15.06.2006, 11:00
Der Reihe nach:
Schädlich muß man hier langfristig sehen.
Es stellt sich hier die Frage nach den Gründen:
Der Grund für die niedrigen Geburtenraten ist tatsächlich: das da kein Fortschritt ist, zuerst war also das Ende des Fortschritts, diesem folgte dann die Geburtenrate.
Warum aber kein Fortschritt?
Die Gründe sind nicht nur besonders harte Lebensumstände (Sibirien, Wüsten) sondern oft auch religiös kultureller Natur. Ich würde sogar die Kulturellen Gründe für die dominanten halten. Das erklärt zugleich, warum die Geburtenraten sofort explodieren, wenn diese Kultur von außen zerstört wird oder gestört wird, auch dann wenn die sonstigen Lebensumstände gleich geblieben sind.
Ich möchte hier aber bewußt keine Heile Naturvölkerideal zeichnen, im Gegenteil würden wir nach unseren derzeitigen Maßstäben ein Gros dieser Völker als mörderisch, kriegerisch und negativ einstufen.
Unter den Völkern ohne Fortschritt befinden sich die Abergläubischsten und auf der anderen Seite die kriegerisch agressivsten Völker die die Menschheit hervorgebracht hat.
Dazu kommen noch Völker in Klimaextremata, aber die stellten nur eine Minderheit unter den Völkern die stabil innerhalb des natursystems lebten.
Unter diesen Völkern sind nicht nur Steinzeitbarbaren sondern auch Völker der Eisenzeit gewesen, z.B. Sparta oder die Steppenvölker Zentralasiens.
Die Frage ist aber nicht, wieviel man hat, und ob man Heizung hat usw, sondern die Frage ist, wie man sich fühlt.
Und da ist die Menschheit keinen Schritt voran gekommen seit der Antike, nur das Vermögen der Menschen hat sich hier im Westen erhöht.
Das ist ein grundsätzliches Problem das viele nicht verstehen, daß die Zufriedenheit mit dem Leben von der Stufe abhängt, die man auf der Bedürfnispyramide einnimmt.
Nun könnte man sagen wie du: die hatten damals regelmäßig Hunger und Froren, also ging es ihnen schlechter. Diese Aussage verkennt aber, daß genau deswegen viel geringere Reize genügten, um wohlgefühl und Glück herbei zu führen, sie verkennt die Position auf der Bedürfnispyramide.
Es gibt nun zwei Sorten Glück zu haben, absichtliche Einschränkung und dann Befriedigung durch Eigengewährung ansonsten normaler Reize, auf der andern Seite eine ständige Steigerung der Reize die immer größer sein MÜSSEN um überhaupt noch Glück zu empfinden.
Der Weg den der Kapitalismus und unsere Kultur geht, der hedonistische Weg ist der hier als zweiter genannte. Das Problem aber sind die Folgen !! dieses Weges, den wie Bacardi schon ausgeführt hat setzt das unbegrenztes Wachstum voraus, was aber nur in der Theorie möglich ist.
Die Tragische Ironie ist, daß es auch andere Wege gäbe.
Was glaubst du, warum es Manchester Kapitalismus heißt ?
Noch ein geschichtlicher Exkurs:
In Europa in der Antike und im Mittelalter waren die Geburtenraten ebenfalls eher gering, erst mit der Industrialisierung explodierten die Geburtenzahlen.
In der hochzivilisierten Spätantike waren die Geburtenzahlen sogar rückläufig im Römischen Reich, d.h. die Zahl der Menschen im Reich nahm ab.
Diese Bevölkerungsreduktion (bei gleichzeitig daraus resultierender höherer Lebenserwartung der Frauen) war dann einer der Hauptgründe für den Zusammenbruch der Wirtschaft in der Spätantike was man durch eine totale Planwirtschaft (Diokletian) kompensieren mußte und auf Dauer war diese negative Demographie dann der Grund für den Untergang des Reiches.
Auch wenn einigen die Armut nicht genug zurückgegangen ist, so sind wir was dem Wohlstand angeht nur vorangekommen
Und wieder der Denkfehler: Wohlstand als Ziel.
