Fuehrung-der-UNO-uebernehmen">http://www.shortnews.de/id/839242/Queen ... ebernehmen</a><!-- m -->

mfg


- Tiger - 07.07.2010

@Erich
Zitat:auch die Erkenntnis, dass das Empire inzwischen ohne starke Verbündete auf die Ausmaße einer mittteleuropäischen Mittelmacht geschrumpft ist.
Wobei auch jede Menge Rivalen geschrumpft sind - allen voran Russland, aber auch die USA, Frankreich, Deutschland...
Die einzigen Rivalen, die an Stärke zugenommen haben sind China und vielleicht auch Indien, die aber weit abseits liegen. Im Vergleich zu anderen Mächten in seiner Nähe hat Großbritannien schon dadurch das sie "geschrumpft" sind vielleicht an Stärke gewonnen.
Ein neues Empire würde allerdings keinen Sinn machen, schon weil der Kolonialismus als Konzept auf lächerlich schwachen Füßen stand - und das wissen die Briten.
Großbritannien muss nur seine Stärke ausbauen...

Zitat:Bei der EU wären die Briten gleichberechtigte Mitspieler auf "Augenhöhe" mit Frankreich und Deutschland
Wobei man von "Europa" aus immer wieder beim Versuch Handel zu treiben oder sogar in seiner bloßen Existenz bedroht wurde.
Mit solchen will man "auf Augenhöhe" agieren? Da kann man sehr leicht über den Tisch gezogen werden - Nein, vielen Dank!
Heute ist man - nach Deutschland - größter Beitragszahler in die EU und hat nichts davon.

Zitat:in der Verindung mit den USA wären die Engländer nicht mal relevante Juniorpartner
Wobei Großbritannien immer mehr auf Distanz zu den USA geht.
Ach ja, so traditionell gut ist die Verbindung zwischen Großbritannien und den USA nicht: Noch in den 1920ern drohte Krieg zwischen beiden Staaten.

Zitat:Aber letzendlich muss GB selbst entscheiden, auf welche Seite des Atlantiks es eher gehört.
Es gehört auf seine eigene Seite. Wieso soll es sich Brüssel oder Washington DC unterwerfen?


- Erich - 24.07.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:konjunktur-britische-wirtschaft-waechst-doppelt-so-stark-wie-erwartet/50147942.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 47942.html</a><!-- m -->
Zitat:23.07.2010, 14:16
Konjunktur
Britische Wirtschaft wächst doppelt so stark wie erwartet
Nach starken Konjunkturdaten aus Deutschland übertreffen auch die Briten die Erwartungen der Ökonomen. Wie hierzulande trieb auch im vereinigten Königreich die starke Dienstleistungsbranche und die Industrie das BIP. Die britische Währung machte nach Bekanntgabe der Daten einen Satz.
...
ohe - können's die Briten doch noch?


- Cluster - 30.07.2010

England droht eine verlorene Generation

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/1/0,3672,8094337,00.html

Zitat:Großbritannien will sparen - vor allem bei der Bildung. Die Einschnitte werden große Auswirkung auf die Jugend haben. Die ersten sprechen bereits von der "lost generation", einer Generation ohne Ausbildung, ohne Job, ohne Zukunft. (...)



- Erich - 31.07.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~EA479D0D57DE449738A3498270AAC84A7~ATpl~Ecommon~Sspezial.html">http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C ... ezial.html</a><!-- m -->
Zitat:Großbritannien
Das unendliche Arbeitsleben
Die Menschen leben länger - also warum müssen mit 65 Jahren in Rente gehen? Großbritaniens Regierung will dieser „Diskriminierung“ ab Oktober 2011 abschaffen: Dann soll es keine gesetzliche Altersgrenze im Berufsleben mehr geben.

31. Juli 2010 ...



- Tiger - 15.08.2010

Über die Lebensumstände verarmter osteuropäischer Migranten in Großbritannien:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.guardian.co.uk/uk/2010/aug/12/homeless-poles-rough-sleepers">http://www.guardian.co.uk/uk/2010/aug/1 ... h-sleepers</a><!-- m -->
Zitat:Homeless Poles living on barbecued rats and alcoholic handwashCharity says that migrants from eastern Europe who do not qualify for benefits are sleeping rough in appalling conditions.



- Erich - 16.08.2010

Die näcshte Immobilienblase ist nicht in ..... - na?
Sondern in GB:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/immobilien/:krisenherd-britischer-haeusermarkt-vor-neuer-talfahrt/50157416.html">http://www.ftd.de/finanzen/immobilien/: ... 57416.html</a><!-- m -->
Zitat:16.08.2010, 16:42
Krisenherd
Britischer Häusermarkt vor neuer Talfahrt

Der schwächelnde US-Immobiliensektor treibt Investoren seit Wochen um. Doch auch in Großbritannien droht ein Rückfall - die Preise sinken wieder, Experten erwarten weitere Rückgänge. Vor allem das kommende Jahr gilt als kritisch
....



