Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Future Combat Surface System (FCSS)
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Diogenes

Ich finde diese unbemannten Schiffchen albern.

Die kann man doch nur in flachen Küstengewässern einsetzten und dann kann man auch einfach ein UAV verwenden. Das ist deutlich schneller, hat ein höhere Reichweite und ist überlebensfähiger.

Die Ukraine setzten sie als Kamikaze Boote ein, weil sie keine oder nur wenige AShM hatten. Sie hatten wohl einige Erfolge damit. Not macht erfinderisch.
Eine AShM verbringt man besser mit einem UCAV. Als Sensor und Aufklärungsplattform sind UAV ebenfalls besser geeignet.
Bleibt die Minen und U-Boot Jagd, da ergeben sie Sinn.
Alles andere wirkt wie ein verzweifelter Versuch der Marine relevant zu bleiben.

Diogenes, Marinefreund
Diese Bötchen sind ersteinmal zum Üben gedacht, zumindest verstehe ich es so. Alleine die 300Sm Reichweite sind ja nicht nutzbar. Versteht und beherrscht man deren Einsatz auch in eng befahrenen Gewässern, kann man auf nutzbare Größen und Nutzlasten gehen.
Wenn ich an eine F125 mit zwei größeren FCSS welche zumindest bei 2/3 des Seegangs der Fregatten nutzbar sind, beispielsweise mit Schleppsonaren, TAÜ und ASRoc, vielleicht noch einer Millennium Gun bestückt,
dazu ein weiteres als reines schwimmendes VLS mit Millenium, dann bringen die Pötte endlich durchaus Sinn.
Wenn man dann die selben Plattformen dann auch als Minenjäger nutzen kann vielleicht sogar als schweren Feuerschutz für die CB90, dann bitte her damit.
(22.03.2025, 02:01)kato schrieb: [ -> ]Die Ausschreibung ist recht eindeutig auf die Saab Enforcer III hin geschrieben, bzw. darauf die Sirehna/Naval Group Seaquest-S auszuschließen. Die Rohrwaffe hat keiner, aber die schraubt man halt mal eben drauf. Wahrscheinlich hat da jemand die Visualisierung von EUROGUARD gesehen und war der Meinung "will ich".

Enforcer III wird die Reichweite des CB 90 teilen und wäre damit raus, da dies soweit ich weiß, nur 200 nm bei 20 kts schafft, aber nicht 300 nm bei 38 kts.

Diese ganze Ausschreibung ergibt für mich keinen Sinn, außer ein armer Projektleiter durfte versuchen, alle Buzzwords des Inspekteurs der Marine ("Keine Bastellösung, marktverfügbar!") mit dem schon (scheinbar) schon existierenden Konzept für FCSS aus dem "Kurs Marine 2035+" in einer Ausschreibung zu verheiraten.

Wir suchen also einen Anbieter, der ab dem 01.07.2025 ein USV bereitstellen, welches alle Anforderungen erfüllt und insbesondere schon bei einer Marine im Einsatz steht ("Nachgewiesene Nutzung durch eine Marine").

Da der enge Zeitplan keine Parlamentsbefassung zulässt, muss das ganze noch unter 25 Mio. EUR liegen.

Wir müssten "eigentlich" nur alle USV ab Länge 40 m (meine Schätzung) durchgehen, die irgendwo bei einer Marine im Einsatz stehen - dann ist Liste aber so klein, dass eigentlich nur die US Ghost Fleet Division USV in einer Größe betreibt, die eine 30 mm aufnehmen kann und noch 6 t Zuladung bietet.

Für mich ist diese Ausschreibung "unerfüllbar" vor allem mit einem Vorlauf von nur knapp drei Monaten bis zum geplanten Vertragsschluss.

Selbst eine "kleine" 30x113 mm Waffenstation baut keiner mal eben so nachträglich auf eine vorhandene Plattform, wenn er damit einen operativen Test im gleichen Jahr bestehen soll.

Was dem ganzen Nahe kommt, wäre meiner Meinung nach das K50 KRAKEN Maritime Gunship:

https://www.navalnews.com/naval-news/202...e-gunship/

Zitat:“It is designed for a fully laden top speed of 65 knots which is a real market differentiator. It has a cruise speed of 50 knots and a range of 400 nautical miles which can be significantly enhanced through the use of extended-range fuel tanks.

