Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: EU-Mission EUNAVFOR „Aspides“
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Es geht um ballistische Raketen die im steilen Winkel anfliegen. Die Lösung ist die kooperative Einbindung der F124 in das Netzwerk mit anderen koaltionären Schiffen die über Radar mit einer solchen Blickrichtung für schnelle Vehikel verfügen. 2018 soll die Bundeswehr entschieden haben, die Fregatten der Klasse F124 nicht entsprechend aufzurüsten. Siehe auch DMKN aus dem Jahr 2019:
Zitat:Der Einsatz eines Effektors zur Bekämpfung einer ballistischen Rakete ist für die F 124 nicht vorgesehen. [...] Die Sensorleistung des in Stufe 1 ausgewählten Weitbereichsradars hinsichtlich Reichweite und Entfernungsauflösung trägt wesentlich dazu bei, die erforderliche Qualität der gewonnenen Zielinformation (Trackqualität gemäß STANAG 5516) zu erreichen. Dazu sind auch Erweiterungen im Segment Taktischer Datenlink erforderlich.

Um die damit erforderlichen Anpassungen im CDS F 124 möglichst gering und somit risikoarm zu gestalten, ist beabsichtigt, für den Bereich BMD ein separates Modul Ballistische Flugkörperabwehr (MBFA) in das Einsatzsystem der Fregatten zu integrieren. Das MBFA übernimmt die BMD-Missionsplanung und wird auch die Steuerung des Weitbereichssensors übernehmen. Die erforderliche Bedrohungsdatenbank, welche zur Klassifizierung der ballistischen Rakete erforderlich ist, muss ebenso Bestandteil des MBFA sein. Diese Datenbank ist in Deutschland derzeit nicht verfügbar. Daher wird die Eignung des US-Programms Aegis BMD (HW/SW) mittels einer mit der US Missile Defence Agency durchzuführenden Risikominimierungsanalyse untersucht.
Randbemerkung: Der Ersatz von SMART-L durch ein Produkt von ELTA wurde 2021 besiegelt. Das Projekt hat mittlerweile starken Zeitverzug, eigentlich hätte dieses Jahr die erste der drei Fregatten ausgerüstet sein sollen.
(08.07.2024, 22:10)Ottone schrieb: [ -> ]Es geht um ballistische Raketen die im steilen Winkel anfliegen. Die Lösung ist die kooperative Einbindung der F124 in das Netzwerk mit anderen koaltionären Schiffen die über Radar mit einer solchen Blickrichtung für schnelle Vehikel verfügen. 2018 soll die Bundeswehr entschieden haben, die Fregatten der Klasse F124 nicht entsprechend aufzurüsten. Siehe auch DMKN aus dem Jahr 2019: Randbemerkung: Der Ersatz von SMART-L durch ein Produkt von ELTA wurde 2021 besiegelt. Das Projekt hat mittlerweile starken Zeitverzug, eigentlich hätte dieses Jahr die erste der drei Fregatten ausgerüstet sein sollen.
Ich vermute mal zwei Probleme :
- Das Radar ist an sich viel zu groß für das Schiff (ist ein Landradar, muss see gehärtet werden und ist dann ca. 25% größer und schwerer als der Vorgänger an Bord) und erzeugt beim Drehen mit Seegang starke Gewichts Verteilungs unterschiede, die die See Tüchtigkeit beeinflussen und Änderungen an der automatischen See Steuerung erforderlich machen.
- Die Anbindung an das FÜWES läuft nicht wie geplant.
(08.07.2024, 22:10)Ottone schrieb: [ -> ]Das Projekt hat mittlerweile starken Zeitverzug, eigentlich hätte dieses Jahr die erste der drei Fregatten ausgerüstet sein sollen.
Nö, gemäß Pressemitteilung der Bundeswehr zum Vertragsabschluss war der Beginn der ersten Umrüstung für 2024 vorgesehen.
(09.07.2024, 23:24)kato schrieb: [ -> ]Nö, gemäß Pressemitteilung der Bundeswehr zum Vertragsabschluss war der Beginn der ersten Umrüstung für 2024 vorgesehen.

https://web.archive.org/web/202403052037...agen-kann/ 5. März 2024

Zur Altersproblematik

Die Funktionskette Weitbereichs-Sensor SMART-L / Feuerleitanlage APAR / Waffeneinsatzsystem CDS F124 / Flugkörper SM-2 ist auf technischem Stand der späten 90-er Jahre. Bereits mit Indienststellung ab 2005 sind hier Obsoleszenzen aufgetreten und haben sich über die letzten fast 20 Jahre potenziert. Vor diesem Hintergrund leistet die Marine und insbesondere die Besatzung Hervorragendes.

