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- Shahab3 - 10.04.2005

Zitat:Großdemo gegen US-Besatzung in Bagdad
Na ob sich das Libanesische Modell hier fortsetzt ?! Abzug der Amerikaner und Entaffnung der Kurdischen Armee ? :rofl:


- Erich - 10.04.2005

Zitat:Shahab3 postete
Abzug der Amerikaner und Entaffnung der Kurdischen Armee ? :rofl:
schätz ich eher als unwahrscheinlich
wenn Abzug der Amerikaner, dann eher Aufrüstung der kurdischen Armee
(weil Amerika weder den Sunniten als Verlierer nach Saddam noch den Schiiten als potentiellen Verbündeten der Iranischen Mullahs über den Weg traut, und eine türkische Ordnungsmacht im Nordirak enorme Probleme mit den kurdischen Freunden und den arabischen Irakern verursachen würde)


- Azrail - 10.04.2005

Wenn Amerika eine der Fraktionen bevorzugt wird das nicht zum Frieden förderlich sein.
Mal was anderes wieviele GIs sind schon tot in Irak?


- Erich - 10.04.2005

nach WELTSPIEGEL <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.daserste.de/weltspiegel/beitrag.asp?uid=0uaozg4e8oqthnx9">http://www.daserste.de/weltspiegel/beit ... 4e8oqthnx9</a><!-- m -->
Zitat:Sendung vom 10.04.2005 (WDR)

USA
Die Waisen des Krieges
...
„ Warum mussten sie Dich töten? Wussten sie nicht, wie lieb ich Dich hab?“ fragt Jessica in einem Brief an ihren im Irakkrieg gestorbenen Vater. Über 1000 amerikanische Kinder hat dieser Krieg zu Waisen gemacht, ihnen Mummy oder Daddy genommen.
fast 1600 Personen, die als Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Sohn oder Tochter in ihren Familien gebraucht würden - in nackten Zahlen soeben aktuell nach
<!-- m --><a class="postlink" href="http://icasualties.org/oif/">http://icasualties.org/oif/</a><!-- m -->
Zitat:US 1546
UK 87
Other* 90
Total 1723
Avg 2.29
Days 753
und
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iraqbodycount.net/database/">http://www.iraqbodycount.net/database/</a><!-- m --> bzw <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kaulstoss.de/">http://www.kaulstoss.de/</a><!-- m -->
Zitat:min, 17355 bis maxim. 19740 Zivilpersonen



- ThomasWach - 10.04.2005

Die Amerikaner, ob man es richtig oder falsch finden, werden wohl noch lange dort unten bleiben, ob nun als direkte Besatzer oder indirekt als Kontrollmacht.
Die Amerikaner haben nunmal wie bekannt große Pläne mit dem nahen Osten und der Terrorkampf wird nunmal genutzt um dem Nahen Osten eine rneuen namerikanischen Ordnungspolitik zu unterziehen.
Afghanistan war da Phase eins, Irak war und ist Phase zwei.
Von daher denke ich, dass amerik. Truppen und Berater noch lange im Land bleiben werden.

Und wie schon ausgeführt, ais westlicher Sicht ist dies nunmal die beste momentan gangbare Lösung.. sozusagen die zweitbeste Lösung, die aber realiter möglich ist.

Denn laßt uns mal überlegen:
Der Irak ist ein fraktionierter, gespaltener Staat, in der die drei Hauptgruppen sich wahrscheinlich nicht mal firedlich über ne gemeinsame Nationalhymne einigen könnten.
Es besatnd zwar eine ( vornehmlich) sunnitische Mittelschicht, die recht modern war, aber die ist dank den langen Sanktionen ausgedünnt wurden.
Es gibt also keine Arbeit, die Wirtschaft liegt am Boden, zivilgesellschaftliche Strukturen gibt es auch nicht und der Hass zwischen den ethnischen Fraktionen ist nicht gerade klein.

Wenn jetzt dei Amerikaner und die Koalition gehen würden, dann sähe es wirklich schelcht für den Irak aus, noch schlechter, als es eh schon aussieht...

Wie ich es schon für Afghanistan geschrieben habe, das ganze braucht zeit, viel Zeit.
Solnage wird wohl weiterhin äußerer Druck durch die USA mehr ode rminder unablässig sein, um dieses fragile Staatswesen einigermaßen zusammen zuhalten und sei es auch nur dadurch, dass Sunniten und Schiiten zumindest Im Hass gegen die Amerikaner vereint sind.
Und anders als durch den äußeren Druck kann man wohl auch erstmal keine einigermaßen vertretbare Balance zwischen den ethnischen Gruppen schaffen.

