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(Allgemein) Bundeswehr – quo vadis? - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Deutschland (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=54) +--- Forum: Allgemeines zur Bundeswehr (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=58) +--- Thema: (Allgemein) Bundeswehr – quo vadis? (/showthread.php?tid=5602) Seiten:
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RE: Bundeswehr – quo vadis? - alphall31 - 06.07.2024 Warum sollte man bei den Rentnern das Geld kürzen ? Wir reden hier von den Menschen die ihr Leben lang gearbeitet haben und das Geld eingezahlt haben und diesen ganzen Laden aufgebaut haben . Wir heute haben doch nicht den arsch etwas zu ändern und lassen die Politik gewähren . Schlimm genug das die Steuerlast für Rentner immer höher wird . Außerdem warum sollte man das eingesparte in die Verteidigung stecken ? Es ist doch mehr als bewiesen das dieses Ministerium nicht mit dem Geld umgehen kann und sich die militärische Stärke auch mit 500 mrd nicht erhöhen würde. RE: Bundeswehr – quo vadis? - Broensen - 06.07.2024 (06.07.2024, 00:12)alphall31 schrieb: Warum sollte man bei den Rentnern das Geld kürzen ?Es geht (zumindest mir) nicht darum, das Geld für Rentner und Pensionäre zu kürzen, aber wenn die Lebenserwartung seit Mitte des letzten Jahrhunderts um zwei Jahrzehnte angestiegen ist, dann muss einfach auch das Ruhestandseintrittsalter entsprechend steigen oder wir brauchen ein ganz anderes Alterssicherungssystem. Und die Alterspyramide vergrößert dieses Problem noch. RE: Bundeswehr – quo vadis? - alphall31 - 06.07.2024 Die 1,4 mio Pensionäre verbrauchen immerhin 1,6 % des Bruttoinlandsproduktes letztes Jahr. Die Ausgaben für Pensionen der ehemaligen Staatsbediensteten beliefen sich damit im vergangenen Jahr auf 53,4 Milliarden Euro. Ebenso sind die stetig wachsenden Zahlungen von aktuellen und ehemaligen Politiker in einem Verhältnis gestiegen wie deren Anzahl RE: Bundeswehr – quo vadis? - Leuco - 06.07.2024 Das sind viele richtige Dinge die hier angesprochen werden. Ich bin nicht der Meinung dass es möglich ist einen sozialen Staat zu schaffen, der auch finanzierbar ist. Hier fehlt aber der Mut zu großen Würfen. Zentrale Aufgaben welche die Hauptaufgabe des Staates sein sollten: Sicherheit Bildung Infrastruktur Die drei Felder lassen sich mit Sicherheit noch ergänzen. Gemein haben Sie dass sich Investitionen langfristig und anhaltend auszahlen. Investitionen müssen Vorrang erhalten und sind anders zu bewerten als laufende Ausgaben. Dinge wie Renten, Gesundheit und Absicherung sind Aufgaben des Staates. Hier ist vor allem wichtig dass das Geld nicht verpulvert wird. Negativ Beispiele sind das Rentensystem, welches analog zu Österreich mit weniger kosten deutlich höhere Renten abwerfen würde. Die Fallpauschale welche zu unnötigen OPs führt. Zu wenig Anreize zu arbeiten. Statt zu qualifizieren werden Menschen unterhalten usw. Ich bin eigentlich ein Optimist. Ich sehe aber nicht dass eine Partei mit umfassenden Lösungen aufwartet. Viel Klientelpolitik. Angstmache. Populistische Ablenkungen (z.B. Gendern). Der Wähler ist so kurzsichtig und fördert diese Politikkultur, da er nicht in der Lage scheint zwei Jahre vorauszusehen. Um aber den Bogen zurück zu bekommen. Wir haben eine Notlage jetzt. Ein weiteres Sondervermögen wäre jetzt sinnvoll, da wir alle wissen dass eine umfassende Reform des Staates gar nicht, oder nur sehr schleppend kommt. Es hilft künftigen Generationen auch nicht, wenn der Russe zu Appetit angeregt wird. Da sind Schulden das kleinere Übel RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 06.07.2024 alphall31: Zitat:Wir reden hier von den Menschen die ihr Leben lang gearbeitet haben und das Geld eingezahlt haben Die haben kein Geld eingezahlt, sondern die haben ihr Geld an die Rentner zu ihrer Zeit gezahlt. Das verstehen anscheinend die meisten nicht, dass man kein Geld einzahlt, sondern dass man Geld an andere bezahlt. Und darüber hinaus wird ein immer größerer Anteil der Renten durch Steuern finanziert, da die "Einzahlungen" ja schon lange nicht mehr ausreichen. Zitat:und diesen ganzen Laden aufgebaut haben Und die zu wenig Kinder bekommen haben und die sich dann auf ihren Lorbeeren ausgeruht haben und die dann