![]() |
(Allgemein) Reserve - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Deutschland (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=54) +--- Forum: Allgemeines zur Bundeswehr (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=58) +--- Thema: (Allgemein) Reserve (/showthread.php?tid=6661) |
RE: Reserve - 26er - 08.10.2024 (08.10.2024, 14:50)alphall31 schrieb: Und wenn eine Ortsgruppe vom reservistenverband bei einem Hochwasser mitspielen will rechtfertigt das keine Freistellung von der Arbeit, das muss man mal unterscheiden. Grundsätzlich sind Reservisten von der Bundeswehr und vom reservistenverband hier zu unterscheiden. Das ist glaub ich eher der Punkt um den es hier geht . Nein, mir ging es nicht um den Reservistenverband, oder irgendwelche Ortsgruppen, sondern um beorderte Reservisten, die auf einem konkreten Dienstposten in der BW eingeplant sind. RE: Reserve - alphall31 - 08.10.2024 Für Katastropheneinsätze die in der Regel ohne Vorwarnung kommen wo liegt da der Bedarf an Reservisten ? Da es in solchen Fällen meist um Dienstleistungen geht die es im zivilen nicht gibt werden diese auch durch aktive Truppe gestellt. Selbst wenn es um die reine Manpower geht wird man die aktive Truppe nehmen , schon weil man die sowieso zur Hand hat und bezahlt. Am Ende macht doch der Job den der Reservist im zivilen hat die Verfügbarkeit aus. Das ist bei Feuerwehr doch nicht anders , ein lkw Fahrer der tagestouren hat kann nun mal tagsüber sein Ehrenamt nicht ausführen . Da kann auch Gesetzgeber nichts ändern. Ich bin sowieso gespannt wie man das zukünftig in der Artillerietruppe lösen will . Dort wird es ja in Zukunft gewissermaßen nur noch „teilaktive" verbände geben. Ähnliche Ideen gab es auch schon bei der Pioniertruppe. RE: Reserve - ObiBiber - 08.10.2024 Man sollte das ganze Konzept der Reserve weiter denken… die Heimatschutzkräfte müssen ausgeweitet werden… Die „aktive“ Reserve sollte auf 60.000 Mann aufwachsen… hier müssen entsprechend Altersregelungen gelockert werden… Die Reserve benötigt auch Material… am besten Gerät dass gerade „frisch“ aus dem aktiven Dienst gegangen ist…aber noch 10-15 Jahre Dienst tun kann… Gerade beim Heer denke ich da an Fuchs Pioniergerät LKWs in diversen Ausführungen Wölfe GFFs Unimog persönliche Ausrüstung sollte eh für alle Reservisten vorgehalten werden (Gewehr, Uniformen) Die Reservisten sind dann primär für rückwärtige Räume gedacht… also Logistik, bewachen von Einrichtungen, Instandsetzung usw. Man kann in dieses Konzept auch noch die Bundespolizei integrieren… außerdem auch teilweise deren Ausrüstung… Diese bekommt nämlich bald neue H215 Helikopter… 40 Stück! wieso diese im K-Fall nicht auch im Heer einsetzen? also man kann das ganze Thema sehr breit denken… genauso Katastrophenschutz/THW … die würden sich auch über Bergepanzer freuen… RE: Reserve - 26er - 08.10.2024 (08.10.2024, 17:31)alphall31 schrieb: Für Katastropheneinsätze die in der Regel ohne Vorwarnung kommen wo liegt da der Bedarf an Reservisten ? Unterstützung im Katastrophenfall ist ein offizieller Auftrag der Heimatschutzkräfte. Für den Fall, dass du glaubest, dass sowas nicht vorkommt: "München/Berchtesgaden/Bad Reichenhall. Gesperrte Straßen, isolierte Ortschaften, Lawinengefahr: Massive Schneefälle sorgen seit einigen Tagen in Teilen Bayerns, Baden-Württembergs und Sachsens für dramatische