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Israelischer Schlag im Chouf, Kämpfe im Südlibanon, zwei Tote in Kiryat Shmona: Was man am Mittwoch wissen muss.

LOrient le jour (französisch)
OLJ / am 09. Oktober 2024 um 08h18, aktualisiert um 16h20
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Ein Vertrieb
Hier sind die 6 Informationen, die Sie am Mittwoch wissen sollten:
Der Mittwoch ist geprägt von Kämpfen im Südlibanon zwischen Mitgliedern der Hisbollah und israelischen Soldaten. Zwei Menschen wurden in Kiryat Shmona durch Raketen aus dem Libanon getötet, während ein israelischer Angriff auf ein Dorf in Chouf, in dem Flüchtlinge lebten, vier Menschen tötete.

Nagib Mikati sagte, dass die „arabischen und internationalen“ Bemühungen, Druck auf Israel auszuüben und zu einem Waffenstillstand „mit einer bestimmten Dauer“ im Libanon zu führen, fortgesetzt würden.

Die für heute geplante Reise des israelischen Verteidigungsministers Yoav Gallant in die Vereinigten Staaten wurde auf Wunsch des israelischen Premierministers verschoben. Mehrere israelische Medien berichteten unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen, dass Benjamin Netanjahu zuvor ein Gespräch mit Präsident Biden führen möchte. Biden soll laut der US-Website Axios am Mittwoch ein Telefongespräch mit Netanjahu über Israels Vorbereitungen für einen Schlag gegen den Iran führen.

Das syrische Verteidigungsministerium berichtete, dass mindestens sieben Zivilisten bei einem israelischen Angriff am Dienstag in Damaskus auf ein Gebäude - nach offiziellen Angaben ein Wohn- und Zivilgebäude - getötet worden seien, das von hochrangigen Mitgliedern der iranischen Revolutionsgarden und der Hisbollah frequentiert wurde, wie die OSDH berichtete.
„Wir unterstützen die Bemühungen Israels, die Fähigkeiten der Hisbollah zu reduzieren, aber es ist wahr, dass wir letztlich eine diplomatische Lösung dieses Konflikts wünschen“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums Matthew Miller am Dienstagabend.

Der israelische Premierminister drohte den Libanesen am Dienstag mit „Zerstörung“ wie in Gaza, wenn sie ihr Land nicht von der Hisbollah „befreien“ würden, während Israel seine Bodenoffensive im Südwesten des Libanon ausweitete.

Im Einzelnen:
- Der scheidende libanesische Premierminister Nagib Mikati sagte am Mittwoch, dass die „arabischen und internationalen“ Bemühungen, Druck auf Israel auszuüben und zu einem Waffenstillstand „von bestimmter Dauer“ im Libanon zu führen, fortgesetzt würden, und beklagte die „israelische Unnachgiebigkeit“. Er versicherte, dass er weiterhin „die notwendigen Kontakte pflegen“ werde, während andere „arabische und ausländische“ Länder ebenfalls „auf einen Waffenstillstand von bestimmter Dauer drängen, der Zeit für Diskussionen“ über das weitere Vorgehen und insbesondere die „vollständige Umsetzung der Resolution 1701“ des Sicherheitsrates lässt.

- Am Mittwoch kam es an verschiedenen Orten im Südlibanon zu Kämpfen zwischen der Hisbollah und israelischen Soldaten. Die Hisbollah bekannte sich zu zwei Operationen gegen israelische Soldaten, die versucht hatten, „in den Libanon einzudringen“, bei Labouné in der Nähe von Naqoura (Tyrus). Die schiitische Partei behauptete außerdem, sie habe Artilleriegeschosse und Raketen auf eine israelische Truppe abgefeuert, die „versucht, nach Meis el-Jabal vorzurücken“, und einen Angriff mit „einer großen Anzahl von Raketen“ auf die Region Zvulun östlich von Haifa, etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt, durchgeführt. Am Mittwoch bekannte sich die Hisbollah auch zu einem Schlag gegen eine Gruppe israelischer Soldaten, die sich südlich von Maroun el-Ras befanden. In dem Park dieses Grenzdorfes hatten die Soldaten gestern eine israelische Flagge fotografiert.
In der Nacht hatte die Hisbollah bereits behauptet, zwei Infiltrationsversuche israelischer Soldaten abgewehrt zu haben, insbesondere in der Nähe des Dorfes Blida in der Kaza Marjeyoun.

