Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Sudan
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von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3803674_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Union unterstützt Sudan-Beschluss von Rot-Grün
Die Union will den von der Bundesregierung beschlossenen Bundeswehr-Einsatz im Sudan mittragen. Wie der sicherheitspolitische Sprecher der Union, Christian Schmidt der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mitteilte, werden CDU und CSU den Beschluss im Bundestag unterstützen. Mit "insgesamt 15 bis 20 Flügen" von zwei Transall-Maschinen der Luftwaffe zur Unterstützung der Überwachungsmission der Afrikanischen Union sei allerdings "die rote Linie bereits erreicht".

Der CSU-Wehrexperte lehnte ein größeres militärischen Engagement ab: "Ich sehe keine Option, die uns zu einem wesentlichen Akteur im Sudan macht." Zugleich sprach er von Anzeichen, das Auswärtige Amt würde wegen der deutschen Bewerbung um einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat "schon weiterdenken".
von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3806160_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Sicherheitsrat verabschiedet Sudan-Resolution
Der UN-Sicherheitsrat hat zu einer baldigen Lösung für den Sudan-Konflikte aufgerufen und vage mit Sanktionen gedroht. Die 15 Ratsmitglieder verabschiedeten auf ihrer Sitzung in Nairobi einstimmig eine Resolution, die sowohl den Konflikt im Süden als auch die Darfur-Krise erwähnt. Den Parteien, die sich nicht an ihre Verpflichtungen halten, werden allerdings lediglich "geeignete Maßnahmen" in Aussicht gestellt. Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen hatten sich vergeblich für eine schärfere Formulierung der Sanktionen sowie für ein Waffenembargo eingesetzt.

Der Sicherheitsrat wollte mit einer Sitzung in Kenia den Druck zur Lösung des Bürgerkriegs im Sudan erhöhen. Auch die Lage in der westsudanesischen Krisenregion Darfur war Thema des Treffens. Es ist erst die vierte Ratssitzung seit 1952, die außerhalb des UN-Hauptquartiers in New York stattfindet.

Rebellen und Regierung wollen Friedensvertrag aushandelnParallel zum Resolutionsbeschluss unterzeichneten die sudanesische Regierung und die südsudanesische Rebellenbewegung SPLA in Nairobi eine Absichtserklärung. Darin verpflichten sich die Konfliktparteien bis Ende des Jahres einen Friedensvertrag aushandeln zu wollen, um den seit 21 Jahren andauernden Bürgerkrieg im Süden zu beenden.

Der Konflikt war 1983 ausgebrochen, als die Regierung im Süden des Landes das moslemische Recht der Scharia einführen wollte. In Folge des Bürgerkriegs sind schätzungsweise zwei Millionen Menschen ums Leben gekommen, die meisten durch Unterernährung und Seuchen. Der Südsudan gilt als rohstoffreich. Die Rebellen streben nach Unabhängig und wollen einen eigenen Staat unter anderem mit Einnahmen aus einer Erdölproduktion finanzieren.
Der Sudan kommt nicht zur Ruhe, der jüngste Waffenstillstand zwischen den Rebellen in Darfur und der sudanesischen Regierung ist gebrochen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,329238,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 38,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Bomben auf Flüchtlinge

Die Regierung des Sudan lässt eine Stadt voller Flüchtlinge in Darfur bombardieren. Und das, obwohl der sudanesische Außenminister gestern noch versprochen hat, dass er den Friedensprozess für die westsudanesische Krisenregion bis zum Jahresende abgeschlossen haben will.
Der Bundestag hat sich für die Entsendung deutscher Soldaten in den Sudan entschieden:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,330751,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 51,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Bundestag schickt Soldaten in den Sudan

Die Bundeswehr wird zum ersten Mal zu einem längerfristigen Einsatz auf afrikanischen Boden entsendet. Der Bundestag entschied sich mit großer Mehrheit für die Mission "Amis". 200 Soldaten sollen helfen, einen "Völkermord in Zeitlupe" zu verhindern.