Situationen. Das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr hatte deshalb auch am Mittwoch (9. Januar) für mehrere Dienststellen und Verbände den militärischen Katastrophenalarm ausgelöst. Bis zum heutigen Samstagabend waren vor allem im Alpenraum rund 1132 Bundeswehrangehörige im Schneechaos im Einsatz, unter ihnen rund 520 Reservisten. Die Soldaten befreiten Hausdächer von der weißen Last, versorgten eingeschlossene Bewohner und übernahmen Transportaufgaben sowie medizinische Notversorgung. Ein Ende des Hilfseinsatzes ist nicht in Sicht. Dem Wetterbericht zufolge soll es nach einer kurzen Pause dann von Sonntag bis Dienstag am Alpennordrand durchgehend schneien..." https://www.bundeswehr-journal.de/2019/schneechaos-loest-militaerischen-katastrophenalarm-aus/ RE: Reserve - alphall31 - 09.10.2024 Zitat: Die Reserve benötigt auch Material… am besten Gerät dass gerade „frisch“ aus dem aktiven Dienst gegangen ist…aber noch 10-15 Jahre Dienst tun kann… Der größte Teil der lkw und Greenliner sind heute vom fuhrparkservice und geleast oder müssen so verkauft werden das noch was bei rum kommt um neue Anschaffungen zu machen . Das gleiche bei pioniermaschinen welche z.B. auch geleast sind stellenweise. Dadurch kam es schon vor das man halt mit gelben radladern auskommen musste. Waffen z.B. G3 liegen in Depots , genauso tausende Mg5 für die man derzeit noch keine Verwendung hat. Bekleidung ist wieder Sache einer separaten Firma . Da reservetrupoenteile über keine Liegenschaften verfügen könnennsie halt auch kein Material übernehmen . Dazu muss dieses auch gewartet werden. RE: Reserve - 26er - 09.10.2024 (09.10.2024, 00:41)alphall31 schrieb: Da reservetrupoenteile über keine Liegenschaften verfügen könnennsie halt auch kein Material übernehmen . Dazu muss dieses auch gewartet werden. Das ist ist nicht richtig: Hier nur ein exemplarisches Gegenbeispiel: "Nienburg: Heimatschutzkräfte erhalten neue Gebäude.." https://www.bundeswehr.de/de/organisation/weitere-bmvg-dienststellen/territoriales-fuehrungskommando-der-bundeswehr/aktuelles/heimatschutzkraefte-neue-infrastruktur-5806438 Kurze Anmerkung: Die Regimenter beinhalten auch aktive Dienstposten, demzufolge auch Gebäude, Material etc. Das darf aber selbst gegoogelt werden. RE: Reserve - alphall31 - 09.10.2024 Weil in Nienburg die Grundausbildung für freiwillig wehrdienstleistende gemacht wird welche auch in den Gebäuden untergebracht sind . Die aktiven dienstposten sind Ausbilder der AGA in nienburg . Das heimatschutzregiment in nienburg bestand am Jahresanfang aus 40 aktiven und Reservisten. Der größte Teil davon waren die aktiven für die Grundausbildung. Die geneinschaftsküche ist eine Art teeküche , gehört zum ausstattungsumfang im neuen unterkunftskonzept. Hat man früher 250 -300 Soldaten in den drei Etagen untergebracht sind es heute nicht mal mehr 130. da wirds eng in den kasernen. Der Standart ist schon berechtigt , man hat halt Jahrzehnte verschlafen und jetzt kommt alles auf einmal. Zitat: Struktur der Heimatschutztruppe – Es reicht noch nicht! https://esut.de/2024/10/fachbeitraege/52611/struktur-der-heimatschutztruppe-es-reicht-noch-nicht/ Hätte man das Geld was Brig 45 kostet in reservistenarbeit gesteckt wäre allen mehr geholfen gewesen . Vor allem weil es was sichtbares gewesen wäre was vielleicht auch wieder Aufwuchs gebracht hätte. RE: Reserve - Garten-Grenadier - 11.10.2024 (09.10.2024, 08:03)alphall31 schrieb: Hat man früher 250 -300 Soldaten in den drei Etagen untergebracht sind es heute nicht mal mehr 130. da wirds eng in den kasernen. Der Standart ist schon berechtigt , man hat halt Jahrzehnte verschlafen und jetzt kommt alles auf einmal.Exakt. Aufgrund des geänderten Unterkunftskonzeptes sind nurnoch 2 statt 4-6 Mann auf Stube üblich. Da wundert es den Aussenstehenden dass in Standorten wo früher 8 Kompanien untergebracht waren, heute keine 300 Soldaten mehr Platz finden. Nach Dienstschluss sind die Blöcke und Kasernen dann noch verwaister wie früher. (09.10.2024, 08:03)alphall31 schrieb: Hätte man das Geld was Brig 45 kostet in reservistenarbeit gesteckt wäre allen mehr geholfen gewesen . Vor allem weil es was sichtbares gewesen wäre was vielleicht auch wieder Aufwuchs gebracht hätte.Da vergleichts du jetzt aber Äpfel mit Hosen bzw. Jacken mit Birnen. Dass du der Brig45 garnichts abgewinnen kannst, hast du hier schon öfters bemerkt. Deine Kritik ist in Teilen ja auch berechtigt, aber das Thema Bündnisverteidigung mit Truppenstellung an der Ostflanke ist doch eine ganz andere Baustelle als die Reserve bzw. der Heimatschutz. Beides ist zwingend nötig - auch wenn man sich über die jeweilige Umsetzung echauffieren darf. Grundsätzlich halte ich die derzeitige Reserve-Struktur für verfehlt. Die Kapazitäten werden schwerpunktmäßig auf Berufs-Reservisten gesetzt, welche vollausgebildet rund 10 Monate/ Jahr zur Verfügung stehen. Diese tingel dann teilweise von einer -mehr oder weniger sinnvollen- Reservedienstleistung zur anderen und/ oder stopfen die personelle Lücken der aktiven Verbänden und Dienststellen. So wird innerhalb der Reserve viel zu sehr auf Dauer-Resis gesetzt. Dies kann ja auch durchaus für die BW als auch für den Reservisten eine Win-Win Situation darstellen. Wer wie ich über mehrere Jahre regelmäßig bei seinem Ergänzungstruppenteil geübt hat, weiß auch dass dort im Regelfall immer die selben Kameraden zu den Übungen aufschlagen. Ein Großteil der Beorderten kann dort aus beruflichen und privaten nicht regelmäßig teilnehmen. Damit hat die BW zwar eine qualitative aber keine quantitative Reserve. Das heisst es gibt keine wirkliche Reserveformationen welche als Ersatz hinter den aktiven Truppenteilen steht, sondern die Reservisten werden zum Auffüllungen der aktiven Verbände benötigt. 26er hatte ja die Studie aufgeführt, welche darstellt dass für viele Interessenten insbesondere berufliche und private Gründe sowie die räumliche Distanz zum Dienstort die Hauptgründe gegen ein weiteres Engagement in der Reserve sind. Dies kann ich aus meiner eigenen Erfahrungen auch so bestätigen. In diesem Zusammenhang muss die Reserve der BW vielleicht völlig neu gedacht werden. Gerade der Heimatschutz könnte das größte Potential für Innovationen darstellen. Hier muss die BW flexibler werden, anstatt Flexibilität von ihren Reservisten zu fordern. Es gibt nichts nämlich nichts Demotiverendes als auf freiwilliger Basis 700km von Wohnort in einer Kaserne eine durch viel Lehrlauf, Dummfick und sinnbefreite Ausbildung geprägte, Wehrübung abzuleisten während man zuhause im Beruf und bei der Familie gebraucht wird. Da stellt man früher oder später sein Engagement in der Reserve ein. RE: Reserve - Quintus Fabius - 11.10.2024 Das kann man wirklich nur betonen: Reserve muss