(Sonstiges) Heimatschutz - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Deutschland (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=54) +--- Forum: Allgemeines zur Bundeswehr (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=58) +--- Thema: (Sonstiges) Heimatschutz (/showthread.php?tid=128) |
RE: Stoiber wünscht Einführung dt. Nationalgarde nach Us-vorbild - Quintus Fabius - 19.08.2020 17 Jahre später könnte es sich mit den neuen Landesregimentern nun tatsächlich in diese Richtung entwickeln. Wie seht ihr das ? Könnten die geplanten Landesregimenter und die ihnen zugehörigen Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte eine Deutsche Nationalgarde werden ? Macht das Konzept überhaupt Sinn ? Machen die Landesregimenter Sinn ? https://www.reservistenverband.de/magazin-die-reserve/trendwende-reserve-erstes-landesregiment-in-dienst-gestellt/ https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/die-reserve-der-bundeswehr/reservist-werden-in-der-bundeswehr-/reserve-der-streitkraeftebasis-/landesregiment-bayern https://www.bundeswehr.de/de/organisation/streitkraeftebasis/aktuelles/pilotprojekt-der-reserve-ein-jahr-landesregiment-bayern-261120 Interessant, dass der erste solche Verband nach langer Zeit nun doch ausgerechnet in Bayern aufgestellt wurde. RE: Stoiber wünscht Einführung dt. Nationalgarde nach Us-vorbild - kato - 20.08.2020 Der Verband ist nach wie vor ein Pilotprojekt. Und im Bezug auf die Reservistenrekrutierung, die mithin ja Teil des Projekts ist ("interne Werbung" über den VdRBw), eine absolute Fehlgeburt. Dem Verband wurden mit den drei fränkischen RSU-Kompanien vorhandene 200 Reservisten (von 360 Soll) unterstellt. Vom Soll-Aufwuchs des "Regiments" auf 500 Dienstposten wurden gerade mal 15% seitdem realisiert. RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde - Landesregimenter und RSUKp - Quintus Fabius - 10.04.2021 Die Idee von spezifischen Landesregimentern zerbröckelt wieder, statt einem Regiment für jedes Bundesland (im Falle von Stadt- und Zwergstaaten mit einem Nachbarbundesland zusammen) - will man jetzt anscheinend auf insgesamt ca. 35 RSUKp hinaus, welche dann im Prinzip ungefähr 5 Regimenter zu je 7 Kompanien ergeben würden. Hier mal eine Liste wo die alle hin sollen: https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5051424/d8415a6c2f0ff622fcdfd86058621966/fwd-heimatschutz-data.pdf Dennoch gibt es hier laut Liste weiterhin für jedes Bundesland ein eigenes Landeskommando (irgendwo muss man die Unzahl von Offizieren ja unterbringen). Interessant finde ich in Berlin die Verknüpfung mit dem Wachbataillon. Zitat:In den nächsten ca. vier Jahren sollen grundlegende strukturelle Schritte erfolgen, um die bereits aufgestellten sogenannten Regionalen Siche-rungs- und Unterstützungskompanien (RSUKp) zu einem Verbund der Heimatschutzkräfte mit insgesamt fünf Heimatschutzregimentern in der Verantwortung des Inspekteurs der Streitkräftebasis (Nationaler Territo-rialer Befehlshaber) als Kern der Territorialen Reserve zusammenzufüh-ren, zu stärken und mit einer überregionalen Führungsstruktur, sowie jeweils einem Oberst an der Spitze, auszustatten. Ist das nicht fein (für die Offizierskarrieren und das Offiziersgedöns) ?! Wir haben also dann 16 Landeskommandos aber zusätzlich dazu noch 5 überregionale Regimentsstäbe ! Der interessanteste Passus aber meiner Meinung nach: Zitat:Angesichts heute vorstellbarer hybrider Bedrohungen gilt es hier, sich auch auf verdeckt operierende irreguläre Gruppierungen einzustellen. Die Heimatschutzkräfte werden daher mit Infanteriewaffen ausgestattet sein und z.B. über Mittel zur lokalen Aufklärung verfügen. Heimatschutzkräfte stehen bei Naturkatastrophen und besonders schweren Unglücksfällen, bis hin zu Terrorlagen für Unterstützungsauf-gaben im Rahmen der Amtshilfe zur Verfügung. Auf gut Deutsch: diese Einheiten werden zusammen mit der Polizei bewaffnet im Inneren eingesetzt werden. In Bayern gab es vor der Pandemie übrigens auch schon entsprechende gemeinsame Übungen von Polizei und Bundeswehr. RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde - Landesregimenter und RSUKp - 26er - 26.04.2021 Ich finde das sehr interessant und bin gespannt, ob die Truppe dann auch wirklich über eigenes und nicht über geliehenes Material verfügt, wie bei den RSU-Kompanien: Das ist in dem von Quintus Fabius verlinkten Artikel zu finden: "Mit der Aufstellung dieser Heimatschutzstrukturen geht eine ergänzende materielle Ausstattung z.B. an Fahrzeugen, Bewaffnung