Brasilien - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Brasilien (/showthread.php?tid=1261) |
- Ingenieur - 11.01.2007 Brasilien kämpft gegen das Organisierte Verbrechen Zitat:Machtkampf in Rio - Venturus - 11.01.2007 Auch wenn ich vom Militär als Hilfspolizei überhaupt nichts halte, dürfte diese Maßnahme das letzte halbwegs zivilisierte Mittel sein, daß die Regierung noch gegen das oV hat. Wobei so eine Maßnahme nicht für sich allein stehen kann. Man müsste gleichzeitig die Leute in neue Stadtteile/Städte umsiedeln, die über eine anständige Infrastruktur und Arbeitsplätze verfügen. Ansonsten werden die Leute aus ihrer fortbestehenden Not auf die Dauer lernen, wie sie auch das Militär "besiegen" können. Dummerweise dürften solche neuen Siedlungen utopisch sein. Bliebe höchstens noch ein Programm um neues Ackerland zu gewinnen und bestehendes umzuverteilen, um die Leute wieder auf's Land zurückzuschicken. Bloß dürfte das fast genauso utopisch sein (allein aufgrund des Wiederstandes der Landbesitzer). Zudem würde man die meisten vermutlich erst mal zum Bauern ausbilden müssen. Fazit: Diese Maßnahme wird es auf Dauer nur noch schlimmer machen. Das oV und die verarmte Bevölkerung werden auf Dauer auch das Militär in seiner Rolle als Polizei schlagen können und danach steht keine stärkere Ordnungsmacht mehr zur Verfügung. Dann bliebe tatsächlich nur noch die Möglichkeit das Militär auch militärisch einzusetzen. Sprich: Bürgerkrieg - Turin - 11.01.2007 Zitat:Man müsste gleichzeitig die Leute in neue Stadtteile/Städte umsiedeln, die über eine anständige Infrastruktur und Arbeitsplätze verfügen. Erstmal müssen die Arbeitsplätze überhaupt her. Das ist ja das Grundproblem der ganzen Angelegenheit. Die Armenviertel stehen de facto nicht unter Kontrolle der Regierung, sie sind autonome Zonen mit ihren eigenen Gesetzen und ihrer eigenen Verwaltung, dem sog. "organisierten Verbrechen"...o.V. ist in diesem Zusammenhang schlicht nichts anderes als ein Anti-Staat, der sich aus Banden und Geschäftsleuten jeglicher Coleur bilden konnte, nachdem der richtige Staat seine Zuständigkeiten in diesen Gebieten einfach aufgegeben hat. Das erste zivilisierte Mittel wäre daher die Anerkennung der dort lebenden Menschen als Staatsbürger, für deren Bedürfnisse der Staat Sorge zu tragen hat. Solange das nicht passiert, wird das Militär nur eine teure und endlose Besatzungsmacht sein, die die schlimmsten Ausfälle bzw. das Überkochen des Konfliktes verhindert oder eher hinauszögert. - Venturus - 11.01.2007 Arbeitsplätze? Als solches kein Problem. Müllsortieren, einfache Möbel schreinern, einfache Kleider nähen etc. - durch die neuen Städte und ihre Bürger würde erst mal ein größerer Bedarf an Dingen entstehen, die für uns selbstverständlich sind. Der Haken dabei - wer finanziert die dafür nötigen Produktionsmittel und drückt den Leuten in ihrer (kurzen) Ausbildungszeit das Geld in die Hand was sie zum Leben brauchen? Und da wird's schon kritisch. Der brasilianische Geldadel hat sicherlich nicht vor, in so etwas zu investieren. Und der Staat ist meiner Meinung nach nicht stark genug, die nötigen Mitteln aus den Reichen herauszupressen. Die wären schnurstracks ins nächste Steuerparadies verschwunden oder würden ein gutes altes Drive-By-Shooting vor dem Präsidentenpalast veranstalten. - Turin - 11.01.2007 Zitat:Arbeitsplätze? Als solches kein Problem. Müllsortieren, einfache Möbel schreinern, einfache Kleider nähen etc. - durch die neuen Städte und ihre Bürger würde erst mal ein größerer Bedarf an Dingen entstehen, die für uns selbstverständlich sind. Der Haken dabei - wer finanziert die dafür nötigen Produktionsmittel und drückt den Leuten in ihrer (kurzen) Ausbildungszeit das Geld in die Hand was sie zum Leben brauchen? Mit Arbeitsplätzen meinte ich natürlich bezahlte