möglichst heimatnah "eingesetzt" werden, sie muss in der Heimat der Reservisten ausgebildet und weitergebildet werden und sie muss eigenständige, selbstständige Kampftruppe sein, und nicht Parkplatzanweiser, Ordnonnzen und Hilfsmuckel für alles was gerade anfällt. Denn ansonsten wird die Reserve im Krieg keinerlei Wert haben. RE: Reserve - Broensen - 11.10.2024 (11.10.2024, 22:07)Garten-Grenadier schrieb: Damit hat die BW zwar eine qualitative aber keine quantitative Reserve. (11.10.2024, 22:12)Quintus Fabius schrieb: Reserve muss möglichst heimatnah "eingesetzt" werden, sie muss in der Heimat der Reservisten ausgebildet und weitergebildet werden und sie muss eigenständige, selbstständige Kampftruppe seinIn meinen Augen ist die BW in ihrer aktuellen Konzeption nicht dazu geeignet, eine solche, eigenständige Kampftruppen-Reserve zu generieren. Die ausscheidenden SaZ sind in ihrer Anzahl so gering, dass sie im Fall eines ernsthaften Konfliktes mit entsprechenden Verlusten nicht mehr als den dann notwendigen Feldersatz der aktiven Truppe leisten kann und ggf. einzelne zusätzliche Verwendungen wie die Unterstützungsbataillone der Divisionen. Das war's dann aber auch. Für eine in Deutschland dezentral aufgestellte Territorial-/Ergänzungsreserve braucht es eine wie auch immer organisierte Wehrpflicht, um das für diese erforderliche Personal zu generieren. Ohne eine solche, führen alle Bemühungen in dieser Richtung nur zu einer Verschwendung der vorhandenen Ressourcen. RE: Reserve - 26er - 12.10.2024 (11.10.2024, 22:07)Garten-Grenadier schrieb: Die Kapazitäten werden schwerpunktmäßig auf Berufs-Reservisten gesetzt, welche vollausgebildet rund 10 Monate/ Jahr zur Verfügung stehen. Diese tingel dann teilweise von einer -mehr oder weniger sinnvollen- Reservedienstleistung zur anderen und/ oder stopfen die personelle Lücken der aktiven Verbänden und Dienststellen. Ich würde das generell unterscheiden zwischen aktiven und nicht-aktiven Verbänden. Ich bin da auch für eine strikte Trennung. (11.10.2024, 22:07)Garten-Grenadier schrieb: Damit hat die BW zwar eine qualitative aber keine quantitative Reserve. Aktuell gibt es das Konzept der Grundbeorderung und einige aktive Verbände bekommen dann z.B. auf Bataillonsebene eine Reservekompanie. (11.10.2024, 22:07)Garten-Grenadier schrieb: In diesem Zusammenhang muss die Reserve der BW vielleicht völlig neu gedacht werden. Gerade der Heimatschutz könnte das größte Potential für Innovationen darstellen. Hier muss die BW flexibler werden, anstatt Flexibilität von ihren Reservisten zu fordern. Da hast du absolut recht. Deshalb fand ich auch das Konzept vom Heimatschutz so interessant, vor allem das TSK-übergreifende, wobei sich da leider was ändert. Dazu gehört auch, mit was für Leuten man dort zusammen Dienst tut, welche Berufe diese im zivilen ausüben und wie schnell sich daraus die Kameradschaft entwickelt. Dienstgrade spielen in der Reserve meist nicht die gleiche Rolle, wie bei den aktiven. Dummfick und großen Leerlauf kenne ich von dort nicht. Dazu ist die Ausbildungszeit zu begrenzt. Unsere Ausbildung waren dort immer sehr auf den Punkt gebracht. Natürlich ist auch das alles BW und es kann sich was ändern, fällt was aus, usw. Das hängt an der Führung, wie flexibel sie sind. Gestern wurde übrigens das 5. Heimatschutzregiment in Wiesbaden aufgestellt (11.10.2024, 22:12)Quintus Fabius