Berlin - Für den Antrag der Regierung votierten in namentlicher Abstimmung 540 Abgeordnete, zehn sprachen sich dagegen aus, drei enthielten sich der Stimme. Geplant ist der Einsatz von drei Militärflugzeugen vom Typ "Transall", die zunächst tansanische Soldaten in die Krisenregion Darfur bringen sollen. Die Mission sieht eine Unterstützung der Überwachungsmission der Afrikanischen Union vor und ist auf ein halbes Jahr befristet.
Warum nicht gleich zur Jagd auf die Dschandjaweed-Milizen blasen? :evil:
Was die Amis können, können wir auch. Wink
Jedenfalls ist das besser als der Afrikanische Union das zu überlassen. Deren "Friedensmissionen" waren, so weit ich weiß, oft mals von den Interessen der Teilnehmenden Länder geprägt. Sei es das es um Bodenschätze oder politisches Kalkül geht. Ich denke eine UNO Friedenstruppe mit französischen, Britischen oder Deutschen Soldaten wäre besser. Wo man aber nicht weiß auf was man sich da einläßt. Dauert alles ein bisschen lange aber. Den Völkermord im Sudan gibt es ja schon etwas länger. Die Sudanesische Regierung "müsste" halt auch den Fehler machen französische Soldaten (sind aber keine da) zu bombardieren. In der Elfenbeinküste hat man ja gesehen wie schnell das zu Konsequenzen führt.:evil:
Zitat:Warum nicht gleich zur Jagd auf die Dschandjaweed-Milizen blasen?
Was die Amis können, können wir auch.
das würde ich sehr befürworten
Wink
@Tiger und Lini

Und mit welchem Recht ? Weil irgendwo Leute abgeschlachtet werden, sollen wir als Unbeteiligte dorthin und die Gegenseite abmetzeln ? Na super, Ihr Strategen...
:wall:
ja wieso nicht besser als zuschauen....:|
Zitat:Nairobi (Reuters) - Die Regierung des Sudan und Vertreter von Rebellen aus dem Süden des Landes haben am Sonntag einen Friedensvertrag zur Beendigung des längsten afrikanischen Bürgerkrieges unterzeichnet.

Vize-Präsident Ali Osman Mohamed Taha und der Vertreter der Sudanesischen Volksbefreitungsarmee (SPLA), John Garang, unterzeichneten den Vertrag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Die Kämpfe zwischen der SPLA und Regierungstruppen waren 1983 aufgeflammt, als die Regierung in Khartum versuchte, die Scharia, das islamische Recht, im Süden des Sudan durchzusetzen. Dort leben unter anderem viele Christen. Im Zuge des Krieges kamen schätzungsweise zwei Millionen Menschen ums Leben, die meisten davon durch Hungersnöte und Seuchen.

Der nun unterzeichnete Friedensvertrag betrifft jedoch nicht die Krisenregion Darfur im Westen des Landes. Durch fast zwei Jahre andauernde Kämpfe zwischen Milizen und Rebellen wurden in der Region mehr als 1,5 Millionen Menschen vertrieben. Zehntausende Menschen sind dort in den vergangenen Monaten durch Unterernährung und an Krankheiten gestorben.
Bin mal gespannt war der bringt. Ich befürchte net so viel Rolleyes
Wird IMO wirklich nicht viel bringen. Erstens wegen Darfur, das in der Vergangenheit viel mehr in den Medien präsentiert wurde und wo sich scheinbar nichts bewegt hat, zweitens, weil nach meinem Eindruck der Westen im Sudan nicht wirklich an der Unterstützung der dortigen Regierung interessiert ist. Ich schätze, das läuft mittelfristig auf eine Abtrennung von Gebieten hinaus.
zum erdöl im sudan

[Bild: Sudan_oelgas.png]
:hand: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4021784_NAV_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Bei den Kindersoldaten in Darfur
Waffen statt Spielzeug in Kinderhänden

Sie sind 15 und können besser mit der Kalaschnikow umgehen als rechnen und schreiben: Kindersoldaten in Darfur. Seit Jahren kämpfen in der sudanesischen Krisenregion Rebellengruppen gegen regierungsnahe Reitermilizen. Vielen Jugendlichen bleibt gar keine Wahl, als sich ihnen anzuschließen. Sie haben sonst niemanden, der sich um sie kümmert, berichtet Carsten Stormer.

