@ Tiger
Neben Osseten gab es aber auch Georgier in Süd-Ossetien.
Zudem gab es sicher auch ähnliche Szenen in Grosny und ich denke nicht, dass das die russischen Truppen und die russische Politik auch nur im Ansatz je interessiert hätte.
Und du kannst jetzt in Poti und den dortigen Kundgebungen sehen, dass auch die Russen sich gerne dort breitmachen, wo man sie nicht will.
Daher: Wenn man zeigen würde, wo russische Truppen überall bei ihrem Einmarsch nicht willkommen waren und trotzdem blieben, das wäre eine lange, sehr lange Liste.
@ Frage Völkerrecht und Anerkennung
Das ganze liegt etwas komplexer. Der Völkerrechtler mag sich das formal einfach machen, für ne detaillierte Analyse reicht das aber nicht.
Zudem ist das auch kein belastbares Kriterium, inwiefern Regierungen/Staaten das Zutrauen einer Bevölkerungsgruppe verloren haben in Folge militärischer Intervention. Würde man dieses Kriterium wirklich anwenden, dass der Völkerrechtler hier propagiert, so hätten wir nicht nur eine neue Karte für Afrika; nein, es wäre der Freifahrtschein für alle separatistischen Bewegungen: Man müßte nur noch die Konflikte gewaltsam eskalieren und dafür sorgen, dass der jeweilige Staat/Ordnungsmacht hart intervenieren muss. Macht das Beispiel Schule, dann könnten sich etliche Regionen ein Beispiel nehmen an diesen Separististen und die Folge wäre noch mehr Gewalt, noch mehr Staatszerfall.
In meinen Augen bleiben solche Fragen nach Unabhängigkeit keine Frage allgemeiner Prinzipien (weil das ganz allgemein ins Chaos führt), sondern des Einzelfalls.
Zudem zu Abchasien: Auch hier fällt es in meinen Augen schwer einen wirklichen Startpunkt zu setzen: Was war der Auslöser? Die Angst der dortigen Georgier vor der Weiterführung der russischen Herrschaft unter dem "Deckmantel" abchasischer Unabhängigkeit und russischer Hilfe? Sollten die Abchasen für ihre proruss. Haltung in den all den Jahren der russ.-sowjetischen Besatzung eine Lektion erhalten?
Das Problem mit dieser Art des Aufrechnen ist schlicht und ergreifend, dass willkürlich in einen Zirkel der Gewalt und der Feindschaft ein Beginn hineingedeutet wird. Dummerweise aber sind solche Aktionen oft nur die Antwort auf etwas früheres. Mit solchen Argumentationen bekommt man einfach nur eine Sandkastendiskussion: Wer hat früher damit begonnen? Sinnlos!!
Sowas ist im Kosovo politisch undurchdacht und unverantwortungslos und auch hier.
De-facto sind wohl nun alle 3 Provinzen unabhängig. Für den Balkan, wie für den Kaukasus wird dies aber trotzdem keinen Frieden bringen, zumindest nicht schnell.
Wichtig wäre, die aufgeheitzten Nationalismen zu beruhigen. Solange aber Russland nicht verkraften kann, dass es eben nicht mehr über sein nahes Ausland herrscht, sehe ich da wenig Hoffnung. Denn solange der Kreml wie schon seit Jahren seine giftige Rhetorik spuckt, solange bleiben auch in den Nachbarstaaten die Ohren gespitzt und die antirussische haltung stark. Und so lange werden aich lokale Konflikte wie in die Abchasien und Südossetien so stark machtpolitisch und geopolitisch überladen und überfrachtet, dass eben nur Gewalt und problembeladene Bewältigungen übrig bleiben.
Ein Versuch einer Analyse der Folgen des russisch-georgischen Krieges für die deutsche Außenpolitik:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wsws.org/de/2008/aug2008/reak-a24.shtml">http://www.wsws.org/de/2008/aug2008/reak-a24.shtml</a><!-- m -->[/quote]
Nach dem Zerstörer
McFaul hat ein weiteres US-Schiff einen georgischen Hafen angelaufen...
