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Iran vs. Israel - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99) +--- Thema: Iran vs. Israel (/showthread.php?tid=503) Seiten:
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RE: Iran vs. Israel - Frank353 - 22.06.2025 Angeblich haben sie ja ihr Nuklearmaterial im März verlegt. Ist aber zweifelhaft. Ich glaube sie können einfach nichts entgegensetzen. Ähnlich wie damals Sadam. Was erwartest du von diesem Regime? Die leben im Mittelalter, nicht die Iraner, das Regime. Ihr Geld haben sie in ihren nuklearen Träumen versenkt, allerdings ohne den Erfolg von Nordkorea zu haben. Sie hätten eher in Luftwaffe und Luftabwehr investieren sollen. RE: Iran vs. Israel - KheibarShekan - 23.06.2025 Wer weiß wie viel der vermeintliche Anfangserfolg überhaupt wert ist. Die Deutschen im Zweiten Weltkrieg waren nach ihren Anfangserfolgen ebenfalls von ihrer eigenen Genialität sehr angetan und irgendwann ging die Luft aus. Dass die erste Halbzeit an den bzw. die Angreifer geht ist ja nicht so ungewöhnlich. Das abgekartet Spiel, was die unterwanderte IAEA und die Aggressoren - und damit meine ich nicht einmal nur die Israelis hier betrieben haben ist allen Iranern und der Welt sehr transparent geworden. Dass die Israelis gern einen schnellen Sieg für sich reklamieren wollen, zu dem sie alleine gar nicht im Stand sind, sondern nur gemeinsam mit den USA und den sogenannten EU3- durchführen konnten glaube ich ihnen gerne. Ich halt es jedoch für nicht sehr wahrscheinlich, dass der Iran hier klein beigibt. Kann er nicht. Klar wird man den shit aus dem Iran bombardieren. Aber das werden sie doch sowieso tun, sobald die erste Nachrüstung erfolgt. Es geht ja konkret darum zu unterbinden, dass der Iran sich verteidigen kann, also muss er weiter dagegen halten. Er muss die Kosten hoch treiben. Es gibt auch gar keine andere Wahl für egal welche iranische Führung zu dieser Option. Und das ist die strategische Fehlkalkulation hinter dieser taktischen Finesse. Man hätte über Verhandlungen alles lösen können. Hatte man bereits 2015. Und es gibt nicht nur den Iran, sondern dahinter auch einige andere Staaten und non-state actors, die eben diese Aggressoren genau jetzt bluten sehen wollen. Die USA und EU3 können sich nämlich gar keinen umfassenden Krieg für Israel leisten. Besetzen? Welcome to Iran my naive friends. Vor allem gab es ja nicht mal ein 9/11 oder sowas. Die eigenen Leute erkennen ja jetzt schon den Lug und Betrug. Das wird nichts. RE: Iran vs. Israel - Schneemann - 23.06.2025 @Nightwatch Schön, dass man mal wieder etwas von dir hören kann, ich hatte mich schon gelegentlich gefragt angesichts der sich gegenwärtig überschlagenden Ereignisse, weswegen du nichts mehr geschrieben hattest? Aber der Umstand, wonach externe Themen einen sehr in Anspruch nehmen, ist mir sehr wohlbekannt. Geht mir teils aktuell genauso. Zu deinem Beitrag: Zitat:Die letzte Woche empfand ich als fast surreal.Dieses Gefühl überkam mich schon 2022 beim Ukrainekrieg, als ich augenreibend überlegt habe, ob das eigentlich alles so passiert, was wir hier sehen. Aber vermutlich ist dies der eigenen Vita geschuldet, wenn man relativ sorgenfrei im Westen der hiesigen Republik aufwuchs und sich keine großen Gedanken machen musste, was