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RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - Old Boy - 08.09.2024 Die Houthis behaupten, die 8. amerikanische MQ-9A 'Reaper' Drohne allein in diesem Jahr abgeschossen zu haben... https://t.me/Damhistory/28608 https://archive.is/dqLQV https://asn.flightsafety.org/asndb/type/Q9 (letzter Abschuss fehlt noch in der Liste, aber ob 7 oder 8 spielt eigentl. keine Rolle mehr) ... während wir das nichtmal aus Versehen schaffen: https://archive.is/Rxzl6 https://augengeradeaus.net/2024/03/fuers-archiv-mehr-fehlschuesse-der-hessen-als-bekannt/ Es darf darüber spekuliert werden, welche absurd teure Goldrandlösung wir für unser 'AEGIS für Fußgänger' Problem a.k.a. Fregatte F124 finden werden. RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - Schneemann - 08.09.2024 @Quintus Zitat:Aus iranischer Perspektive (also aus Perspektive des aktuellen iranischen Regimes) ist man in der Defensive und muss ständig um das eigene Überleben kämpfen.Diese Perspektive mag es tatsächlich geben, und sie hat zumindest hinsichtlich des Gegensatzes zwischen Schiiten und Sunniten auch einen wahren Kern, denn man weiß in Teheran ob der unversöhnlichen Feindseligkeiten gegen das eigene "ketzerische Abweichlertum" seitens eifernder Sunniten. Bezogen auf den Westen oder Israel jedoch ist das Problem eher, dass man diesen Konflikt über 40 Jahre hinweg bewusst herbeigeredet hat - das hatte ich öfters schon umrissen - und dass man bestenfalls überlegt, wie man die eigene self-fulfilling prophecy zumindest wieder etwas entschärfen könnte. Die zunächst eher großangekündigten, aber dann recht verhalten ausgefallenen "Vergeltungsschläge" nach dem Angriff auf den IRGC-Compound in Beirut und auch nach der Tötung Hanijas könnten in die Richtung weisen, dass die iranische Führung keine weiterführende Eskalation zumindest in diesem Bereich sucht, da sie aktuell schon genügend Baustellen hat. Ist aber spekulativ meinerseits. Zitat:Meinem Verständnis nach schreibt Erich hier nur über den Vergleich zwischen Iran und Saudi-Arabien und Fakt ist, dass Frauen im Iran mehr Rechte haben als in Saudi-Arabien, allgemein auch gebildeter und selbstständiger sind, gerade eben deshalb ja der ständige Konflikt dort weil man die Einschränkungen gerade eben deshalb weniger hinnehmen will.Das ist aber nur eine Momentaufnahme. Und der Konflikt besteht ja (auch) deshalb, weil konservative Kreise die liberaleren Errungenschaften wieder rückgängig machen wollen. Böse Zungen lästern ja sogar, dass die erzkonservativen Mullahs den alten Shah auch deswegen hassen, weil er mal das Frauenwahlrecht einführen ließ. Abgesehen davon gibt es nachwievor erhebliche und massive Einschränkungen, gerade im rechtlichen Sinne. Details würden aber den Rahmen sprengen und wären auch hier im Strang fehl am Platz. @Kongo Erich Zitat:Kannst Du mir meinen Rollator in den Jemen bringen lassen? Der steht noch irgendwo in der Sahel-Zone und vielleicht mach ich im Jemen doch noch etwas Stunk ...Och nö, nicht schon wieder, das ist nun schon der vierte "verlorengegangene" Rollator in kürzester Zeit. Alleine die stillschweigende Bergung und das Ausfliegen von dem verrosteten Ding in Rhodesien letzten Monat hat schon einen sechsstelligen Betrag verschlungen. Pass' bitte besser auf deinen rollenden Fuhrpark auf... ![]() Schneemann RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - KheibarShekan - 08.09.2024 (08.09.2024, 08:19)Schneemann schrieb: Diese Perspektive mag es tatsächlich geben, und sie hat zumindest hinsichtlich des Gegensatzes zwischen Schiiten und Sunniten auch einen wahren Kern, denn man weiß in Teheran ob der unversöhnlichen Feindseligkeiten gegen das eigene "ketzerische Abweichlertum" seitens eifernder Sunniten. Die überwältigende Mehrheit der Iraner machen sich frei von religiösem Sektierertum. Aus schiitischer Sicht ist ihre Abspaltung keinem religiösen Dissenz geschuldet, sondern man ist einem anderen Anführer gefolgt, weil man diesen für den rechtmäßigen Nachfolger des gemeinsamen Propheten sieht. Das hat für die Schiiten im Iran funktioniert. Für andere hat das sicherlich eher weniger gut funktioniert aus der Minderheitensituation heraus. Aber deshalb sehen sich nicht die Iraner in der Defensive gegen sunnitische Bedrohung. Gezielt medial seitens der Staatsführung spricht man sich sowieso frei von religiösem Sektierertum, was zwar eigentlich auch nicht stimmt, aber das ist die Selbsteinschätzung und so will man gesehen werden. Man hält sich selbst für religiös tolerant gegenüber Menschen die eine der biblischen Religionen verfolgen. Gleichwohl gibt es Menschen die da auf einem Irrweg sind aus ihrer Sicht. Tatsächlich wurde das Schiitentum im Iran selbst zwischen 1500-1700 n.Chr. toleranterweise mit dem Schwert Top-Down durchgesetzt und in diesem Zuge die meisten Sunniten zwangskonvertiert oder vertrieben. Seit dieser Zeit hat der Iran keine nennenswerten Religionskriege zur Landesverteidigung geführt. Der Krieg gegen den Irak Saddam Husseins war kein Religionskrieg gegen "Sunniten", sondern ein schiitisch-iranischer Religionskrieg zur Landesverteidigung gegen das "Böse", damals schon absolut geopolitisches, weltliches Thema seitens der Angreifer. Da waren keine radikalen Sunniten am Werk. Die Iraner haben im Gegensatz zu Arabern nicht mal bei einem der Kreuzzüge eine Rolle gespielt, so dass auch hier kein geerbter Religionskrieg gegen Christen im Westen im historischen Gedächtnis verankert wäre. Da ist man geopolitisch und der Sicht eher mit Indien verwoben als mit dem Mittelmeer. Seit 1700 hat der Iran aus einer defensiven Lage heraus u.a. Nord-Aserbaidschan an Russland verloren, im Osten größere Gebiete an England verloren. Leicht zu dominierende Gebiete im Persischen Golf wurden von Portugiesen, Briten und Amerikanern besetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde der Iran von UK/Russland besetzt und ausgehungert und im zweiten Weltkrieg wurde der Iran von UK/Russland besetzt und eine Marionette installiert. Seit dem Sturz des Schah sieht sich der Iran westlichen Repressionen und Sanktionen ausgesetzt. Seit 19xx wird jedes Jahr irgendwo im Westen über eine militärische Option oder eine Destabilisierung des Iran diskutiert und diese geplant und oder durchgeführt. Der Iran ist hier in der Defensive, weil er das nur überstehen kann, in dem er sich auf all diesen Gebieten wirtschaftlich, politisch und militärisch verteidigt. Es ist nicht der Iran der sich in Deutschlands Energiepolitik oder Innenpolitik einmischt. Aber in Paris und Albanien sitzten die MKO ganz offiziell jeweils mit Headquarter und diplomatischer Repräsentanz und deren Anhängerschaft steht unter Staatsschutz. Was die Opferzahlen angeht, ist die MKO keinesfalls weniger blutdurstig als salafistische Attentäter. Die MKO sind ein Verbund aus