Zitat:Russia lashes out as U.S. ship arrives in Georgia
(CNN) -- A U.S. Coast Guard ship carrying humanitarian aid docked in the Georgian Black Sea port of Batumi Wednesday, as Georgia's Western allies renewed their criticism of Russia amid escalating tensions.
The cutter Dallas bypassed its original destination, the Georgian port of Poti, which is controlled by Russian troops still in the country despite a cease-fire deal to end conflict between the two countries.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://edition.cnn.com/2008/WORLD/europe/08/27/russia.georgia/index.html">http://edition.cnn.com/2008/WORLD/europ ... index.html</a><!-- m -->
...und...
Zitat:Russland beobachtet Nato-Verband im Schwarzen Meer
Moskau (Reuters) - In der Kaukasus-Krise hat Russland mit der Beobachtung von Nato-Schiffen begonnen, die im Schwarzen Meer ein Manöver abhalten.
"Angesichts des Aufmarsches von Nato-Truppen im Schwarzen Meer hat die (russische Schwarzmeer-) Flotte Maßnahmen eingeleitet, deren Aktivitäten zu beobachten", sagte der stellvertretende Generalstabschef Anatoli Nogowizyn am Mittwoch in Moskau. Eine verstärkte russische Präsenz sei jedoch nicht geplant.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBUC74024920080827">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 4920080827</a><!-- m -->
Schneemann.
@Thomas:
Zitat:...
De-facto sind wohl nun alle 3 Provinzen unabhängig. Für den Balkan, wie für den Kaukasus wird dies aber trotzdem keinen Frieden bringen, zumindest nicht schnell.
..
Russland stellt jedenfalls eine klare Verbindung zum Kosovo her:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20080827/116324820.html">http://de.rian.ru/world/20080827/116324820.html</a><!-- m -->
Zitat:Russischer Nato-Botschafter reagiert auf Kaukasus-Kritik mit Hinweis auf Kosovo
18:25 | 27/ 08/ 2008
BRÜSSEL, 27. August (RIA Novosti). Als Reaktion auf den Aufruf aus Brüssel, die Anerkennung Abchasiens und Südossetiens rückgängig zu machen, hat der russische Nato-Botschafter Dmitri Rogosin dem Westen vorgeschlagen, auf die Anerkennung des Kosovo zu verzichten.....
Natürlich wird sich an der Anerkennung des Kosovo nichts ändern - und damit auch nicht an der Anerkennung Südossetiens und Abchasiens durch die Russen.
Fraglich ist, wie wir nun tätig werden - Stone ist da ja recht klar:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/23/307971/text/">http://www.sueddeutsche.de/politik/23/307971/text/</a><!-- m -->
Zitat:27.08.2008 14:23 Uhr
Gespräch mit Steinmeier
"Russland überzieht"
Außenminister Frank-Walter Steinmeier kritisiert im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung Moskau im Kaukasus-Konflikt - warnt aber vor einer Renaissance überkommener Feindschaft.
....
SZ: Welche Botschaft muss vom Sondergipfel ausgehen?
Steinmeier: Drei Dinge: Erstens eine klare Haltung zur russischen Anerkennungsentscheidung und unsere Forderung, dass der Rückzug entsprechend den Vereinbarungen stattfindet. Zweitens muss Europa humanitäre Hilfe und Unterstützung beim Wiederaufbau anbieten. Drittens dürfen wir uns einem europäischen Beitrag für die politische Stabilisierung der Region nicht entziehen. Im Kabinett haben wir deshalb in einem ersten Schritt die Beteiligung deutschen Personals an einer OSZE-Mission in der Konfliktregion beschlossen.
.....
und gerade mit letzterem (meine ständige Rede) scheint auch dem "Sicherheitsbedürfnis der Russen (bzw. Abchasen und Osseen)" gedient zu sein.
