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Islamistischer Terrorismus - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Allgemeine fachbezogene Diskussionen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=98) +--- Thema: Islamistischer Terrorismus (/showthread.php?tid=126) Seiten:
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Re: Islamistischer Terrorismus - Schneemann - 04.01.2012 Ich sehe dies grundlegend anders. Shahab3 schrieb: Zitat:Den Artikel über eine vermeintlich religiös motivierte Messerstecherei in Tadschikistan in den Bereich "Islamistischer Terrorismus" einzuordnen und mit entsprechend ekelhaft vorbehaltbeladenen Kommentaren zu versehen, war das eigentliche Offtopic hier.Ob der Kommentar ekelhaft war, sei dahingestellt. Es gab hier schon ekelhafteres (auch von dir, Shahab). Provokant war er sicherlich. Aber zum Thema: Wieso sollte so ein solcher Vorfall nicht hier stehen? Bsp.: Einen Mord an einem Migranten in Deutschland durch Rechtsextremisten könnte man auch mit Fug und Recht in den Strang "Brauner Terror" stellen. Es besteht zum hier stehenden Sachverhalt ein einziger Unterschied: Der eine Mord ist eher religiös begründet (auch wenn es evtl. viele politische Anteile gibt), der andere resultiert aus stumpfem (also eher weltlichen) Rassismus. Dennoch bleibt es aber Terror, beiderseits. Im Übrigen ist die Absicht, diesen Umstand herauszudiskutieren, meiner Mn. n. wieder ein Versuch, diesen Terror-Zusammenhang auszuklammern und auf eine wenig logische Gesprächsschiene zu drücken, UND DASS IST GENAU DAS, was ich so beschämend, ja ekelhaft finde... Gruß. Schneemann. Re: Islamistischer Terrorismus - Patriot - 05.01.2012 Zitat:Es besteht zum hier stehenden Sachverhalt ein einziger Unterschied: Der eine Mord ist eher religiös begründet (auch wenn es evtl. viele politische Anteile gibt), der andere resultiert aus stumpfem (also eher weltlichen) Rassismus Wenn ich dich richtig verstehe, willst du hiermit ausdrücken, dass die Tat dieser Menschen, die sich dabei auf irgendeine Art auf den Islam berufen auch eindeutig diesem (religiösen) Lager zuzuordnen sind, während Deutsche oder Europäer, die einen nicht der Deutschen/Europäischen Kulturen und Ethnien entstammenden Menschen töten, "nur" einem allgemeinen und global existierendem Rassisten-Lager angehören, jedoch nicht dem Deutschnationalen oder Christlich-Fundamentalistischen. Ich hoffe ich missverstehe dich, denn das ist die reinste Scheinheiligkeit :!: P.S. Du kannst weltlichen Rassismus nicht immer vom religiösen aus der Sicht des Täters trennen. Ich denke Breivik war ein ganz gutes Beispiel für den durchaus möglichen Zusammenhang. Re: Islamistischer Terrorismus - Schneemann - 05.01.2012 Zitat:Wenn ich dich richtig verstehe, willst du hiermit ausdrücken, dass die Tat dieser Menschen, die sich dabei auf irgendeine Art auf den Islam berufen auch eindeutig diesem (religiösen) Lager zuzuordnen sind, während Deutsche oder Europäer, die einen nicht der Deutschen/Europäischen Kulturen und Ethnien entstammenden Menschen töten, "nur" einem allgemeinen und global existierendem Rassisten-Lager angehören, jedoch nicht dem Deutschnationalen oder Christlich-Fundamentalistischen. Ich hoffe ich missverstehe dich, denn das ist die reinste Scheinheiligkeit...Nein. Denn man kann beide "Morde" unter dem Gesichtspunkt der Religion betrachten und zu unterschiedlichen Einschätzungen gelangen. Hätten die Täter hier (in in Tadschikistan), hätten die Attentäter des 11. September oder selbst irgendwelche Selbstmordbomber in Israel oder dem Irak ihre Tat/Taten begangen, wenn es den Islam nicht gäbe? Vermutlich nicht. Alle Märtyrerphantasien würden sich in Luft auflösen. Hätte Breivik seine Tat begangen, wenn es das Christentum nicht gäbe? Vermutlich eher