- In diesem Zusammenhang forderten Raketenangriffe aus dem Libanon nach Angaben von medizinischen Quellen, die von Haaretz befragt wurden, zwei Todesopfer in Kiryat Shmona, einem Dorf im Norden Israels, das an der Grenze liegt.
- Am Vormittag wurden bei einem israelischen Angriff auf Wardaniye, einer Ortschaft in der Kaza Chouf, mindestens vier Menschen getötet. Es war das erste Mal, dass dieses Dorf seit Beginn der Auseinandersetzungen ins Visier genommen wurde. Nach Angaben von Einwohnern von Wardaniye wurde das Dorf von einer Lenkrakete getroffen, die in das Gebäude einschlug, in dem sich die Räumlichkeiten der Sozialorganisation Dar al-Salam befanden, die Vertriebene aus dem Südlibanon, insbesondere aus Aitaroun (Südlibanon), aufnimmt.

- Eine Reihe israelischer Luftangriffe auf die südlichen Vororte von Beirut am Dienstagabend nach einer Evakuierungsaufforderung der israelischen Armee verursachte „massive Zerstörungen“, wie die Nationale Nachrichtenagentur (Ani, offiziell) berichtete. Eine Reihe von Luftangriffen richtete sich am Dienstagabend auch gegen die Stadt Baalbeck und ihre Umgebung.
(09.10.2024, 15:25)KheibarShekan schrieb: [ -> ]Vermutlich fallen bewaffnete, ggf. zurück feuernde, Siedler nicht unter "Security Forces"?

"Zurück" feuernde Israelis sind kluge Leute.
Denn wären sie nicht bewaffnet gewesen, hätten sie nicht zurückschiessen können, und wären jetzt im besten Falle nur tot.

(09.10.2024, 15:25)KheibarShekan schrieb: [ -> ]Mal davon ab, kann man bei 36 Kindern unter >1100 Opfern insgesamt aus der Statistik keine Systematik dabei erkennen.

Dann können die Terroristen auch keine Babykiller sein.

Eine statistische Signifikanz ist übrigens auch für die Babies und Kleinkinder nicht dokumentiert, die von den SS-Totenkopfverbänden in die Gaskammern gejagt wurden.

Möglicherweise liegt - ähnlich wie bei manchen Postings hier - eine andere "Systematik" zu Grunde.
(09.10.2024, 21:39)goschi schrieb: [ -> ]"Zurück" feuernde Israelis sind kluge Leute.
...
Du zitierst falsch. Es war von "zurück feuernden Siedlern" und nicht von Israelis die Rede. Und ich denke, wir sind uns einig, dass die "Eretz-Israel-Siedlungen" völkerrechtswidrig sind.
Und insofern feuern diese Siedler nicht "zurück" sondern sind die Aggressoren, gegen deren Landbesetzungen sich die einheimischen Palästinenser zurecht verteidigen.
(07.10.2024, 18:27)Kos schrieb: [ -> ]....
Die Araber haben nach dem 6-Tage-Krieg das Friedensangebot Israels abgelehnt. Als Ergebnis davon sind jetzt die Golanhöhen israelisch und das Westjordanland bald.

(07.10.2024, 08:06)Kongo Erich schrieb: [ -> ]die 2-Staaten-Lösung ist nicht an der Fatah - der Gruppierung, die den größten Teil der besetzten palästinensischen Gebiete verwaltet - gescheitert sondern an Israel.....
gerade lese ich im aktuellen SPIEGEL (print) S. 11 folgende Zeilen:
Zitat: ...
Netanyahu ... hatte jahrelang Gelder aus Katar an die Hamas passieren lassen. Die stabile Herrschaft der Terrororganisation in Gaza war für ihn und seine rechtsextremen Partner die Möglichkeit, die gemäßigtere Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland zu schwächen. Im März 2019, bei einem Treffen seiner Likud-Fraktion, soll er sinngemäß gesagt haben: "Wer die Gründung eines palästinensischen Staates vereiteln will, muss die Unterstützung der Hamas und den Geldtransfer an die Hamas unterstützen."
...

In Gaza begann Israel einen Krieg gegen die Hamas, der von Anfang an auch ein Krieg gegen die Zivilbevölkerung war - und kaum Grenzen zu haben schien. Offen sprachen Regierungsmitglieder von Rache und vom Ziel, den Gazastreifen zu zerstören. Ein Großteil der Bevölkerung wurde seither vertrieben. Infrastruktur wurde zerstört, Frauen und Kinder wurden bombardiert. Auch humanitäre Helfer wurden beschossen. Hilfsgüter nicht in das Gebiet hineingelassen, sodass Kinder verhungerten.

