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System Pistole Spezialkräfte: Walther PDP liefert neue P14 und P14K der Bundeswehr

Zitat: Die neue Pistole P14 der Bundeswehr kommt aus Ulm. So konnte sich der deutsche Traditionshersteller Carl Walther GmbH mit seiner Performance Duty Pistol-Familie in dem Teilnahmewettbewerb „System Pistole Spezialkräfte“ durchsetzen und liefert künftig die P14 und P14K an die deutschen Spezialkräfte. Das teilte das Unternehmen am 8. Mai 2025 mit. Der entsprechende Rahmenvertrag läuft über sieben Jahre und sieht die Beschaffung von Basiswaffen und Kompaktwaffen für alle Einsatzzwecke vor. Ausgerüstet werden sollen das Kommando Spezialkräfte (KSK), das Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM) und spezialisierte Kräfte der Feldjäger.

https://soldat-und-technik.de/2024/05/su...undeswehr/
(08.05.2024, 20:35)alphall31 schrieb: [ -> ] System Pistole Spezialkräfte: Walther PDP liefert neue P14 und P14K der Bundeswehr


https://soldat-und-technik.de/2024/05/su...undeswehr/

Als aktiver Sportschütze kann ich nur sagen, dass ich persönlich nicht viel von Plastik Pistolen halte.
Daher halte ich nix von Glock und Co Systemen.
Aber offensichtlich zählt jedes Gramm.???
Verwunderung ruft bei mir die Entscheidung für eine ne Waffe mit nominell so geringer Magazin Kapazität (nur 15 Schuss)
hervor, so daß man einen riesigen total unhandlichen Wurmfortsatz benötigt, um auf akzeptable Munition an der Waffe zu kommen.
Zum Vergleich : Meine eigene simple P226 Tacops war bis vor kurzem als ähnliche P226 Navy DIE Waffe der SEALS, schießt für BDS Steel, Speed, Mehrdistanz und IPSC sehr präzise auf 25m, ist entspannt schussbereit (alte Polizei Forderung) zu tragen und hat ein reguläres 20 Schuss Magazin ohne doofen Wurmfortsatz.

Und dieses merkwürdige Teil wollen ernsthaft die KSK Soldaten?
Oder zivile Bürokraten mit Vitamin B nach Ulm?....
Da der Strang bzgl. Thema relativ spezialisiert ist, sollte er sich bitte auch hierum bewegen.

Ergänzend (falls abschweifend) verweise ich gerne auch auf: https://www.forum-sicherheitspolitik.org...p?tid=5431

Schneemann
@Milspec_1967

Ich glaube nicht, dass das KSK etwas bekommt, was die nicht wollen. Die haben ihre eigene Beschaffung. Ich finde das interessant, dass hier auch mal ein kleiner Hersteller wie Walther zum Zug kommt.

Davon abgesehen ist der Trend generell zu mehr Kunststoff. Was wiegt deine SIG? Ich schätze mal um die 1.200g?

Wenn ich bei Walther bleibe, so kann man anscheinend zwischen Stahl und Polymer wählen, was 1.090g zu 690g bedeutet (Compact) an Gewicht bedeutet.
Milspec_1967:

Das ist ja keine Sportpistole. Im übrigen dürften dir die Abzüge noch mehr ein Graus sein, wenn du aus deiner Richtung auf solche Pistolen blickst. Schon mal mit einer P30 mit Behördenabzug geschossen ?! Dagegen ist der Abzug der Walther PDP um Welten besser. Und das Read Dot Ready bei der Walther ist auch ein Argument.

Die Magazinkapazität ist zudem völlig ausreichend. Für was exakt willst du mehr Schuss in einem Pistolenmagazin haben ?! Wenn du in einem militärischen Kontext nach 15 Schuss nicht in einer Deckung bist wo du nachladen kannst, helfen dir die 5 Schuss extra auch nicht mehr.


Allgemein:

hier noch zum Modell auf welchem die P14 aufbaut:

https://waltherarms.com/firearms/pdp
(09.05.2024, 15:01)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Im übrigen dürften dir die Abzüge noch mehr ein Graus sein, wenn du aus deiner Richtung auf solche Pistolen blickst. Schon mal mit einer P30 mit Behördenabzug geschossen ?! Dagegen ist der Abzug der Walther PDP um Welten besser.