alles passieren könnte. Und vielleicht ist es so, dass man deswegen die Zeitenwenden nicht mehr so kommen sieht oder wahrhaben will. Aber ja, wir stehen vor eben solchen. Und der Krieg gegen Iran ist auch so ein Punkt. Der Westen hat sich jahrelang um sich selbst gedreht und sich es schöngeredet. Und im Windschatten dessen haben sich manche finstere Kräfte formiert, die einen jetzt dazu zwingen zu handeln (bzw.: wir sehen, dass andere wegen unseres Versagens dazu gezwungen werden, während wir nur langsam aus den Startlöchern kommen). Insofern hatte ich ja auch die These aufgestellt vom abendländischen Revival. Zitat:Ich bin gewiss, dass die Geschichte einmal gerechter über ihn urteilen wird, als wir es heute tun. Er ist ein Churchill unserer Zeit.Vielleicht nicht unbedingt der Churchill unserer Zeit - Churchill hatte nochmals ganz andere Probleme vor sich -, aber ja, man wird ihn irgendwann fairer beurteilen, denke ich auch. Ich erinnere mich, dass man schon vor fast 30 Jahren auf ihn einprügelte wegen allem möglichen. Scholl-Latour sprach mal vom "beliebtesten Sündenbock" (und das war damals, als alle blind über Oslo jubelten, obwohl jeder wissen konnte, dass dies nicht funktionieren wird). Und da ist bis heute vieles haften geblieben. Sicherlich macht auch er Fehler, aber ich könnte mir aktuell keinen anderen Regierungschef in Israel vorstellen, der die Lage meistert. Wer sollte es denn sein? Zitat:Auch Friedrich Merz hat es in diesen Tagen, spät, aber endlich, erkannt: „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht – für uns alle.“ Ich hoffe das diese Erkenntnis bleibt.Es war nicht die feine englische Ausdrucksweise, aber es war v. a. die gar nicht so feine, aber medial mit Getöse als fein verkaufte Zurückhaltung, die uns die gegenwärtigen Miseren mit eingebrockt haben. Dass die Israelis jetzt zuschlagen mussten, ist auch dem jahrelangen Versagen der Westmächte, auch der USA, mit zuzuschreiben. Man hat es sich schöngeredet, dass man irgendwelche tollen Abkommen hat, aber man wusste im stillen Kämmerlein, dass man eigentlich keine Sicherheit hatte, was die Mullahs tatsächlich treiben. Gesagt hat man aber nichts, es winkten ja dicke Aufträge und ein Ende der Sanktionen. Shakehands und Lächeln vor der Kamera. Und die schrillen Warnungen aus Jerusalem wurden belächelt, obgleich man ahnte, dass man sich selbst anlügt. Schneemann RE: Iran vs. Israel - Bravo - 23.06.2025 (22.06.2025, 19:09)Nightwatch schrieb: Guten Tag die Herrschaften. Starkes Statement, danke dafür. Hoffen wir für das iranische Volk und die Gesellschaft, das es klappt und die Perser in Zukunft fähige Politiker bekommen und das die dortige Gesellschaft ihre jeweiligen Chancen konstruktiv nutzt. Ich wünsche es ihnen von Herzen. Auch hoffe ich, das sich die Europäer (in meinem Fall natürlich besonders die Deutschen) aufraffen und endlich sinnvolle Ziele formulieren und Umsetzen können. Vor allem aber auch das ein flächendeckendes Umdenken stattfindet und man sich mehr auf Pragmatismus besinnt als auf ideologischen Geschwurbel. RE: Iran vs. Israel - Quintus Fabius - 23.06.2025 Gehen wir es mal ganz neutral und so kalt und objektiv wie möglich an. Man wird das iranische Atomprogramm ausschalten. Man wird die Fertigung von ballistischen Raketen etc. ausschalten. Damit