schrieb: Das kann man wirklich nur betonen: Reserve muss möglichst heimatnah "eingesetzt" werden, sie muss in der Heimat der Reservisten ausgebildet und weitergebildet werden und sie muss eigenständige, selbstständige Kampftruppe sein, und nicht Parkplatzanweiser, Ordnonnzen und Hilfsmuckel für alles was gerade anfällt. Denn ansonsten wird die Reserve im Krieg keinerlei Wert haben. Der wesentliche Punkte ist die Eigenständigkeit, oder in meinen Worten getrennt von den aktiven Einheiten. Die ganzen Hilfstätigkeiten kommen doch nur davon, dass man in regulären Verbänden personelle Engpässe stopfen soll und die begrenzte Zeit für die eigene Ausbildung usw. nicht mehr zur Verfügung hat. Ich kann mich ja schlecht Monate lang von meiner zivilen Tätigkeit freistellen lassen. (11.10.2024, 23:34)Broensen schrieb: Für eine in Deutschland dezentral aufgestellte Territorial-/Ergänzungsreserve braucht es eine wie auch immer organisierte Wehrpflicht, um das für diese erforderliche Personal zu generieren. Ohne eine solche, führen alle Bemühungen in dieser Richtung nur zu einer Verschwendung der vorhandenen Ressourcen. Die Frage ist meiner Meinung nach, wie groß diese Reserve in Zahlen sein muss? RE: Reserve - voyageur - 12.10.2024 Ich würde gerne zwei Punkte hinzufügen Positive öffentlichkeitsarbeit Reportagen in TV Presse sozialen Medias Freistellung in den Unternehmen man könnte zB eine Bevorzugsklausel bei öffentlichen Aufträgen einfügen RE: Reserve - Broensen - 12.10.2024 (12.10.2024, 08:25)26er schrieb: Die Frage ist meiner Meinung nach, wie groß diese Reserve in Zahlen sein muss?Wie groß ist denn die Zahl der wehrtauglichen Bundesbürger? Das wäre das Optimum. Denn es geht ja dabei nicht nur um einen theoretischen konventionellen Krieg zwischen Landstreitkräften, sondern auch um eine gesamtgesellschaftliche Resilienz und Wehrfähigkeit. Aber um jetzt nicht zu sehr in die Dienstpflicht-Debatte einzusteigen: Eine Größenordnung für eine Territorialreserve ist eigentlich nicht festlegbar, da sie ohne eine weitgreifende Wehrpflicht in jedem Fall zu klein sein wird. Für eine solche Reserve stehen ja nur diejenigen Reservisten bereit, die keine Verwendung im Feldersatz finden. Und das werden nie genug sein, um eine größere Anzahl von Divisionen damit aufstellen zu können. Und wenn wir uns mal diesen Beitrag von Quintus anschauen, dann wäre schon allein die Größenordnung eines Korps erforderlich, um nur den "fehlenden" Teil der regulären Streitkräfte zu ergänzen. Und dazu dann eigentlich noch ein Vielfaches dessen, als "LV-Reserve". Letzteres ist aber ohne Wehrpflicht gänzlich unmöglich abzubilden, das können wir hier also außen vor lassen. Aber die von Quintus genannten, mindestens noch fehlenden 6-8 Kampftruppenbrigaden passen in ihrer Anzahl ja recht gut zu den geplanten Heimatschutzregimentern. Also müssten diese schonmal min. auf Brigadestärke aufwachsen und einen Überbau aus min. 2 Divisionen inkl. Unterstützungskräften erhalten. Und das ganze dann als wirklich ernsthaft einsatzfähige Reservestreitkraft. Also alle in Übung und voll ausgestattet, denn das ist ja eben keine Mobilisierungs-Reserve, sondern es ist Teil der seitens der NATO vorgesehenen regulären Streitkräftestärke. Das entscheidende Kriterium abseits der reinen Quantitätsfrage, ist mMn aber die regionale Verwurzelung. Die sollte eigentlich bereits auf der