Daher werden die Amerikaner wohl noch länger belieben müssen. Ob sie sich wirklich auf die Kurden langfristig stützen, das wage ich aber zu bezweifeln. Sicher, momentan sind sie hoch im Kurs, aber die Außenpolitik der USA bzw. überhaupt zeichnet sich durch Schnellebigkeit aus. Es wird nicht immer opportun sein für die Amerikaner die Kurden zu bevorzugen. Da gibt es durchaus Änderungspotentiale, denn die Amerikaner nehmen als Unterstützung jeden Gehilfen, den sie Kriegen können.

Und langfristig wird die Allianz mit den Kurden eben eher nicht gewinnbringend sein für die Amerikaner.


- Azrail - 11.04.2005

Wieso spricht man den Irakern Eigenständigkeit ab?
Ich glaube die Amis werden eher durch ihre Anwesenheit noch mehr Terror fördern denn diese Gruppierungen nähren sich durch Kreuzfahrer wie Bush u. Co.
Von mir aus kann man auch weiter so vorgehen wenn es dem Wohl der Iraker dient,aber das bezweifle ich Amerika versucht wie du gesagt hast zu kontrollieren und diese Menschen lassen sich nicht gerne kontrollieren davon hatten sie genug in den letzten Jahrzenten.
Solange die Amerikaner in diesem Gebiet sind werden sie ein Stein des Anstoßes sein,du erwähnst das man nur geduldig sein muß aber vergessen wir nicht die Terroristen sind genauso geduldig.
Solange die Amerikaner dort sind werden immer mehr Rekruten für Anschläge gegen die Amis da sein,dies ist nicht ein Kampf um Ressourcen aus Sicht der Amis sondern aus Sicht der Terroristen ein Kampf ums DAsein.
Da wird noch eine Menge Blut fließen.Diesen Haß bricht man nicht durch Waffen,ja ok ich gebe recht einer der tot ist kann nicht mehr hassen so das die GIs auf Bodycount gehen aber ich bezweifle das sie sich dadurch Freunde machen.Eine Spirale die man schätze ich nur durchbrechen kann wenn man fair ist und das geht nur wenn die Amis sich zurückziehen.Die Iraker könenn dieses Problem selber lösen und wenn nicht wenn es eben nicht Westkonform läuft,was solls betrachten wir es eben als eine Entwicklung der Evolution.


MfG Azze


- hawkeye87 - 11.04.2005

:hand: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,350682,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 82,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Hunderte Millionen Dollar im Irak vergeudet
Die US-geführten Entwicklungsprojekte im Irak sind einem Zeitungsbericht zufolge ein finanzielles Desaster. Keine einzige der technischen Anlagen funktioniere ordnungsgemäß, heißt es laut "Los Angeles Times" in einem internen Bericht. Hunderte Millionen Dollar seien verschwendet worden. [...]

US-Truppen sollen noch zwei Jahre bleiben
Und auch die Militärpräsenz ist ein stetiger Kostenfaktor für die USA: Trotz der jüngsten Proteste gegen ausländische Soldaten im Irak sollen nach den Worten des neuen irakischen Präsidenten Dschalal Talabani die amerikanischen Truppen noch zwei Jahre im Land bleiben. In diesem Zeitraum könne es geschafft werden, die neue Armee und die Sicherheitskräfte aufzubauen, sagte Talabani heute dem Nachrichtensender CNN. In der Zwischenzeit sei der Irak darauf angewiesen, dass die von den USA geführte Koalition vor Terroristen und der Einmischung von außen schütze. [...]



- ThomasWach - 11.04.2005

@ Azrail


Also ich bin wohl mit der letzte, der nicht weiß, dass dieses Irakunternehmen den Terror eher noch fördert und daher die sache eher verschlimmert...
Aber was soll man denn bitte tun??
Das Problem liegt einfach zu tief, um da was direkt und schnell zu machen.. schon der Irak als Staat war ein Fehler, das Zusammenmanschen von drei solch unterschiedlichen ethnischen Gruppen war fatal.
Aber es ist nun mal so, es besteht nunmal dieses ethnische Gemenge.
Und es war zwangsläufig so, dass nach Saddams Sturz die durch Gewalt zusammengehaltene Ordnung kollabieren muss.
Also was tun jetzt?
Egal, wer da wäre, es wäre so oder so alles schlecht.
man kann einfach nicht raus aus dem Irak, weil dann keine Stabilität möglich wäre.. und die Usa sind nicht rein in dne Irak um dann zuzusehen, wie die schiitischen Südiraker den irak übernehmen und es zum Bürgerkrieg kommt.