Die Russen sagen auch sehr deutlich, unter welchen Voraussetzungen sie wieder aus Georgien abziehen (was sie unter Putin ja schon mal gemacht haben):
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080827/116323206.html">http://de.rian.ru/postsowjetischen/2008 ... 23206.html</a><!-- m -->
Zitat:Russische Kräfte bleiben „nicht für immer“ in georgischen Grenzgebieten
17:40 | 27/ 08/ 2008
DUSCHANBE, 27. August (RIA Novosti). Die Präsenz der russischen Friedenskräfte in den georgischen Grenzgebieten um Abchasien und Südossetien betrachtet der Kreml als gezwungene und vorübergehende Maßnahme: Außenminister Sergej Lawrow nennt Voraussetzungen für den endgültigen Rückzug.
...
„Dabei bestehen wir auf verlässlichen internationalen Kontrollen in den georgischen Gebieten, die an diese Republiken grenzen, um die Vorbereitung neuer Kriegsabenteuer durch das Regime in Tiflis zu verhindern“, hieß es.
In diesem Zusammenhang plädiere der Kreml für eine praktische Kooperation zwischen den russischen Kräften in georgischen Grenzgebieten und internationalen Beobachtern. Der Status dieser Sicherheitszonen müsse vereinbart werden.
„Wir sind bereit, Entscheidungen über die Erhöhung der Zahl internationaler Beobachter zu treffen, darunter im Rahmen der OSZE und der UNO. Es geht darum, ihr Mandat zu präzisieren und weitere mögliche Maßnahmen unter internationaler Beteiligung zu treffen, um neue Angriffe auf Südossetien und Abchasien zu verhindern“, erklärte Lawrow.
„Sobald diese Vereinbarungen getroffen werden, ist die russische Seite bereit, Termine und weitere konkrete Aspekte der Kontrollmissionen in den Sicherheitszonen zu erörtern“, hieß es weiter.
da sind sie wieder - die internationalen Beobachter und (wie oft predige ich das jetzt noch?) damit Sicherheitskräfte aus der EU, der Türkei und der Ukraine in der "Pufferzone"!
Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass die Aufnahme von Verhandlungen mit Georgien über einen EU-Beitritt auch für die Abchasen und Osseten eine sehr verlockende Alternative sein könnte, auf die Unabhängigkeit oder einen Anschlus an Russland doch zu verzichten.
an der Anerkennung von Südossetien und Abchasien sieht man langsam, wie weit der Einfluss der Russen reicht:
dafür: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20080828/116335373.html">http://de.rian.ru/world/20080828/116335373.html</a><!-- m -->
Zitat:Berg-Karabach begrüßt Anerkennung Südossetiens und Abchasiens durch Russland
10:16 | 28/ 08/ 2008
STEPANAKERT, 28. August (RIA Novosti). Die nicht anerkannte Republik Berg-Karabach hat die Anerkennung der Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien gutgeheißen.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20080828/116355832.html">http://de.rian.ru/world/20080828/116355832.html</a><!-- m -->
Zitat:Weißrussland will Abchasien und Südossetien anerkennen
19:07 | 28/ 08/ 2008
...
dagegen <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080828/116339570.html">http://de.rian.ru/postsowjetischen/2008 ... 39570.html</a><!-- m -->
Zitat:Kasachstan braucht Denkpause hinsichtlich Anerkennung Südossetiens und Abchasiens
12:19 | 28/ 08/ 2008
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/409/308355/text/">http://www.sueddeutsche.de/politik/409/308355/text/</a><!-- m -->
Zitat:30.08.2008 13:36 Uhr
Vor EU-Gipfel zur Kaukasus-Krise...Vorwürfe gegen Tiflis
.....
In der OSZE gibt es nach einem Bericht des Spiegel massive Kritik an der georgischen Führung. Fehlverhalten der Regierung in Tiflis habe zum Ausbruch der Kaukasus-Krise beigetragen, schreibt das Blatt. Laut Spiegel berichten OSZE-Militärbeobachter aus der Kaukasusregion, dass Georgien den Militärschlag gegen Südossetien intensiv vorbereitet habe.