NUTS:3-Ebene erfolgen, um eine wirkliche "Heimat"-Bindung zu erlangen, MINDESTENS aber muss sie auf der NUTS:2-Ebene erfolgen. D.h., wir brauchen auf jeden Fall um die 40 Reservisten-Standorte in Deutschland, was tatsächlich bereits der Fall ist, auch wenn die geografische Verteilung etwas zu wünschen übrig lässt. An einigen Standorten gibt es bereits mehrere Kompanien, insgesamt kommen wir auf 56 Stück. (aktueller Stand lt. Wikipedia, Realität kann abweichen) Nun benötigen wir allerdings für die gewünschten 8 Kampftruppenbrigaden ohne Divisionstruppen schon 56 Bataillone und nicht Kompanien. Ausgehend von 5 Kompanien je Bataillon, kommen wir so bereits auf 280 erforderliche Kompanien. Für die Divisionstruppen sind dann jeweils nochmal ca. 6 Bataillone vorzusehen, so dass wir dann mit ca. 340 Kompanien der Anzahl von NUTS:3-Einheiten in Deutschland (400) schon recht nahe kommen, zumal ja auch noch einige der bisher bei der SKB angeordneten Aufgaben in dieser Territorialreserve mit abgebildet werden müssten. Also wäre meiner Meinung nach die Mindestdimension einer wirklich relevanten Reservistenstreitkraft so aufgebaut, dass jeder Kreis und jede kreisfreie Stadt in Deutschland je eine Kompanie aufstellen. Natürlich können sich kleinere und größere zusammenschließen und gemeinsam dann mehrere Kompanien aufstellen, um auch dem Bedarf an spezialisierten Truppenteilen gerecht werden zu können. Dazu bieten sich insbesondere die Ballungsräume an sowie kreisfreie Städte innerhalb größerer Landkreise. Darüber braucht es dann zusätzlich zu den bereits vorhandenen 6 Heimatschutzregimentern noch je ein weiteres im Südwesten und im mittleren Osten des Landes, natürlich dann aufgewachsen zur Brigadestärke. Je vier dieser Brigaden bilden dann eine Territorialdivision in Anlehnung an die beiden aktiven Panzerdivisionen, die Divisionstruppen können so im Coleurverhältnis zu ihren aktiven Konterparts aufgestellt werden, anstelle der bisherigen Ergänzungstruppenteile. Innerhalb der Heimatschutzbrigaden kann ähnliches erfolgen, auch wenn das natürlich räumlich teilweise schwierig werden könnte, woraus sich dann vielerorts auch bereits die regionale Verteilung der Unterstützungstruppenstandorte der Reservebrigaden ergibt, denn diese sind natürlich mehr auf das Coleurverhältnis angewiesen als es die Kampftruppen (vmtl. reine Infanterie/Jäger) sind. Somit läuft es im Endeffekt darauf hinaus, das Heer strukturell zu "spiegeln", allerdings ohne die DSK-Strukturen und mit noch mehr Rücksicht auf die regionale Verteilung. Jeder Kreis in Deutschland bekäme eine Coleur-Kompanie zugewiesen, die dort dann als Reservistenkompanie abgebildet werden muss. Jetzt bin ich vielleicht etwas zu weit ins Wunschkonzert abgedriftet, denn das ist natürlich unter den aktuellen Voraussetzungen ziemlich utopisch, aber es wäre eigentlich das absolute Mindestmaß für die Aufstellung einer Territorialreserve. Dafür könnten die Ergänzungstruppenteile komplett entfallen und die Truppenreserve sich voll auf den Feldersatz konzentrieren, der zugleich die Personalreserve abdecken muss. Ob darüber hinaus noch einzelne Verstärkungsreserve-Einheiten oder Dienstposten erforderlich sind, hängt mMn stark von der Struktur der aktiven Truppe ab. Normalerweise würde ich so etwas vermeiden wollen, es kann jedoch in besonderen Fällen durchaus Sinn ergeben. Bspw. halte ich den aktuell