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Sechster Nahostkrieg - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99) +--- Thema: Sechster Nahostkrieg (/showthread.php?tid=6962) Seiten:
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RE: Sechster Nahostkrieg - Broensen - 13.08.2025 (13.08.2025, 19:51)Quintus Fabius schrieb: Es gibt keine Hungersnot in Gaza. Dieser Begriff ist klar definiert, und die Zustände dort erfüllen die Definition nicht, so einfach ist das.Oder benutzt einfach den Begriff nicht definitionsgemäß. Das macht die Aussage dann nicht richtig, aber kann auch nicht als bewusste Lüge bezeichnet werden. RE: Sechster Nahostkrieg - Kongo Erich - 14.08.2025 (13.08.2025, 19:51)Quintus Fabius schrieb: Es gibt keine Hungersnot in Gaza. Dieser Begriff ist klar definiert, und die Zustände dort erfüllen die Definition nicht, so einfach ist das.dazu Zitat:WFP sieht neue Stufe des Grauensalso - nur weil eine von drei Kriterien aufgrund der Kriegssituation nicht exakt festgestellt werden kann, gibt es keinen Hunger in Gasa - aha. (13.08.2025, 11:51)Kos schrieb: Der Rückschluss ist sehr einfach. Hunderte an Hilfsorganisationen haben mit der Hamas zusammengearbeitet bei der Versorgung von Gaza. Das ist ein Fakt, denn ohne Zusammenarbeit mit der Hamas passiert im Gazastreifen gar nichts. Aktuell hat die Hamas nicht das geringste Interesse an einer Versorgung der Bevölkerung, denn Versorgungsprobleme lassen sich gerade den Israelis in die Schuhe schieben.wenn ich vor der Wahl stehe, den offiziellen Verlautbarungen einer Kriegspartei oder widersprechenden Aussagen von über 110 unabhängigen Hilfsorganisationen *) zu glauben, spricht schon eine gewisse statistische Wahrscheinlichkeit nicht dafür, dass die Kriegspartei die uneingeschränkte Wahrheit verbreitet. Ergänzend: DER WESTEN schreibt: Zitat:Krieg in Gaza: Schockierender Vorwurf gegen Israels KräfteKopie hier *) Unterzeichnende Organisationen: American Friends Service Committee (AFSC) A.M. Qattan Foundation A New Policy ACT Alliance Action Against Hunger (ACF) Action for Humanity ActionAid International American Baptist Churches Palestine Justice Network Amnesty International Asamblea de Cooperación por la Paz Associazione Cooperazione e Solidarietà (ACS) Bystanders No More Campain CARE Caritas Germany Caritas Internationalis Caritas Jerusalem Catholic Agency for Overseas Development (CAFOD) Center for Mind-Body Medicine (CMBM) CESVI Fondazione Children Not Numbers Christian Aid Churches for Middle East Peace (CMEP) CIDSE- International Family of Catholic Social Justice Organisations Cooperazione Internazionale Sud Sud (CISS) Council for Arab‐British Understanding (CAABU) DanChurchAid (DCA) Danish Refugee Council (DRC) Development and Peace – Caritas Canada Doctors against Genocide Episcopal Peace Fellowship EuroMed Rights Friends Committee on National Legislation (FCNL) Forum Ziviler Friedensdienst e.V. Gender Action for Peace and Security Glia Global Legal Action Network (GLAN) Global Witness Health Workers 4 Palestine HelpAge International Human Concern International Humanity & Inclusion (HI) Humanity First UK Indiana Center for Middle East Peace Insecurity Insight International Media Support International NGO Safety Organisation Islamic Relief Jahalin Solidarity Japan International Volunteer Center (JVC) Justice