Der Angriff sei begonnen worden, bevor russische Panzer den Verbindungstunnel nach Südossetien befahren hätten. In den Berichten sei auch von möglichen georgischen Kriegsverbrechen die Rede. OSZE-Beobachter berichteten davon, dass die georgische Führung südossetische Zivilisten im Schlaf habe angreifen lassen.
....
hier das Original:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,575396,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 96,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 30.08.2008
KAUKASUS-KONFLIKT
OSZE-Beobachter machen Georgien schwere Vorwürfe
Die georgische Regierung am Pranger: Nach SPIEGEL-Informationen hat die OSZE Hinweise darauf, dass die Führung in Tiflis den Krieg mit Russland verschuldet hat. In Berlin beschäftigte man sich schon vor Monaten in internen Szenarien mit den Folgen einer aggressiveren Außenpolitik Moskaus.
Hamburg - In der Zentrale der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) häufen sich offenbar Hinweise auf ein massives Fehlverhalten der georgischen Führung, das zum Ausbruch der Krise beigetragen hat. Nach Informationen des SPIEGEL sind auf informellen Kanälen Berichte von OSZE-Militärbeobachtern aus der Kaukasus-Region an verschiedene Regierungsstellen in Berlin gelangt.
Demnach habe Georgien den Militärschlag gegen Südossetien intensiv vorbereitet und seinen Angriff begonnen, bevor russische Panzer den Verbindungstunnel nach Südossetien befuhren. In den Berichten sei von möglichen georgischen Kriegsverbrechen die Rede. So berichten OSZE-Beobachter davon, dass die georgische Führung die südossetischen Zivilisten zur Schlafenszeit habe angreifen lassen.
...
Auch die Möglichkeit einer "Anerkennung bis hin zur Annexion Abchasiens und Südossetiens" hatten Steinmeiers Planer damals erwogen; in diesem Falle stünde eine "stärkere Anbindung Georgiens an euroatlantische Strukturen auf der Tagesordnung".
...
meine Rede
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20080830/116413258.html">http://de.rian.ru/world/20080830/116413258.html</a><!-- m -->
Zitat:Kreml fordert internationale Kontrolle der georgischen Führung
17:33 | 30/ 08/ 2008
MOSKAU, 30. August (RIA Novosti). In einem Telefongespräch mit dem britischen Premier Gordon Brown hat der russische Staatschef Dmitri Medwedew für starke OSZE-Präsenz im georgischen Krisengebiet plädiert und die EU zu einem „konstruktiven Dialog“ aufgerufen.
....
auch das ist eine zwangsläufige Folge: starke Sicherungstruppen der OSZE anstelle der russischen Truppen in der sogenanten "Sicherheitszone" und - letztendlich - damit verbunden die Aufgabe, Sackarschwilli an die "kurze Leine" zu nehmen
hier ein kleines Interview mit einem georgischen Major von timesonline, russische Reaktion kam für georgische Soldaten in SO unerwartet, sie waren sich sicher ihre Regierung hätte vor dem Angriff ihr Vorgehen mit Russland abgesprochen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/europe/article4636590.ece">http://www.timesonline.co.uk/tol/news/w ... 636590.ece</a><!-- m -->
Zitat:...
I presume this ends the "Russia attacked first" coming from the same liars that swore there were WMDs in Iraq. Ho anyone could be stupid enough to believe those neoCONs and Israel is beyond me.
...
zurück zu "wie gehts weiter": Putin hat ja da im ARD-Interview sehr deutlich gesagt, was Russland akzeptieren würde
<!-- m --><a class="postlink" href="http://putin-ard.blogspot.com/">http://putin-ard.blogspot.com/</a><!-- m -->
Zitat:...
Roth: D.h. Sie werden ihre Truppen auf jeden Fall zurückziehen.
Putin: Natürlich. Es ist für uns als erstes wichtig, die Sicherheit in der Region sicherzustellen. Als nächstes Südossetien zu helfen, die eigenen Grenzen zu sichern. Danach haben wir keine Gründe mehr uns dort aufhalten zu müssen. Und währen dieser Arbeit würden wir die Kooperation mit der EU, OSZE nur begrüßen.
auf gut deutsch: EU- und OSZE-Sicherheitskräfte, mit denen sukzessive die Einheiten Russlands ersetzt werden.