Das ist aber ein destruktives Ziel auf Dauer, natürlich kann ein einzelner durch größeren Wohlstand Glück erlangen, aber das ist eben ein Irrweg und es bedeutet nicht, daß Personen auf einer anderen Stufe der Bedürfnispyramide (s.o.) nicht genau so glücklich wären.
Ich muß dies aber jetzt noch ergänzen: Nur dann gilt diese Aussage, wenn alle gleich wenig haben, wenn einzelne mehr haben gilt diese Aussage nicht, dann können nur sehr wenige in Armut Glück empfinden. Das hängt mit der Genetisch bedingten Psychologie des Menschen zusammen, die für Egalitäre Kleingruppen ohne wirklichen Privatbesitzt konstruiert ist.
Im Endeffekt verhalten wir uns daher im Gesamten gegen unsere eigene Programmierung und das hat zur Folge, daß beständige Unzufriedenheit und beständiges Streben erzeugt wird, dieses Streben aber ist selbstmörderisch auf Dauer.
Das Grundproblem der Menschheit ist, daß wir Steinzeitbarbaren mit Hochtechnologie sind die in Formen von Gesellschaft leben, für die wir genetisch psychologisch und sozial überhaupt nicht geeignet sind.
Der Sonnenkollektor und die Brennstoffzelle usw muß erst mal hergestellt werden und er bringt nicht genug Energie für unsere Form von Gesellschaft und für unsere Kapitalistische Lebensweise.
Das ist mein Hauptvorwurf an die WiWi, daß sie nicht erkennen, daß sie im großen Ganzen ein Perpetuum Mobile anpreisen.
Es gibt nirgends ein Perpetuum Mobile !! weder in Wirtschaft noch Technik.
Wenn ich Sonnenkollektoren baue und mit der Energie dieser weitere baue, dazu Wasserkraft, windkraft usw bis zum maximum, dann kann ich maximal 30% der derzeit schon benötigten Energie bereit stellen. Aber das wäre schon eine gewaltige Aufgabe.
Was aber nun nicht verstanden wird ist, daß unser Gesamtsystem nur dann weiter funktioniert, wenn es wächst, wenn ich 70% der Energie einspare, dann spare ich zuviel, dann klappt alles zusammen, weil unsere gesamte Gesellschaft Wirtschaftlich nicht auf so was hin ausgerichtet ist.
Das gleiche Problem bei der negativen Demographie, der Kapitalismus funktioniert nur, wenn es beständig mehr Menschen gibt, die Vermehrung der Menschen und das Wachstum der Wirtschaft gehen Hand in Hand. Weniger Menschen bedeutet zugleich, weniger Wachstum und dann schließlich Schrumpfung. Das hat das Spätrömische Reich mehr als deutlich bewiesen.
Wir stehen nun wieder vor der gleichen Lage, wir schrumpfen und andere Räume wachsen, das ist auf Dauer bei der derzeitigen, nicht änderbaren Weltordnung das Ende unserer Gesellschaft im folgenden Jahrhundert.
Inzwischen ist aber eine solche Entwicklung gar nicht mehr global möglich, selbst der Ausstieg, also wortwörtlich in Sibirien im Wald zu verschwinden ist nicht mehr so einfach.
Eine mögliche Lösung wären Ethnogenetische Waffen und vergleichbare Szenarien, aber ich zweifle an der tatsächlichen Realisierung solcher Wege, daher werden am Schluß nur die üblichen Surivivalisten in ihren Höhlen überleben.
Nutz- und gegenstandlos sind die Wiwi nicht, aber nur im kurzfristigen Rahmen. Ich lehne nicht die WiWi ab, nicht daß wir uns da mißverstehen, ich lehne die Wirtschaft ab und ich lehne die Ressourcenverteilung als Grundlage der Gesellschaft massiv ab.
Nun beschließend nochmal zum Thema Globalisierung:
Die Globalisierung ist nur indirekt ein Problem, sie wirkt als Verstärker ohnehin systeminharenter negativer Mechanismen.