Verdächtige Palästinenser wurden von der israelischen Armee in Militärlager gebracht, gefoltert und unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Manche haben die Gefangenschaft nicht überlebt. Israel schickte mehrmals Container voller verwesender Leichen nach Gaza.
...

... der israelische Sicherheitsanalyst Nimrod Novik (sagt): "Dabei war es vor allem Netanyahu, der eine Einigung durch immer neue Bedingungen unmöglich gemacht hat." ...
den Rest erspar ich mir, ich hab jetzt schon beim Schreiben starken Widerwillen verspürt.
(09.10.2024, 22:18)Kongo Erich schrieb: [ -> ]Du zitierst falsch. Es war von "zurück feuernden Siedlern" und nicht von Israelis die Rede.

Sind die Siedler Israelis oder nicht? Wenn nicht lag goschi falsch, wenn doch hat er Recht. Da die Siedler Israelis sind hat er also Recht.

(09.10.2024, 22:18)Kongo Erich schrieb: [ -> ]
Zitat:bei einem Treffen seiner Likud-Fraktion, soll er sinngemäß gesagt haben
gerade lese ich im aktuellen SPIEGEL (print) S. 11 folgende Zeilen: den Rest erspar ich mir, ich hab jetzt schon beim Schreiben starken Widerwillen verspürt.

Soll? Der Spiegel war auch schon mal seriöser...

Hört sich alles schlimm an, aber wenn die Hamas nicht massenhaft israelische Zivilisten abgeschlachtet und entführt hätte wäre keine einzige Bombe auf den Gazastreifen geflogen.
(09.10.2024, 22:46)Kos schrieb: [ -> ]Sind die Siedler Israelis oder nicht? Wenn nicht lag goschi falsch, wenn doch hat er Recht. Da die Siedler Israelis sind hat er also Recht.
...
nicht alle Israelis sind radikale Siedler - insofern ist die originär genannte Bezeichnung "Siedler" präziser als das von Dir verzerrend wiedergegebene "Israelis".

(08.10.2024, 23:45)Kongo Erich schrieb: [ -> ]... Eretz Israel ...
ich zitiere jetzt zum Thema "Siedler" doch noch einmal aus dem SPIEGEL woa
Zitat: ...
Während alle nach Gaza blickten, haben die Rechtsextremen in der Regierung eine Politik vorangetrieben, die eine Zweistaatenlösung unmöglich machen soll. Israelische Siedler errichten im Westjordanland immer neue Außenposten, informelle Camps werden zu offiziellen Siedlungen erklärt, an das Straßen- Strom- und Wassersystem angeschlossen. Palästinensische Bürgerinnen und Bürger werden laufend von gewalttätigen Siedlern attackier, oft werden diese dabei sogar von israelischen Soldaten geschützt. ....

Auch im Westjordanland setzt die israelische Regierung auf Eskalation, um dann umso härter durchgreifen zu können. Wie kürzlich, als die Armee in Nablus und Dschenin ganze Straßenzüge zerstört hat. Das Westjordanland als nächstes Gaza - davon scheinen einige Rechtsextremisten zu träumen.
Ihr Ziel: jeden Boden für einen Kompromiss zu zerstören, der zu einer Räumung israelischer Siedlungen führen könnte. Sie sind seit dem 7. Oktober damit weit gekommen. ...
bei diesen Verhältnissen muss man sich nicht wundern, wenn auch dort eine Explosion stattfindet. Ich wundere mich allenfalls, dass die Fatah das Westjordanland noch ruhig halten kann.
(09.10.2024, 22:49)Kongo Erich schrieb: [ -> ]nicht alle Israelis sind radikale Siedler - insofern ist die originär genannte Bezeichnung "Siedler" präziser als das von Dir verzerrend wiedergegebene "Israelis".