Da sollte es doch keine Fragen mehr geben ....
interessanter Artikel zu Kriegspropaganda bei spiegelfechter.com:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegelfechter.com/wordpress/391/ex-post-kriegsgrunde">http://www.spiegelfechter.com/wordpress ... iegsgrunde</a><!-- m -->
Edit: Ursprungspost hat sich erledigt.
Helden
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20080901/116444200.html">http://de.rian.ru/safety/20080901/116444200.html</a><!-- m -->
Zitat:Die USS Dallas liegt an der Anlegestelle für Passagierschiffe. Wie Zollbeamte, die an Bord gestiegen waren und mit dem Kommando gesprochen hatten, berichteten, trauten sich die Besatzungsmitglieder zunächst nicht in die Stadt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/ap/20080830/tpl-georgien-kndigt-waffenruhe-mit-abcha-cfb2994.html">http://de.news.yahoo.com/ap/20080830/tp ... b2994.html</a><!-- m -->
Zitat:Georgien kündigt Waffenruhe mit Abchasien
Tiflis (AP) Georgien hat nach Angaben eines Kabinettsministers das Waffenstillstandsabkommen mit der abtrünnigen Region Abchasien aufgekündigt. Das Büro von Minister Temur Jakobschwili bezog sich in seiner Stellungnahme vom Samstag auf eine UN-Vereinbarung, die 1994 nach dem Tod tausender Menschen geschlossen wurde. Darin wurde auch die Entsendung von russischen Friedenstruppen nach Abchasien vereinbart, die sich nach georgischen Angaben auf die Seite der Separatisten stellten.
Meinen die das wirklich ernst oder ist das eine Ente?
Was eigentlich mal interessant wäre, wäre die rein militärisch fachliche Seite dieses kurzen Krieges:
Auch wenn die Georgier noch so unterlegen waren darf man nicht vergessen, daß Russland nur einen Teil seines Potentials eingesetzt hat und auch nicht mehr einsetzen konnte weil schon dieser Teil international als zur große Eskalation betrachtet wurde und wird.
Die Georgische Armee wiederum wurde im Laufe der Jahre stark hochgerüstet, galt als kampfstark und von hohem Gefechtswert.
Im Gegensatz dazu haben US Militärs wie Israelis die Russische Armee als Potemkinsches Dorf beschrieben.
Natürlich war der Ausgang klar, was mich aber doch erstaunt ist die Geschwindikeit und die Größe der Niederlage. Das die Georgische Armee dermaßen zusammen gebrochen ist erstaunt mich.
Es wurden ja mehrere russische Kampfflugzeuge abgeschossen, und in diesem Gelände hätte Georgien eigentlich den Russen am Boden empflindliche Verluste beibringen können.
Warum ist dies nicht geschehen?
Warum war der Krieg nur so kurz, warum hat Georgien dermaßen verloren?
Psychologie? Zusammenbruch der Kampfmoral? Mein Eindruck ist, daß viele georgische Einheiten schon beim ersten aufeinandertreffen geflohen sind.
@Quintus Fabius
Der schnelle georgische Zusammenbruch ist mir auch ein Rätsel. Kräftemässig waren die Gegner halbwegs ausgeglichen. Georgien hatte wohl leichte Vorteile in der Modernität des Kriegsgerätes und dem Taktischen- und Kommunikationsfähigkeiten und Russland, nach Verlusten, die totale Luftherrschaft. Russlands Einheiten werden wohl auch noch Kampferfahrung in Tschetschenien vorweisen können. Negativ waren wohl die Mängel in der Ausrüstung.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20080822/116218638.html">http://de.rian.ru/safety/20080822/116218638.html</a><!-- m -->
Zitat:Die Armee kämpfte nach alter Manier, was heißt, dass das Kommando in den Bergen abermals motorisierte Schützen- und Panzereinheiten einsetzte. Die Gebirgjägereinheiten, die eigentlich bereits vor vier Jahren im Nordkaukasus aufgestellt worden waren, haben sich überhaupt nicht bemerkbar gemacht. Last but not least: Die russische Flugabwehr konnte kein einziges georgisches Flugzeug und keinen georgischen Hubschrauber abschießen. Nach Ansicht von Beobachtern beweist das die Unterentwicklung der russischen Kampfmittel und die mangelhafte Ausbildung der Piloten.