Zur Obsoleszenz-Beseitigung

Entsprechende Initiativen der Marine aus 2006 wurden mit der Bundeswehrreform 2011 zurückgewiesen und in 2013 neu vorgelegt. Gemäß Funktionaler Fähigkeitsforderung (FFF) ObsWuF LV F124 sollten die meisten dieser Obsoleszenzen seit 2019 beseitigt sein. Durch fehlende Finanzmittel vorgenommene anderweitige Priorisierungen haben dieses Projekt aber ebenso verzögert, wie auch Fehlentscheidungen zur Lösung insgesamt. In 2021 wurde mit der Fa. Hensoldt ein Vertrag geschlossen, der ein israelisches Weitbereichs-Radar als Ersatz für das niederländische SMART-L vorsah. Dieses in das niederländische AAW-System (Flugabwehr) zu integrieren hat sich jedoch als "herausfordernd" erwiesen. So komplex, dass wir aktuell auf einen teilweisen Realisierungsbeginn erst in 2027 blicken, was sich unweigerlich auch auf die meisten anderen Obsoleszenzen nachteilig auswirkt. Zitat Ende

Die Niederländer ersetzten das SMART-L durch ein völlig neuen Radars, des SMART-L MM/N. Das erste neue Radar war bereits seit Ende 2017 fertig. Die Seven Provinces erhielt es als erste LCF am21. März 2019. Wie inzwischen bekannt, benötigen die LCF aber für den vollumfänglichen ESSM Block 2 Einsatz ein APAR Block 2.
(10.07.2024, 11:45)Seafire schrieb: [ -> ]Dieses in das niederländische AAW-System (Flugabwehr) zu integrieren hat sich jedoch als "herausfordernd" erwiesen. So komplex, dass wir aktuell auf einen teilweisen Realisierungsbeginn erst in 2027 blicken, was sich unweigerlich auch auf die meisten anderen Obsoleszenzen nachteilig auswirkt. Zitat Ende

Bestätigt meinen Post #152
Wenn es so schlecht läuft, ist die Modernisierung der F-124 NICHT abgeschlossen, wenn die erste F-127 fertig ist...

Würde mich nicht wundern , wenn die Aufrüstung komplett gecancelt wird, ELTA eine Ausgleichsenstschädigung bekommt und dann die F-127 asap beauftragt wird....der MKTS Entwurf dürfte Angebots-fähig sein.
(10.07.2024, 15:08)Milspec_1967 schrieb: [ -> ]Bestätigt meinen Post #152
Wenn es so schlecht läuft, ist die Modernisierung der F-124 NICHT abgeschlossen, wenn die erste F-127 fertig ist...

Würde mich nicht wundern , wenn die Aufrüstung komplett gecancelt wird, ELTA eine Ausgleichsenstschädigung bekommt und dann die F-127 asap beauftragt wird....der MKTS Entwurf dürfte Angebots-fähig sein.

War nicht ohnehin 2021 nur die Stufe 1 Obs WuF unter Vertrag genommen worden? Sprich der Ersatz SMART-K, aber ohne die Anteile BMD? Wo ist denn diese Stufe 2 geblieben? Wenn Stufe 1 erst ab 2028 kommt, kommt bis F127 doch niemals noch der BMD-Anteil auf F124?
Vermutlich ist das so, und wäre ein Analogon zur niederländischen Entscheidung. Ich verstehe den DMKN Artikel von 2019 so, dass die Unterschungen gezeigt haben, dass ohne die AEGIS Klassifizierungsdatenbank der F124 zu viel fehlen würde. Auch muss/müßte der Datenlink auf das Niveau von CEC gehoben werden bzw. CEC selbst eingerüstet werden. Diese Erkenntnisse flossen sodann in die Planungen für die F127 ein, sprich: AEGIS und sonst nix.
Rotes Meer: Eine französische Fregatte zerstört eine Überwasserdrohne, die den griechischen Öltanker M/V Sounion bedrohte.
FOB (französisch)
von Laurent Lagneau - 22. August 2024
[Bild: fda-usv-20240822.jpg]
Auch wenn das Tempo ihrer Aktivitäten in letzter Zeit nachgelassen hat, setzen die [mit dem Iran verbundenen] Houthi-Rebellen ihre Angriffe auf den Schiffsverkehr im Roten Meer vom Jemen aus fort. Am 21. August waren zwei Schiffe von diesen Angriffen betroffen.