Sprich, die Größenordnung müsste der gesuchte Demonstrator für dieses Jahr mitbringen.

Diogenes

(22.03.2025, 09:57)DeltaR95 schrieb: [ -> ]https://www.navalnews.com/naval-news/202...e-gunship/

Das Ding könnte Hauptdarsteller einer 80iger Jahre Action Serie sein.
Mit den Mini Guns jagen die dann Marine Spetsnaz in der Ostsee?
Das ist alles so ein Quatsch.
(22.03.2025, 10:05)Diogenes schrieb: [ -> ]Das Ding könnte Hauptdarsteller einer 80iger Jahre Action Serie sein.
Mit den Mini Guns jagen die dann Marine Spetsnaz in der Ostsee?
Das ist alles so ein Quatsch.

Ich find's eher interessant, dass auf der Website des Herstellers eine 30mm erst ab der K6 Hydra gelistet ist:
https://www.krakentechnology.com/k6-hydra

Die K7 SABRE erinnert mich dann endgültig an James Bond...

Aber nichts davon ist real "im Feld", dass sind alles nur Konzepte und schöne Renderings. Daher meine Einstufung, dass die Ausschreibung der Marine "unerfüllbar" ist, wenn man nicht geforderte Fähigkeiten streicht.
Das Teil hat angeblich auch Torpedos.

Dass sehr kleine Einheiten mit geringer Signatur in der heutigen Seekriegsführung in bestimmten Gewässern extrem schlagkräftig sind, zeigen entsprechende ukrainische Einheiten im Schwarzen Meer immer wieder und wieder.
(22.03.2025, 10:10)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Dass sehr kleine Einheiten mit geringer Signatur in der heutigen Seekriegsführung in bestimmten Gewässern extrem schlagkräftig sind, zeigen entsprechende ukrainische Einheiten im Schwarzen Meer immer wieder und wieder.

Was ich mir nur durch die "rückständige" Ausrüstung der getroffenen russischen Einheiten erklären kann.

Ja, die ukrainischen USV haben eine extrem geringe Signatur, aber ist genau für sowas nicht mal SIMONE auf F125 entwickelt worden? Diese USV sind ja nicht unsichtbar und sollten auf einem speziellen Radar oder EO/IR-Sensor (evtl. mit SWIR) gut erkennbar sein, auch auf 360°?

Wenn ich mit modernem Navigations-Radar kleinste Eisschollen in 3D auf meinem zivilen Container-Dampfer "tracken" kann, wieso sollte das bei einem USV nicht gehen?

Diogenes

Ich kenne nur das:

https://en.wikipedia.org/wiki/385th_Unma..._(Ukraine)

Jeder dieser Einsätze (bis auf den Abschuss des Helikopters) wäre durch den Einsatz moderner Antischiffs Flugkörper (von UAV) wesentlich effektiver gewesen.

Die Ukraine macht das Beste aus dem was sie hat. Wir haben mehr und Besseres.
(22.03.2025, 09:57)DeltaR95 schrieb: [ -> ]Enforcer III wird die Reichweite des CB 90 teilen und wäre damit raus, da dies soweit ich weiß, nur 200 nm bei 20 kts schafft, aber nicht 300 nm bei 38 kts.
Nicht die aktuelle Version CB90 NG / CB90HSM (die übrigens auch minimal größer ausfällt)

https://www.saab.com/products/docksta-cb90
Zitat:Cruise speed at sea state 1 or less 38 knots
Range at cruise speed 300 NM
In meinen Augen ergibt es immer sehr viel Sinn, für Boote und USV die gleichen technischen Plattformen zu wählen. D.h. für ein USV in dieser Größenordnung sollte man unbedingt aufs CB90 setzen, wenn man das auch als Kampfboot beschafft. Dann hat man auch eine klare Definition, was MUsE aufnehmen können sollte und kann dort ein dazu passendes Aussetzsystem einbauen.

Diogenes

Und die kämpfen dann gegen die Ninja Turtles?