ist die direkte unmittelbare konventionelle Bedrohung erst mal weg. Aber: Von da ausgehend (ob selbst diese Kriegsziele wirklich vollauf erreichbar sein werden ist disktubal, aber nehmen wir mal an, man erreicht sie) verbleiben genau zwei Möglichkeiten. Fall A: die aktuelle iranische Regierung kann sich an der Macht halten. Fall B: die aktuelle Regierung stürzt und der Iran versinkt im Chaos. Meiner rein persönlichen Einschätzung nach ist Fall A wahrscheinlicher. Der Westen kann den Iran nicht mit Bodentruppen besetzen und dort auch keinen Umsturz herbei führen. Die Folge wird eine massive Ausweitung iranischer unkonventioneller / assymetrischer Kriegsführung sein. Das heißt, der de facto Krieg mit dem Iran wird auch nach einer erfolgreichen Luftkampagne keineswegs aufhören, sondern zur höheren Wahrscheinlichkeit wird man einen sehr langen Zeitraum jetzt mit Terroranschlägen, unkonventioneller Kriegsführung usw. weiter planen müssen. Der aktuell erfolgreiche Luftkrieg wird daher den Krieg mit dem Iran nicht zeitnah beenden, sondern wir sprechen hier von einem längeren oder sehr langen Krieg der da jetzt auf uns zukommt. Man müsste sich also bereits jetzt genau dafür aufstellen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Ich halte die aktuelle Euphorie für verfrüht und die Gesamtentwicklung wird weltweit eher negativ sein. Begründbar ist dies natürlich allein damit, dass ohne ein solches Handeln wie wir es im Moment sehen die Gesamtentwicklung noch negativer wäre. Schlussendlich eine klassische Wahl zwischen Pest und Cholera. Es wird schlecht, gleich wie man es dreht und wendet, nur halt weniger schlecht für "uns" als es sonst geworden wäre. Meiner Meinung nach ist der aktuelle Krieg eine Loose - Loose Stragie. Wenn alle verlieren - aber der Iran mehr verliert als wir, dann sind wir der Sieger des Konfliktes. Man sollte aber eben dies bedenken und sich auf einen langfristigen Konflitk einstellen. RE: Iran vs. Israel - voyageur - 23.06.2025 (23.06.2025, 14:32)Quintus Fabius schrieb: Ich halte die aktuelle Euphorie für verfrüht und die Gesamtentwicklung wird weltweit eher negativ sein. Begründbar ist dies natürlich allein damit, dass ohne ein solches Handeln wie wir es im Moment sehen die Gesamtentwicklung noch negativer wäre. Erinnert mich irgendwie an unsere Gazadiskussion. Bloss das diesmal die Flüchtlingswelle dazukommt, es fängt ja schon mit unseren Mitbürgern an die nach Israel ausgewandert sind weil es sicherer war, und die jetzt zurückwollen. Dazu kommen die Iraner die hier schon viele Verwandte haben etc etc RE: Iran vs. Israel - voyageur - 23.06.2025 Die Kirya, das Nervenzentrum der israelischen Armee im Herzen von Tel Aviv OLJ (franzôsisch) Der „israelische Pentagon“, ein Militärstützpunkt, der sich über und unter der Erde erstreckt, wurde am 13. Juni vom Iran getroffen, offenbar im ersten Angriff auf diesen Standort in der Geschichte des Landes. The Orient Today / Von Amelia Hankins, am 22. Juni 2025 um 09:57 Uhr [Bild: https://s.lorientlejour.com/storage/attachments/1466/israeliarmywalking_kirya_215540_113351.jpg/r/1200/israeliarmywalking_kirya_215540_113351.jpg] General Charles Q. Brown Jr. von der US-Luftwaffe, Vorsitzender der Vereinigten Stabschefs, zusammen mit Herzi Halevi, israelischer Generalstabschef, auf dem