ja, weil er in einem paranoiden Wahn eine Durchsetzung der norwegischen Gesellschaft mit Muslimen vermutete, wobei an erster Stelle der offensichtliche Rassismus, die Gewaltbereitschaft und die rechte Gesinnung standen. Das Christentum war nur eine argumentative Hilfestellung für ihn...mehr aber nicht. Und darin sehe ich schon einen Unterschied. Oder hätte McVeigh 1995 sein Attentat ohne das Christentum begangen? Vermutlich ja, weil er als Rechtsterrorist einen "Kampf" gegen seine (vermeintlich als links angesehene) Regierung führte. Insofern hat der Thread hier schon eine eigene Bedeutung und auch die in Tadschikistan geschehene Tat gehört hierher. Schneemann. Re: Islamistischer Terrorismus - Patriot - 05.01.2012 Zitat:Nein. Denn man kann beide "Morde" unter dem Gesichtspunkt der Religion betrachten und zu unterschiedlichen Einschätzungen gelangen. Hätten die Täter hier (in in Tadschikistan), hätten die Attentäter des 11. September oder selbst irgendwelche Selbstmordbomber in Israel oder dem Irak ihre Tat/Taten begangen, wenn es den Islam nicht gäbe? Was für ein kurzsichtiger Schluss. Ich kann alles mögliche was andere vorgeben und predigen ins offensive und schädliche missinterpretieren. Die Kirche hatte schon immer einen Missionsauftrag, durch den Missionsbefehl Jesu (Mt 28,19-20 EU). Auf diesen Missionsbefehl beriefen sich auch die schlächtenden Kreuzritter und Conquistadoren, welche quer durch die Welt, von Südamerika über Osteuropa bis in den Orient, das Christentum mit Flamme und Schwert verbreiteten. Es wäre aber absurd zu behaupten, dass es solche Massenmorde nicht ohne das Christentum gegeben hätte. Warum ? Weil es schon immer, egal auf welcher Grundlage solche Taten gab. Ob es nun Ideologien, Religionen etc. waren. Es lag nicht an den Religionen, sondern am Menschen. Wenn Menschen ihre Macht durchsetzen wollen, dann bedienen sie sich solcher Fundamente, welche gerade passend zur Hand liegen in ihrem jeweiligen Kulturraum. So wie der Märtyertod des Islams schändlich missbraucht wird von den Terroristen, wurde der Missionsbefehl des Christentums missbraucht. Keine der beiden Religionen hat und hatte im Sinn ein Werkzeug zur Legitimation von Massenmord zu sein. Zitat:Hätte Breivik seine Tat begangen, wenn es das Christentum nicht gäbe? Vermutlich eher ja, weil er in einem paranoiden Wahn eine Durchsetzung der norwegischen Gesellschaft mit Muslimen vermutete, wobei an erster Stelle der offensichtliche Rassismus, die Gewaltbereitschaft und die rechte Gesinnung standen. Das Christentum war nur eine argumentative Hilfestellung für ihn...mehr aber nicht. Ach so ist das ! Das Christentum ist in jeder Hinsicht unschuldig und wird missbraucht und ist lediglich eine argumentative Hilfestellung, während der Islam das nicht ist. Was du hiermit sagen willst ist, dass der Islam von sich heraus all die Taten die in seinem Namen verübt werden auch ausdrücklich wünscht. Die einseitige und irrationale Verteufelung des Islams kenne ich aus der Ecke eines Geert Wilders. Ich glaub ich kenne jetzt deinen Ideologischen Fixpunkt. Zitat:Und darin sehe ich schon einen Unterschied. Oder hätte McVeigh 1995 sein Attentat ohne das Christentum begangen? Vermutlich ja, weil er als Rechtsterrorist einen "Kampf" gegen seine (vermeintlich als links angesehene) Regierung führte. Falsch ! Und auch hier kam das ideologische Doping aus dem christlich-fundamentalistischen Lager. McVeigh war ein großer Sympathisant der Militia-Bewegung und ließ sich von ihr inspirieren und wird ihr auch zugerechnet(Quelle:http://www.progressive.org/mplove081909.html) Die Militia-Bewegung ist ideologisch eine christlich-nationalistisch Rechtsextreme Bewegung in den USA(siehe Christian Patriot Movement etc.), die sich in einem Kampf gegen eine vermeintlich "sozialistische" oder "linke"(typischerweise "Feinde" der "Gläubigen") Bundesregierung sieht, die ihnen durch größere Befugnisse ihre Freiheiten nehmen möchte. Wie du siehst liegst du offensichtlich falsch und deine Beispiele bestätigen nur das was ich sage. Da ich aber weiß, dass Leute aus deinem Lager das nie einsehen werden, da ihr auf ein Feindbild Islam einprogrammiert seid, geht es mir nicht darum, dich zu überzeugen, sondern deine Unwahrheiten nicht unbeantwortet im Raum stehen zu lassen. Re: Islamistischer Terrorismus - Schneemann - 07.01.2012 Zitat:Was für ein kurzsichtiger Schluss. Ich kann alles mögliche was andere vorgeben und predigen ins offensive und schädliche missinterpretieren. Die Kirche hatte schon immer einen Missionsauftrag, durch den Missionsbefehl Jesu (Mt 28,19-20 EU). Auf diesen Missionsbefehl beriefen sich auch die schlächtenden Kreuzritter und Conquistadoren, welche quer durch die Welt, von Südamerika über Osteuropa bis in den Orient, das Christentum mit Flamme und Schwert verbreiteten. Es wäre aber absurd zu behaupten, dass es solche Massenmorde nicht ohne das Christentum gegeben hätte.Das ist vollkommen richtig, ist aber hier nicht von Bedeutung bzw. ein Berufen auf ein damaliges, im christlichen Namen begangenes Verbrechen kann nicht dazu dienen, eine Relation zu heutigen Problemen bei anderen Religionen herzustellen. Wir leben im 21. Jahrhundert, nicht 1099 oder im 16. Jahrhundert. Zitat:Es lag nicht an den Religionen, sondern am Menschen. Wenn Menschen ihre Macht durchsetzen wollen, dann bedienen sie sich solcher Fundamente, welche gerade passend zur Hand liegen in ihrem jeweiligen Kulturraum. So wie der Märtyertod des Islams schändlich missbraucht wird von den Terroristen, wurde der Missionsbefehl des Christentums missbraucht. Keine der beiden Religionen hat und hatte im Sinn ein Werkzeug zur Legitimation von Massenmord zu sein.Das ist zumindest nicht falsch. Es stimmt übrigens, dass der Märtyrergedanke im Islam des Mittelalters durchaus verachtet, ja gehasst und gefürchtet war (besonders bezüglich der ismailitischen Assassinen, die ja wussten, dass sie bei einem "Einsatz" quasi ein Selbstmordkommando ausführen). Aber: Komischerweise, während der Märtyrergedanke im Islam des Mittelalters verachtet war, so erfreut er sich heute einer größeren "Beliebtheit" als je zuvor, egal ob bei Sunniten und Schiiten, was man als erstaunlichen Rückschritt ansehen kann. Ja, der Iran z. B. war sich 2006 nicht zu schade, bei einem Angriff des Westens mit einer Schwemme von 40.000 Selbstmordattentätern zu drohen (Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2006/04/17/al/newzzEM4NZBYN-12.html">http://www.nzz.ch/2006/04/17/al/newzzEM4NZBYN-12.html</a><!-- m --> ). Daran sieht man auch, wie weit der Islam, bzw. manche Teile des Islam, von der Weisheit des Islam des Mittelalters sich entfernt hat/haben. Dass die Assassinen der Siebener Shia zuzurechnen waren, ist da übrigens recht interessant, weil deren Grundhaltung in vielen Bereichen von anderen Strukturen des Islam übernommen wurde, obwohl man sich ansonsten eher nicht leiden kann... Zitat:Ach so ist das ! Das Christentum ist in jeder Hinsicht unschuldig und wird missbraucht und ist lediglich eine argumentative Hilfestellung, während der Islam das nicht ist. Was du hiermit sagen willst ist, dass der Islam von sich heraus all die Taten die in seinem Namen verübt werden auch ausdrücklich wünscht. Die einseitige und irrationale Verteufelung des Islams kenne ich aus der Ecke eines Geert Wilders. Ich glaub ich kenne jetzt deinen Ideologischen Fixpunkt.Das ist Blödsinn! Bzw. eine Unterstellung, die ich so nie getätigt habe. Zitat:Falsch ! Und auch hier kam das ideologische Doping aus dem christlich-fundamentalistischen Lager. McVeigh war ein großer Sympathisant