und Gerätschaften einher...... ....Die Heimatschutzkräfte werden daher mit Infanteriewaffen ausgestattet sein." RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde - Landesregimenter und RSUKp - kato - 28.04.2021 (26.04.2021, 20:15)26er schrieb: Ich finde das sehr interessant und bin gespannt, ob die Truppe dann auch wirklich über eigenes und nicht über geliehenes Material verfügt, wie bei den RSU-KompanienBeim Landesregiment Bayern wurden zumindest die neu aufgestellten Kompanien mit eigenem Material ausgestattet. Die Stabs- und Versorgungskompanie verfügt dabei wohl über sieben Iveco Eurocargo MLL 150E (LKW 2t hümS) und drei Iveco Trakker 460e (LKW 10t hümS). Zumindest in den Übungen mit den RSUKp des Regiments findet sich ansonsten etwas versteckt im Hintergrund auch schon mal weiß und blau von BwFuhrparkService. RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde - Landesregimenter und RSUKp - 26er - 28.04.2021 (28.04.2021, 03:27)kato schrieb: Beim Landesregiment Bayern wurden zumindest die neu aufgestellten Kompanien mit eigenem Material ausgestattet. Die Stabs- und Versorgungskompanie verfügt dabei wohl über sieben Iveco Eurocargo MLL 150E (LKW 2t hümS) und drei Iveco Trakker 460e (LKW 10t hümS). @Kato: Das wäre ja wirklich mal ein Anfang. Ich bin auch nicht der Meinung, dass das neueste und beste Material sein muss. Haben die Regimenter mittlerweile dann auch eigene Waffen? RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde - Landesregimenter und RSUKp - Schneemann - 07.05.2022 Zitat:Germany stands up first homeland defence regimenthttps://www.janes.com/defence-news/defence/latest/germany-stands-up-first-homeland-defence-regiment Schneemann RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde / Heimatschutzregiment - Schneemann - 12.03.2024 Meldung von November 2023: Zitat:Die sechs Heimatschutzregimenter der Territorialen Reservehttps://www.bundeswehr-journal.de/2023/die-sechs-heimatschutzregimenter-der-territorialen-reserve/ Dazu auch noch eine recht interessante Meldung von Januar d. J. - und eine, die die Befürchtungen, wonach die Bereitschaft, sich bei der Landesverteidigung zu engagieren, eher gering sei, wieder etwas schmälert: Zitat:Bundeswehr findet in Hessen die meisten Freiwilligen für Heimatschutzhttps://www.hessenschau.de/gesellschaft/bundeswehr-findet-in-hessen-die-meisten-freiwilligen-fuer-heimatschutz-v1,kurz-bundeswehr-106.html Schneemann RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde / Heimatschutzregiment - Delbrueck - 14.03.2024 Es gibt so glaube ich einige Konzeptionen für den Wiederaufbau einer wirklichen Reserve. Das Hauptproblem ist dann jedoch, dass zunächst das Feldheer ausgestattet und nennenswert erweitert werden muss, um dann die Reserve auszustatten. Daher kann M. E. die Reserve in den nächsten 10-15 Jahren lediglich eine Jägertruppe ohne Unterstützungswaffen sein, sprich es gibt keine Mörser und auch keine Artillerie vllt. nicht einmal PARS (bspw. MELLS) und vllt. einige LKW 0,5t (Geländewagen). Martin Sebaldt hat bereits 2017 in seinem Buch " Nicht abwehrbereit" eine in meinen Augen sinnvolle Konzeption ausgemalt. Jedes Kreisverbindungskommando (KVK) soll als Planungszelle für ein Heimatschutzbataillon ausgeplant werden. Ziel ist dann bei ca. 400 KVK ca. 400.000 Soldaten in der Heimatschutztruppe zu haben. Das ist sehr ambitioniert, aber als Endziel m. E. angemessen. Vllt. reicht es erstmal als Zwischenschritt pro KVK nur Kompanien aufzustellen und die bisher geplanten 6 Heimatschutzregimenter voll aufzufüllen. Der Dt. Reservistenverband hat derzeit ja auch nur ca. 110.000 Mitglieder, davon sind vermutlich nur 1/3 überhaupt aktive Reservisten. RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde / Heimatschutzregiment - kato - 14.03.2024 (14.03.2024, 18:50)Delbrueck schrieb: Ziel ist dann bei ca. 400 KVK ca. 400.000 Soldaten in der Heimatschutztruppe zu haben.Wofür braucht man bitte 400.000 Mann in der Heimatschutztruppe? Selbst zu Hochzeiten des Kalten Krieges war man bei einem Bruchteil davon. Zumal jeder Mann (und jede Frau) im Heimatschutz nicht nur Kosten für die Ausstattung verursacht, sondern auch in der "richtigen" Reserve und im Personalersatz fehlt, die im Bezug auf die Personalverwendung Priorität zu haben hat. Auch aus der Bundeswehr heraus über Grundbeorderung generiert sich das auch nicht. Es scheiden rund 20.000 Soldaten pro Jahr aus. Und die haben heutzutage bei weitem keine 20 Jahre mehr bis zur