Militärstützpunkt Kirya in Tel Aviv am 18. Dezember 2023. Benjamin Applebaum/Wikimedia Commons „ Wie wir gezeigt haben, ist Israel in der Lage, sich selbst zu verteidigen“, prahlte ein Sprecher der israelischen Armee am Freitag, dem 16. Juni, bevor er plötzlich unterbrochen wurde. Über eine Lautsprecheranlage wurde wiederholt eine Stimme ausgestrahlt, die mitteilte, dass das Gebäude, in dem er sich befand, bekannt als Kirya, in „defensive Alarmbereitschaft“ versetzt worden sei. Draußen heulten in ganz Tel Aviv Alarmsignale. Wenige Augenblicke später, als Abfangjäger in den Himmel stiegen, umging eine iranische Rakete die verschiedenen Luftabwehrsysteme und traf das betreffende Gebäude, das Teil eines Komplexes ist, der als „israelisches Pentagon“ bezeichnet wird. Ein in der Geschichte des Landes beispielloser Angriff auf eine seiner sensibelsten Militärstandorte, der mehrere Kommandocentralen beherbergt und mitten im Herzen von Tel Aviv liegt. [Bild: https://s.lorientlejour.com/storage/attachments/1466/matcal_marganit_kirya_699955_7a25903716efa525758446c5dbf85c89.jpg/r/2400/matcal_marganit_kirya_699955_7a25903716efa525758446c5dbf85c89.jpg] Die Matcal- (links) und Marganit-Türme in Kirya, im Zentrum von Tel Aviv, im Mai 2010. (Quelle: Ori~/Wikimedia Commons) Während Israel seinen Gegnern vorwirft, ihre militärischen Infrastrukturen in zivilen Gebieten zu verstecken, heißt es auf der Website eines israelischen Reiseführers, „Israel by Locals”, stolz: „Das Viertel Kirya zeugt von der Verflechtung der Geschichte der israelischen Armee und der Stadtlandschaft.” Nur wenige hundert Meter entfernt befinden sich ein medizinischer Komplex, drei Schulen, fünf Synagogen, die tschechische Botschaft, eine Oper, eine öffentliche Bibliothek, mehrere Theater, das Tel Aviv Orchestra, das Kunstmuseum, der Sarona-Markt, Dutzende von Geschäften und mehr oder weniger hohe Wohngebäude, von denen eines bei dem Angriff zahlreiche Fenster und Wände zerstört wurden, wie das Wall Street Journal berichtet. Eine unterirdische Festung Der Kirya-Komplex, „die Festung“, beherbergt das Verteidigungsministerium, den Generalstab der Armee, das Kommandozentrum der israelischen Luftwaffe und verschiedenen Berichten zufolge mehrere Aufklärungszentren. Der Komplex, der auch unter dem Namen Camp Rabin bekannt ist, benannt nach dem 1995 ermordeten Premierminister, umfasst zwei Hauptgebäude, die Matcal- und Marganit-Türme, die beide 17 Stockwerke hoch sind. Unter der Fahrbahn bildet ein weitläufiges Netz von Bunkern das unterirdische Kommandozentrum von Kirya. Der Bau dieser atomwaffenfesten „Festung Zion” dauerte laut der New York Times (NYT) zehn Jahre und sollte die „düstere” und marode Vorgängereinrichtung verbessern, die seit mindestens 1967 in Betrieb war und den Spitznamen „Die Grube” trug. „Die gesamte operative Tätigkeit findet hier statt”, erklärte der Leiter der israelischen Armeeoperationen 2017 gegenüber dem Medienunternehmen Ynet News aus einem Büro des Komplexes, das weder Fenster noch Mobilfunkempfang hat. „Wir planen alle Programme, synchronisieren alle Organe und am Ende wird alles in Form von Befehlen ausgegeben.” Die Chefs des nördlichen, zentralen und südlichen Kommandos Israels arbeiten alle im Oberkommando. In „normalen Zeiten“ verbringen etwa 400 Soldaten ihren