der Militia-Bewegung und ließ sich von ihr inspirieren und wird ihr auch zugerechnet(Quelle:http://www.progressive.org/mplove081909.html) Die Militia-Bewegung ist ideologisch eine christlich-nationalistisch Rechtsextreme Bewegung in den USA(siehe Christian Patriot Movement etc.), die sich in einem Kampf gegen eine vermeintlich "sozialistische" oder "linke"(typischerweise "Feinde" der "Gläubigen") Bundesregierung sieht, die ihnen durch größere Befugnisse ihre Freiheiten nehmen möchte.Jetzt machst du aber genau den Fehler, den du mir zu unterstellen versuchst, nämlich dass die westlichen, rechtsextremistischen Attentäter einen zwingenden Christentum-Bezug haben müssten, ja hatten. Wenn ich gleiches sage hinsichtlich der islamistischen Attentäter, scheint dir dies aber nicht zu passen. Nur damit ich nicht schon wieder falsch verstanden werde: McVeigh hatte auch einen solchen (christlichen) Hintergrund, aber m. Mn. hätte er diesen Hintergrund nicht zwingend gebraucht, um sich zu seiner Tat zu entschließen. Genau genommen ist jeder Abtreibungsgegner, der einen Arzt umbringt oder eine Bombe vor eine Klinik legt wesentlich stärker von einem christlichen Fundamentalismus durchsetzt als McVeigh, dem sein Rassismus und militanter Rechtsextremismus (vermutlich) gereicht hätte. Und dieses Bild, weltliche Ideologie plus Rassismus plus Militanz plus Religion, finde ich bei fast allen christlichen Terroristen. Bei den meisten Islamisten hingegen finde ich kaum oder selten weltliche "Ideologien", egal ob al-Shabaab (Somalia), al-Qaida, Boko Haram, Hizb ut-Tahrir oder andere. Die einzige andere Deutung für die Gewalttätigkeit, die man - besonders bezüglich Afrika - herausfiltern muss, sind die ethnischen Konfliktpotenziale etwa zwischen Stämmen und Clans. Aber eine richtige weltliche Ideologie, egal ob links oder rechts, finde ich sehr selten. Ausnahmen zwar bestehen durchaus, etwa bei den Modschahedin–e Chalgh im Iran, die sich als "sozialistisch" definieren, aber sowas ist eben die Ausnahme. Zumeist steht eine fundamentalistische Auslegung des Islam im Zentrum. Und diese Tendenzen in den letzten Jahren greifen sehr stark um sich. Nebenbei: Zitat:Anschläge in Nigeria<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,807702,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 02,00.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Islamistischer Terrorismus - Shahab3 - 08.01.2012 Zitat:Ja, der Iran z. B. war sich 2006 nicht zu schade, bei einem Angriff des Westens mit einer Schwemme von 40.000 Selbstmordattentätern zu drohen (Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2006/04/17/al/newzzEM4NZBYN-12.html">http://www.nzz.ch/2006/04/17/al/newzzEM4NZBYN-12.html</a><!-- m --> ). "Der Iran" hat... :lol: Tatsächlich hat der in Saudi Arabien beheimatete panarabische TV Sender "Al-Arabiya" im Jahre 2005 ein Interview mit einem Herrn "Mohammad 'Ali Samedi'" geführt, der sich darin selbst als Anführer einer Organisation mit dem Namen "The World Islamic Organization's Headquarters for Remembering the Shahids" bezeichnete. In diesem Interview erklärte er, seine vorher und nachher nicht wieder öffentlich in Erscheinung getretene mysteriöse Organisation verfüge bereits über "40.000 registrierte menschliche Zeitbomben" für den Kampf gegen Amerikaner im Irak und Israel. Öhm, joar. Soviel zu, "Der Iran hat..." :wink: @Thema Selbstmordattentate Ich glaube, dass die Zahl der Selbstmordattentate in den letzten 10 Jahren so "explosionsartig" zugenommen haben, gerade weil sie so effektiv sind: Der Gedanke dass ein Mensch sich selbst in die Luft sprengt, um andere -vornehmlich Zivilisten- dabei mit in den Tot zu reißen, gruselt/beängst die Menschen. Insofern ist der Selbstmordattentäter ein sehr massiv wirksames Mittel bei der psychologischen