Ferner ist es völlig überflüssig und sinnlos gegen die Globalisierung zu sein, da diese so oder so stattfindet, da könnte man genau so gut gegen die Schwerkraft sein.
Die Globalisierung bedingt zwei primäre Effekte: sie verbindet nun weltweit tatsächlich alle Räume, d.h. in der Folge, daß alle Räume das gleiche Schicksal teilen werden.
Und sie beschleunigt alles.
Für sich selbst sind diese Dinge immer nur in der Verbindung mit anderen Mechanismen negativ, z.B. verbindet die Globalisierung Räume, die nicht zusammen gehören sollten wenn wir marktwirtschaftlich kapitalistisch agieren wollen.
Wir spielen sozusagen das Kapitalismusspiel und holen uns Spieler mit ans Spielbrett die sich nicht an die Regeln halten, vorher funktionierte das Spiel besser, weil alle sich an die Regeln hielten, die neuen Mitspieler jedoch tun das nicht und sabotieren so zunehmend das funktionieren.
Ferner ist die hohe Geschwindigkeit ein Problem, der Mensch ist ohnehin nicht für die derzeitige Lebensweise konstruiert worden, das wir sie trotzdem haben liegt an einer Spirale, einer beständigen Wechselwirkung die primär durch den Fortschritt voran getrieben wurde. So bedingte das eine das andere immer weiter mit immer größerer Geschwindigkeit. Das wäre solange egal, wie uns noch andere Räume zur Verfügung stehen, aber genau das negiert die Globalisierung ebenso.
Oft blicken Leute zurück und behaupten dann, die Menschen würden heute besser leben.
Aber das stimmt leider nicht. Nur eine Minderheit lebt wirklich besser und eine gewisse Menge besitzt mehr, aber das heißt nicht ,daß diese mehr besitzende Menge besser lebt.
Früher hatten wir Lebensmittel höchster Qualität, Käse, Fleisch von Schweinen aus Waldweide, heute sind solche Produkte teure Bionahrung die sich nur Reiche leisten können. Wer lebt nun hier besser ?
Ferner leben wir über unsere ökologischen Grenzen.
Nehmen wir nur mal das Beispiel Fischfang: wir fangen um den Faktor 225 mehr Fische als nachwachsen. Es gibt Schutzabkommen und Begrenzungen, nur nützen diese in der Praxis gar nichts und seit Mitspieler am Werke sind die die Regeln unterlaufen noch weniger.
Das Ergebnis ist, daß wir die Meere nachhaltig kaputt fischen. Das ist bewiesener Fakt der sich seit Jahren auch schon in immer weiter nachlassenden Fangquoten bei gleichzeitig immer größeren Fangaufwand empirisch beweist.
Wir leben bereits jenseits der Grenzen des Systems Erde und eine Flucht von der Erde gibt es nicht.
Beschließend eine Buchempfehlung:
Das Weltkapital – Globalisierung und innere Schranken des modernen warenproduzierenden Systems von Robert Kurz
Post Scriptum noch eine Frage an die Wirtschaftswissenschaftler hier: wie bewerten sie monetär den Verlust an Kultur, z.b. das Aussterben einer Sprache ?! Wie bewerten sie Unfreiheit monetär ?! Es gab noch nie eine Zeit in der so viele Menschen so wenig frei waren, auch wenn immer die Antike mit ihren Sklavenhaltergesellschaften genannt wird, so waren die Menschen damals freier als wir heute !! Wie bewerten sie monetär das Verschwinden eine Liedes oder kochrezeptes ?!
Und wie bewerten sie monetär das Aussterben einer Art von Tieren oder Pflanzen ?!
Und ist es nicht das Grundproblem überhaupt, alle Dinge bewerten und effizient verteilen zu wollen ?! Mit welchem Recht eigentlich ? In Wahrheit herrscht hier nämlich im Kern hinter allen Kulissen der blanke Eigenutz, die blinde Gier und der blinde Irrglaube !! daß man selber auch irgendwann höheres Glück aus Reichtum erlangen kann. Diese nihilistische, TECHNOKRATISCHE Fehlkultur des Homo Sapiens wird auf Dauer unendliches Leid hervorrufen.