for All Kenya Association of Muslim Medical Professionals (KAMMP) Kvinna till Kvinna Foundation MedGlobal Medico International Medico International Switzerland (medico international schweiz) Medical Aid for Palestinians (MAP) Mennonite Central Committee (MCC) Medicine for the People - Belgium (MPLP/GVHV) Médecins Sans Frontières (MSF) Médecins du Monde France Médecins du Monde Spain Médecins du Monde Switzerland Mercy Corps Middle East Children’s Alliance (MECA) Movement for Peace (MPDL) Muslim Aid National Justice and Peace Network in England and Wales Nonviolence International Norwegian Aid Committee (NORWAC) Norwegian Church Aid (NCA) Norwegian People’s Aid (NPA) Norwegian Refugee Council (NRC) Oxfam International Pax Christi England and Wales Pax Christi International Pax Christi Merseyside Pax Christi USA Pal Law Commission Palestinian American Medical Association Palestinian Children’s Relief Fund (PCRF) Palestinian Medical Relief Society (PMRS) Peace Direct Peace Winds Pediatricians for Palestine People in Need Plan International Première Urgence Internationale (PUI) Progettomondo Project HOPE Quaker Palestine Israel Network Rebuilding Alliance Refugees International Saferworld Sabeel‐Kairos UK Save the Children (SCI) Scottish Catholic International Aid Fund Solidarités International tøtteforeningen Det Danske Hus i Palæstina Swiss Church Aid (HEKS/EPER) Terre des Hommes Italia Terre des Hommes Lausanne Terre des Hommes Nederland The Borgen Project The Center for Mind-Body Medicine (CMBM) The Global Centre for the Responsibility to Protect (GCR2P) The International Development and Relief Foundation The Institute for the Understanding of Anti‐Palestinian Racism Un Ponte Per (UPP) United Against Inhumanity (UAI) War Child Alliance War Child UK War on Want Weltfriedensdienst e.V. Welthungerhilfe (WHH) -> das sind 115 Organisationen, von denen man sicher nicht bei allen annehmen kann, dass sie parteiisch oder gar "islamistisch" sind. RE: Sechster Nahostkrieg - Schneemann - 14.08.2025 @Kongo Erich Zitat:@Schneemann:Kommt darauf an: - für das Hineinlassen der Versorgungsgüter nach Gaza? Die Israelis. - für das Verteilen vor Ort (und darum ging es)? Zu ca. 70% irgendwelche Organisationen, zu ca. 30% die Israelis. Zitat:und welche Rückschlüsse ziehst Du daraus für a)?Dass Israel ganz Gaza endlich einnehmen muss. Das sollte ich vielleicht erläutern: Israel kontrolliert ca. 60% des Gazastreifens, weitere ca. 10% der Fläche sind zu Kampfzonen erklärt. Aber Israel kontrolliert dennoch nur ca. 30% der Bevölkerung, da mehr als 1,3 Mio. (rund 70%) Einwohner in den nicht durch Israel kontrollierten Gebieten sich befinden, u. a. geht es um die displaced persons in den Zeltstädten im Süden von Gaza. Um deren Versorgung sicherstellen zu können, müsste man den Gazastreifen einnehmen. Wenn es dann weiterhin zu Versorgungsengpässen und Verteilungspannen kommt, dann kann man (und muss man) die Israelis wirklich verantwortlich machen für das Chaos. Solange dies aber nicht der Fall ist, ist die Darstellung, es gäbe eine durch Israel induzierte Hungersnot in Gaza, nur der moderne Versuch einer Fortführung der mittelalterlichen Brunnenvergifter-Verschwörungstheorie. Das Problem: Wenn Israel Gaza ganz einnimmt, wird es international heftige Kritik geben - und Leute wie Macron oder Merz werden