Normale Streitkräfte rüsten gegen reale Feinde.
Der reale Feind ist:

ein Zerstörer des Projekt 956 (Sowremenny-Klasse) (Nastoitschiwy, Flaggschiff)
zwei Fregatten des Projekt 11540 (Neustraschimy-Klasse)
vier Korvetten des Projekt 20380 (Stereguschtschi-Klasse)
vier Korvetten des Projekt 1234 (Nanuchka-Klasse)
drei Korvetten des Projekt 22800 (Karakurt-Klasse)
vier Korvetten des Projekt 21631 (Bujan-M-Klasse)
sechs Korvetten des Projekts 133.1M (Parchim-Klasse)
fünf Korvetten der Projekt 12411 (Tarantul-Klasse)
U-Boote
ein Boot des Projekt 877 (Kilo-Klasse)

Das versenken wir mit der Lutwaffe und gut ist.

Wofür brauchen wir KI gesteuerte CB90?


Ich hoffe Russland greift uns nuklear an. Die Dummheit der Deutschen muss ein Ende haben.
(22.03.2025, 11:19)kato schrieb: [ -> ]Nicht die aktuelle Version CB90 NG / CB90HSM (die übrigens auch minimal größer ausfällt)

https://www.saab.com/products/docksta-cb90

Danke dir für den Hinweis!
(22.03.2025, 12:16)Diogenes schrieb: [ -> ]Ich hoffe Russland greift uns nuklear an. Die Dummheit der Deutschen muss ein Ende haben.

Was ist los mit dir? Vielleicht solltest du dir Hilfe suchen.

Die spezielle Ausschreibung soll vermutlich auf ein bestimmtes Produkt zugeschnitten

Damit könnte man die vermutlich verpflichtende Ausschreibung auf das Wunschprojekt eingrenzen.
(22.03.2025, 12:35)Frank353 schrieb: [ -> ]Die spezielle Ausschreibung soll vermutlich auf ein bestimmtes Produkt zugeschnitten

Dann wäre allein dies Vergaberechtswidrig und müsste zur Aufhebung der Ausschreibung führen. Wenn es technische oder wirtschaftliche Alleinstellungsmerkmale gibt, hat der Gesetzgeber dafür die "freihändige Vergabe" erfunden - die auch deutlich schneller geht, als so eine offene Ausschreibung mit Teilnehmerwettbewerb,
(22.03.2025, 12:16)Diogenes schrieb: [ -> ]Normale Streitkräfte rüsten gegen reale Feinde. ... Wofür brauchen wir KI gesteuerte CB90?
Ich bin grundsätzlich gegen das Projekt FCSS. Aber wenn es nun mal gemacht wird, kann man ja trotzdem innerhalb des Projektes noch einzelne Aspekte diskutieren.
(22.03.2025, 12:48)DeltaR95 schrieb: [ -> ]Wenn es technische oder wirtschaftliche Alleinstellungsmerkmale gibt, hat der Gesetzgeber dafür die "freihändige Vergabe" erfunden - die auch deutlich schneller geht, als so eine offene Ausschreibung mit Teilnehmerwettbewerb
Ja, sehr ärgerlich, dass man sich das bei der BW meistens nicht traut.

In diesem Fall wäre es sogar der einfachste Weg, eine Anzahl CB90 zu beschaffen und dann im Nachhinein mit den verschiedenen Waffen, Sensoren etc. auszustatten, um dann ganz am Ende die Fernsteuerung umzusetzen. Das wäre nicht nur die schnellste Lösung, sondern auch eine enorme Risikominimierung, weil man im worst case auf ein paar Kampfbooten sitzenbleibt, die man aber ohnehin braucht.

Insofern: Wenn das FCSS USV in dieser Dimension umfassen soll, dann einfach eine multifunktionale CB90-Flotte in einer eigenen Experimentaleinheit aufbauen. Es wird sehr viel einfacher sein, wenn man Steuerung, Sensorik und Waffen sukzessive parallel zu Steuerung und Kommunikation entwickelt und integriert, als dass man erst eine unbemannte Plattform einführt und dann die Nutzlasten nachzieht.
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