Der unter panamaischer Flagge fahrende Frachter SW North Wind I meldete drei Explosionen, als er durch den Golf von Aden fuhr. Es wurde jedoch von keinem Geschoss getroffen und konnte seine Fahrt fortsetzen. Der Tanker M/V Sounion, der von der griechischen Firma Delta Tankers betrieben wird, hatte weniger Glück.

Die M/V Sounion, die von einem irakischen Hafen nach Agios Theodoros [Griechenland] fahren sollte, wurde etwa 70 Seemeilen westlich von Hodeidah von zwei leichten Booten geholt, von denen das erste drei bis fünf Personen und das zweite etwa zehn Personen an Bord hatte. Nach Angaben der britischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs [UKMTO] kam es zu einem kurzen Schusswechsel mit Kleinwaffen. Dann wurde der Tanker von "zwei nicht identifizierten Projektilen getroffen, bevor er von einem dritten Projektil getroffen wurde".

Die 25 Besatzungsmitglieder [2 Russen und 23 Filipinos] kamen zwar nicht ums Leben, aber der Angriff löste ein Feuer an Bord aus und das "Schiff verlor seinen Antrieb".

Später schickte die europäische Marineeinheit EUNAVFOR Aspides eine französische Luftverteidigungsfregatte [FDA] - wahrscheinlich die Chevalier Paul, die am 16. August den Suezkanal durchquert hatte -, um dem griechischen Tanker Hilfe zu leisten.

Nur musste die französische Fregatte an jenem 22. August, als sie auf Höhe der M/V Sounion ankam, eine Überwasserdrohne neutralisieren, die angeblich auf den unbeweglichen Tanker zusteuerte.
Zitat:"Während der Annäherung an das Gebiet des Vorfalls am Morgen des 22. August wurde ein USV [Unmanned Surface Vehicle] erfolgreich neutralisiert, da es eine Bedrohung für die M/V Sounion und ihre Besatzung darstellte", erklärte ein Beamter von EUNAVFOR Aspides gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Wahrscheinlich setzte die Fregatte der französischen Marine eine ihrer drei ferngesteuerten 20-mm-Narwhal-Kanonen ein, um die feindlich gesinnte Oberflächendrohne zu zerstören. Darauf deuten jedenfalls Bilder des Vorfalls hin, die von der griechischen Fachwebsite OnAlert und später vom Generalstab der Streitkräfte [EMA] veröffentlicht wurden.

Nachdem die Besatzung von dem französischen Schiff übernommen worden war, liegt die M/V Sounion derzeit zwischen "Jemen und Eritrea" fest.

"Die M/V Sounion hat 150.000 Tonnen Rohöl geladen und stellt nun eine Gefahr für die Schifffahrt und die Umwelt dar. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass jeder in dem Gebiet Vorsicht walten lässt und von jeglichen Handlungen absieht, die zu einer Verschlechterung der aktuellen Situation führen könnten", so die EUNAVFOR Aspides.
Foto: Generalstab des Heeres
Was ist jetzt eigentlich mit der Hamburg, die ab August an Aspides teilnehmen sollte? Ich habe seit dem Auslaufen nichts mehr gehört. Gab es keinen Waffeneinsatz oder wird im Gegensatz zur Hessen nicht mehr berichtet?
Table Media:
Zitat:Die Fregatte „Hamburg“ wird nicht zum Schutz von Handelsschiffen ins Rote Meer geschickt, sondern bleibt im Mittelmeer. Grund ist die angespannte Lage im Nahen Osten.
Zitat:EUNAVFOR ASPIDES
@EUNAVFORASPIDES
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Update on MV SOUNION salvage status

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