Kriegsführung. Dieses finstere Konzept ist so erfolgreich, dass es das Leben vieler Bürger auf der Welt in der Folge unmittelbar oder auch "nur" verändert hat. Das Unsicherheitsgefühl ist mancherorts omnipräsent. Allerdings handelt es sich bei der Vermischung der Begriffe von "Märtyrer" und "Selbstmordattentäter", um eine gezielte Verklärung. Die beiden Begriffe sind keinesfalls deckungsgleich. Islamische Extremisten vermischen diese Begriffe gezielt zur Rechtfertigung und Anstiftung. Islamophobe bzw. allg. Lobbyisten auf der anderen Seite vermischen diese Begriffe bewusst zur Prägung und Verfestigung eines allgemeinen Feindbildes. Die Aussage dahinter soll sein, dass der Muslim ansich schlecht ist, weil er das Konzept des "Märtyrertums" besitzt. Ich denke, dass es beiden Seiten gelungen ist, Selbstmordattentate auf diese beschriebene Weise für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Aber wer ist überhaupt ein "Märtyrer"? Der Märtyrer ist jemand der sich für eine höhere Sache aufgeopfert hat oder aufgrund seines Engagements für die höhere Sache gezeichnet wurde. Ein Märtyrer muss nicht zwangsläufig sein Leben geopfert haben! * ertrunkene Marinesoldaten * abgeschossene Piloten * dauerhaft vom Krieg gezeichnete Soldaten * vom Mossad in die Luft gesprengte Physiker * usw.. Der Märtyrer stellt also sein persönliches Schicksal gegenüber dem höheren Ziel hinten an und ist davon gezeichnet. Am Märtyrertum an sich ist also erst mal nichts schlecht. Im westlichen Kulturkreis werden derartige Veteranen und Kriegsversehrte mitunter als "Helden" bezeichnet. Der "Selbstmordattentäter" aber hat von vornherein den sicheren Tod gewählt. Sein Ziel war es meist Chaos innerhalb der Zivilbevölkerung zu stiften. Seine Opfer sind i.d.R. unbewaffnet. So jemand kann und wird niemals ein "Märtyrer" sein. Er bleibt ein "Selbstmörder" und ein "Attentäter". Dass Islamophope auf der einen und Islamisten auf der anderen Seite aus dem Selbstmordattentäter, der sich einem Markt in Bagdad in die Luft sprengt, einen Märtyrer machen und darum herum ihre Legenden spinnen, steht auf einem Papier. Re: Islamistischer Terrorismus - Schneemann - 08.01.2012 Zitat:Ich glaube, dass die Zahl der Selbstmordattentate in den letzten 10 Jahren so "explosionsartig" zugenommen haben...Genau genommen hat dieser "Trend" spätestens seit 1983 massiv eingesetzt (und auch zugenommen), als schiitische Selbstmordbomber in Beirut mit rund 5 t Sprengstoff 240 Marines und 60 Franzosen umbrachten. Aber da denkt heute in unserer "Computerwelt" eh niemand mehr dran... Schneemann. Re: Islamistischer Terrorismus - Shahab3 - 08.01.2012 Gerade da ich diesen Fall kenne, tue ich mir schwer damit, speziell diesen Anschlag als klassischen Selbstmordanschlag zu bezeichnen, wie ich ihn in meinem vorherigen Beitrag skizziert habe. Aber Du hast natürlich aus Deiner von mir ebenfalls skizzierten Sicht völlig Recht. Die Al Kaida Sympathisanten werden nicht müde, darauf hinzuweisen, dass die Hisbollah ihr großes Vorbild war... :roll: Re: Islamistischer Terrorismus - Erich - 08.01.2012 Ich zitier mal Peter Scholl-Latour (Arabiens Stunde der Wahrheit), S. 272 ff Zitat:Die amerikanische Regierung habe sich in das Bett des Teufels begeen, könnte der frührere CIA-Agent Robert Baer, ein erwiesener Kenner der islamischen Welt, schreiben.und auf S. 268 schreibt Scholl-Latour: Zitat:.. Ganz verbohrt konnte übrigends die Hizbullah nicht sein, denn bei unserer Fahrt nach Tyros hab ich festgestellt, dass alle christlichen Kirchen, die bei dem Flächenbombardement der Israeli zerstört worden waren, mit erheblichem Aufwand wieder aufgebaut waren. In den maronitischen Dörfern dieses Grenzstreifens hatte man sogar den etwas kitischigen Madonnen- und Heiligenstatuen wieder ihren alten Platz