konservativen Schiiten, Kommunisten und Royalisten. Vielleicht sind da auch ein paar Sunniten dabei und Christen und Juden und Bahai und Atheisten. Sowas wie der Dachverband der iranischen Diaspora. Die äußeren Bedrohungen des Staates und des Volkes sind vielschichtig, im Iran selbst fühlt sich kein Schiit religiös verfolgt oder in der Defensive explizit durch "Sunniten". So wird das aus dem historischen Gedächtnis heraus im Iran nicht gesehen. Das mag im Jemen natürlich anders sein. Aber das darf man dann auch nicht verwechseln. Gleichwohl ist das Schiitentum nicht auf den Iran beschränkt. Historische Schlachten zwischen arabischen Schiiten und arabischen Sunniten, die man auch im Iran an religiösen Feiertagen beklagt, sind durchaus im religiös-historischen Gedächtnis verankert. Schauen wir genau da gern mal genauer hin. Diese religiösen Feierlichkeiten der Schiiten laufen stark vereinfacht gesagt überwiegend nach dem Schema, dass verlorene Schlachten und geopferte Persönlichkeiten / Märtyrer betrauert werden. Diese sind historisch ausschließlich in Schlachten gegen Sunnitische Herrscher und sunnitische Armeen entstanden. Jetzt könnte man daraus ableiten, dass die Schiiten darüber einen Hass oder Rachedurst gegenüber den Sunniten explizit zelebrieren würden im Rahmen solcher kulturellen Feste. Das wäre ja DIE Gelegenheit dem Ausdruck zu verliehen, Fahnen von Saudi Arabien, den Taliban und ISIS verbrennen oder so. Nein. Passiert nicht. A) sind die Feste dafür zu heilig und b) Sunniten könnten problemlos daran teilnehmen, wenn es ihnen irgendetwas bringt. Das Thema ist - und es ist wirklich wichtig das zu verstehen - "Gut gegen Böse". Die Märtyrer sind im Kampf gegen das Böse gefallen. Gut gegen Böse. Richtig, gegen falsch. Daher ist es für die iranische Propaganda auch so wichtig, auf der Seite der Richtigen, der Guten, zu stehen. Sie können gemäß ihrer eigenen Legende aus einer Verteidigung im "Widerstand" arbeiten. Oberhalb der Tischkante die linke und die rechte Back hinhalten, im Gegenzug unterhalb der Tischkante zurücktreten. Böse waren die anderen und man selbst hat sich nur verteidigt. Urmenschliche, simple, gern genutzte Legitimation,.. hätte ich fast gesagt. Wie für jeden anderen Staat oder Volk ist es gleichgültig wer oberhalb der Tischkante die Watschen verteilt. Sunniten, Kapitalisten,Römer, drölfhundert berittene Mongolen...egal wer da kommt. Es besteht durchaus große Terrorgefahr durch Wahabiten und Salafisten. Erheblich größer als das zusammengenommen für ganz Europa zutrifft. Trotzdem gibt es nicht sowas wie Hass auf Sunniten i.A. Die Iraner wissen sehr wohl, worum es sich bei diesen Attentätern handelt. Das sind Anhänger einer relativ "mordernen" Ausprägung des radikalsunnitischen Islam. Ursprünglich als bad bitches der Ägypter und Saudis hofiert und gefördert, bis man dort im Rahmen einer internen Übereinkunft (tut der König dem Kalifat nichts, tut das Kalifat dem König auch nicht weh) sehr schnell sogar selbst die Kontrolle über diese Ideologie und diese handelnden Personen verloren hat. Weitestgehend. Damals und weiterhin werden diese Gestalten vom Ausland halbherzig bekämpft und sogar gezielt dazu vorbereitet, u.a. auch im Iran Anschläge zu verüben. Um Unsicherheit zu erzeugen und das Land gezielt zu destabilisieren. Das sind nicht DIE Sunniten. So etwas kann es bei Sunniten nicht geben, weil sie keine hierarchischen, zentralen Organe bzw. Autoritäten