Arbeitsplätze. Das sollte eigentlich allgemein verständlich sein. Die wenigsten Leute arbeiten der Freude wegen, und in den Favelas wirst du da niemand finden. Umsiedlung wird das Problem aus dem gleichen Grund nicht lösen. Wie die anderen Maßnahmen, die du nennst, ist das, wie du schon sagst, utopisch. Ich würde auch sagen, sinnlos, denn es hängt wie gesagt an der Grundversorgung, ergo am Geld, nicht daran, dass es durchs Dach regnet oder die bisherigen Viertel keinen Wohnraum bieten. - Venturus - 12.01.2007 Ähhm, ich spreche hier schon von bezahlter Arbeit. Die Leute sollen die Dinge herstellen bzw. Dienstleistungen anbieten die sie brauchen um sie dann untereinander zu verhökern. Und mit steigender Qualifikation sollte dann auch irgendwann ein Verkauf an besser Betuchte drin sein. Sprich: Marktwirtschaft. Der einzige Haken dabei, wie ich oben schon erwähnt habe, ist das man erst mal Geld braucht um das Ganze in Gang zu setzen. Und an dieses Geld wird die Regierung, so sie denn Willens wäre, nicht ran kommen. Zumal natürlich die bessergestellten Kriminellen kein Interesse daran haben, ihre Machtbasis zu verlieren und ebenfalls dagegen arbeiten würden. Theoretisch ist das machbar. Bloß das die tatsächlichen Machthaber keinerlei Interesse daran haben. - Erich - 25.01.2007 Erich schrieb:http://www.defesanet.com.br/md/brasilchina2/das Ergebnis sieht man hier: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.flugzeugforum.de/forum/showthread.php?t=1225&page=23">http://www.flugzeugforum.de/forum/showt ... 25&page=23</a><!-- m --> - Cluster - 01.04.2007 WTO-Gespräche vor Wiederaufnahme? http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6576524_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html Zitat:US-Präsident George W. Bush hat bei einem Treffen mit seinem brasilianischen Kollegen Luiz Inácio Lula da Silva seine Hoffnung auf eine Einigung bei den Welthandels-Gesprächen bekräftigt. "Brasilien und die USA treiben untereinander viel Handel, das muss sie anspornen, im Rahmen der Doha-Runde zusammenzuarbeiten", sagte Bush bei einer Pressekonferenz mit Lula in Camp David. (...) - Erich - 05.07.2007 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7053830_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m --> Zitat:Abkommen zwischen EU und Brasilien - Francisco - 18.11.2007 <!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?id=3115838">http://derstandard.at/?url=/?id=3115838</a><!-- m --> Zitat:Brasilia will entdecktes Ölfeld mit Atom-U-Boot schützen - Erich - 15.06.2008 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/brasilien20.html">http://www.tagesschau.de/ausland/brasilien20.html</a><!-- m --> Zitat:Ölfund vor Brasilien - Erich - 03.10.2008 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/politik/brasilien-schwingt-sich-zur-oelmacht-auf-306793/">http://www.wiwo.de/politik/brasilien-sc ... uf-306793/</a><!-- m --> Zitat: Südamerika Brasilien schwingt sich zur Ölmacht auf - Erich - 18.10.2008 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/exklusiv/brasiliens-wirtschaft-ist-kaum-auf-kredit-gebaut-374704/">http://www.wiwo.de/exklusiv/brasiliens- ... ut-374704/</a><!-- m --> Zitat:"Brasiliens Wirtschaft ist kaum auf Kredit gebaut" - Erich - 29.10.2008 <!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?id=1224776374845">http://derstandard.at/?url=/?id=1224776374845</a><!-- m --> Zitat:27. Oktober 2008 07:35Das Regierungslager hat sich aber m.W. in 20 von 26 Provinzhauptstädten durchgesetzt. Unter dem Strich konnten die Parteien des Regierungslagers bei den Kommunalwahlen etwa 60 Prozent der Stimmen erzielen. - Erich - 30.10.2008 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.freitag.de/2008/44/08440802.php">http://www.freitag.de/2008/44/08440802.php</a><!-- m --> Zitat:Michael R. Krätke |