Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Deutsche Kriegsschiffe stets vollständig bewaffnet?
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Schon öfter sind mir Fotos deutscher Kriegsschiffe aufgefallen, wo im RAM-Starter einige Zellen (nennt man das hier so?) offen sind, z. B. hier: https://www.bundeswehr.de/de/organisatio...lottille-2 (Bild 05).

Werden die RAM-Starter bzw. allgemeiner gesprochen die Waffen immer maximal aufmunitioniert? (Sofern kein akuter Mangel vorliegt.)

Oder gibt es bei "normalen" Einsätzen, bei denen nicht ernsthaft mit einem Gefecht gerechnet wird (z. B. dem Schutz von Bohrinseln etc.), eine bewusste Entscheidung (oder eine zähneknirschende Akzeptanz), dass es auch etwas weniger sein kann?
Hängt ganz vom Einsatz ab. Nebenbei müssen auch FKs gewartet werden und werden dafür abgegeben.
Aber wenn Flugkörper gewartet werden, dann nimmt man den zu wartenden FK in die werkstatt und lädt aus dem Magazin vor der nächsten Fahrt einen einsatzbereiten FK nach?
Nicht wenn es eine Kaffee-und-Kuchen fahrt für den örtlichen Abgeordneten ist. Mit anderen Worten: It depends. Be- und Entladen wird idR in einem Munitionsdepot durchgeführt. Im Marinearsenal werden die Waffen/Starter selbst idR ein- oder ausgebaut.
Bei den Rohrwaffen definitiv Nein. Es würde keinen Sinn machen, nach jedem "Freischiessen" für 2-5 Schuss den Muntransporter kommen zu lassen (Bei uns an Bord fand das im Prinzip nach jedem Auslaufen aus dem Heimathafen statt!). Stattdessen wurde bei Unterschreiten einer gewissen Menge dann "Großeinkauf" gemacht.
Oder entsprechend im Vorraus für entsprechend große Schiessvorhaben aufmunitioniert.
Zudem gibt /gab es 97 zumindest eine Unterscheidung zwischen Mun-Vorrat Frieden und V-Fall.
Sprich, im Friedensfall war die Menge geringer.
Bei FKs hab ich leider keine Erfahrungswerte, da die Dinger so teuer sind, dass sie selten verschossen werden, gehe aber davon aus, dass aufgestockt wird, nach Rückkehr aus der Übung, sofern vorhanden. Normalerweise sollten die FKs der Übenden Einheit m.W. auch direkt aus der "Werkstatt"kommen, da tw. auch Telemetriesätze statt Sprengköpfe verbaut werden. Es sei denn, man will die Ausfallrate durch Altern ermitteln...
Dachte nur, weil RAM nur eine m. M. n. recht begrenzte Anzahl an Flugkörpern aufweist und, wie ich hier oder im anderen Forum mal gelesen habe, die gelegentlich vertretene Ansicht, auf einen angreifenden Flugkörper würden zwei Abfangflugkörper gefeuert, nicht stimme. Es seien mehr, wenngleich der Forist unter Verweis auf Geheimhaltung nicht ins Detail gehen wollte/konnte.

Gut, jetzt könnte man sagen, wer feuert im Friedenszustand a. überhaupt und b. fünf oder so Flugkörper auf ein deutsches Schiff ab.

Ich weiß auch nicht, ob man den auf deutschen Schiffen vorhandenen zweiten RAM-Starter mit einrechnen darf. Würde der ungünstiger stehende Starter überhaupt zum Einsatz kommen? Also: Flugkörper kommt mehr oder weniger von vorne, der Starter ist aber leer oder sonstwie unbrauchbar, kann dann der hintere verwendet werden oder ist eine zu fliegende Kurve bei den wenigen verbleibenden Sekunden bis zum möglichen Einschlag unrealistisch?
Im Allgemeinen kommt so ein FK-Schlag gegen einen ja nicht aus dem Nichts, sprich, man ist schon auf Gefechtsstation.
Normalerweise würde man bei "FK im Anflug" dann Täuschkörper u.ä. ausstoßen, ggf. EloKa-Maßnahmen ergreifen, die Fahrtstufe anpassen, und Kurs ändern. Im Besten Falle so, dass man die Schiffsachse hinter dem Täuschkörperschirm so zur Bedrohungsachse positioniert, dass möglichst viele Effektoren zeitgleich im direkten Schuss eingesetzt werden können. Sprich, beide RAM-Starter, Hauptgeschütz, MLGs etc.
Vielen Dank Smile