haben. Im sunnitische Islam herrscht etwas mehr religiöse Anarchie, so dass der eine nicht weiß was der andere tut. Das wissen die Iraner ganz genau. Grundlage jeder erfolgreichen Verteidigung ist es, den Angreifer zu erkennen. RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - Schneemann - 08.09.2024 @KheibarShekan Zitat:Die überwältigende Mehrheit der Iraner machen sich frei von religiösem Sektierertum. Aus schiitischer Sicht ist ihre Abspaltung keinem religiösen Dissenz geschuldet, sondern man ist einem anderen Anführer gefolgt, weil man diesen für den rechtmäßigen Nachfolger des gemeinsamen Propheten sieht. Das hat für die Schiiten im Iran funktioniert. Für andere hat das sicherlich eher weniger gut funktioniert aus der Minderheitensituation heraus. Aber deshalb sehen sich nicht die Iraner in der Defensive gegen sunnitische Bedrohung. [...]Du schreibst hier an mir leider vorbei. Zweifelsohne sind die Schiiten des Iran toleranter zu Andersgläubigen als manche sunnitischen Regime - wenn man von einigen kleinen Gruppen wie den Bahai absieht -, aber das macht den Gegensatz, dieses islamische Schisma, nicht besser oder ungeschehen. Ich hatte zudem nicht gesagt, dass es einen Hass der Schiiten auf die Sunniten gibt, der existiert zumindest i. d. T. nur sehr rudimentär und ich nehme an, dass Sunniten ungestört auch an schiitischen Veranstaltungen in Iran teilnehmen könnten (wenn sie dies wöllten), und dass deswegen der Iran in der Defensive wäre. Ich schrieb, dass es den Hass der Sunniten auf die Schiiten gibt, da sie diese als Abweichler, ja als ketzerische Minderheit ansehen und dass sich daraus die Defensivposition des Iran ableitet. Und diese Abneigung findet sich nicht nur bei fundamentalistischen Sunniten wie den Wahhabiten oder al Qaida, sondern auch innerhalb moderater bzw. säkularer sunnitischer Kreise (oder Regime). Und das in gewisser Weise bittere Element aus schiitischer Sicht hieran ist, dass der Iran wenig daran ändern wird können - den radikalen Sunniten sind die Mullahs eh aus religiösen Gründen ein Dorn im Auge, den moderaten oder säkularen Kreisen (oder auch Militärregimen wie in Ägypten oder Monarchien wie in Jordanien) wiederum bilden sich Schweißperlen auf der Stirn, wenn sie an die Revolution in Iran denken. Zitat:Daher ist es für die iranische Propaganda auch so wichtig, auf der Seite der Richtigen, der Guten, zu stehen. Sie können gemäß ihrer eigenen Legende aus einer Verteidigung im "Widerstand" arbeiten.Das mag bezogen auf die Propaganda stimmen, aber wenn man sich nur in der Defensive befindet, dann wird man weder "Verteidigung" noch "Widerstand" damit erklären können, dass man wahllos fremde Schiffe im Roten Meer beschießen lässt durch einen lokalen Verbündeten. Zitat:Die Iraner haben im Gegensatz zu Arabern nicht mal bei einem der Kreuzzüge eine Rolle gespielt...Die Araber haben auch keine Rolle gespielt. Die wirklichen bzw. problematischen Gegner für die abendländischen Kreuzfahrer waren die Ayyubiden (eine kurdische Dynastie, man denke an Saladin), teils die Seldschuken (die ihre Wurzeln in Zentralasien hatten) und letztlich die Mamelucken (eine Dynastie ehem. Söldnersklaven aus dem kaukasischen Raum), die den Kreuzfahrerstaaten am Ende den Garaus machten. Schneemann RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - KheibarShekan - 09.09.2024 (08.09.2024, 18:06)Schneemann schrieb: Und diese Abneigung findet sich