An einem Lagerfeuer vor einer zerstörten Hütte des Dorfes Mousbet sitzt Issar Mohammed. Er zieht sich seine Kamelhaardecke enger um seine Schultern und streckt seine Finger dem Feuer entgegen, um sich vor dem eisigen Nachtwind zu schützen, der unbarmherzig durch jede Kleiderschicht dringt . Neben ihm liegt eine Kalaschnikow, an seinem Oberarm hat er ein Messer befestigt. Er spielt mit einer Handgranate - wirft sie von einer Hand in die andere. Um seinen Hals, den Oberkörper und seine Hüfte baumeln an Kordeln und Schnüren aufgereihte Lederbeutel, die mit Koransuren gefüllt sind - die Hijabs. Issar glaubt, dass diese Lederbeutel ihn vor den Kugeln seiner Feinde beschützen werden, wenn er auf Seiten der Sudanese Liberation Army (SLA) in Darfur kämpft. Äußerlich unterscheidet ihn nichts von seinen Kameraden - er trägt gerne verspiegelte Sonnenbrillen und einen gelben Turban über seiner Rastafrisur. Doch Issar ist erst 15 - ein Kindersoldat.

Im Februar flog die sudanesische Luftwaffe Angriffe auf Issars Dorf Anka in Nordsudan. Sein Vater kam dabei ums Leben, seine Mutter floh mit den beiden Schwestern in den Tschad, um in einem der Flüchtlingslager aufgenommen zu werden. "Ich musste zurückbleiben. Wir hatten nicht genug Esel, um die ganze Familie, Wasser und Essen zu tragen. Meine Geschwister waren zu jung, um hier alleine überleben zu können", sagt Issar. Nachdem seine Mutter fort gegangen war, schloss er sich den Rebellen der SLA an, um gegen die sudanesische Regierung und die von ihnen unterstützten Dschandschawid die bewaffneten Arabermilizen, zu kämpfen. "Ich wollte meinen Vater rächen. Die SLA gibt mir die Möglichkeit", sagt er und seine Augen blitzen vor Zorn - oder vor Trauer. Bei den Rebellen hat er aber auch die Möglichkeit zu sterben. Issar zeigt auf seine Hijabs: "Mich kann keiner töten."

Bis zu 300.000 Kindersoldaten weltweit
Untersuchungen der Uno und von Hilfsorganisationen haben ergeben, dass 1998 bis zu 300.000 Kinder unter 18 Jahren an bewaffneten Konflikten weltweit teilnahmen. Seitdem, glaubt man, hat sich die Zahl der Kindersoldaten verringert, da einige Regierungen internationale Gesetze ratifiziert haben, die den Einsatz von Minderjährigen in Konflikten verbieten. Auch wenn einige Konflikte ein Ende nahmen, ist eine genaue Einschätzung, wie viele Kinder an Kriegen teilnehmen, unmöglich - tausende Kinder wurden aus den Armeen entlassen, aber tausende Kinder wurden auch für neue Kriege und Konflikte rekrutiert.

Norddarfur steht vor einer Hungerkatastrophe
So wie Issar. Was hätte er auch anderes tun können. So gut wie jedes Dorf in Darfur ist ausgebrannt und zerstört - Schulen gibt es kaum. Die Flüchtlingslager sind überfüllt und zu weit entfernt, um die Strecke dorthin zu Fuß zu bewältigen. Laut Menschenrechts-Organisationen sollen in diesem Bürgerkrieg bisher 50.000 Menschen getötet worden sein. 1,2 Millionen sollen sich auf der Flucht befinden. Aufgrund des Krieges und den immensen Flüchtlingszahlen war es nicht möglich die Felder zu bestellen - die Ernte fiel aus und Norddarfur steht kurz vor einer Hungerskatastrophe. Um nicht zu verhungern und jemanden zu haben, der sich um ihn kümmert blieb ihm nichts anderes übrig, als sich einer der beiden Rebellengruppen - der SLA oder der Justice and Equality Movement - anzuschließen. Er entschied sich für die SLA.