Eine Erklärung wäre wie du sagst der Zusammenbruch der Kampfmoral. Vielleicht waren nicht alle Einheiten der Georgier über den Überfall informiert und haben nicht mit einem eingreifen Russlands gerechnet.
Man könnte spekulieren, dass die georgische Führung nur die Eliteeinheiten die Zschinwali eingenommen haben vollständig informiert hat und der Rest dachte es würde nur ein Manöver angehalten.
Natürlich waren diese Einheiten dann Überrascht auf einmal gegen die Russische Armee zu kämpfen und nicht gegen ein paar Milizen.
Dies ist natürlich eine reine Spekulation von mir. Eine gute Analyse würde ich auch gerne mal irgendwo lesen.
für diese Analyse werden wir wohl noch etwas Zeit brauchen, ausser dem was uns die direkten Konfliktparteien sagen (und das ist auf beiden Seiten allenfalls ein Teil der Wahrheit, wenn nicht direkt gelogen) können wohl lediglich die US-Ausbilder was beitragen, die sich zu der Zeit im Konfliktgebiet befunden haben;
angeblich soll den Russen ja sogar Nachweise von US-Personen in Südossetien gelungen sein (wenn nicht gar die "in Gewahrsamnahme" von US-Ausbildern ???)
Erich schrieb:....
zurück zu "wie gehts weiter": Putin hat ja da im ARD-Interview sehr deutlich gesagt, was Russland akzeptieren würde
<!-- m --><a class="postlink" href="http://putin-ard.blogspot.com/">http://putin-ard.blogspot.com/</a><!-- m -->
Zitat:...
Roth: D.h. Sie werden ihre Truppen auf jeden Fall zurückziehen.
Putin: Natürlich. Es ist für uns als erstes wichtig, die Sicherheit in der Region sicherzustellen. Als nächstes Südossetien zu helfen, die eigenen Grenzen zu sichern. Danach haben wir keine Gründe mehr uns dort aufhalten zu müssen. Und währen dieser Arbeit würden wir die Kooperation mit der EU, OSZE nur begrüßen.
auf gut deutsch: EU- und OSZE-Sicherheitskräfte, mit denen sukzessive die Einheiten Russlands ersetzt werden.
Da sollte es doch keine Fragen mehr geben ....
inzwischen wird Russland noch deutlicher:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20080901/116442714.html">http://de.rian.ru/safety/20080901/116442714.html</a><!-- m -->
Zitat:Russland fordert internationalen Polizeieinsatz in Südossetien
16:04 | 01/ 09/ 2008
MOSKAU, 01. September (RIA Novosti). Um Südossetien vor einem erneuten Angriff von Seiten Georgiens zu schützen, fordert Russland eine internationale Polizeipräsenz in der Sicherheitszone rund um die Kaukasus-Republik.
....
allerdings bin ich am Zweifeln, ob "Polizeipräsenz" für den genannten Zweck ausreicht;
um die Milizen auseinander zu halten braucht es schon etwas schwerer bewaffnete Kräfte
= Aufklärungseinheiten mit Drohnen
= eine ständige Präsenz zur Sicherung gegen einsickernde Störer
= schnell bewegliche Eingreiftrupen bei Massierungen von stärkeren Kräften
das "Eurasische Magazin" widmet einen Großteil seiner aktuellen Ausgabe - wie erwartet - dem Konflikt im Kaukasus;
ich geb mal einige der Artikel hier verlinkt wieder:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasisches-magazin.de/artikel/?artikelID=20080808">http://www.eurasisches-magazin.de/artik ... D=20080808</a><!-- m -->
Zitat:GEORGIEN
Die Opposition verpflichtet sich zum Schweigen
Die Menschen auf den Straßen von Tiflis machen sich keine Illusionen über ihre Lage und das Regime Saakaschwili. Viele sehen in ihm nur einen Erfüllungsgehilfen der USA, der das Land in den Bankrott geführt hat.