nicht nur bei fundamentalistischen Sunniten wie den Wahhabiten oder al Qaida, sondern auch innerhalb moderater bzw. säkularer sunnitischer Kreise (oder Regime). Und das in gewisser Weise bittere Element aus schiitischer Sicht hieran ist, dass der Iran wenig daran ändern wird können - den radikalen Sunniten sind die Mullahs eh aus religiösen Gründen ein Dorn im Auge, den moderaten oder säkularen Kreisen (oder auch Militärregimen wie in Ägypten oder Monarchien wie in Jordanien) wiederum bilden sich Schweißperlen auf der Stirn, wenn sie an die Revolution in Iran denken. Es gibt durchaus Gründe für Sunniten und die arabischen Dynastien, den Iran zumindest mal als gefährlichen Präzedenzfall und schiitische Minderheiten innerhalb des eigenen Staates mit Argwohn zu sehen. Da stimme ich Dir zu. Für die Schiiten wiederum könnte es bis heute ausschlachtbare Nachwirkungen geben, weil die letzten biologischen Nachfahren Mohammeds (Ali, Hussein), für Schiiten die seine letzten rechtmäßigen Nachfolger, von sunnitischen Herrschern getötet wurden. Das ist irgendwie auch eine historisch verankerte Steilvorlage für den Widerstandkampf gegen staatliche, sunnitische Dominanz. Könnte man jedenfalls so sehen oder ausschlachten. Zitat:Das mag bezogen auf die Propaganda stimmen, aber wenn man sich nur in der Defensive befindet, dann wird man weder "Verteidigung" noch "Widerstand" damit erklären können, dass man wahllos fremde Schiffe im Roten Meer beschießen lässt durch einen lokalen Verbündeten. Es ist sicherlich nicht aus der Luft gegriffen, wenn man dem Iran unterstellt hinter den Angriffen der Houthi zu stecken. Schließlich liefern sie die Waffensysteme, die nur dazu gebaut worden sind, Ziele auf See zu bekämpfen. Das ist alles zutreffend. Der Beschuss der Schiffe erfolgt jedoch weder gänzlich wahllos, noch in einem leeren, oder kontextfreien Raum. Diese Operationen zielen darauf ab eine Blockade gegen Israels Hafen am Roten Meer durchzusetzen bzw. die Kosten des Gaza Kriegs insgesamt zu erhöhen. Der Beschuss der Schiffe erzeugt ökonomischen Druck, den Krieg in Gaza zu beenden. Dass Teheran die Milizen im Jemen, Irak, Syrien und Libanon wie seine eigenen Einheiten verschieben kann, ist jedoch schwer zu glauben. Großer Bruder aller Schiiten hin oder her, aber bis zur Selbstaufgabe reicht die Nibelungentreue der Achse des Widerstands untereinander dann doch nicht. Die Verbündeten haben alle ihren eigenen lokalen Fokus, mit eigenen Allianzen und Problemen. Was Absprachen auf höherer Flughöhe aber auch Hilfen im Detail nicht ausschließen muss. An Teheran Befehlsgewalt glaube ich nicht. Zitat:Die Araber haben auch keine Rolle gespielt. Die wirklichen bzw. problematischen Gegner für die abendländischen Kreuzfahrer waren die Ayyubiden (eine kurdische Dynastie, man denke an Saladin), teils die Seldschuken (die ihre Wurzeln in Zentralasien hatten) und letztlich die Mamelucken (eine Dynastie ehem. Söldnersklaven aus dem kaukasischen Raum), die den Kreuzfahrerstaaten am Ende den Garaus machten. Zwar nicht unmittelbar im Kontext der Kreuzzüge zu sehen, aber bei der Besichtigung von Alhambra und Mezquita, hatte es sich für mich so dargestellt, als wären die Araber ins Abendland proaktiv vorgedrungen. Die Welt Persiens war hinter Griechenland mehr oder weniger zu ende. Das meinte ich. RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - Quintus Fabius - 09.09.2024 Zitat:Zitat:Die Iraner