in Hybris verfallen sind. Weshalb ich rein persönlich die Rente auch in wesentlichem Umfang an produzierte Kinder koppeln würde, was aber dann natürlich erneut das Problem aufwirft, dass andere Ethnien hier mit Doppelstaatsbürgerschaft davon übermässig profitieren würden usw. Zitat:warum sollte man das eingesparte in die Verteidigung stecken ? Es ist doch mehr als bewiesen das dieses Ministerium nicht mit dem Geld umgehen kann und sich die militärische Stärke auch mit 500 mrd nicht erhöhen würde. Und da muss ich dir voll und ganz zustimmen. Einfach nur mehr Geld ist aktuell für die real existierende Bundeswehr eben nicht die Lösung. Da müssen auch noch viele weitere Probleme und ganz andere Problemstellungen mit angegangen werden. Man müsste also diesen Problemkomplex ganzheitlich angehen. Davon sind wir in dieser Bundesrepublik aber natürlich Lichtjahre entfernt. Leuco: Zitat:Der Wähler ist so kurzsichtig und fördert diese Politikkultur, da er nicht in der Lage scheint zwei Jahre vorauszusehen. Die meisten Wähler haben vor allem überhaupt keine Ahnung von militärischen Belangen. Und auch zu viele Poltiiker haben keinerlei Ahnung hiervon. Gerade eben deshalb kann die Generalskaste seit Jahren das Prinzipal-Agenten-Modell dermaßen zu ihrem rein persönlichen Vorteil ausnutzen. Diese Informationsassymetrie wird von den höheren Offizieren dermaßen gnadenlos ausgenützt, dass es einfach nur erstaunlich ist, dass niemand ihnen Einhalt gebietet, weil sie es dermaßen übertreiben, dass es eigentlich offensichtlich sein sollte. RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 07.07.2024 Die vielen Beiträge welche sehr spezifisch über das G 36 usw. gingen, habe ich in folgenden Strang verlegt: https://www.forum-sicherheitspolitik.org/showthread.php?tid=391&page=35 Allgemein: https://augengeradeaus.net/2024/07/zur-dokumentation-die-koalitionsspitze-zu-verteidigungsausgaben/ Auszugsweise: Zitat:Frage: Herr Scholz, Sie erwähnten vorhin, dass Sie im Haushalt für 2028 in der Finanzplanung 80 Milliarden Euro für die Bundeswehr eingestellt hätten, also 30 Milliarden Euro mehr als jetzt. Haben Sie auch hineingeschrieben, woher das Geld kommen soll, oder überlassen Sie das der Nachfolgeregierung? Zitat:Frage: Ich habe eine Frage an Sie alle drei. Der Bundesverteidigungsminister hat 6,7 Milliarden Euro mehr gefordert. Er bekommt jetzt 1,2 Milliarden Euro. Das Zwei-Prozent-Ziel wird offensichtlich nur aufgrund des Sondervermögens eingehalten. Ist das eigentlich im Sinne der Zeitenwende, und ist es im Sinne des Sondervermögens, das in diesem Sinne auszugeben? Komplett unglaubwürdig, nicht vertrauenswürdig und es wird nicht so kommen. Aber selbst wenn: wir benötigen nicht EXAKT Zwei-Prozent ab 2029, sondern wir benötigen eigentlich hier und jetzt so mindestens 3 Prozent, dies für viele Jahre fort folgend, und darüber hinaus eine tatsächliche Zeitenwende in der Führung dieser Bundeswehr, insbesondere in der Generalskaste und im Ministerium. Da beides vollkommen unrealistisch ist, nicht stattfinden wird, muss man als Fakt festhalten, dass wir auch 2030 bis 2040 in keinster Weise kriegsfähig sein werden. Damit ist diese Bundeswehr schlussendlich eine Organisation, deren Existenz an sich in Frage zu stellen ist. RE: Bundeswehr – quo vadis? - alphall31 - 07.07.2024 Man wird schon die letzte Woche bestellten Sachen nicht bezahlen können . Man hat auf Ausgabenseite bisher noch nicht eingerechnet das Büchel mehr als 670 Mio Euro teuer wird, der nicht gerade geringe Preisanstieg beim schweren Waffenträger (Stückpreis von 15,8 Mio) , das ab 2028 3,7 milliarden Zinszahlungen aus dem EP 14 zu zahlen sind und was uns die F35 und Ch47 kosten werden ist auch noch nicht wirklich bekannt . Beim sturmgewehr sind wir bei 274 mio mittlerweile , da ist kein Visier dabei keine Simulator Anpassung nichts , die Gesamtkosten werden mindestens 657 Mio betragen nach derzeitigen Schätzungen . Hat man den mittlerweile mal die Finanzmittel bereitgestellt um den eurofighter wenigstens auf die vorhandenen oder bestellten wirkmittel zu zertifizieren ? Oder vielleicht sogar begonnen ? Zitat: Damit ist diese Bundeswehr schlussendlich eine Organisation, deren Existenz an sich in Frage zu stellen ist. Sehe ich ebenso , das betrifft allerdings nicht nur die Bw sondernndas ganze