dann der Empörungskultur folgen, ob bewusst oder unbewusst lasse ich offen, und allerlei inkohärente Reaktionen folgen lassen. Zitat:Hör bitte auf, das Verhalten der israelische Regierung durch die rosa Traumbrille zu betrachten. Hör auf zu träumen.Bzgl. Nahost habe ich schon vor Jahrzehnten aufgehört zu träumen. Hilft übrigens enorm, manche Dinge dann klarer zu sehen - nur als Tipp... ![]() Schneemann RE: Sechster Nahostkrieg - Quintus Fabius - 14.08.2025 Broensen: Wenn man aber Definitionen nach belieben umändert, wird alles dadurch nach belieben relativiert. Dann kann man nämlich ganz genau so jedes Problem leugnen indem man es umdefiniert. Dann gibt es überhaupt keinerlei Basis mehr für irgendeine Kommunikation - sondern einfach nur noch beliebige Behauptungen. Werter Erich: Zitat:das sind 115 Organisationen, von denen man sicher nicht bei allen annehmen kann, dass sie parteiisch oder gar "islamistisch" sind. Das ist ganz klar ein Strohmann-Argument von dir - denn das hat hier niemand behauptet. Zitat:nur weil eine von drei Kriterien aufgrund der Kriegssituation nicht exakt festgestellt werden kann, gibt es keinen Hunger in Gasa - aha. Und ebenfalls ganz eindeutig ein Strohmann-Argument, denn niemand hat behauptet, es gäbe keinen Hunger in Gaza. Hunger ist aber nicht gleich Hungersnot. Ich selbst sprach beispielsweise von einer gefährlichen Nahrungsmittelunsicherheit - welche zu einer echten Hungersnot werden würde, wenn die Lieferungen für wenige Wochen komplett eingestellt werden, weil es keinerlei Nahrungsmittelreserven mehr gibt und immer nur gerade mal der Tagesbedarf geliefert wird. Zitat:und wer ist nun für die Beseitigung dieser Probleme verantwortlich? Sobald Israel den Gaza Streifen komplett besetzt hat, ist Israel als Besatzungsmacht dafür verantwortlich. Bezüglich der Nahrungsmittel übernimmt zudem Israel bereits hier und jetzt die Verantwortung, denn die Verteilungszentren sind nur de jure nicht israelisch, tatsächlich aber stehen sie vollständig unter Kontrolle der Israelis. Und ich habe schon seit Kriegsbeginn geschrieben, dass Gaza zeitnah vollständig besetzt werden muss, Israel die Verantwortung für die Zivilisten übernehmen muss und man dort richtig COIN durchführen muss. Man hätte heute diese ganze Lage dort nicht, hätte man dies getan. Ich schrieb recht kurz nach Kriegsbeginn, dass man die Zivilisten stückweise in Lager außerhalb Gazas bringen muss, wodurch man sie durchleuchten, biometrisch erfassen, vollständig entwaffen und dann dort gesichert und kontrolliert versorgen kann. Zudem hätte man so alle Hamas-Angehörigen vollständig von der Zivilbevölkerung trennen können. Dann hätten wir ebenfalls die ganze Notlage jetzt nicht und man könnte die Reste der Hamas längst besiegt haben. Israel hat dies alles nicht gewollt, weil man die Verantwortung und die Kosten dafür nicht tragen wollte, weil die absolute Mehrheit der Israelis vor Hass auf die Palästinenser für diese nichts Gutes mehr tun wollte. Es war innenpolitisch in Israel nicht durchsetzbar. Dennoch: die aktuelle Situation hätte vollständig vermieden werden können, der Krieg wäre bereits gewonnen und Gaza ist eigentlich Ideal für COIN und man hätte es bereits unter ausreichender Kontrolle. Aber man wollte halt nicht. RE: Sechster Nahostkrieg - Kos - 14.08.2025 (14.08.2025, 04:59)Kongo Erich schrieb: