Alba, CELAC, Mercosur, UNASUR, Telesur (u. a.) - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Alba, CELAC, Mercosur, UNASUR, Telesur (u. a.) (/showthread.php?tid=2947) |
- Erich - 09.04.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5414596_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m --> Zitat:Politischer Umbruch in Südamerikamit Links zu .Weltspiegel [Das Erste] .Südamerika drängt nach links - Erich - 16.04.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/politik/ausland/suedamerika_nid_27396.html">http://focus.msn.de/politik/ausland/sue ... 27396.html</a><!-- m --> Zitat:Linksnationalist gewinnt Wahlund <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2006/04/12/al/articleDZHZD.html">http://www.nzz.ch/2006/04/12/al/articleDZHZD.html</a><!-- m --> Zitat:12. April 2006, Neue Zürcher Zeitung - Erich - 24.04.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://news.xinhuanet.com/english/2006-04/24/content_4468794.htm">http://news.xinhuanet.com/english/2006- ... 468794.htm</a><!-- m --> Zitat:China hopes to further relations with Latin American, Caribbean nations - Erich - 29.04.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5478602_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m --> Zitat:Wirtschaftskrieg in Lateinamerikanit Links zu .Chavez: Den USA ein Dorn im Auge .Südamerika drängt nach links - Erich - 01.05.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5485402_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m --> mit Links zu .Südamerika drängt nach links .Morales kündigt neue Wirtschaftspolitik an (23.01.06) Zitat:Präsident löst Wahlversprechen eindamit macht sich Morales zwar bei den Armen Boliviens beliebt, aber gerade seine ideologisch nahe stehenden Nachbarn - ich denke an Brasilien - werden darüber weniger begeistert sein; PetroBras, der brasilianische Ölkonzern, ist einer der Hauptinvestoren in den Gasfördergebieten Boliviens östlich der Anden gewesen, und Bolivien hat nach Venezuela die zweitgrößten Gasvorkommen in Südamerika ..... Bin mal gespannt, was für eine Lösung die finden, um die Beziehungen zu den südamerikanischen "Partnerstaaten" nicht zu sehr zu belasten. - BigLinus - 02.05.2006 Nach der Verstaatlichung der Erdöl- und Erdgasindustrie hat Boliviens Präsident Evo Morales die Nationalisierung weiterer Wirtschaftszweige angekündigt. Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=539&time=1146568793">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... 1146568793</a><!-- m --> - BigLinus - 05.05.2006 Mit dem Erlaß die Öl- & Gasindustrie zu verstaatlichen hat Boliviens Präsident Evo Morales nationalistische Tendenzen in Südamerika verstärkt. Ob er damit sich und seinem Volk einen Gefallen getan hat, darf jedoch bezweifelt werden. Zwar verfolgt Molarels - im Unterschied zu früheren Verstaatlichungen in Lateinamerika bzw. deren Plänen dazu - nicht die Absicht, die vorwiegend ausländischen Investoren vollkommen zu enteignen und so aus dem Land zu jagen. Vielmehr zielt Boliviens Präsident darauf ab den Staatshaushalt mit den derzeit sprudelnden Einnahmen aus dem Erdgassektor zu füllen. Aber Experten glauben, daß die für die Ausbeutung der Gasreserven notwendigen Milliardeninvestitionen nach dieser Entscheidung kaum ins Land fließen. Und daß Bolivien die Summe allein aufbringen kann, ist zweifelhaft. Schon heute ist Bolivien eines der ärmsten Länder Südamerikas. Seine Einnahmen hängen stark von der Gasbranche ab. Allein die anteiligen Erlöse aus der Fördermenge von Petrobras entsprechen ca. 15% des bolivianischen Bruttoinlandproduktes. - Erich - 05.05.2006 Zitat:BigLinus postetegerade das ist doch das Problem: obwohl Bolivien (wie viele andere Länder - z.B. in Afrika - )extrem reich an Bodenschätzen ist, gehört das Land (wie vergleichbare Länder, z.B. der Kongo) zu den ärmsten Ländern der Welt. Man ist fast versucht, eine Gleichung festzustellen: je reicher ein Land an Bodenschätzen, desto ärmer die Bevölkerung ..... Die Ursachen für diese verblüffende, aber durchaus empirisch belegbare Feststellung können vielfältig sein, entweder, dass Diktatoren die Staatseinnahmen für sich und ihre Clique verwenden (siehe Irak und die meisten