Von Ulrich Heyden
EM 08-08 · 31.08.2008
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasisches-magazin.de/artikel/?artikelID=20080809">http://www.eurasisches-magazin.de/artik ... D=20080809</a><!-- m -->
Zitat:EM-INTERVIEW
„Saakaschwili ist ein Abenteurer“
Der georgische Oppositionsführer Georgi Chaindrawa war unter Saakaschwili Minister für die Konfliktregelung mit den abtrünnigen Provinzen, wurde 2006 aber entlassen, weil er militärische Abenteuer zur Rückgewinnung dieser Gebiete ablehnte. Er ist ehemaliger Filmregisseur und einer der herausragenden Köpfe der georgischen Opposition. Im Gegensatz zu den meisten Oppositionsführern, die den georgischen Präsidenten nicht kritisieren wollen, solange russische Truppen in Georgien sind, nimmt Chaindrawa auch heute kein Blatt vor den Mund. Das Eurasische Magazin interviewte ihn zur aktuellen Lage.
EM 08-08 · 31.08.2008
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasisches-magazin.de/artikel/?artikelID=20080806">http://www.eurasisches-magazin.de/artik ... D=20080806</a><!-- m -->
Zitat:GEORGIEN
Kaukasischer Paukenschlag
Noch vor wenigen Monaten galt der Konflikt um das kleine, von Georgien abtrünnige Südossetien als „eingefroren“. Doch im August 2008 eskalierte eine georgische Militärintervention in der gebirgigen Region in einen offenen Krieg. Nach einem militärischen Gegenangriff Russlands ließ der nächste Paukenschlag nur kurz auf sich warten: Am 26. August 2008 verkündete Russlands Präsident Medwedew die offizielle Anerkennung Südossetiens und Abchasiens, einer zweiten von Georgien abtrünnigen Region. Der georgische Präsident Saakaschwili, der bei seinem Amtsantritt die territoriale Reintegration als zentrales Ziel formulierte, hat damit viel verloren: Die Separatistengebiete sind weiter denn je von georgischer Kontrolle entfernt, und auch innenpolitisch zeichnet sich Widerstand ab.
Von Johannes Wetzinger
EM 08-08 · 31.08.2008
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasisches-magazin.de/artikel/?artikelID=20080812">http://www.eurasisches-magazin.de/artik ... D=20080812</a><!-- m -->
Zitat:KAUKASUS
Realitätsverlust: Saakaschwili und der Westen
Putins und Medwedjews Russland ist nicht mit der Sowjetunion oder dem „gedemütigten“ Deutschland des 20. Jahrhunderts zu vergleichen –auch wenn raumpolitische Machtkonstellationen der Zwischenkriegszeit und des Kalten Krieges das signalisieren mögen.
Von Rudolf Maresch
EM 08-08 · 31.08.2008
Sollte Saakaschwili wirklich jemals geglaubt haben, dass Amerikaner oder Europäer bereit wären, für Georgien zu sterben, dann ist diese Strategie gründlich schief gegangen. Zwar kündigte Dick Cheney Russland „ernsthafte Konsequenzen“ an für den Fall, dass es sich nicht aus dem Land zurückzöge. Doch sogar die größten Hardliner im Umfeld der Regierung schlossen von vornherein jede Militäroperation aus. Dafür wurden Aktionen angedroht, die Russland weder wirklich schmerzen noch wirklich beunruhigen können. Der Realitätssinn ist sowohl in Georgien wie auch im weiten Westen ziemlich getrübt.
...