Um Einstein zu zitieren:
Keine Maus käme auf die Idee, sich selbst Mausefallen zu bauen !!
Zitat:Ich habe den Eindruck, das insbesondere Quintus Fabius, die Wirtschaftswissenschaft in dem Kontext, als unwissend und überflüssig und als schädlich ansieht.Die WiWi sind nur Symptom, nicht Ursache. Ich finde jede Gesellschaft schädlich, die als Grundlage die Verteilung von Ressourcen hat, damit auch den Kommunismus da dieser ebenso als Grundlage die Ressourcenverteilung hat.
Schädlich muß man hier langfristig sehen.
Zitat:Wie ist es den in Afrika? Dort sind die Menschen Jahre zurück, leben teilweisein Stämmen ohne das was wir Fortschritt nennen. Und dennoch explodieren die Geburtenraten obwohl sie nicht genug zu essen haben.Dort wo kein Fortschritt ist, stagnieren grundsätzlich die Geburtenzahlen. Alle Völker die keinen Fortschritt kannten (heute gibt es da nur noch einige Stämme in Papua Neu-Guinea und in den Dschungeln des Amazonasbeckens) haben nur sehr geringe Geburtenraten.
Es stellt sich hier die Frage nach den Gründen:
Der Grund für die niedrigen Geburtenraten ist tatsächlich: das da kein Fortschritt ist, zuerst war also das Ende des Fortschritts, diesem folgte dann die Geburtenrate.
Warum aber kein Fortschritt?
Die Gründe sind nicht nur besonders harte Lebensumstände (Sibirien, Wüsten) sondern oft auch religiös kultureller Natur. Ich würde sogar die Kulturellen Gründe für die dominanten halten. Das erklärt zugleich, warum die Geburtenraten sofort explodieren, wenn diese Kultur von außen zerstört wird oder gestört wird, auch dann wenn die sonstigen Lebensumstände gleich geblieben sind.
Ich möchte hier aber bewußt keine Heile Naturvölkerideal zeichnen, im Gegenteil würden wir nach unseren derzeitigen Maßstäben ein Gros dieser Völker als mörderisch, kriegerisch und negativ einstufen.
Unter den Völkern ohne Fortschritt befinden sich die Abergläubischsten und auf der anderen Seite die kriegerisch agressivsten Völker die die Menschheit hervorgebracht hat.
Dazu kommen noch Völker in Klimaextremata, aber die stellten nur eine Minderheit unter den Völkern die stabil innerhalb des natursystems lebten.
Unter diesen Völkern sind nicht nur Steinzeitbarbaren sondern auch Völker der Eisenzeit gewesen, z.B. Sparta oder die Steppenvölker Zentralasiens.
Zitat:Vergleich heute: Trotz Massenarbeitslosigkeit, demograhischer Probleme etc geht uns besser als irgendeinem "Otto-Normal-Bürger" der letzten paar Tausend Jahre.Das ist eben diese Egozentrische Sichtweise, den für die Mehrheit der Menschen gilt das gesagte nicht und noch ein weiterer Denkfehler ist in dieser Aussage: nämlich daß Glück am Materiellen Besitz festzumachen.
Die Frage ist aber nicht, wieviel man hat, und ob man Heizung hat usw, sondern die Frage ist, wie man sich fühlt.
Und da ist die Menschheit keinen Schritt voran gekommen seit der Antike, nur das Vermögen der Menschen hat sich hier im Westen erhöht.
Das ist ein grundsätzliches Problem das viele nicht verstehen, daß die Zufriedenheit mit dem Leben von der Stufe abhängt, die man auf der Bedürfnispyramide einnimmt.
Nun könnte man sagen wie du: die hatten damals regelmäßig Hunger und Froren, also ging es ihnen schlechter. Diese Aussage verkennt aber, daß genau deswegen viel geringere Reize genügten, um wohlgefühl und Glück herbei zu führen, sie verkennt die Position auf der Bedürfnispyramide.