Arbeitstag in den Kellern von Tel Aviv. In Kriegszeiten sind es laut der NYT Tausende, die in die Untergrundanlagen hinabsteigen. Die neue Grube ist somit „über Technologien” mit drei weiteren unterirdischen Kommandozentralen verbunden: der des Shin Bet in einem Wohnviertel im Nordosten von Tel Aviv, dem Hauptquartier der israelischen Luftwaffe, einen Block westlich davon, und einer weiteren in Jerusalem für die politischen Führer Israels, die als „moderne Arche Noah” bezeichnet wird. Über die Operationsräume hinaus, die von Bildschirmen mit Live-Überwachungsbildern von den verschiedenen israelischen Fronten gesäumt sind, verfügen die Kellerräume der Kirya über einen Fitnessraum, eine Synagoge, eine Kantine, Speisesäle, einen Aufenthaltsraum und offenbar genügend Unterkünfte, um Soldaten zu beherbergen, die während der Kampfhandlungen das Gelände praktisch nie verlassen. Aus Kostengründen und aufgrund von Platzmangel in Tel Aviv hat die israelische Armee bereits 2011 einen Plan auf den Weg gebracht, ihre Aufklärungseinheiten in die Negev-Wüste in der Nähe der Stadt Beerscheba im Süden Israels zu verlegen. Doch die Truppe soll sich nur schwer für diesen Umzug begeistern können, da einige Geheimdienstmitarbeiter lieber kündigen würden, als Tel Aviv zu verlassen. Pro-nazistische Templer im Hauptquartier der Haganah Um die Wahl des Standorts für das israelische Militärhauptquartier zu verstehen, muss man bis zum Beginn des letzten Jahrhunderts zurückgehen, als der Bürgermeister von Sarona ermordet wurde, einer Kolonie, die von einer im 19. Jahrhundert gegründeten Gruppe namens „Templergesellschaft” gegründet worden war. Diese deutschen protestantischen Christen hatten sich im Heiligen Land niedergelassen, in der Überzeugung, dass sie so die Wiederkunft Christi beschleunigen könnten. [Bild: https://s.lorientlejour.com/storage/attachments/1466/sarona_girlswithdolls_102862_3001992a8840329a702b048b034daf7a.jpg/r/2400/sarona_girlswithdolls_102862_3001992a8840329a702b048b034daf7a.jpg] Zwei Mädchen aus der Templerkolonie in Sarona, irgendwann zwischen 1920 und 1923. (Quelle: Leiden University Archives, Niederlande/Wikimedia Commons) Als sich die jungen Templer schließlich dem Nationalsozialismus anschlossen, sammelten die Briten alle Deutschen in Palästina – unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit – und internierten sie in Sarona, nachdem sie das Viertel mit Stacheldraht abgesperrt hatten. Die meisten Templer wurden schließlich deportiert, hauptsächlich nach Australien, aber das Schicksal von Sarona wurde vor allem durch die Ermordung seines Bürgermeisters durch die damals größte zionistische Miliz, die Haganah, besiegelt, die daraufhin das Viertel übernahm und dort ihren Militärstützpunkt errichtete. Während ihres „Unabhängigkeitskrieges“ nutzte die Haganah die von den Winzer-Templern gebauten Tunnel für militärische Operationen, darunter in einem bekannten Fall für die Demontage, den Transport und die Instandsetzung von 15 britischen Kriegsflugzeugen. [Bild: https://s.lorientlejour.com/storage/attachments/1466/haganahforce_sarona_204100_6e80d57d4e3c8f760434719b1ceda62a.jpg/r/2400/haganahforce_sarona_204100_6e80d57d4e3c8f760434719b1ceda62a.jpg] Die „arabische Abteilung” der Eliteeinheit Palmach der Haganah während einer Ausbildung