also - nur weil eine von drei Kriterien aufgrund der Kriegssituation nicht exakt festgestellt werden kann, gibt es keinen Hunger in Gasa - aha. Wenn die Hungernot über die 3 Kriterien definiert ist gibt es keine Hungersnot. Ansonsten hat Quintus da schon gut beschrieben was Sache ist. (14.08.2025, 04:59)Kongo Erich schrieb: wenn ich vor der Wahl stehe, den offiziellen Verlautbarungen einer Kriegspartei oder widersprechenden Aussagen von über 110 unabhängigen Hilfsorganisationen *) zu glauben, spricht schon eine gewisse statistische Wahrscheinlichkeit nicht dafür, dass die Kriegspartei die uneingeschränkte Wahrheit verbreitet. Du kannst das gerne machen. Ich für meinen Teil glaube Organisationen die, zumindest zum Teil, nicht mit Israel bei der Hilfe für Palästinenser zusammenarbeiten wollen dafür aber bei der Zusammenarbeit mit der Terrororganisation Hamas keine Probleme haben rein gar nichts. Der von dir eingefügte Link bestätigt dies nur, da schon im Titel von einer Ausweitung der Hungersnot die Rede ist. Da es aber laut offizieller Feststellung bisher keine Hungersnot gibt, werte ich persönlich solche Artikel als antisemitische Hetze. RE: Sechster Nahostkrieg - lime - 14.08.2025 (14.08.2025, 11:44)Kos schrieb: Wenn die Hungernot über die 3 Kriterien definiert ist gibt es keine Hungersnot. Ansonsten hat Quintus da schon gut beschrieben was Sache ist. Eine Hungersnot in Gaza kann es gar nicht geben, weil die Bevölkerung stetig wächst. RE: Sechster Nahostkrieg - Kongo Erich - 14.08.2025 (12.08.2025, 05:57)Schneemann schrieb: @Kongo ErichIst Deine Antwort auf das Stichwort "dauerhafte Besetzung" bezogen? Ich muss das wohl annehmen, sonst wäre es keine Antwort. Was im Gaza-Streifen, der auch zu Palästina gehört, noch unterschwellig gefordert wird, ist im östlichen Teil Palästinas inzwischen offizielle Politik: Zitat:Palästinenserstaat begraben Zurück zum Gazastreifen und ganz allgemein zur Forderung nach einer internationalen Friedenstruppe (nicht nur für den Gaza-Streifen) (12.08.2025, 05:57)Schneemann schrieb: Wer wäre denn willens, es zu machen? Keiner. Es hat ja niemand Lust darauf - zudem würde man sich so selbst der Kritik aussetzen (zwangsläufig wäre dies bei einem asymmetrischen Konflikt so), und es ist so wie aktuell auch einfacher, alles den "bösen" Israelis in die Schuhe zu schieben.Wer eine wie immer begründete und mit welchen Inhalten auch immer gefüllte Staatsräson wie eine Fahne vor sich her trägt. muss letztendlich gegenwärtig sein, dass daraus dann auch eine Handlungsforderung wird. Wer Europa "am Hindukusch verteidigt", der kann keine ernsthaften Argumente vorbringen, warum eine humanitäre Mission (auch mit einem robusten UN-Mandat) im Nahen Osten nicht unterstützt werden kann. Wer aus humanitären Gründen gegen den Willen des Staates in der seinerzeitigen jugoslawischen Provinz Bosnien einmarschiert, darf sich einem solchen humanitären Einsatz und der Bitte und dem Wunsch der Palästinenser um entsprechende Friedenstruppen nicht entziehen. Zurück zur Verantwortung für die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Lebensmitteln: (14.08.2025, 05:45)Schneemann schrieb: - für das Hineinlassen der Versorgungsgüter nach Gaza? Die Israelis. (14.08.2025, 05:50)Quintus Fabius schrieb: ...