Darf ich mal kurz Zwischenfragen, als jemand der von derlei wenig Ahnung hat, was die Unterschiede sind und durch was sich ein "Behördenabzug" auszeichnet?
die Kraft, die ein Schütze am Abzug aufwenden muss, um eine Schusswaffe abzufeuern.
Bei der P8 ist das abzugsgewicht schon recht hoch , gerade für Frauen oder schützen mit kleinen Händen .
Helios:

Das Problem der sogenannten "Behördenabzüge" ist mehrgestaltig: zum einen ist der Abzugsweg länger als bei anderen Abzügen. Der Weg den ein Abzug zurück legt bis der Schuss bricht ist nämlich bei verschiedenen Abzügen verschieden lang. Manche Versionen der P30 für Behörden haben einen sehr langen Abzugsweg und dann muss man noch während des Abziehens die Schlagbolzensicherung beiseite drücken. Das fühlt sich dann so an, als ob man schon am Druckpunkt wäre, man ist es aber nicht und nach Überwindung dieses im Abzug spürbaren Widerstandes geht dieser noch ein Stück weiter und erst dann ist man am Druckpunkt.

Desweiteren ist der sogenannte Rückstellweg länger oder schwieriger benutzbar, dass was man heute Trigger Reset nennt. Man lässt also den Abzug kontrolliert wieder nach vorne aber nur so weit, dass man direkt wieder am Druckpunkt ist und dann sehr viel präziser schießen kann. Dies ist mit manchen der Behördenabzüge viel schwieriger bzw. teilweise nicht einmal wirklich gut einsetzbar.

Und dann wie von alphall schon angerissen ist der Druck welchen der Finger aufbringen muss um den Abzug nach hinten zu ziehen unterschiedlich hoch. Aus "Sicherheitsgründen" (moderne Selbstladepistolen haben keine Sicherung mehr) verbaut man daher bei Behördenabzügen einen hohen Abzugswiderstand. Das heißt der Abzug lässt sich im Vergleich schwerer nach hinten ziehen.

Es kann ihn dann zwar jeder trotzdem ziehen, dass ist also auch für schwache Frauen durchaus ziehbar, aber das Problem welches sich daraus ergibt ist, dass der Abzug wegen des höheren Widerstandes dann nicht gleichmäßig und gerade nach hinten gezogen wird. Viele Schützen können dann den Abzug gerade bei Stress, körperliche Belastung usw usf nicht mehr gerade gleichmässig durchziehen und der Finger ist nicht mittig gerade auf dem Abzug. Dadurch entsteht das was man gemeinhin "Verreißen" nennt. Man schießt also schlechter und trifft nicht gut.

Beispielsweise legen Frauen ihren Finger wegen des hohen Abzugswiederstandes dann zu weit in den Abzug hinein. Das Ergebnis ist, dass sie beim Hinterziehen die Waffe zugleich etwas nach Links bewegen. Und da sie den Rückstoß wegen des langen und ruckeligen Abzugsweges schon unbewusst vorher kompensieren noch bevor er eintritt, bewegen sie die Waffe etwas nach unten. Und schon entsteht der klassische Links-Unten Schuss. Die meisten Schießausbilder erklären dann lapidar, man habe "verrissen" ohne selbst wirklich genau zu verstehen was "verreißen" sein soll. Gemeint ist das ruckartige Durchziehen des Druckpunktes und ja, auch dies erzeugt meist Links-Unten. Tatsächlich aber verreißen viele Links-Unten Schützen gar nicht, sondern der Abzugswiderstand ist für sie zu hoch, der Abzugsweg zu lang, und damit entsteht das Links-Unten selbst wenn sie nicht verreißen, weil die Fingerkuppe zu weit um den Abzug herum gelegt ist und weil man unwillkürlich noch nicht vorhandenen Rückstoß kompensiert. Und der Schießausbilder redet dann von Verreißen, aber genau genommen verreißen die nicht mal und fragen sich dann was sie da falsch machen.

usw. usw. usf.

Gerade Sondereinheiten haben meist Waffen mit besonderen Abzügen, die viel besser sind als der Standard-Abzug der regulären Waffen. Und entsprechend wird die neue Pistole für das KSK den sehr guten Abzug von Walther haben, statt der sonst bei Dienstpistolen üblichen grottenschlechten Abzüge.

