Im Zusammenhang mit der Diskussion um eine mögliche Taurus-Lieferung an die Ukraine ist eines der Kontra-Argumente die Sorge, ein nicht explodierender bzw. sonst wie unbeschädigt zu Boden gehender Flugkörper würde Russland die Möglichkeit zur Analyse geben.
Sind für solche Fälle Selbstzerstörungsmechanismen implementiert? Wenn ja, wie funktionieren die und wie wäre sichergestellt, dass es sich wirklich um einen Funktionsausfall des Flugkörpers handelt und nicht bloß um z. B. eine Teilstörung des GPS oder anderer Komponenten durch elektronische Störmaßnahmen?
(20.01.2024, 11:21)emjay schrieb: [ -> ]Im Zusammenhang mit der Diskussion um eine mögliche Taurus-Lieferung an die Ukraine ist eines der Kontra-Argumente die Sorge, ein nicht explodierender bzw. sonst wie unbeschädigt zu Boden gehender Flugkörper würde Russland die Möglichkeit zur Analyse geben.
Auch wenn entsprechend unbeschädigten Beutemustern noch immer eine große Relevanz zuzuschreiben ist, so hat Russland gute Möglichkeiten zur Analyse, sobald solche FK in relevanter Stückzahl eingesetzt werden. So wie bei jedem anderen System auch, und so wie es auch umgekehrt der Fall ist. In gewisser Hinsicht wird dadurch der jeweilige Status Quo "verbraucht", aber auf diesem kann man sich letztlich eh nicht ausruhen.
Zitat:Sind für solche Fälle Selbstzerstörungsmechanismen implementiert? Wenn ja, wie funktionieren die und wie wäre sichergestellt, dass es sich wirklich um einen Funktionsausfall des Flugkörpers handelt und nicht bloß um z. B. eine Teilstörung des GPS oder anderer Komponenten durch elektronische Störmaßnahmen?
Komplexe Wirkmittel weisen entsprechende Redundanzen auf, deren Sinn darin liegt, ein aus welchem Grund auch immer ausgefallenes System zu ersetzen. Dafür ist der Quervergleich der verschiedenen Systeme zwingend notwendig. Eine Teilstörung beispielsweise durch GPS-Spoofing würde dementsprechend durch die anderen Navigationsverfahren kompensiert werden.
Und ob dann in letzter Konsequenz ein Funktionsausfall des Marschflugkörpers vorliegt, oder eine externe Störung der Systeme, spielt für das weitere Vorgehen keine Rolle. Wenn keine Aussicht besteht, das Ziel zu zerstören, erfolgt eine entsprechende "kontrollierte Desintegration"
