Kann schon sein das Demokratie nach westlichem "Muster" nicht für Russland geeignet ist, nur hat das Volk ohnehin langsam kaum eine andere Wahl als das jetzige System hinzunehmen, abgesehen von einer Revolte, da mögliche Rivalen entweder im Gefängnis sitzen teilweise wegen haarsträubenden Unterstellungen oder anderweitig mundtot gemacht werden und durch die gleichgeschalteten Medien ohnehin kaum etwas nicht Linientreues an das Licht der Öffentlichkeit gelangt.
Der Vergiftungsnschlag gegen die Reporterin in Beslan war nicht der Erste und wohl auch nicht der Letzte, das sie überlebte war eher glück.
Ich kenne mich sehr gut mit der russischen und osteuropäischen Medienlandschaft aus, konkrete Beispiele für Desinformation und Falschinformationen?, da würde ich wohl stundenlang beschäftigt sein :laugh:
aber mal zumindest ein Paar aus jüngerer Vergangenheit:
Chernobyl: Tagelange Funkstille, Absperrung des gesamten Gebietes, erste wiederwillige Zugeständnisse und Teilinformationen erst Tage und Wochen nach dem Unglück nachdem in Skandinavien hohe Konzentratonen atomaren Niederschlags gemessen wurden.
Tschetschenien: Kann man nicht auslassen, da dort seit nun mehr über einem Jahrzehnt keine freie Berichterstattung zugelassen wird und eine gnadenlose Isolation, Zensur und Propaganda herrscht, wenn man nichts zu verbergen hat warum dann diese Maßnahmen?. In den russichen Medien kommt das Thema nicht vor, und wenn dann werden Propagandamärchen und Behauptungen über Fortschritte gemeldet die weit ausserhalb jeder realität liegen. Keine Meldungen über eigene Verluste, es wird sogar teilweise behauptet seit Jahren sei kein einziger PAnzer zerstört oder kein Soldat umgekommen.:bonk:
Kurskunglück: Bis heute ist die Ursache nicht ganz aufgeklärt worden, wochen und monatelang hat man Informationen zurückgehalten und anfangs sogar angebotene ausländische Bergungshilfe abgelehnt, ganz abgesehen von den anderen unzählichen Bergungs- und Organisationspannen.
Beslan: Bis heute nicht geklärt was dort genau vorging, was den Sturm verursachte und ob es angebliche Verhandlungen mit den Rebellen gab, die Informationen hierzu könnten nicht unterschiedlicher sein, auch die anfängliche Ablehnung einer öffentlichen Untersuchung spricht Bände.
Medien: Jeder nicht linientreue Sender oder Radio wurde entweder übernommen, geschlossen oder wird massiv behindert, was dazu führte das es heute so gut wie keine freie Medienlandschaft mehr in russland gibt.
Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen, hierzu empfehle ich unabhängige Quellen zum Thema Tschetschenien und Meinungsfreiheit sowie Presse in Russland mal eingehender zu studieren. Berichte von Amnesty International,
der Menschenrechtskommission, Medienorganisationen und der OECD und Anderen sind öffentlich einsehbar.
Fällt es nicht auf das in den heutigen russischen Medien kein einziges Wort der Kritik gegenüber Putin fällt?, keine Entscheidungen in Frage gestellt werden oder hinterfragt werden?, oh, verstehe, er macht wohl alles richtig?:laugh::misstrauisch:
Was die schwarzen Wittwen angeht so hat sich deren Anzahl über die Jahre kontinuierlich gesteigert, die genannten "Gründe" entsprechen nicht denen die bei mit diesen geführten Interviews oder Reportagen ausgesagt wurden. Diese Behuaptungen von Bezahlung oder Zwang treten seltsamer Weise nur in den russischen Medien auf.
1996-1999 war kein Ruhmesblatt, aber man sollte nicht vergessen das die damalige Regierung bis heute die einzig frei und demokratisch gewählte in Tschetschenien war. Die Auseinandersetzungen wurden durch Russland sowohl provoziert wie auch inszeniert, die "Gegner" Maschadows sollten das Feld ebnen für den lange geplanten und vorbereiteten Einmarsch der Russen, die um jeden Preis Tschetschenien nicht in die Unabhängigkeit entlassen wollten, auch wenn es der in den bisher einzigen freien Wahlen geschilderte Wunsch des tschetschenischen Volkes war. Also hat man mit dafür gesorgt das Chaos und Anarchie entsteht um dann als vermeintlicher "Retter und Befreier" das Land zu besetzen und den Unabhängigkeitswillen für immer zu brechen. Und was ist heute besser als damals?, das Land ist gegen den Willen der Bevölkerung besetzt, zerstört, hunderttausende wurden getötet und vertrieben, geplante Wiederaufbaugelder versickern im Korruptionssumpf, dem Land werden freie und demokratische Wahlen vorenthalten, anstatt dessen fälscht man dies erneut und setzt erneut eine Marionette ein, bei der es auch wieder nur eine Frage der Zeit sein wird bis diese einem Anschlag zum Opfer fällt. Mord, Verschleppung, Vertreibung, Vergewaltigung, Folter, Korruption, Menschenhandel, Erpressungen und jede Form der Wilkür stehen an der Tagesordnung in Tschetschenien, dann ist ja wirklich alles viel besser geworden seit dem die Russen das Land besetzten :laugh::bonk::pillepalle:
Ich stehe auf keiner Gehaltsliste in dieser Richtung, wenn dann würde ich die Mittel komplett und direkt an den Wiederstand weiterleiten. Für einen Tschetschenienexperten halte ich mich selbst nicht, weis aber einiges über das Thema und die Geschichte dieses Landes und dieses kleinen tapferen Volkes das sich über Jahrhunderte der russichen Imerialpolitik wiedersetzte und bis heute wiedersetzt. Wer sich dafür interessiert findet zahlreiche glaubwürdige Informationen von vielen unabhängigen Quellen und Institutionen, aber sicher nichts Brauchbares in den russichen Medien.
Und zum Thema "lächerlich" kann ich nur sagen, etwas lächerlicheres und realitätsfremderes als die Berichterstattung über Tschetschenien in den russischen Medien wird man wohl weltweit nicht nochmal vorfinden, abgesehen davon ist eine Information in erster Linie dann lächerlich wenn sie weder der Realität entspricht, nur aus einer Quelle kommt, noch sich mit irgend einer ausländischen Quellen auch nur annähern deckt, z.B. so wie das was Kaskad hier verbreitet. Somit durchaus lächerlich wie sich mancher hier selbst lächerlich und unglaubwürdig macht. Noch nie gewundert wieso alle Informationen zu diesen Themen ausserhalb Russlands, egal aus welchem Land oder Medienkonzern diese kommen, sich nicht annähernd mit den russichen Angaben decken?.
Ich selbst war nicht in Tschetschenien oder im Kaukasus, dafür wo anders um die einen selbst betreffenden Bedrohungen und Agressionen gegen das Land, Familie und Gut zu schützen. Ist auch nicht besonders einladen die Gegend nachdem die russischge Soldateska das Land und die Infrastruktur zerstört hat und hunderttausende Menschen umgebracht und vertrieben hat, ohnehin kommt man nicht legal nach Tschetschenien und so mancher freie Reporter der es auf eigene Faust versuchte tauchte nie wieder auf.
Ob ich Leute kenne die die Situation und Zustände vor Ort erlebt haben, bzw. das tschetschenische Volk in ihrem Befreiungskampf unterstützt haben?, zu diesem Thema erspare ich mir die öffentliche Antwort hier im Forum, auch wenn diese naheliegend ist