Ironischerweise könnten Sondereinheiten aufgrund ihres viel umfangreicheren Schießtrainings auch mit solchen "Behördenabzügen" meist trotzdem gut treffen, während umgekehrt normale Schützen dadurch beim Treffen erheblich beeinträchtigt sind, aber umgekehrt mit den Waffen von Sondereinheiten sofort besser treffen. Aber wie schon geschrieben sieht man in schlechten ruckeligen Druckpunktabzügen ein Plus bei der Sicherheit und gewichtet dieses höher als die Frage der Treffsicherheit.
Danke euch beiden für die Erklärung. Smile
Das ganze kann man natürlich trainieren

https://www.bundeswehr.de/resource/blob/...g-data.pdf
Ergänzend kann ich noch sagen, dass meine SIG P226 Tacops ja eine (leider aus der Mode kommend) Double Action Waffe ist, sprich :
Man lädt durch, entspannt dann (und ist damit 100% (!) sicher beim Tragen da keine Feder gespannt ist) und kann, wie ein Revolver, mit 4kg Kraft am Abzug aber sofort schießen. (Polizei pistolen Prinzip in Deutschland)
Die von der KSK auch weiter verwendete HK 45 USP Tactical Schalldämpfer Waffe für subschall Munition im 45 er Kaliber tut das genauso.
Jeder Schuss danach bei meiner Sig hat einen sogenannten "Short Reset Trigger" = extrem kurzer Rückstellungsweg des Abzug nach jedem (dann halbautomat) Schuss und eine geringe Zugkraft bis Auslösung ermöglicht sehr gute Präzision durch extrem geringen Kraft Aufwand beim "Zeigefinger umlegen".... Verreissen ist mit etwas Übung kaum noch möglich.
Milspec_1967:

Es bezweifelt hier keiner der sich auskennt, dass deine Pistole herrausragend gut ist. Aber noch ein Aspekt in diesem Kontext der hier bisher nicht genannt wurde ist der Preis.

Die modernen Polymerpistolen sind schlicht und einfach deutlich günstiger, insbesondere wenn sie von Behörden / vom Staat gekauft werden. Für private Schützen werden sie sogar genau genommen überteuert verkauft, weshalb ich als Sportschütze auch eher eine Pistole wie die deine vorziehen würde. Aber für eine Dienstwaffe sieht das dann gleich anders aus.

Darf ich in diesem Kontext fragen, was dich deine SIG gekostet hat ?


Allgemein:

Natürlich gibt es immer nochmals viel bessere Pistolen, und auch von der SIG ist nochmal Luft nach oben, insbesondere wenn man anfängt irgendwelche speziell zusammen gebauten Custom-Werke zu vergleichen - aber die Walther PDP ist dessen ungeachtet bereits sehr gut.

https://www.all4shooters.com/de/shooting...mit-video/
(09.05.2024, 21:17)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Darf ich in diesem Kontext fragen, was dich deine SIG gekostet hat ?

Ich hatte Glück... 2019 als Sonderangebot beim großen Jagdausrüster mit F.
Für 999€. gesehen und zugeschlagen.

Ne Glock 17 kostet heute als Jäger oder Sportschütze mit optical ready (Reddot Montage) ca 850€
Ne HK SFP 9 ebenso.

Ne walther pdp match oder compact liegt zwischen 1150 und 1600€!!!!
Glock ist billigkram... Walther offensichtlich nicht.

Ich denke mal, das KSK/MEK/MilPo bekommen maximal 1500 Stück davon .
(Zahlen gibt's nicht in der Presse)
Ob es da mehr als 20% Rabatt bei walther gibt?...
(09.05.2024, 22:13)Milspec_1967 schrieb: [ -> ]Ich denke mal, das KSK/MEK/MilPo bekommen maximal 1500 Stück davon .
(Zahlen gibt's nicht in der Presse)
Ob es da mehr als 20% Rabatt bei walther gibt?...

Also bei Hartpunkt ist der Beschaffungsumfang folgendermaßen aufgeschlüsselt:

Zitat: Bis zu 3.200 Sätze der Basiswaffe nebst Zubehör,
bis zu 3.300 Sätze der Kompaktwaffe nebst Zubehör,
bis zu 820 Sätze an Übungswaffen der Basiswaffe nebst Zubehör,
bis zu 1.180 Sätze Übungswaffe der Kompaktwaffe nebst Zubehör,
und bis zu 430 Handhabungstrainer
sowie unterschiedliche Ergänzungssätze, Sonderwerkzeugsätze, Ersatzteilpakete und Dienstleistungen.

hartpunkt
Das "bis zu" können ja auch nur 600 sein....Wink
Danke für die Info.
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