auf dem Militärstützpunkt in Sarona im Jahr 1947. (Quelle: Palmach Museum Archives/Wikimedia Commons) 1948 verwandelte der erste israelische Premierminister David Ben Gurion die Haganah in die israelische Armee und ihr Hauptquartier in Sarona, das er „Kirya” nannte, in das Militärhauptquartier Israels. Um die Bedeutung dieses kleinen Stückchens Land zu unterstreichen, verkündete der Staatschef auf den Stufen des Kunstmuseums, direkt gegenüber dem heutigen Hauptquartier der israelischen Luftwaffe, die Gründung eines jüdischen Staates in Palästina. Im Bewusstsein dieser Symbolik starteten Dutzende Israelis Anfang März die Operation „Cordon de Kirya” und errichteten an jedem Eingang des Viertels ein offenes, permanentes Lager, um gegen den andauernden Krieg im Gazastreifen zu protestieren und Druck auf die Regierung von Benjamin Netanjahu auszuüben, einen Waffenstillstand zu vereinbaren. RE: Iran vs. Israel - Kongo Erich - 24.06.2025 Nur Kollateralschaden - dafür, dass nach Netanyahu der Iran seit ca. 30 Jahren unmittelbar (nur noch Wochen) vor der eigenen Atombombe steht? https://www.spiegel.de/ausland/israel-iran-krieg-wer-sind-die-zivilen-opfer-in-iran-a-a028ea71-8151-41c2-b471-31388e5b979a Zitat:Zivile Opfer in Iranda wollte DT doch als Friedensengel zum NATO-Gipfel einschweben und jetzt das: Zitat: ... RE: Iran vs. Israel - Kos - 25.06.2025 Der Iran sollte einfach sein Atomwaffenprogramm einstellen und das angereicherte Uran herausgeben. Wäre es nur ein ziviles Programm hätte man die IAEA nicht belügen und Aktivitäten verheimlichen müssen. RE: Iran vs. Israel - Kongo Erich - 25.06.2025 Israel hat in der Vergangenheit auch offene, zivile Atomanlagen die etwa unter Kontrolle Frankreichs und auch von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) kontrolliert waren, gezielt bombardiert. Aus welchem Grund sollte der Iran annehmen, dass Israel gegenüber dem Iran eine Ausnahme macht? RE: Iran vs. Israel - KheibarShekan - 27.06.2025 (25.06.2025, 11:37)Kos schrieb: Der Iran sollte einfach sein Atomwaffenprogramm einstellen und das angereicherte Uran herausgeben. Wäre es nur ein ziviles Programm hätte man die IAEA nicht belügen und Aktivitäten verheimlichen müssen. Mit Beschiss seitens der Iraner hat das Ganz hier wohl am wenigsten zu tun. In den angegriffenen Atomanlagen sind die Damen und Herren KontrolleurInnen der IAEA jahrelang ein und ausgegangen. Die internationale Atomenergieaufsichtsbehörde hat 2/3 ihrer globalen Reserven für den Iran investiert. Nicht weil weil das iranische Programm so viel größer als jene auf dem übrigen Planeten gewesen wäre, sondern weil politischer Druck bestand jeden Winkel noch so genau zu untersuchen, Berichte hier und dort zu schreiben, Proben hier und dort zu nehmen. Und wenn sie nicht dort waren, waren dort Kameras installiert. Jedes Milligramm wurde nachgewogen und jede Zentrifuge registriert. Daher war es ja umgekehrt das Problem, dass man die IAEA scheinbar eben nicht beschissen hat oder nicht hinreichend, oder es auch gar nicht vor hatte, denn sonst wäre die Bombe längst da. Das Programm und der Dual-Use Aspekt des Programms war politischer Faustpfand, Verhandlungsmasse für den Iran. Die Angaben dazu waren auch keine Propaganda, sondern die öffentlichen Angaben über Bestände waren quasi mit TÜV