Leichen bleiben zur Abschreckung unbeerdigt
Wie schrecklich der Konflikt ist wird in dem Dorf Farawija deutlich. 15 Minuten von dem Dorf entfernt, am Fuße eines Hügels, liegen die von der Sonne ausgetrockneten und mumifizierten Überreste von elf Menschen. Auch sechs Monate nach dem Angriff auf Farawija liegt noch immer der leicht süßliche Verwesungsgeruch in der Luft. Tiere haben die Leichen angefressen und große Stücke aus den Körpern gerissen. Knochen und Totenschädel verbleichen unter der sengenden Saharasonne. Patronenhülsen liegen auf dem steinigen Untergrund verstreut. Ein SLA-Mann erzählt, dass die Männer von ihren Mörder an diese abgelegene Stelle gefahren, in zwei Gruppen aufgeteilt und dann hinterrücks erschossen wurden. Auf den Hemden und Hosen der Opfer sind immer noch getrocknete Blutflecken zu erkennen. Die Leichen, aus Propagandazwecken von den Rebellen nicht beerdigt, sind so auch nach 6 Monaten noch stumme Zeugen der unbarmherzigen Brutalität dieses Krieges.

Luftwaffe hinterlässt wahllose Spur der Verwüstung
Farawija selbst ist komplett zerstört. In dem gelben Sand am Stadtrand liegt eine graue Fliegerbombe russischen Typs - ein Blindgänger. Wenige Schritte entfernt klafft ein Bombentrichter von neun Metern Durchmesser im Boden. Die Sudanesische Luftwaffe besitzt nur Antonows - alte russische Bomber, die für den Bombenabwurf nur eine Luke besitzen. Sie sind völlig ungeeignet zur gezielten Bekämpfung von Rebellen, da die Abwürfe relativ unkontrolliert und unpräzise erfolgen und somit eher wahllose Verwüstung unter Zivilisten anrichten.

Kinder wie Issar gibt es viele in Darfur. Vor einer zerstörten Hütte in Mousbet steht die zwölfjährige Heida Ahmed Sherif und blickt auf die Trümmer, die einmal ihr Zuhause waren - zerbrochene Emailschüsseln und ausgebrannte Bettgestelle ragen aus dem Schutt. In Mousbet reiht sich eine zerstörte Hütte an die andere - in einer von diesen starb ihr Onkel. Als Heida die Explosionen hörte, lief sie in Panik aus dem Dorf und wurde so von ihrer Mutter getrennt - ihr Vater kämpfte da schon auf Seiten der Rebellen. Erst bange Stunden später fand sie ihre Mutter wieder.

Viele Kinder leben mit ihren Familien im Freien
Seit diesem Tag vor sechs Monaten vegetieren Heida und ihre Familie unter einem Baum etwa einen Kilometer vom Dorf entfernt - in einem Unterstand aus krummen Ästen und Plastikplanen, die weder vor der sengenden Sonne noch vor den Sandstürmen schützen. Gegessen wird nur einmal am Tag - es gibt nicht mehr. Ein bisschen Hirse, ein paar Erdnüsse und manchmal eine Wassermelone müssen für sechs Personen reichen. "Wir gehen nicht zurück. Wir haben Angst, dass dann wieder Bomben fallen oder die Dschandschawid zurückkommen, um uns zu töten", sagt sie mit gesenktem Blick. Nur zum Wasserholen kommen sie und andere ehemalige Bewohner nach Mousbet. Sie sind Vertriebene in ihrem eigenen Land.

Auf der Ladefläche eines Lastwagens - neben schwer bewaffneten Rebellen, Proviantsäcken und Benzinfässern - wird der dreizehnjährige Saddam Jumaidris hin und her geschleudert. Er ist das einzige Kind unter Dutzenden Erwachsenen. Er ist auf dem Weg von dem Flüchtlingslager Touloum im Tschad nach Khartum, um dort seinen Onkel zu treffen und zur Schule zu gehen. Saddam hat noch hunderte Kilometer vor sich und seine Reise wird noch mindestens zwei Monate dauern - wenn er Glück hat. Saddams Geschichte gleicht dem, was die meisten Kinder in Darfur zu erzählen haben. Er musste mit ansehen, wie sein Vater bei einem Bombenangriff starb. Dann floh er mit seiner Mutter und seinen fünf Geschwistern in das Flüchtlingslager Touloum.

Schulausbildung oder Krieg?
Doch seine Mutter wollte unbedingt, dass er seine Schulausbildung beendet und schickte ihn deshalb auf diese Odyssee, die ihn in die Hauptstadt des Sudans führen wird. "Ich möchte unbedingt Ingenieur werden - nachdem ich meinen Vater gerächt habe. Ich möchte mit den Rebellen kämpfen", sagt er und lächelt dabei verlegen, als würde er sich wegen seiner Schulausbildung vor dem Krieg drücken. Die Leichtigkeit des Kindseins war das erste Opfer dieses Krieges, in dem Afrikaner gegen Afrikaner und Muslims gegen Muslims kämpfen. Platz für Helden gibt es keinen.

