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Normale Version: Israel vs Türkei
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(05.04.2025, 15:26)Kongo Erich schrieb: [ -> ]jetzt stellt sich nur die Frage, wo Israel die Grenze zieht ... etwa schon bei Homs ...?
Also realistisch betrachtet kann eine demilitarisierte Zone nicht die Hauptstadt eines souveränen Staates mit einbeziehen. Dementsprechend wäre die maximal mögliche Linie irgendwo südlich von Damaskus, ansonsten könnte man nicht mehr von einer demilitarisierten Zone sprechen, sondern hätte defacto einen zwangsdemilitarisierten syrischen Staat.
(04.04.2025, 21:38)Schneemann schrieb: [ -> ]@KheibarShekan
Ich denke eher, es sind im Minimum 300 bis 350+ km. In jedem Fall nicht akzeptabel. Ist aber graue Theorie, noch hat Ankara diesen Zug nicht gewagt.

Optimistischere Angaben lassen sich sicher tätigen, aber eine Grundlage sehe ich dafür nicht. Nur dann, wenn die Türkei ein "vollwertiges" und nicht für den Export in NATO Staaten kastriertes S-400 erhalten haben sollte, nebst der speziellen -relativ geheimen- 40N6 Rakete, nur dann ist die von Dir zitierte Reichweite in der grauen Theorie laut Hersteller erreichbar. In der Praxis haben selbst die Russen mit ihren eigenen S-400 im praktischen Einsatz noch kein einziges Luftziel aus 200+km erfolgreich bekämpft. Was praktisch gesehen immer noch eine große Reichweite darstellt. Die Türken werden aber weder eine bessere Version besitzen, noch isoliert in Syrien effektiver einsetzen.

Und politisch gesehen: Israel selbst steht mit Militär in fremden Ländern und definiert diese Gebiete und das Gebiet außen herum einfach so als "demilitarisiert". Also die selben Gebiete wo sie mit Panzern und Soldaten auf fremdem Boden herum turnen. Was genau soll bitte an dieser Stationierung eines türkischen Flugabwehrsystems in Syrien in diesem Zusammenhang nicht akzeptabel sein? Macht man sich exakt diese israelischen Argumente und egozentrische Sicht auf die Welt zu eigen, wäre sicherlich noch viel mehr "akzeptabel".
Ich sehe das eher aus rein objektiver Sicht. Schafft es Israel den Libanon komplett vom syrischen Landweg abzuschließen, fehlt nur noch die ägyptische Seite (gut vielleicht noch die jordanischen ). Dann ist dort endlich Ruhe.
Die beiden letzteren sind die einfacheren dabei. Ihr vergesst alle immer das es keine Palästinenser gibt. Es gibt Israelische Staatsangehörige, welche im Gazastreifen leben und welche die in der Westbank leben. Beschließt die israelische Regierung in diesen Gebieten, es gibt einen Grenzstreifen mit 30km Breite und dieser darf nicht bebaut oder bewirtschaftet werden, dann hat sie alles Recht dazu. Der Teil in Syrien und dem Libanon ist da schwieriger, aber in Zeiten in denen die Ukraine einverleibt wird und Grönland und Kanada auf der anderen Seite gefordert werden, wen juckst noch. Wer soll sie den aufhalten?
(05.04.2025, 17:18)Falli75 schrieb: [ -> ]....Ihr vergesst alle immer das es keine Palästinenser gibt. Es gibt Israelische Staatsangehörige, welche im Gazastreifen leben und welche die in der Westbank leben. Beschließt die israelische Regierung in diesen Gebieten, es gibt einen Grenzstreifen mit 30km Breite und dieser darf nicht bebaut oder bewirtschaftet werden, dann hat sie alles Recht dazu....
ich verstehe Dich nicht ganz:
Du meinst also, die einheimische Bevölkerung, die seit 1967 in israelisch besetztem Gebiet lebt (bzw. beim Gaza-Streifen seit 2024 zumindest teilweise) besteht aus israelischen Staatsangehörigen.
Und diese israelischen Staatsangehörigen haben weniger Rechte als die Juden, die im Wesentlichen aus dem israelischen Gebiet von vor 1967 stammen oder erst danach zugewandert sind - was die gewaltigen Umwege und Straßenkontrollen im Westjordanland oder das Unvermögen, an israelischen Wahlen teilzunehmen, belegen.
Israel ist also ein Apartheitsstaat zwischen den Juden einerseits und Nichtjuden (vorwiegend ethnischen Arabern) anderseits?
Falli75:

Kein Palästinenser in Gaza hat die israelische Staatsangehörigkeit. Und nur wenige Palästinenser im Westjordanland sind israelische Staatsangehörige.