afrikanischen Länder), oder dass die Gewinne aus den Bodenschätzen in die Taschen "ausländischer Großkonzerne" fließen und für die Bevölkerung nichts überig bleibt .... Eines ist klar, die Konzerne selbst haben nur geringes Interesse, mehr als das betriebsnotwendige in Infrastruktur, Schulen und Bildungswesen, allgemeine Gesundheitsvorsorge usw. zu investieren. Die Konzerne führen also allenfalls einen Teil der Einnahmen über Steuern, Gewinbeteiligung oder ähnliches an die Regierung eines Staates ab, und je schwächer die Bildungsstruktur und die demokratische Tradition der Bevölkerung, desto eher können sich Alleinherrscher etablieren, die sich aus diesen Staatseinkommen bereichern. Beispiele dafür gibts genügend. Auch Brasilien und Venezuela haben staatliche Ölindustrien (wie übrigends Saudi Arabien auch). Und Bolivien hat jetzt auch verstaatlicht, aber auch die Bereitschaft zu Neuverhandlungen deutlich gemacht; mit anderen Worten: der Kuchen soll neu verteilt werden, wobei Bolivien mit der Verstaatlichung jetzt erst mal am langen Hebel sitzt, also aus einer Position der Stärke verhandelt. Langfristig entscheidend ist, wem künftig die Erträge aus dem Öleinkommen zu Gute kommen - der Bevölkerung, oder bereichern sich welche? Venezuela und Bolivien begehen eine gefährliche Gratwanderung. Solange die Einnahmen aus den gewaltigen Bodenschätzen tatsächlich der Bevölkerung zu gute kommen, ist gegen eine Reduzierung der Gewinne internationaler Konzerne nur bedingt etwas einzuwenden. Die Konzerne werden - solange sie halbwegs akzeptable Gewinnmargen erzielen - weiter investieren. - BigLinus - 05.05.2006 Aufgrund der sehr hohen Marktpreise für Öl und Gas sind die Margen derart gestiegen, daß die Unternehmen sicher auch weiterhin investieren können. Nun stellt sich aber eine reichlich politische Frage. Wollen sie dieses? Denn damit legitimieren sie faktisch das Tun von Morales und 'Konsorten'. Petrobras ist eine brasilianische Vorzeigeunternehmung. Und der sicherlich nicht gerade rechtsgerichtete Präsident aus Brasilien Lula dürfte über die Entscheidung seines Amtskollegen aus Bolivien nicht gerade erfreut sein. Der Gedanke der u.a. hinter Mercosur steht, wird meines Erachtens dadurch nicht unerheblich geschwächt. Es sei denn, Petrobras erhält in Bolivien einen Sonderstatus bzw. Sonderkonditionen. - Erich - 05.05.2006 Zitat:BigLinus posteteden Gedanken hatte ich auch - aber inzwischen scheint sich eine andere Sichtweise aufzudrängen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5490782_REF4,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F4,00.html</a><!-- m --> Zitat:Nach Verstaatlichung der Gasindustrieund offenbar ist nach wie vor an einen Verbund der nationalen Energieunternehmen gedacht, denn der Bericht umfasst auch Zitat:...Morales dankte Kirchner, Silva und Chavez für ihre Unterstützung und nahm eine Einladung an, sich an der Planung einer 9000 Kilometer langen Erdgas-Pipeline zu beteiligen. Diese soll Venezuelas riesige Gasreserven mit Argentinien und Brasilien sowie Bolivien, Paraguay und Uruguay verbindendie Südamerikanischen Staaten sind also offenbar bereit, auf einer anderen Basis weiterhin zu kooperieren, und akzeptieren die aus nationalen Nöten der Bolivianer entstandene Nationalisierung; dazu gibt der Artikel auch Links wieder, die einerseits die URsachen der Verstaatlichung benennen, andererseits (noch) die Belastung der Beziehungen zu den Nachbarn zum Inhalt haben: Zitat:Viel Armut - viele Ressourcen: Bisher profitieren vor allem ausländische Konzerne von den bolivianischen Erdgasvorkommen - seit Jahren Anlass für schwere Unruhen.mehr unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5496292,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... 92,00.html</a><!