Nichtverwendbarkeit. RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde / Heimatschutzregiment - Quintus Fabius - 14.03.2024 Was man braucht hängt davon ab, was überhaupt das Konzept ist. Und daran krankt die real existierende Bundeswehr genau so wie Überlegungen was man jetzt wie zusätzlich aufbauen könnte. Das schwebt meiner Meinung nach alles zu sehr im luftfreien Raum. Alles schön und gut als Gedankenspiel, aber was genau soll wie genau mit welcher Zielsetzung exakt getan werden? Und was wird dann da für benötigt? Darauf hat ja nicht mal die aktive Truppe eine wirkliche Antwort. Was also soll dann die Antwort für den Heimatschutz diesbezüglich sein? Mal abgesehen von Allgemeinplätzen ala: im großen Krieg hat man viele Verluste und benötigt daher Reserven fehlt einfach jeder konkrete spezifische Plan wer was genau tun soll und aus welchem Grund, mit welchem Ziel. RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde / Heimatschutzregiment - alphall31 - 17.03.2024 Die Bundeswehr sollte sich auf die ergänzungstruppenteile konzentrieren und ressourcen da rein stecken. Das ist am gewinnbringensten. Wenn man dazu noch jemand in dem entsprechenden Verband findet der da wirklich Bock drauf hat bringt das auch was. Man muss sich allerdings nun mal damit abfinden das , genau wie in der aktiven Truppe die unterstützungstruppenteile keinen hinterm Ofen vorlocken werden. Genauso hat diese heimatschutztruppe aus militärischer Sicht wenig wert . RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde / Heimatschutzregiment - Quintus Fabius - 17.03.2024 Zitat:Genauso hat diese heimatschutztruppe aus militärischer Sicht wenig wert . Das ist mir als Aussage zu pauschal. Meiner Meinung nach hängt die Frage ob eine solche Truppe einen militärischen Mehrwert generieren kann halt stark davon ab, was genau das Konzept ist, wie exakt sie also eingesetzt werden soll, wo genau und mit welcher Zielsetzung. In Bezug auf die über-konventionellen, bürokratisch beschränkten Ideen der Bundeswehr dazu würde ich dir allerdings zustimmen. Da wäre der militärische Wert gering. Da liegt der Fehler aber nicht bei der Heimatschutztruppe, sondern bei den Ideen der Bundeswehr zu dieser. RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde / Heimatschutzregiment - Garten-Grenadier - 18.03.2024 (17.03.2024, 22:33)alphall31 schrieb: Die Bundeswehr sollte sich auf die ergänzungstruppenteile konzentrieren und ressourcen da rein stecken. Das ist am gewinnbringensten. Wenn man dazu noch jemand in dem entsprechenden Verband findet der da wirklich Bock drauf hat bringt das auch was. Auf welche Ergänzungtruppenteile beziehst du dich konkret ? und in welcher Form möchtest du hier Ressourcen rein stecken? Wie ihr Name schon suggeriert, handelt es sich hierbei um Einheiten die als Personalpool für den übergeordneten Verband agieren und diesem im Bedarfsfall verstärken sollen. Sie haben keinerlei aktive Anteile, (Groß-)Gerät, Waffen oder eigene Unterkünfte. Sie sind grundsätzlich auf Unterstützung durch den Coleurverband angewiesen. Ein eigenständiger Einsatz jener Einheiten ist nicht vorgesehen. Im Prinzip handelt es sich hierbei also um eine Feldersatzeinheit. In meinen Augen ist es sinnvoller, in jedem aktiven Bataillon eine nichtaktive Kompanie mit eigene Unterkunftsblock, Fahrzeugen, Waffen und (Groß)Gerät auszuplanen. Ebenso muss ein Kaderpersonal vorhanden sein. Vom Fahrzeugpark und Großgerät abgesehen, ist eine solche Kaderung bei den Heimatschutzregimentern zumindest vorgesehen. Insofern die Ergänzungstruppenteile also bisher auf Kompaniebene einem Bataillon zugeordnet sind, kann es durchaus Sinn machen hier Ressourcen zu investieren und als nichtaktive Kompanie in den Coleurverband zu überführen. Ausscheider aus der aktiven Truppe könnten also direkt innerhalb ihres Verbandes ein Beorderungsdienstposten finden. Auf der Bataillonsebene sieht die Geschichte allerdings anders aus. RE: Einführung einer deutschen Nationalgarde / Heimatschutzregiment - alphall31 - 19.03.2024 Eine reservekpmpanie ist auch ein ergänzungstruppenteil wenn diese als Kompanie. Im Bedarfsfall aktiviert wird . Jemanden der ausgeschieden ist brauch man nicht in ein heimatschutzbtl stecken. Der wird sich nie einbringen dort. Seedorf ist ein Beispiel für gute reservistenarbeit. Man hat dort Reservisten die Möglichkeit gegeben Lehrgänge (Medic) im in und Ausland zu besuchen und sich bis auf Ausbilder Niveau fortzubilden das diese sich damit selbstständig machen konnten und heute unter anderem Behörden und Bw ausbilden. |