eingeräumt.währen er auf Seite 275 zu den Saudis feststellt: Zitat:... Solidarisierung mit dem übelsten arabischen nterdrückungssystem .... einem Regime, das den chirstlichen Ungläubigen nicht einmal erlaubnt, mit einem Kreuz- oder dem Evangelium in sein Land einzureisen, geschweige denn, dort einen Gottesdienst abzuhalten. Gemessen an der hauchlerischen Tyrannei des Hauses El Saud erschien selsbt der autoritääre Utnerdrücker der Baath-Partei von Damaskus mit all seinen Tücken als eine schwer erträgliche, aber relativ sauebre Form der Despotie.Ich bring das, um etwas mehr Orientierung in die Diskussion zu bringen. Ich verweise auch auf den Terror-Akt gegen die US-Garnison in den Khobar-Towers in Saudi-Arabien, der von wahabitischen Eiferern verübt worden ist. Die Fanatisierung und Extremisierung der islamischen Welt geht von den eifernden Haßpredigern aus Saudi-Arabien aus. Das sind diejenigen, die in Ägypten die Salafisten nach Kräften fördern und unterstützen. Aber uns werden die Muslimbrüder als Sinnbild des Islamischen Terrorismus präsentiert. Manchmal frage ich mich, ob die Operation "Dessert Storm" nicht besser geen die fundeamentalistische und heuchlerische Saudi-Regenten gerichtet gewesen wäre, als gegen den gelähmten irakischen Diktator Saddam. Re: Islamistischer Terrorismus - Schneemann - 10.01.2012 Zitat:Die Fanatisierung und Extremisierung der islamischen Welt geht von den eifernden Haßpredigern aus Saudi-Arabien aus. Das sind diejenigen, die in Ägypten die Salafisten nach Kräften fördern und unterstützen. Aber uns werden die Muslimbrüder als Sinnbild des Islamischen Terrorismus präsentiert.Weil sie dies auch sind. Sicherlich mag es so sein, dass manche Medien hierzulande infolge einer gewissen Unkenntnis sich eher auch auf die Muslimbrüder stürzen und deswegen die Gefahr von Seiten der Salafisten zu kurz kommt. Nur: Die Muslimbrüder stehen genauso für Terror und Mord, auch wenn sie sich sozial oder als Erneurer geben. Insofern ist das auch nicht zur Gänze falsch, sie anzuführen... Ferner: Zitat:Pakistan<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,808126,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 26,00.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Islamistischer Terrorismus - Erich - 30.04.2012 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,830356,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 56,00.html</a><!-- m --> Zitat:30.04.2012 Re: Islamistischer Terrorismus - Schneemann - 31.05.2012 Zitat:Nigeria<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/nigeria-entfuehrter-deutscher-ingenieur-offenbar-getoetet-a-836228.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 36228.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Islamistischer Terrorismus - Shahab3 - 26.08.2012 Zitat:Lashkar-e-Jhangvi publishes beheading video Shias in Pakistan<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.longwarjournal.org/archives/2012/08/lashkar-e-jhangvi_re.php">http://www.longwarjournal.org/archives/ ... gvi_re.php</a><!-- m --> Re: Islamistischer Terrorismus - Erich - 29.08.2012 hmmm - passt das auch zum Thema "islamischer Terrorismus"? <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n24.de/news/newsitem_8176964.html">http://www.n24.de/news/newsitem_8176964.html</a><!-- m --> Zitat:Bin-Laden-Tötung<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/neues-buch-ueber-toetung-osama-bin-ladens-kopfschuss-im-treppenhaus-1.1453186">http://www.sueddeutsche.de/politik/neue ... -1.1453186</a><!-- m --> Zitat:Neues Buch über Tötung Osama bin Ladens Re: Islamistischer Terrorismus - Shahab3 - 29.08.2012 Und? Im Häuserkampf wird immer erst auf alles und jeden (inkl. Frauen und Kinder) geschossen und anschließend werden die Fragen gestellt. Nicht anders bei Bin-Laden. |