vorgesehenen Aufwuchs der dtA D/F mit aktiven Posten für einen Fehler. Erhält man die D/F in ihrer aktuellen Aufstellung, dann wäre es hier sinnvoll, eine VstkgRes vorzusehen, die aktiviert werden kann, wenn die frA D/F nicht zur Verfügung stehen, um die dtA dann als eigenständige Brigade/Regiment einsetzen zu können. Ebenso solche Einheiten wie die Einsatzunterstützungsbataillone der Divisionen können durchaus als VstkgRes aufgestellt sein. Also alle die Truppenteile, die eigentlich nur im V-Fall (inkl. BV) benötigt werden. RE: Reserve - kato - 12.10.2024 (12.10.2024, 16:00)Broensen schrieb: Also alle in Übung und voll ausgestattet, denn das ist ja eben keine Mobilisierungs-Reserve, sondern es ist Teil der seitens der NATO vorgesehenen regulären Streitkräftestärke.Anmerkung: Für "Kampftruppen" bzw. eine Reserve-Armee ist eine regionale Verwurzelung nicht förderlich oder sinnvoll. Wenn die Heimatbindung betont wird, ist man schnell bei der Frage, warum etwa eine dann verfügbare nordrheinwestfälische Einheit in die unterdurchschnittlich abgedeckten nordostdeutschen Sümpfe abgestellt werden sollte. Die Heimatschutzregimenter der HS4 - die ja dazu auch "regionale Namen" trugen - waren dementsprechend für einen zwar nicht unbedingt unmittelbar lokalen, aber zumindest einen heimatnahen regionalen Einsatz (grob Umkreis 100 km) vorgesehen. Und nie als frei verfügbare Masse. Die damaligen Heimatschutzbrigaden hingegen waren diese "Ergänzungsmasse", banden aber auch von den verplanten Dienstposten in Reserveeinheiten dieser Ebene und Ausrichtung gerade mal ein Fünftel. (12.10.2024, 16:00)Broensen schrieb: Jeder Kreis in Deutschland bekäme eine Coleur-Kompanie zugewiesen, die dort dann als Reservistenkompanie abgebildet werden muss.Das würde lustig. Die Bevölkerungszahlen allein der Landkreise variieren ja schon um das 12-fache zueinander. RE: Reserve - Broensen - 12.10.2024 (12.10.2024, 17:16)kato schrieb: Anmerkung: Für "Kampftruppen" bzw. eine Reserve-Armee ist eine regionale Verwurzelung nicht förderlich oder sinnvoll. Wenn die Heimatbindung betont wird, ist man schnell bei der Frage, warum etwa eine dann verfügbare nordrheinwestfälische Einheit in die unterdurchschnittlich abgedeckten nordostdeutschen Sümpfe abgestellt werden sollte.Keine deutsche Einheit wird auf absehbare Zeit heimatnah kämpfen müssen, außer im Falle irregulärer Bedrohungen. Bei der regionalen Verwurzelung geht es neben den besseren Voraussetzungen für ein Gemeinschaftsgefühl primär um praktische Aspekte, die bei der Reserve sehr viel wichtiger sind als bei regulären Streitkräften. Zitat:Das würde lustig. Die Bevölkerungszahlen allein der Landkreise variieren ja schon um das 12-fache zueinander.Natürlich werden nicht Suhl und Berlin die gleichen Truppenstärken stellen, das dürfte klar sein. Das soll ja auch nur eine grobe Orientierung hinsichtlich der geografischen Standortverteilung liefern und eben wegen dieser Schwankungen schrieb ich ja bereits von entsprechenden Kooperationen benachbarter Kreise. Außerdem sind ja bekanntlich auch nicht alle Kompanien personell gleich groß, da gibt es zwischen den Truppengattungen erhebliche Unterschiede. Ich habe nur versucht, anhand der Verwaltungsgliederung mich einer Größenordnung und Truppenverteilung zu nähern. Aber natürlich wären die Wahlkreise eine realistischere Bezugsgröße, das muss ich zugeben. |