Es gibt nun zwei Sorten Glück zu haben, absichtliche Einschränkung und dann Befriedigung durch Eigengewährung ansonsten normaler Reize, auf der andern Seite eine ständige Steigerung der Reize die immer größer sein MÜSSEN um überhaupt noch Glück zu empfinden.
Der Weg den der Kapitalismus und unsere Kultur geht, der hedonistische Weg ist der hier als zweiter genannte. Das Problem aber sind die Folgen !! dieses Weges, den wie Bacardi schon ausgeführt hat setzt das unbegrenztes Wachstum voraus, was aber nur in der Theorie möglich ist.
Die Tragische Ironie ist, daß es auch andere Wege gäbe.
Zitat:Genauso gut kann ich fragen, was sind das letzte Jahrzehnt des ungezügelten Anarcho-Kapitalismus gegenüber 115 Jahren Marktwirtschaft in (mehr oder weniger) geordneten Bahnen?Die Größte Zeit der Marktwirtschaft war aber gerade eben ungezügelter Anarcho Kapitalismus. Die letzten 50 Jahre waren hier eine Ausnahme, die durch den Druck des Kommunismus als anfangs sich erfolgreich ausbreitende Gegenthese so waren.
Was glaubst du, warum es Manchester Kapitalismus heißt ?
Noch ein geschichtlicher Exkurs:
In Europa in der Antike und im Mittelalter waren die Geburtenraten ebenfalls eher gering, erst mit der Industrialisierung explodierten die Geburtenzahlen.
In der hochzivilisierten Spätantike waren die Geburtenzahlen sogar rückläufig im Römischen Reich, d.h. die Zahl der Menschen im Reich nahm ab.
Diese Bevölkerungsreduktion (bei gleichzeitig daraus resultierender höherer Lebenserwartung der Frauen) war dann einer der Hauptgründe für den Zusammenbruch der Wirtschaft in der Spätantike was man durch eine totale Planwirtschaft (Diokletian) kompensieren mußte und auf Dauer war diese negative Demographie dann der Grund für den Untergang des Reiches.
Auch wenn einigen die Armut nicht genug zurückgegangen ist, so sind wir was dem Wohlstand angeht nur vorangekommen
Und wieder der Denkfehler: Wohlstand als Ziel.
Das ist aber ein destruktives Ziel auf Dauer, natürlich kann ein einzelner durch größeren Wohlstand Glück erlangen, aber das ist eben ein Irrweg und es bedeutet nicht, daß Personen auf einer anderen Stufe der Bedürfnispyramide (s.o.) nicht genau so glücklich wären.
Ich muß dies aber jetzt noch ergänzen: Nur dann gilt diese Aussage, wenn alle gleich wenig haben, wenn einzelne mehr haben gilt diese Aussage nicht, dann können nur sehr wenige in Armut Glück empfinden. Das hängt mit der Genetisch bedingten Psychologie des Menschen zusammen, die für Egalitäre Kleingruppen ohne wirklichen Privatbesitzt konstruiert ist.
Im Endeffekt verhalten wir uns daher im Gesamten gegen unsere eigene Programmierung und das hat zur Folge, daß beständige Unzufriedenheit und beständiges Streben erzeugt wird, dieses Streben aber ist selbstmörderisch auf Dauer.
Das Grundproblem der Menschheit ist, daß wir Steinzeitbarbaren mit Hochtechnologie sind die in Formen von Gesellschaft leben, für die wir genetisch psychologisch und sozial überhaupt nicht geeignet sind.
Zitat:Was gibt es autarkeres als einen Sonnenkollektor in Kombination mit einer Brennstoffzelle und einem Wärmespeicher? Selbst unsere Vorfahren vor 50.000 Jahren mussten in den Wald gehen, um Brennstoff zu holen.Sie verkennen einen wichtigen Punkt:
Der Sonnenkollektor und die Brennstoffzelle usw muß erst mal hergestellt werden und er bringt nicht genug Energie für unsere Form von Gesellschaft und für unsere Kapitalistische Lebensweise.