*************************
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasisches-magazin.de/artikel/?artikelID=20080810">http://www.eurasisches-magazin.de/artik ... D=20080810</a><!-- m -->
Zitat:GEORGIEN
Alltag in Trümmern
Ganze Stadtviertel liegen in Schutt und Asche, ausgebrannte Häuserskelette reihen sich an der Hauptstraße entlang, die mit Glassplittern und zerbrochenen Eternitplatten übersät ist. Der Krieg hat deutliche Spuren in Zchinwali hinterlassen, der Hauptstadt Südossetiens. Wenige Tage nach den schweren Angriffen georgischer Truppen kehrt langsam der Alltag zurück in die Stadt. Die Geflüchteten kommen heim, russische Katastrophenschützer stellen die Strom- und Gasversorgung her, Bagger räumen die Trümmer beiseite, der Wiederaufbau beginnt. Doch das Kriegstrauma wird viele Menschen in Zchinwali noch lange begleiten.
Von Florian Willershausen
EM 08-08 · 31.08.2008
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasisches-magazin.de/artikel/?artikelID=20080814">http://www.eurasisches-magazin.de/artik ... D=20080814</a><!-- m -->
Zitat:KAUKASUS-KOMMENTAR
Hysterie und voreilige Schuldzuweisungen
Moskau-Korrespondent Ulrich Heyden macht sich seine Gedanken über das Cui bono? – wem nutzt was? - in der Kaukasuspropaganda des Westens.
....
Der Blick des Westens ist verengt. Über die Freudentänze der Kosovaren nach der Unabhängigkeit wurde in den Medien breit berichtet, von den Freudentänzen der Abchasen und Südosseten erfuhr man dagegen (fast) nichts. Ist es glaubwürdig, Medwedjew als Provokateur zu bezeichnen, Saakaschwili aber nicht für seinen Angriff auf Zchinwali zur Rechenschaft zu ziehen?
Warum fahren europäische Politiker nur nach Tiflis, nicht aber auch nach Suchumi und Zchinwali, um sich bei den Menschen vor Ort nach den Beweggründen für das Unabhängigkeitsstreben zu erkundigen?
....
Man erinnert sich: In der Ursprungsfassung des von Sarkozy ausgehandelten Sechs-Punkte-Waffenstillstands für Georgien war noch eine internationale Beratung über den Status der abtrünnigen Provinzen vorgesehen. Diese Formulierung wurde dann in einer zweiten, von Michail Saakaschwili unterschriebenen Fassung gestrichen. Wer profitiert von der aufgeheizten Stimmung?
Abenteurer wie Michail Saakaschwili und seine Unterstützer!
<!-- m --><a class="postlink" href="http://hrw.org/english/docs/2008/08/20/georgi19660.htm">http://hrw.org/english/docs/2008/08/20/georgi19660.htm</a><!-- m -->
In dem Artikel von HRW wird behauptet das Russland Streubomben eingesetzt hätte und dies mit Fotos unterlegt.
Wenn ich mir allerdings die Fotos anschaue so kommen mir da erhebliche Zweifel.
1. Die Submunition die auf den Bildern zu sehen ist liegt jeweils UNTER einem Zweig, Grasshalm oder versteckt UNTER einem Holzhaufen fast komplett abgedeckt mit Brettern. Dies halte ich für ein sehr unwahrscheinliches Verhalten für einen Körper der von oben abgeworfen wird.
2. Die Submunition erinnert mich sehr stark an Bomblets M77/85 der NATO, von der Form her und auch durch dieses auffällige rote Bändchen.
Kann jemand der sich mit russischer Munition auskennt , sagen ob russische Clusterbomblets genauso aussehen?
Georgien zum Beispiel scheint mir auch Streubomben zur verfügung zu haben:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20080902/116477811.html">http://de.rian.ru/safety/20080902/116477811.html</a><!-- m -->
Zitat:Georgien bestätigt Streubomben-Einsatz gegen russische Armee
TIFLIS, 02. September (RIA Novosti). Das georgische Armeekommando hat die Verwendung von Streubomben im Südossetien-Krieg bestätigt. Die aus humanitären Gründen scharf kritisierte Munition sei aber nur gegen russische Soldaten und nicht gegen Zivilisten zum Einsatz gekommen.