System RE: Bundeswehr – quo vadis? - alphall31 - 12.07.2024 Merz’ Flug im Eurofighter-Kampfjet kostete über 100.000 Euro Zitat: Friedrich Merz, CDU-Chef und Hobbypilot, saß während eines Trainingsflugs der Luftwaffe selbst am Steuer eines Eurofighters. Wie nun bekannt wurde, kostete dieser Flug 111.242,38 Euro. Cornelia Möhring von der Linken sieht darin nicht nur eine Geldverschwendung, sondern auch einen möglichen Rechtsbruch.Quelle RND RE: Bundeswehr – quo vadis? - alphall31 - 13.07.2024 Bundeswehr kauft Tarn-Ponchos zum Schutz vor Kleindrohnen Zitat: Als Konsequenz aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine soll die Bundeswehr zum Schutz vor Ortung durch Klein- und Kleinstdrohnen auf dem Gefechtsfeld künftig über Tarn-Ponchos verfügen, die die optische wie elektromagnetische Aufklärung erschweren. Und Kommandeure sollen direkt aus einer Liste Kleindrohnen für Ausbildung und Übung bestellen können. Der Einsatz von mit Sprengstoff ausgerüsteten Kleindrohnen ist für die Bundeswehr dagegen vorerst kein Thema. https://augengeradeaus.net/2024/07/bundeswehr-kauft-tarn-ponchos-zum-schutz-vor-kleindrohnen/ RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 13.07.2024 Zitat:Tarn-Ponchos verfügen, die die optische wie elektromagnetische Aufklärung erschweren Das wesentlichste ist hier in diesem Kontext eigentlich die Tarnung gegen Thermalsicht, wobei sich das natürlich nie wirklich ganz abtarnen lässt, aber doch je nach den Umständen weitgehend. Die Verwendung solcher Tarnüberbekleidung propagiere ich seit fast 30 Jahren als eine der eigentlich wesentlichsten und darüber hinaus auch noch kostengünstigen Kampfwertsteigerungen überhaupt. Schön zu sehen, dass nach Dekaden sich hier mal tatsächlich was bewegt. Denn solche Tarnbekleidung ist ja nicht nur gegen Drohnen wesentlich, sondern auch sonst. RE: Bundeswehr – quo vadis? - alphall31 - 14.07.2024 Das haben die taliban mit Rettungsdecken aus Sani Kasten gemacht für ein paar Cent. RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 14.07.2024 Genau das zeigt zugleich den wesentlichsten Punkt auf: solche Ausrüstung ist im Vergleich spottbillig. Man strebt in der Bundeswehr immer nach teuersten Großsystemen, vernachlässig aber die vielen kleinen billigen Stellschrauben, kurz und einfach, man ignoriert das Ikea Prinzip und verschenkt damit ohne Not eine Menge Kleinviehmist. RE: Bundeswehr – quo vadis? - alphall31 - 14.07.2024 Das kann man auch auf andere Systeme beziehen .für was muss ich 30 mio für einen Panzer ausgeben heute ? Diesen Wert gibt ein Panzer auf dem gefechtsfeld einfach nicht mehr . Wenn ich dafür 10000 Drohnen beschaffe habe ich für meine militärische Stärke bedeutend mehr getan und noch 20 Mio übrig. RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 14.07.2024 Das hatten wir vor gar nicht so langer Zeit ausführlichst - von daher ein schlechtes Beispiel als Einzefall, aber das ändert natürlich nichts daran, dass das Grundprinzip dessen ungeachtet trotzdem richtig ist. Die Schwierigkeit ist hier, den Schnittpunkt zu finden. Welches technologische Niveau wird ausreichend sein? Welche Systeme in welcher Zusammenstellung generieren mehr Kampfkraft pro Geldeinheit ?! Das kann man daher so oder so nicht an einem System vs ein anderes System festmachen und das reicht weit über die bloße Ausrüstung hinaus. Genau genommen müsste dies von Grund auf Doktrin sein, immer danach zu streben, die Kampfkraft pro Geldeinheit zu maximieren. Also so viel Quantität wie möglich zu erzeugen, robust und durchhaltefähig, mit einer ausreichenden Qualität. Diesen Schnittpunkt meine ich, dort wo sich mehr Quantität mit ausreichender Qualität schneidet. Das betrifft dann aber alles insgesamt, also nicht nur die Ausrüstung. Da geht es auch um Ausbildungszeiten, Personalstärke, Essen, was auch immer. Das Ikea Prinzip müsste in der Bundeswehr ganz allgemein auf allen Ebenen und in Bezug auf Alles fortwährend angewendet werden. RE: Bundeswehr – quo vadis? - alphall31 - 29.07.2024 Die Zahl der Soldaten ist im Zeitraum Ende April bis Ende Mai um weitere 300 Soldaten gesunken . Somit hat die Bundeswehr vom Januar bis Mai 1798 Soldaten weniger. Immerhin eine Stärke von 3 btl zu den eh schon fehlenden Aber wenigstens wird auch der traditionserlass jetzt kriegstüchtig aufgestellt |