Das ist mein Hauptvorwurf an die WiWi, daß sie nicht erkennen, daß sie im großen Ganzen ein Perpetuum Mobile anpreisen.
Es gibt nirgends ein Perpetuum Mobile !! weder in Wirtschaft noch Technik.
Wenn ich Sonnenkollektoren baue und mit der Energie dieser weitere baue, dazu Wasserkraft, windkraft usw bis zum maximum, dann kann ich maximal 30% der derzeit schon benötigten Energie bereit stellen. Aber das wäre schon eine gewaltige Aufgabe.
Was aber nun nicht verstanden wird ist, daß unser Gesamtsystem nur dann weiter funktioniert, wenn es wächst, wenn ich 70% der Energie einspare, dann spare ich zuviel, dann klappt alles zusammen, weil unsere gesamte Gesellschaft Wirtschaftlich nicht auf so was hin ausgerichtet ist.
Das gleiche Problem bei der negativen Demographie, der Kapitalismus funktioniert nur, wenn es beständig mehr Menschen gibt, die Vermehrung der Menschen und das Wachstum der Wirtschaft gehen Hand in Hand. Weniger Menschen bedeutet zugleich, weniger Wachstum und dann schließlich Schrumpfung. Das hat das Spätrömische Reich mehr als deutlich bewiesen.
Wir stehen nun wieder vor der gleichen Lage, wir schrumpfen und andere Räume wachsen, das ist auf Dauer bei der derzeitigen, nicht änderbaren Weltordnung das Ende unserer Gesellschaft im folgenden Jahrhundert.
Zitat:Ich habe mir schon oft lachhafte sozialwissenschaftliche Theorien von Leuten angehört die ein ungesundes wirtschaftswissenschaftliches Halbwissen aufgebracht haben. Die Sozialwissenschaften können vieles einleuchtend erklären, verpassen aber meist aus Unwissenheit diese in den wirtschaftswissenschaftlichen Kontext zu bringen.Alles völlig müßig. Die Herangehensweise müsste schon eine ganz andere sein, wenn man grundsätzlich die Gesellschaft nicht von der Ressourcenverteilung aufbauen würde, sondern von anderen Grundlagen her, dann wäre damit auch jede Wiwi überflüssig. Ferner würde eine solche, ineffiziente Gesellschaft binnen kurzen keinen Fortschritt mehr haben. Was langfristig gesehen bei einem niedrigeren Technologieniveau von Maximal Eisenzeitlicher Art das beste wäre.
Inzwischen ist aber eine solche Entwicklung gar nicht mehr global möglich, selbst der Ausstieg, also wortwörtlich in Sibirien im Wald zu verschwinden ist nicht mehr so einfach.
Eine mögliche Lösung wären Ethnogenetische Waffen und vergleichbare Szenarien, aber ich zweifle an der tatsächlichen Realisierung solcher Wege, daher werden am Schluß nur die üblichen Surivivalisten in ihren Höhlen überleben.
Zitat:Was ich immer interessant finde ist wie Leute sich erheben die Wiwi als nutz- und Gegenstandlos zu bezeichnen obwohl der Erfolg messbar ist.Man muß den Erfolg in Relation zur Zeit setzen. Kurzfristiger Erfolg kann langfristige eine totale Niederlage bedeuten.
Nutz- und gegenstandlos sind die Wiwi nicht, aber nur im kurzfristigen Rahmen. Ich lehne nicht die WiWi ab, nicht daß wir uns da mißverstehen, ich lehne die Wirtschaft ab und ich lehne die Ressourcenverteilung als Grundlage der Gesellschaft massiv ab.
Nun beschließend nochmal zum Thema Globalisierung:
Die Globalisierung ist nur indirekt ein Problem, sie wirkt als Verstärker ohnehin systeminharenter negativer Mechanismen.
Ferner ist es völlig überflüssig und sinnlos gegen die Globalisierung zu sein, da diese so oder so stattfindet, da könnte man genau so gut gegen die Schwerkraft sein.