haben im Gegensatz zu Arabern nicht mal bei einem der Kreuzzüge eine Rolle gespielt... Und die Truppen der Ayyubiden waren also alles Kurden ?! Und ihre ökonomische und militärische Macht basierte auf den kurdischen Gebieten ?! Man könnte aber als spaßige Randnotiz anmerken, dass die Christen in der Levante machmal direkt, und oft indirekt mit den Resten des Abbasiden Kalifates zusammen arbeiteten, gegen ihre gemeinsamen Feinde, die türkischen Völkerschaften. Und dass die Iraner (indirekt) sehr wohl eine bedeutende geostrategische Rolle im Kontext der Kreuzzüge spielten, und zwar durch das Ilkhanat. Denn die Truppen der Ilkhane waren im Gros Iraner (Völker aus dem iranischen Raum) und die Handlungen dieses Reiches hatten erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des gesamten Raumes dort. Die wesentliche Rolle der Ilkhane für die Zukunft der Kreuzfahrerstaaten sollte man durchaus anführen, wenn man die Frage diskutiert, ob der Iran je einen Einfluss im östlichen Mittelmeer hatte oder dort aktiv Politik betrieb. So heiratete der Ilkhan Abaqa in Persien die Tochter des byzantinischen Kaisers usw. RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - KheibarShekan - 12.09.2024 (08.09.2024, 05:55)Old Boy schrieb: ob 7 oder 8 spielt eigentl. keine Rolle mehr Irgendwie nicht, da wohl zwei MQ-9 innerhalb von drei Tagen über dem Jemen abgeschossen worden sind. Drohnen dieser Klasse haben über feindlichem Luftraum kein sehr langes Leben, weil sie doch vergleichsweise leichte Ziele sind. RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - Schneemann - 12.09.2024 @Quintus Zitat:Und die Truppen der Ayyubiden waren also alles Kurden ?! Und ihre ökonomische und militärische Macht basierte auf den kurdischen Gebieten ?!Nein, das sagte ich aber so auch nicht, dass alles nur Kurden gewesen seien. Genau genommen war seine Armee sehr vielschichtig. Es ist zugegeben schwer, eine genaue Abgrenzung nach 1.000 Jahren vorzunehmen, aber der Kern seiner Truppen bestand aus "Nichtarabern" (im schwer definierbaren [heutigen] Sinne). Schneemann RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - KheibarShekan - 16.09.2024 Unbestätigte Meldung über den nächsten Reaper Abschuss Zitat:Yemen's Houthi rebels say they downed another US-made MQ-9 Reaper dronehttps://abcnews.go.com/International/wireStory/yemens-houthi-rebels-downed-us-made-mq-9-113720724 RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - Schneemann - 20.09.2024 Kurzes Update bzgl. des Schiffebeschießens: - der griechische Tanker Sounion (83.000 BRZ), wurde am 12.09. wohl erfolgreich an den Haken genommen. Stand 16.09. war der Tanker, der über zwei Wochen vor sich hingequalmt hatte, aus der Gefahrenzone (https://apnews.com/article/yemen-houthi-rebels-drone-red-sea-gaza-1eb59e09351de0872de2e23cad720851). Eine Ölpest - den Jemen maßgeblich betreffend - konnte dank europäischer Schiffe (bislang) vermieden werden. - der panamesische Tanker Blue Lagoon I (81.000 BRZ) wurde wohl am 02.09. von zwei Raketen getroffen, die Crew hat das Feuer aber gelöscht. Stand 17.09. ist das Schiff im Golf von Oman (https://www.vesselfinder.com/de/vessels/details/9248447). Personalverluste und Umweltschäden sind nicht bekannt. - angeblich wurde Anfang September auch der saudische Großtanker Amjad (154.000 BRZ) getroffen (https://www.marinetraffic.com/en/maritime-news/undefined/maritime-security/2024/11461/update-red-sea-incident-mv-blue-lagoon-i-targeted-by-missile). Dies