- Tiger - 17.08.2010

@Erich
Noch heftiger könnte es werden wenn das britische Bankensystem crasht.
Angesichts der Entwicklungen in den USA halte ich ein Übergreifen der Krise auf dem britischen Immobilienmarkt auf das dortige Bankensystem für durchaus realistisch.
Das könnte für Großbritannien einen Staatsbankrott zur Folge haben. Davor wurde bereits Anfang letzten Jahres gewarnt.
Die Folgen eines britischen Staatsbankrottes wären unabsehbar. Wenn man nur mal bedenkt, das Großbritannien der zweithöchste Beitragszahler der EU ist...


- Erich - 26.09.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,719058,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 58,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 23.09.2010

Offshore-Energie
Größter Windpark der Welt geht ans Netz

Der Stromriese Vattenfall eröffnet vor der englischen Küste den größten Offshore-Windpark der Welt. Für die Branche ist es erst der Anfang, es sollen noch gigantischere Projekte entstehen. Doch Windenergie ist teuer - der Sparkurs der britischen Regierung könnte viele Pläne zunichte machen.
...



- Schneemann - 27.09.2010

Führungswechsel bei Labour...
Zitat:Labour-Chef Miliband

"Red Ed" läutet eine neue Ära ein

Ed Miliband will die britische Linke aus der Tony-Blair-Starre befreien. Die Ära von New Labour sei vorbei, erklärt der neue Parteichef nach seinem Überraschungssieg über seinen Bruder. Doch steht er bereits mit dem Rücken zur Wand - und muss gegen den Spitznamen "Red Ed" kämpfen.

Ed Miliband verlor keine Sekunde, seinen Ruf zu reparieren. Am Morgen nach der Wahl zum neuen Labour-Parteivorsitzenden sagte er in seinem ersten Fernsehinterview, er sei nicht der Mann der Gewerkschaften. "Ich bin der Mann von niemandem", betonte er. Ihn als "Red Ed" zu bezeichnen, sei "Unsinn". Er wolle keinen Linksruck.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,719706,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 06,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Schneemann - 24.10.2010

Zu den Folgen der Finanzkrise und des Sparpaketes der neuen Regierung in England - nicht nur in den USA scheint die Zahl der Obdachlosen anzuwachsen.
Zitat:Radikales Sparpaket

London stellt sich auf Obdachlosen-Rekord ein

Scharen von Obdachlosen und Armut überall: Sozialexperten fürchten eine dramatische Veränderung der britischen Gesellschaft. Grund ist die radikale Sparpolitik der Regierung. Allein in London könnten 200.000 Menschen auf der Straße landen.

London - Es ist eines der härtesten Sparpakete Europas, und es könnte die britische Gesellschaft nachhaltig verändern. Die Schrumpfkur, die Premierminister David Cameron seinen Landsleuten verordnet hat, dürfte bald allerorten im öffentlichen Leben sichtbar werden. Das fürchten britische Sozialpolitiker. Sie haben jetzt davor gewarnt, dass es zu einer "wirtschaftlichen und sozialen Säuberung" der teuren Innenstädte des Landes kommen könnte.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,724994,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 94,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Venturus - 27.10.2010

Ach mein geliebtes Großbritannien! Wer die Auswirkungen der Thatcher-Zeit erlebt hat, hat eine dumpfe Ahnung von dem was da auf die Inselaffen zu kommt. In den 90ern war die Londoner Innenstadt schon ein einziges Bettlerlager. Selbst vor den besseren Hotels stolperte man morgens über Gestalten in Schlafsäcken. Und teilweise in einem erbarmungswürdigen Zustand, das selbst ich als armer Teenie mich hin und wieder von einem Pound getrennt bzw. mein verbliebenes Kleingeld am Urlaubsende vor der Abreise zum Flughafen in einen Becher geworfen habe.

Bleibt nur abzuwarten, ab wann irgendein honoriger Konservativer auf die Idee kommt, die Reindustrialisierung der Insel mit der Lösung des Obdachlosenproblems zu verknüpfen und sich für die Wiedererweckung der Arbeitshäuser stark macht. :roll:

Erschreckend ist auch der Guardian-Artikel den Tiger gepostet hat. Wobei gab es da nicht mal so einen FDPler in Berlin der Hartzler zur Rattenjagd abkommandieren wollte? Ein ganzer Euro sollte pro erlegtes Tier gezahlt werden. Das wäre angesichts leeren Kassen natürlich heute illusorisch. Andererseits könnte man mit dieser osteuropäischen Variante der Ungezieferbekämpfung natürlich einige Probleme auf einmal lösen. Man spart sich die Kosten für das Beschaffen und Auslegen von Rattengift und gleichzeitig wäre der Proteinbedarf für die deutsche Unterschicht gesichert. Und Onkel Sarrazin erklärt dann noch, daß der gute Hartz IVler nicht heizt, sondern sich aus dem Fell der erlegten Tiere einen wärmenden Pulli schneidert.


- tienfung - 27.12.2010

Zitat:Anklage gegen Terrorverdächtige erhoben

Sie sollen einen oder mehrere Bombenanschläge geplant haben: In Großbritannien sind neun vor einer Woche festgenommene Männer angeklagt worden

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,736622,00.html