Die Globalisierung bedingt zwei primäre Effekte: sie verbindet nun weltweit tatsächlich alle Räume, d.h. in der Folge, daß alle Räume das gleiche Schicksal teilen werden.
Und sie beschleunigt alles.
Für sich selbst sind diese Dinge immer nur in der Verbindung mit anderen Mechanismen negativ, z.B. verbindet die Globalisierung Räume, die nicht zusammen gehören sollten wenn wir marktwirtschaftlich kapitalistisch agieren wollen.
Wir spielen sozusagen das Kapitalismusspiel und holen uns Spieler mit ans Spielbrett die sich nicht an die Regeln halten, vorher funktionierte das Spiel besser, weil alle sich an die Regeln hielten, die neuen Mitspieler jedoch tun das nicht und sabotieren so zunehmend das funktionieren.
Ferner ist die hohe Geschwindigkeit ein Problem, der Mensch ist ohnehin nicht für die derzeitige Lebensweise konstruiert worden, das wir sie trotzdem haben liegt an einer Spirale, einer beständigen Wechselwirkung die primär durch den Fortschritt voran getrieben wurde. So bedingte das eine das andere immer weiter mit immer größerer Geschwindigkeit. Das wäre solange egal, wie uns noch andere Räume zur Verfügung stehen, aber genau das negiert die Globalisierung ebenso.
Oft blicken Leute zurück und behaupten dann, die Menschen würden heute besser leben.
Aber das stimmt leider nicht. Nur eine Minderheit lebt wirklich besser und eine gewisse Menge besitzt mehr, aber das heißt nicht ,daß diese mehr besitzende Menge besser lebt.
Früher hatten wir Lebensmittel höchster Qualität, Käse, Fleisch von Schweinen aus Waldweide, heute sind solche Produkte teure Bionahrung die sich nur Reiche leisten können. Wer lebt nun hier besser ?
Ferner leben wir über unsere ökologischen Grenzen.
Nehmen wir nur mal das Beispiel Fischfang: wir fangen um den Faktor 225 mehr Fische als nachwachsen. Es gibt Schutzabkommen und Begrenzungen, nur nützen diese in der Praxis gar nichts und seit Mitspieler am Werke sind die die Regeln unterlaufen noch weniger.
Das Ergebnis ist, daß wir die Meere nachhaltig kaputt fischen. Das ist bewiesener Fakt der sich seit Jahren auch schon in immer weiter nachlassenden Fangquoten bei gleichzeitig immer größeren Fangaufwand empirisch beweist.
Wir leben bereits jenseits der Grenzen des Systems Erde und eine Flucht von der Erde gibt es nicht.
Beschließend eine Buchempfehlung:
Das Weltkapital – Globalisierung und innere Schranken des modernen warenproduzierenden Systems von Robert Kurz
Post Scriptum noch eine Frage an die Wirtschaftswissenschaftler hier: wie bewerten sie monetär den Verlust an Kultur, z.b. das Aussterben einer Sprache ?! Wie bewerten sie Unfreiheit monetär ?! Es gab noch nie eine Zeit in der so viele Menschen so wenig frei waren, auch wenn immer die Antike mit ihren Sklavenhaltergesellschaften genannt wird, so waren die Menschen damals freier als wir heute !! Wie bewerten sie monetär das Verschwinden eine Liedes oder kochrezeptes ?!
Und wie bewerten sie monetär das Aussterben einer Art von Tieren oder Pflanzen ?!
Und ist es nicht das Grundproblem überhaupt, alle Dinge bewerten und effizient verteilen zu wollen ?! Mit welchem Recht eigentlich ? In Wahrheit herrscht hier nämlich im Kern hinter allen Kulissen der blanke Eigenutz, die blinde Gier und der blinde Irrglaube !! daß man selber auch irgendwann höheres Glück aus Reichtum erlangen kann. Diese nihilistische, TECHNOKRATISCHE Fehlkultur des Homo Sapiens wird auf Dauer unendliches Leid hervorrufen.
Um Einstein zu zitieren:
Keine Maus käme auf die Idee, sich selbst Mausefallen zu bauen !!