wird von saudischer Seite verneint. Das Schiff hat wie geplant Öl in Ägypten am 17./18.09. angelandet (Ain Sukhna Terminal) und ist derzeit wieder auf dem Weg nach Süden (https://www.marinetraffic.com/en/ais/details/ships/shipid:4829676/mmsi:403529000/imo:9779800/vessel:AMJAD), vermutlich geht es Richtung Ras Tanura. Schneemann RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - Nightwatch - 29.09.2024 Die Tage wurde auch ein US Verband massiv mit Raketen und Drohnen angegriffen, interessiet wohl niemanden mehr bis es mal schiefgeht. Zitat: https://x.com/sentdefender/status/1839675188104876419 Derweil hat die IAF heute Angriffe auf Hodeidah geflogen, anscheined wurde wieder der Seehafen, wmgl auch der Flughafen angegriffen. RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - goschi - 29.09.2024 (29.09.2024, 16:39)Nightwatch schrieb: Die Tage wurde auch ein US Verband massiv mit Raketen und Drohnen angegriffen, interessiet wohl niemanden mehr bis es mal schiefgeht. Vermutlich interessiert es niemanden, weil nicht schiefgehen wird. Die Amis werden durchaus ihre Schiffe zu schützen wissen. Die sind ausgerüstet, um im Fall der Fälle im Südchinesischen Meer zu operieren. Da werden sie hoffentlich mit den Modellflugzeugen der Wüstensöhne keine Schwierigkeiten haben. Hier ein Bericht der JP zu den Luftangriffen auf die Seehäfen der Houthis: https://www.jpost.com/breaking-news/article-822398 RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - Nightwatch - 30.09.2024 Soweit die Theorie, ja. In der Praxis geht halt irgendwann mal etwas schief. So robust und unfehlbar ist die Raketenabwehr nicht und selbst bei sehr hoher Erfolgsquote ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Nachschuss auch danebengeben und CIWS nicht trifft. Zitat:IDF bombed 3 power stations in Hudaydah area in latest airstrikes in Yemen, cutting off electricity supply to entire Houthi-controlled territory; Ras Isa terminal apparently wiped out, leaving Houthis with 1 functioning port. via @Eran_Efrathttps://x.com/IsraelRadar_com/status/1840796026875052212 Es wäre so einfach. Soweit die Theorie, ja. In der Praxis geht halt irgendwann mal etwas schief. So robust und unfehlbar ist die Raketenabwehr nicht und selbst bei sehr hoher Erfolgsquote ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Nachschuss auch danebengeben und CIWS nicht trifft. Zitat:IDF bombed 3 power stations in Hudaydah area in latest airstrikes in Yemen, cutting off electricity supply to entire Houthi-controlled territory; Ras Isa terminal apparently wiped out, leaving Houthis with 1 functioning port. via @Eran_Efrathttps://x.com/IsraelRadar_com/status/1840796026875052212 Es wäre so einfach. RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - KheibarShekan - 30.09.2024 Die MQ-9 entwickelt sich zu einer recht erfolgreichen "Selbstmorddrohne" Zitat:Yemeni air defenses intercept, shoot down US MQ-9 Reaper drone over Sa’adahttps://www.presstv.ir/Detail/2024/09/30/734305/Yemeni-air-defenses-intercept,-shoot-down-US-MQ-9-Reaper-drone-over-Sa’ada RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - Schneemann - 01.10.2024 Offenbar hat die IAF am Sonntagabend erneut Luftschläge gegen die Houthi geflogen: Zitat:4 killed, 49 wounded in Israeli airstrikes on Yemen's Hodeidah: Houthi TVhttps://english.news.cn/20240930/c569db069a9043edafa21efec339037f/c.html Schneemann |