-- m --> und Zitat:"Die Regierung steht unter Druck"mehr unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5491926_REF4_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m --> - BigLinus - 06.05.2006 @ Erich Ob, die im argentinischen Badeort Puerto Iguazu gezeigte, demonstrative Einigkeit der vier linksgerichteten Staatspräsidenten Wirklichkeit ist, darf meines Erachtens nach bezweifelt werden. Für mich was das Show für die Presse. Warum bin ich dieser Meinung? Zum einen ist die brasilianische Wirtschaft stark vom bolivianischen Erdgas abhängig (immerhin betragen die Lieferungen ca. 50% der Gesamtverbrauches). Zum anderen hört man aus der Unternehmensleitung der staatlichen brasilianischen Ölfirma Petrobras völlig anderes. Diese wollen - wie andere ausländische Konzerne, darunter die spanisch-argentinische Repsol YPF und der US-Konzern Exxon Mobil auch - das Engagement in Bolivien reduzieren. Dazu kommt noch, daß Lula Da Silva, der im Herbst zur Wiederwahl antritt und derzeit in den heimischen Medien ohnehin stark in der Kritik steht. So befürchten viele Brasilianer und Argentienier, daß höhere Preise für Gas die wirtschaftliche Erholung bremsen und zu einer neuerlichen Inflationsrally führen könnten, gegen die man doch nun so lange (zum Teil über Jahrzehnte hinweg) gekämpft hat. Derzeit verlangt Bolivien nur etwa 50% des Preises, der für die Ausfuhren nach Nordamerika bezahlt werden muß. Hinzu kommt noch, daß viele Investoren das Gerangel um die argentinischen Schulden nicht vergessen haben und der argentinische Staat beshalb sehr darauf bedacht ist seine internationalen Verpflichtungen gegenüber der IWF zu erfüllen. Dabei sind steigende Haushaltskosten aufgrund steigender Gaspreise ebenfalls nicht produktiv für dieses Ziel. - Erich - 07.05.2006 na ja, Deine Argumente haben einiges für sich - andererseits zeigt gerade das angestrebte Pipeline-Netz, dass ein Verbund angestrebt wird, der solche bilateralen Abhängigkeiten reduziert schau mer mal, wie belastbar die linke Allianz ist <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.timesonline.co.uk/article/0,,2095-2168208,00.html">http://www.timesonline.co.uk/article/0, ... 08,00.html</a><!-- m --> Zitat:The Sunday Times May 07, 2006 - Erich - 09.05.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://news.xinhuanet.com/english/2006-04/18/content_4439976.htm">http://news.xinhuanet.com/english/2006- ... 439976.htm</a><!-- m --> Zitat:Brazil, China sign deal on pipeline constructionedit: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.miami.com/mld/miamiherald/13143921.htm">http://www.miami.com/mld/miamiherald/13143921.htm</a><!-- m --> Zitat:Latin America's challenge: learning how to compete - BigLinus - 11.05.2006 Zitat:Brasilianer kritisieren erstmals Venezuelas Staatschef ChávezQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2006/05/11/885186.html">http://www.welt.de/data/2006/05/11/885186.html</a><!-- m --> - Erich - 11.05.2006 Inzwischen berichtet (heute) auch die Süddeutsche (print-Ausgabe) über die "zwei Lager", die es in Südamerikas Linken Regierungen gibt - die Linkspopulisen mit Kuba, Venezuela und Bolivien einerseits sowie die Linksliberalen mit Brasilien, Uruguay, Argentinien und Chila als zweitem Block - denen die Konservativen (mit Peru, Kolumbien und Mexiko) gegenüber stehen. Viele Linksliberale (z.B. Chile, Brasilien und Argentinien) sind von den "neuen Tönen aus Bolivien" gar nicht begeistert, Chile will deshalb sogar sein Militär weiter ausbauen und größere Mengen an Panzern beschaffen (zur Erinnerung: dass Bolivien keinen Zugang zum Meer mehr hat, nehmen die Bolivianer ihren südlichen Nachbarn immer noch übel). Unabhängig von diesen "ideologischen Differenzen" - die beiden linken Regierungslager streben eine Verbindung an, und werden sich daher bei einem halbwegs rationalen Handeln nicht unüberbrückbare Hindernisse aufbauen. Dazu kommt, dass Chavez über Milliardeneinnahmen verfügt, die er für sein Steckenpferd - den Zusammenschluss Südamerikas - einsetzen kann und wird. Durchaus denkbar, dass Chavez einige Sozialprogramme in Brasilien finanziert, um den konservativen Kritikern dort den Wind aus den Segeln zu nehmen. Innenpolitisch steht Lula nämlich massiv unter Druck. Viele Wähler sind trotz enormer wirtschaftspolitischer Erfolge wegen des Korruptionsskandals im Umfeld von Lula schwer enttäuscht. Daher rechnen sich die Konservativen Oppositionellen Chancen aus, bei den nächsten Wahlen die Regierungsmehrheit zu erhalten und das Bündnis der Linken zu zerschlagen. Es kann aber auch sein, dass statt Lula dann auch ein Linkspopulisten die Mehrheit erhält ..... |