Heftigkeit der Kämpfe nimmt wieder zu
Eine träge Ruhe herrscht in dem kleinen Dorf Amerei. Doch die Ruhe ist trügerisch. Jeden Tag passieren Fahrzeuge - voll beladen mit Waffen, Munition und Soldaten - das Dorf Richtung Süden. Die Friedensverhandlungen zwischen den Rebellen und der sudanesischen Regierung, die in der nigerianischen Hauptstadt Abuja stattfanden, wurden gerade abgebrochen. Die Rebellen weigerten sich, die Gespräche fortzuführen. Sie beschuldigen die Regierung, den im April 2004 ausgehandelten Waffenstillstand gebrochen zu haben. Die Afrikanische Union (AU) beschuldigt beide Seiten. Seit einigen Wochen haben die Kämpfe wieder an Heftigkeit zugenommen. Jeden Tag gibt es Berichte von Kampfhandlungen. Besonders hart sollen die Kämpfe östlich von Nyala - Darfurs größter Stadt - sein.

Rebellen rekrutieren ständig neue Kinder
Die Zivilbevölkerung ist die SLA", sagt Sulemein Mohammad Jamous, humanitärer Koordinator der Rebellenbewegung. "Wir zwingen keinen sich uns anzuschließen. Alle sind freiwillig hier." Wenn nötig, wollen die Soldaten der SLA solange weiterkämpfen, bis sie die Hauptstadt Khartum eingenommen haben. 35.000 Mann will die SLA unter Waffen haben. "Wenn nötig mobilisieren wir 200.000. Jeder Junge, der eine Waffe halten kann wird bereit sein, für unsere Sache zu sterben", da ist sich Jamous sicher. Laut Jamous steht das Schlimmste noch bevor und so werden noch weitere Dörfer niedergebrannt werden, weitere Menschen vertrieben und viele weitere Kinder werden zu den Waffen greifen. Issar wird noch viele Möglichkeiten haben seinen Vater zu rächen, indem er anderen Kindern die Väter nimmt - bis irgendwann der Frieden nach Darfur zurückkehrt.
Zitat:Gräueltaten im Sudan

UN-Bericht sieht keinen Völkermord in Darfur
Die sudanesische Regierung hat einem UN-Bericht zufolge in der Provinz Darfur "keine Völkermordspolitik verfolgt". Diese Einschätzung solle aber "keinesfalls von der Schwere der verübten Verbrechen ablenken", heißt es in dem in New York veröffentlichten Papier weiter. Die Truppen der sudanesischen Regierung und die arabischen Dschandschawid-Milizen hätten in ganz Darfur "willkürliche Angriffe" verübt, Zivilisten gefoltert, verschleppt und getötet, Frauen vergewaltigt und Dörfer zerstört.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4023332_REF3_NAV,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AV,00.html</a><!-- m -->
:hand: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,338740,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 40,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Hundert Tote bei Massaker in Darfur
Das Morden in Darfur geht weiter. In einem Dorf in der westsudanesischen Krisenregion massakrierten Milizen jetzt mehr als hundert Menschen - die meisten davon Kinder und Frauen.

Mehr als 10.000 Menschen seien vor den jüngsten Kämpfen auf der Flucht, sagte ein Sprecher der Vereinten Nationen heute in Khartum. Die Identität der Angreifer sei nicht bekannt. Der Uno-Sondergesandte im Sudan, Jan Pronk, hält sich derzeit in der Region auf.

In Kürze wird ein Bericht einer internationalen Untersuchungskommission erwartet, der Aufschluss geben soll, ob die Massaker in Darfur als Völkermord zu werten sind. Der Darfur-Konflikt steht auch auf der Tagesordnung eines Gipfeltreffens der Afrikanischen Union am Wochenende in Nigeria. In dem Konflikt sind bislang etwa 70.000 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 1.6 Millionen auf der Flucht.
:hand: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,336487,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 87,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Westen soll Gemetzel im Sudan beenden
In der sudanesischen Krisenregion Darfur sind bei neuen Angriffen von Milizen mindestens 40 Menschen getötet worden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warnte die westlichen Länder davor, die Lösung des Konfliktes nur der Afrikanischen Union zu überlassen. Gegenwärtig seien alle internationalen Militärmächte andernorts im Einsatz.