Die Amerikane rsind zwar die falschesten, die es gibt, aber sie sind die trotz allem nötige Stabilisierung für den so instabilen Irak.
Dass diese Stabilisierung nur unter weiterer Gewalt möglich ist, ist traurig, aber ich sehe keinen anderen gangbaren Ausweg, de rirgednwie von den USA akzeptiert werden würde...

Denn ich denke nicht, dass die Iraker ihre Probleme selbst lösen könnten, dafür ist die Instabilität zu groß ( die schon in der Grundstruktur des Iraks liegt!!!!)


- Turin - 11.04.2005

Natürlich sind die Amerikaner ein Stein des Anstoßes im Irak. Nur wäre es ein Blick durch die rosa Brille, würde man annehmen, dass Frieden und Nächstenliebe einkehren, sobald die US-Streitkräfte dort abziehen würden. Stattdessen würden sich wohl eher kreuz und quer Schiiten, Sunniten und Kurden an die Kehlen gehen. Hätte man damit irgendetwas sinnvolles bewirkt? Höchstens einen netten kleinen Bürgerkrieg. Die Amerikaner sind nun einmal jetzt dort, wie sehr einem das passt oder auch nicht und derzeit sehe ich sie als die einzige Kraft, die den Irak, so wie er jetzt besteht, einigermaßen zusammenhält. Alles andere hieße, den irakischen Patriotismus von Menschen, die seit Jahrzehnten durch die Knute ihr Zusammenleben regelten, zu überschätzen...


- Azrail - 12.04.2005

Ich kan eure Meinung leider nicht teilen,wieso spricht man den leuten dort Intelligenz ab?
Wieso glaubt man nach zwei Jahren der Besatzung und einer einigermaßen fairen Wahl das es ohne die Amis nur schlechter werden kann?
Wieso rebellieren und schreien die Sunniten?! Wegen den Amis!
Wieso rufen die Shiiten "Amy Go Home"?!
Die einzigen die die sie unterstützen sind die Kurden und die auch nur weil sie etwas mehr vom Kuchen abgekriegt haben als sie es recht haben und hoffen das die Amis ihren Kuchenteil verdeidigt.
Wenn die Amis gehen werden auch diese nicht ausflippen denn dann werden sie erst recht mit den anderen arbeiten müssen und wenn nicht dann werden sie eher eine Menge verlieren.
Also die Amis sind nicht nur der Stein des Anstoßes und der eigentliche Grund für den Widerstand sondern sind durch ihre Vorzugvorgehensweise eher Sezessionsfördernd,das heißt die Amis unterstützen durch ihr verhalten eher Separatismus.
Die Amerikaner sind ein Fremdkörper und sollen da raus,was danach geschieht
liegt dann in der Hand der drei Parteien.Ich glaube schon das dann diese drei genug intelligenz haben um sich zusammenzuraffen.


- Erich - 13.04.2005

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4248950_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Irak

Tote bei Anschlag in Kirkuk

[Bildunterschrift: ]
Bei der Explosion einer Bombe nahe der irakischen Stadt Kirkuk sind zwölf Polizisten getötet und drei weitere verletzt worden. Nach Polizeiangaben wollten die Beamten eine unter einer Ölleitung abgelegten Bombe entschärfen. Offenbar habe diese Bombe die Polizisten anlocken sollen, bevor dann ein zweiter tödlicher Sprengsatz detonierte. Der Anschlag ereignete sich 15 Kilometer nordwestlich von Kirkuk. Rund um die Stadt lagern die größten Ölvorkommen Iraks.

Auch in Bagdad wurden mehrere Anschläge verübt. So explodierte im Osten der Hauptstadt ein Sprengsatz an einer Straße, als ein amerikanischer Versorgungskonvoi vorbeifuhr. Der mit Treibstoff gefüllte Tanklastwagen ging sofort in Flammen auf.

Im Südwesten Bagdads wurde ein Autobombenanschlag auf einen amerikanischer Militärkonvoi verübt, der sich an einer Tankstelle befand.