Siegel. Und in dem Rahmen hat er versucht sich so legal wie möglich zu bewegen. Verschärfungen seitens des Iran was die Anreicherung von Uran betraf, waren, wenn man ganz einfach mal die systematischen Aktions- und Reaktionsmuster rückblickend betrachtet, immer gekoppelt an vorgängige Sanktionen der USA/EU. Nach dem Motto, wenn Du so, dann ich so. Hätte man die Bombe, also wirklich die Bombe bauen wollen, hätte man das Spiel ganz anders gespielt. Es ist eine Lehre der Geschichte, dass diese Rechnung für den Iran als Nicht-Atomwaffenstaat sondern Quasi-Atommacht nicht aufgegangen ist, für Staaten wie Israel, Pakistan und Nordkorea der von Beginn an zielstrebig gewählte Weg zur Bombe, ohne Kompromissbereitschaft und nix aber tatsächlich jeweils zum Ziel geführt hat. Als Türkei, Ukraine, Vietnam, Saudi Arabien, usw. wüsste ich jetzt nicht, ob der theoretische Weg zu Bombenfähigkeit, der tatsächlich richtige Weg ist. RE: Iran vs. Israel - Frank353 - 27.06.2025 https://www.ynetnews.com/article/rk11qv2tvge Israel hatte auch Kommandotruppen auf iranischen Boden im Einsatz. Laut dem Geopolitik Tiktok-Kanal von Andreas Grassl, Österreich, hat Israel versucht Chamenei zu töten, es aber nichr geschafft. RE: Iran vs. Israel - Schneemann - 27.06.2025 @KheibarShekan Zitat:Mit Beschiss seitens der Iraner hat das Ganz hier wohl am wenigsten zu tun.Das stimmt so nicht ganz. Zwar hat Kongo Erich recht, wenn er anmerkt, dass die Iraner ihr Atomwaffenprogramm (unter AMAD) 2003 offiziell eingestellt hätten. Das wurde seinerzeit auch von der CIA übrigens bestätigt. Gleichwohl jedoch haben übereinstimmend alle Beobachter festgestellt, dass der Iran zwar sein Atomwaffenprogramm eingestellt hatte, nicht aber seine Bemühungen, die Komponenten zu einem solchen voranzutreiben. D. h. frei übersetzt: Ja, wir haben unser Kernwaffenprogramm beendet, aber nicht die Bemühungen, die technischen Voraussetzungen zu schaffen, um ein solches möglichst schnell zu einem erfolgversprechenden Abschluss zu bringen. Und das hat eben nichts mit einer - so wie immer dargestellt - rein friedlichen Nutzung der Atomkraft zu tun. Und als man genau dies kritisierte, hat seinerzeit ausgerechnet der für seine antisemitischen Hasstiraden bekannte Ahmadinedschad beleidigt den Vorhang zugezogen, so dass der Nebel wieder vorherrschte, und damit das Misstrauen... Schneemann RE: Iran vs. Israel - Frank353 - 28.06.2025 (23.06.2025, 14:32)Quintus Fabius schrieb: Gehen wir es mal ganz neutral und so kalt und objektiv wie möglich an..... Wenn man nur zwischen ‘Regime bleibt’ oder ‘alles zerfällt’ unterscheidet, macht man die Debatte enger als sie sein müsste. Damit blendet man realistische Übergangsszenarien aus – gerade die könnten aber langfristig zu mehr Stabilität führen als das bloße Festhalten am Status quo. RE: Iran vs. Israel - KheibarShekan - 28.06.2025 Sorry, aber es wirkt auf mich befremdlich, wie man seit Jahrzehnten so verbissen einen Narren an dem Gedanken gefressen hat, in weit entfernt gelegenen Staaten die dortige Regierung und Verfassung zu beseitigen. Das sind ziemlich hohe Ansprüche und haben immer nur für Krieg und Chaos gesorgt, bis sich die Völker bestenfalls unterworfen haben. Wenn nicht, auch gut. Alleine die Vorstellung Regime bleibt ODER zerfällt, verkennt die Situation. |