Nairobi/New York - Die Verbrechen in Darfur "dürfen nicht ungeahndet bleiben", forderte Kenneth Roth, Direktor von Human Rights Watch, bei der Vorstellung des Jahresberichtes der Organisation. Die unmenschliche Metzelei, die die sudanesische Regierung anrichte, müsse gestoppt werden. Um die Einwohner zu schützen, sei eine von der Uno befehligte Armee erforderlich. Die USA und andere westliche Regierungen machten einen großen Fehler, wenn sie die Lösung der Darfur-Krise völlig der Afrikanischen Union überlasse. Denn dies sei eine relativ junge Organisation, die noch keine Erfahrung mit militärischen Operationen habe.

Im westsudanesischen Darfur geht die Regierung seit etwa zwei Jahren mit Hilfe arabischer Milizen gegen die schwarzafrikanische Bevölkerung vor, um eine Rebellion einzudämmen. Bei jüngsten Angriffen kamen dort nach Uno-Angaben mindestens 40 Menschen ums Leben. Außerdem seien 600 Rinder gestohlen worden.

Ein Uno-Team, das im Rahmen einer Impf-Kampagne in das Dorf Fugiley im Süden Darfurs gefahren sei, habe dort nur noch 20 von ursprünglich 4000 Einwohnern angetroffen. Sie hätten berichtet, dass ihr Dorf seit Ende Dezember drei Mal von arabischen Milizen angegriffen worden sei. Human Right Watch fordert, der Weltsicherheitsrat müsse den Fall Darfur an den Internationalen Strafgerichtshof weiterleiten. Die Darfur-Krise schreie geradezu nach Hilfe durch internationale Militärmächte. Aber alle seien mit etwas anderem beschäftigt: Die USA, Großbritannien und Australien hätten im Irak alle Hände voll zu tun. Washington habe die Geschehnisse in Darfur zwar offiziell als Völkermord eingestuft, bestehe aber dennoch darauf, dass "Maßnahmen nicht notwendig" seien. Frankreich sei in anderen Regionen Afrikas engagiert, die Nato beschäftige sich mit Afghanistan, die EU-Truppen seien in Bosnien.

"Alle haben Wichtigeres zu tun, als die Einwohner von Darfur zu retten", kritisierte Roth. Die Organisation schlägt bei ihrer Kritik auch einen Bogen zu den Verhörmethoden von US-Militärs im irakischen Gefängnis Abu Ghureib ins Spiel. Damit hätten die USA eine "wichtige Grundlage der internationalen Menschenrechtsnormen ins Wanken gebracht" - nämlich die Vorgabe, dass ein Staat Gefangene auf keinen Fall foltern oder misshandeln dürfe, auch nicht im Kriegsfall oder angesichts einer ernsten Bedrohung.

"Die US-Regierung kann bei anderen Staaten kaum noch auf Gerechtigkeit pochen, da sie selbst zu Hause ihre Leichen im Keller hat", sagte Roth. Human Rights Watch forderte die Bush-Regierung auf, einen Sonderermittler mit der Verfolgung aller US-Beamten und -Offiziere zu beauftragen, die an Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung anderer beteiligt waren. Die Verantwortlichen für Folter im Irak, in Afghanistan oder im Häftlingslager Guantanamo müssten vor Gericht gestellt werden.
Zitat:Russia to Send Peacekeepers to Sudan

Created: 03.02.2005 17:33 MSK (GMT +3), Updated: 17:33 MSK, 4 hours 30 minutes ago

MosNews

President Vladimir Putin has signed a resolution ordering Russian troops to join a proposed U.N. peacekeeping operation in Sudan.

The resolution calls for Russia to send Interior Ministry forces, which have both police and military-type units, the Associated Press reported, citing the Kremlin.

There were no reports on precisely what type of forces would be sent.

Sudan’s government and rebels in the south signed a peace deal on Jan. 9 to end the African nation’s long-running civil war, setting up a national power-sharing administration with an autonomous south.

Russia has been accused in the past of sending military equipment such as helicopters to Sudan, aiding the government-backed troops that are accused by international observers of war crimes in the Darfur region.
http://www.mosnews.com/news/2005/02/03/s...oops.shtml
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