@ Quintus Fabius, danke, dass Du in diesem Punkt der "Verantwortlichkeit" die Sache gerade rückst. Die ursprüngliche Regelung hat @Schneemann beschrieben, aber die gibt es schon länger nicht mehr. Verantwortlich ist defacto und dejure die Besatzungsmacht, also Israel. Und wenn Israel nicht in der Lage ist, seiner völkerrechtlichen Verpflichtung als Besatzungsmacht nach zu kommen, dann muss es sich entweder zurück ziehen oder andere um Unterstützung bitten - so einfach ist das. RE: Sechster Nahostkrieg - Nite - 14.08.2025 (14.08.2025, 12:44)Kongo Erich schrieb: Wer aus humanitären Gründen gegen den Willen des Staates in der seinerzeitigen jugoslawischen Provinz Bosnien einmarschiert, darf sich einem solchen humanitären Einsatz und der Bitte und dem Wunsch der Palästinenser um entsprechende Friedenstruppen nicht entziehen. Selbstverständlich "darf" der das. Und das egal, welche Fahne er vor sich herträgt. Wenn ich für die Erdbebenopfer in Asien Geld spende bin ich deshalb noch lange nicht verpflichtet, dies für die Erbebenopfer in Lateinamerika ebenso zu tun. Die Palästinenser haben seit 1948 wirklich alles Erdenkliche getan, dass man sie mit allergrößeter Skepsis betrachtet. Mir sind noch die Bilder von gesprengten Zivilflugzeugen aus den 70er-Jahren in Erinnerung. Und die Bilder des 7. Oktober ebenso. RE: Sechster Nahostkrieg - Falli75 - 14.08.2025 @Nite Dazu ist wenig hinzuzufügen. Außer der Frage warum nicht die arabischen Staaten schon längst die Versorgung des Gazastreifens übernommen haben, oder Flüchtlinge in großer Zahl aufgenommen haben. Ein Schelm wer da böses denkt... ![]() RE: Sechster Nahostkrieg - Nite - 14.08.2025 (14.08.2025, 14:21)Falli75 schrieb: @Nite Im deutschsprachigen Raum haben wir schlicht verlernt, Veranwortlichkeiten klar zu benennen. Im Gazastreifen werden sieben Bundesbürger als Geiseln von der Hamas festgehalten. Die humanitäre Krise wäre leicht zu beenden, wenn die Hamas die ausländischen Geiseln freiliesse. Die palästinensischen Geiseln, also das Volk von Gaza, wird die Hamas ohnehin weiter in Geiselhaft behalten, wenn Israel der Hamas nicht ein Ende setzt. RE: Sechster Nahostkrieg - Quintus Fabius - 14.08.2025 Zitat:Die palästinensischen Geiseln, also das Volk von Gaza Das trifft es auf den Punkt. Die Palästinenser sind de facto auch Geiseln der Hamas. Es müsste endlich verstanden werden, dass es eigentlich die oberste Pflicht der "Weltgemeinschaft" sein müsste, die Palästinenser von den Terrorgruppen welche sie schon viel zu lange unterdrückt haben zu befreien. Das wäre für die Palästinenser eigentlich wesentlicher als alles andere, und viel wichtiger als ein Staat Palästina oder ein Ende israelischer Aktionen etc. Werter Erich: Zitat:wenn Israel nicht in der Lage ist, seiner völkerrechtlichen Verpflichtung als Besatzungsmacht nach zu kommen, dann muss es sich entweder zurück ziehen oder andere um Unterstützung bitten - so einfach ist das. 1. Israel hat aber (noch) nicht die Kontrolle über den gesamten Gazastreifen. Folglicherweise kann es für das, was in von Israel nicht besetzten Gebieten geschieht kaum als Besatzungsmacht verantwortlich gemacht werden. 2. Es findet dort ja weiter eine aktive Guerilla statt. Auch als Besatzungsmacht kann man bei solchen Umständen seine völkerrechtlichen Verpflichtungen nicht in jedem Fall vollumfänglich erfüllen. 