Eine weitere Autobombe explodierte auf der Zufahrtstraße zum Flughafen. Nach Augenzeugenberichten galt diese einem US-Zivilkonvoi, der Passagiere zum Terminal bringen sollte. Mindestens acht Wagen gingen in Flammen auf. Es soll Verletzte gegeben haben

....
.Stand: 13.04.2005 18:09



- Shahab3 - 14.04.2005

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,351286,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 86,00.html</a><!-- m -->

Zitat:IRAK

Mehr als 20 Tote bei Anschlägen

Die Explosion zweier Autobomben, Schüsse auf Polizisten - die Gewalt im Irak hat heute mehr als 20 Menschen das Leben gekostet. Dutzende wurden zudem verletzt, als die Sprengsätze nahe des Innenministeriums gezündet wurden.

Bagdad - Bei den beiden fast zeitgleichen Detonationen nahe eines Gebäudes des irakischen Innenministeriums wurden mindestens 18 Menschen getötet, 36 weitere wurden nach Angaben der Behörden verletzt. Die Aufständischen gingen außerdem wieder gegen irakische Sicherheitskräfte vor. Sie töteten sieben Polizisten und Geheimdienstmitarbeiter.
...
.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.menewsline.com/stories/2005/april/04_14_3.html">http://www.menewsline.com/stories/2005/ ... _14_3.html</a><!-- m -->
Zitat:BAGHDAD [MENL] -- The U.S. military has improved its capability to counter insurgency bombings in Iraq.

Officials said the U.S. Army has perfected techniques to detect and neutralize so-called improvised explosive devices in Iraq. They said the improved capability reflects enhanced equipment, technology and expertise by soldiers.

Over the last year, U.S. casualties from IEDs in Iraq and Afghanistan have been reduced by 45 percent, officials said. They said that in 2005 the number of bombing attempts has declined and the IEDs have become more crude in their design.

U.S. troops were said to have had their greatest success in the Baghdad area. Officials said Task Force Baghdad has succeeded in finding half of all IEDs. They said 70 percent of the IED attacks against troops in the Baghdad area failed to produce casualty.
Ja dann ist ja alles im Lot, oder ? :evil:


- pseunym - 19.04.2005

Zitat:REGIERUNGSPLÄNE

USA befürchten Säuberungswelle im Irak

Die US-Regierung befürchtet eine große Säuberungswelle der neuen irakischen Führung. Ihr könnten viele Spitzenbeamte von Ex-Diktator Saddam zum Opfer fallen, was Streitkräfte und Sicherheitsapparat schwächen würde.

Washington - Der Säuberung könnten Tausende der fähigsten Iraker zum Opfer fallen, berichtet die "Washington Post". Die Zeitung beruft sich auf Ankündigungen der bei den Parlamentswahlen siegreichen schiitischen Allianz. Danach sollen alle aus der Saddam-Ära übrig gebliebenen Spitzenbeamten von ihren Posten entfernt werden.

Außerdem sollten Gerichtsverfahren gegen jeden ehemaligen Beamten, Soldaten oder Arbeiter eingeleitet werden, die verdächtigt würden, Rechtsverletzungen begangen zu haben. Auch sei eine Strafverfolgung für die Anführer der bewaffneten Rebellion in den Sunniten-Gebieten geplant.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,352032,00.html


- Azrail - 19.04.2005

Also das der Irak so immernoch nicht stabil ist gebe ich eher die schuld den Amis wie gesagt die sind ein erheblicher Dorn.
Es gibt genug Sicherheitskräfte und hätte man die Sunniten ehrlich eingebunden dann würden von den einigen widerständlern bestimmt überlaufen.
Solange Amerika in diesem Land auf seine Interessen oder Profit pocht und daraus eine Marionette machen will,wird es Widerstand geben und zwar immer häufiger gegen Kollaborateure.
Jetzt wurde sogar aus Sarqawi kreisen den britischen Kräften gedroht da die Wahlen in England näher rücken.

MfG Azze


- hawkeye87 - 19.04.2005

Zitat:Azrail postete
Also das der Irak so immernoch nicht stabil ist gebe ich eher die schuld den Amis wie gesagt die sind ein erheblicher Dorn.
Es gibt genug Sicherheitskräfte und hätte man die Sunniten ehrlich eingebunden dann würden von den einigen widerständlern bestimmt überlaufen.
diese sicherheitskräfte sind aber entweder schlecht ausgebildet, schlecht ausrgerüstet oder laufen kurz nach ihrer ausbildung zum widerstand über, und das ist auch das hauptproblem: die loyalität der sicherheitskräfte ist sehr zweifelhaft.