Es gibt zwar Palästinenser die Israelis sind, aber die leben alle in Israel (ohne Gaza und Westjordanland). Und die dienen auch in der israelischen Armee und kämpfen ganz genau so in Gaza gegen die Hamas et al
Ob nun Staatsangehörigkeit oder nicht, gehören diese Gebiete zu Israel. Warum ? Weil die Bewohner dort und die umliegenden Arabischen Staaten versuchten Israel auszulöschen und es verbockt haben. Alle Gebietsgewinne in der Geschichte Israels erfolgten durch solche Kriege. Nett wie sie sind haben sie aber nach ihren Gegenschlägen fast immer alles zurückgegeben, aber halt nur fast. Wozu es führt, ihnen die Verwaltung über diese Gebiete selbst zu überlassen sehen wir doch und sehen es seit Jahrzehnten. Sobald diese Gebiete wieder unter strenger israelischer Verwaltung und militärischer Kontrolle waren, war Ruhe. So streng verwaltet zu werden erzeugt natürlich wieder mehr Hass. Ergo geht es es aber wieder von vorne los, sobald man die Zügel locker lässt. Klassisches Paradoxon einer Besatzungsmacht
( obwohl die Besatzung selbst ja selbst verschuldet ist).
Deshalb wird hier niemals etwas in der bisherigen Vorgehensweise funktionieren.
Ich denke, die Vertreibung der einheimischen Bevölkerung, die - wie Falli75 zurecht feststellt - seit der Gründung des Staates Israel beständig voran getrieben wurde, hat wenig mit dem Thema und dem aktuellen Konflikt mit der Türkei zu tun, sondern eher mit dem Tatbestand des "Kriegsverbrechens".
Abgesehen davon, dass die Region bis zum ersten Weltkrieg auch türkisches Staatsgebiet war, und dann europäisch verwaltetes Mandatsgebiet wurde. Aber das ist schon über einhundert Jahre her.

Wiewohl die Türkei aktuell daran anknüpft:
Israel und Türkei sind auf Konfrontationspfad in Syrien
Zitat:Ankara/Tel Aviv – Seit dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien Ende 2024 baut die Türkei ihren Einfluss im südlichen Nachbarland vor allem militärisch immer weiter aus. Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan gilt als der wichtigste Unterstützer der neuen Machthaber in Damaskus.

In vor allem einem Land löst die starke Position der Türkei in Syrien jedoch erhebliche Bedenken aus. Israel sieht sich durch die Entwicklungen bedroht. Ein ehemaliger hochrangiger Beamter des israelischen Geheimdienstes Mossad ist sich sicher: Die Türkei und Israel befinden sich auf Kollisionskurs - erst recht dann, wenn ein amerikanischer Eingriff zur Vermittlung nicht erfolgt.
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(08.04.2025, 09:50)Kongo Erich schrieb: [ -> ]Ich denke, die Vertreibung der einheimischen Bevölkerung, die - wie Falli75 zurecht feststellt - seit der Gründung des Staates Israel beständig voran getrieben wurde, hat wenig mit dem Thema und dem aktuellen Konflikt mit der Türkei zu tun, sondern eher mit dem Tatbestand des "Kriegsverbrechens".

Natürlich ist das Quatsch, was Falli75 sagt, denn mit der Argumentation könnte quasi jeder erdenkliche Krieg eine Landnahme und Vertreibung legitimieren. Hey, Dein Onkel hat auf mich geschossen, Dein Haus gehört jetzt völlig legal mir. Die Herstellung dieser Zusammenhänge ist gewollt und bewusst hergeleitet eben um die Vertreibung und Landnahme durchzuführen. Sie ist intentional und sucht jede dafür nutzbare Gelegenheit in Kriegs- und Friedenszeiten.
Die Türkei und Israel ringen verdeckt jeweils darum, den anderen zu schwächen. Aktuell berichtet Daily Wrap (Kopie hier):
Zitat:Türkei im F-35-Poker: Israel bremst Amerikas Waffendeal aus

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Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu soll bei US-Senator Marco Rubio Lobbyarbeit betrieben haben, um einen potenziellen Verkauf von Kampfflugzeugen der 5. Generation an die Türkei zu verhindern. Ein solcher Erwerb könnte die Position Israels in der Region gefährden, insbesondere da die Situation aufgrund der Veränderungen in Syrien immer angespannter wird.
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