3. Fakt: Israel bemüht sich zur Zeit so gut wie es halt real praktisch geht, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Wer dies leugnet, hat einfach keinerlei Ahnung von der Realität vor Ort. Ich behaupte hier mal, dass die Bundeswehr oder andere westeuropäische Armeen hier in keinster Weise auch nur das leisten könnten, was die Israelis hier seit geraumer Zeit für die Palästinenser leisten, und dies trotz der monströsen Taten und obwohl eine Mehrheit der Israelis die Palästinenser heute einfach nur noch hasst oder verachtet. Es ist recht wohlfeil, an Israel mit empörten Tonfall Forderungen zu stellen, die man selbst nicht ansatzweise erfüllen könnte. RE: Sechster Nahostkrieg - Nite - 14.08.2025 (14.08.2025, 17:48)Quintus Fabius schrieb: Es ist recht wohlfeil, an Israel mit empörten Tonfall Forderungen zu stellen, die man selbst nicht ansatzweise erfüllen könnte. Dieser tradierte Reflex, dass die Juden schuld seien, hält sich erstaunlich lange und umfänglich. Ich packe jetzt mal hoffentlich den Antisemitismus nicht aus. Für mich ist die Stunde Null, als die Nation Israel aus dem UNO-Teilungsbeschluß zu dem Teil des Osmanischen Reiches, der Palästina hieß, hervorging. Und an der Stelle muß die Weltgemeinschaft auch heute ansetzen: Erst wenn alle relevanten Völker, insbesondere Nachbarn, den Staat Israel in den Grenzen von 1948 anerkennen, kann es sinnvolle Verhandlungen und Frieden geben. Das ist eine notwendige Voraussetzung, ohne die es wohl ewig so weiter gehen wird. Scharmützel, Kriege, Mordbrennereien, Siedlungen, religiöser Wahn. RE: Sechster Nahostkrieg - Quintus Fabius - 14.08.2025 Sehr viele Israelis haben da heute inzwischen leider vollständig resigniert. Der aktuelle "israelische Fatalismus" äußert sich dann oft darin, dass man einfach nur noch von Tag zu Tag mit den Umständen kämpft, und davon ausgeht, dass diese ohnehin nie substanziell geändert werden könnten. Zu viele Israelis glauben heute exakt dies: dass es für immer Scharmützel, Kriege, Mordbrennerei und religiöser Wahn heißt, und dies die einzig mögliche Existenz ist und sein wird. RE: Sechster Nahostkrieg - Nite - 14.08.2025 (14.08.2025, 18:55)Quintus Fabius schrieb: Zu viele Israelis glauben heute exakt dies: dass es für immer Scharmützel, Kriege, Mordbrennerei und religiöser Wahn heißt, und dies die einzig mögliche Existenz ist und sein wird. Möglicherweise muß Israel tatsächlich diesen Gaza-Krieg erst vollständig gewinnen, damit es hier zu einem Umdenken kommen kann. Erst ohne Krieg ist ein Regierungswechsel in israel möglich, erst dann wird der Prozeß gegen Netanyahu fortgesetzt werden können. Erst dann wird die religiöse Rechte politisch auf ein erträgliches Maß gestutzt werden können. Erst dann können die Siedlungen gestoppt werden. Ohne diese Kaskade wird es nicht gehen. RE: Sechster Nahostkrieg - Quintus Fabius - 14.08.2025 Wohl wahr. Allgemein: Was wenig Beachtung findet ist, dass Israel hunderte von Palästinensern pro Monat aus medizinischen Gründen evakuiert, zum Teil nach Israel (die israelischen Krankenhäuser sind voll mit Palästinensern) - zum anderen versucht man diese Palästinenser in anderen Ländern unterzubringen, und hat dabei gerade in Bezug auf Europa erhebliche Probleme, weil niemand sie aufnehmen und medizinisch versorgen will: https://www.timesofisrael.com/hundreds-now-leave-gaza-for-medical-care-each-month-thousands-more-are-still-waiting/ |