Was genau zeichnet einen Siedler in der Gegend denn aus? Also wieso sind da manche oder alle Siedler? Wir reden hier ja nicht über das Westjordanland sondern über einen Streifen Land neben dem Gazastreifen. Da ist schon ein Unterschied zu den Siedlern im Westjordanland da, die ja nicht auf israelischem Hoheitsgebiet leben.
(09.10.2024, 22:49)Kongo Erich schrieb: [ -> ]nicht alle Israelis sind radikale Siedler - insofern ist die originär genannte Bezeichnung "Siedler" präziser als das von Dir verzerrend wiedergegebene "Israelis".
Kann es vielleicht auch einfach sein, dass du den Kontext nicht beachtet hast und es genau umgekehrt ist?
Denn als israelische "Siedler" werden doch nun wirklich in aller Regeln nur noch jene bezeichnet, die sich -legal wie illegal- innerhalb der Palästinensischen Autonomiegebiete niederlassen, was defacto heute eigentlich nur noch das Westjordanland inkl. Ostjerusalem betrifft. Für die Opfer des 7. Oktobers ist die Bezeichnung daher irreführend, weil sie eben mit dieser in erheblichen Teilen radikalen Siedlerbewegung im Westjordanland assoziiert wird.
1. Das Thema der Siedlungen auf der Westbank hatten wir hier bereits dreimal. Und wir haben festgestellt, dass die gegensätzlichen Meinungen hierzu ausgetauscht wurden und es wohl auch keinen gemeinsamen Nenner geben wird. Und jedes Mal haben wir seitens der Moderation darum gebeten, wieder zum eigentlichen Thema zurückzufinden und den Strang nicht alle zwei Seiten erneut zu entführen.

2. Die Überfälle und Massaker des 7. Oktober geschahen nicht auf der Westbank, sondern in Südisrael. Und die Besucher von z. B. dem Supernova Sukkot-Konzert waren sicherlich Trance-begeisterte junge Leute, aber keine radikalen Siedler, insofern ist die hiesige Diskussion bzw. der Versuch einer Verknüpfung Unsinn.

Insofern nun der letztmalige Hinweis hierzu, diese Ablenkungen zu unterlassen und beim eigentlichen Thema zu bleiben. Weiterhin: Manche Kommentare schrammen leider schon wieder am Rande des persönlichen Angriffes vorbei. Und auch das wurde schon mehrfach angemahnt. Insofern: Auch hier letztmals die Warnung, sich zu mäßigen.

Schneemann
Im Kontext der Frage einer Ausweitung des Krieges auf das Westjordanland - also dass dort ein allgemeiner Aufstand ausbricht und auch dort offener Krieg herrscht und die Lage völlig außer Kontrolle gerät:

Erich:

Zitat:Ich wundere mich allenfalls, dass die Fatah das Westjordanland noch ruhig halten kann.

Die Erklärung dafür, und damit die Antwort auf deine Verwunderung ist, dass die Fatah dies nur mit erheblicher israelischer Hilfe leisten kann. Tatsächlich wäre die Fatah ohne Israel im Westjordanland längst gestürzt worden, und auch dort die Hamas oder eventuell der Islamische Jihad an der Macht. Aktuell hat die Hamas im Westjordanland trotz der Zerstörungen in Gaza Zustimmungswerte von über 80%, während diese in Gaza drastisch gefallen sind und dort nur noch 30% oder weniger die Hamas positiv sehen.

Was jetzt noch nicht ist, wird aber noch kommen. Spätestens mit dem Tod von Abbas wird das Westjordanland in einer extremen Abwärtsspirale vollständig in grenzenloser Gewalt versinken. Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass die noch palästinensisch besiedelten Gebiete dort dann auf Dauer ein ähnliches Schicksal wie Gaza erleiden werden.

Aktuell aber erhält Israel die Fatah, weil diese ein unfähige, hochkorrupte Gruppe ist, welche andere radikale bis extremistische Palästinenser schlussendlich für den eigenen Machterhalt an Israel verrät. Das ist auf Dauer in gar keinem Fall durchhaltbar und damit die "Zukunft" des Westjordanlandes vorherbestimmt und dieses wird in seinen noch palästinensischen Gebieten dann ein Gaza 2.0 (oder 3.0, sollte der Libanon jetzt vorher gleichermaßen abgewickelt werden).
Blauhelme durch israelischen Beschuss verletzt; heute Abend Sitzung des israelischen Kabinetts über die Antwort an den Iran:
L Orient le jour (französisch)
Was Sie am Donnerstag wissen sollten.
OLJ / am 10. Oktober 2024 um 07h27, aktualisiert um 15h30.
[Bild: WhatsAppImage2024-10-10at09-57-09_560201.jpeg]
Die durch israelische Luftangriffe verursachten Schäden in Haret Hreik, einem südlichen Vorort von Beirut, am 10. Oktober 2024. Mohammad Yassine/OLJ

Im Dossier Krieg im Libanon und im Gazastreifen: Unser Spezialdossier.

Hier sind die fünf Nachrichten, die Sie am Donnerstag wissen sollten:

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kam es in der Bekaa und im Südlibanon zu tödlichen Luftangriffen. Die Feuergefechte zwischen Hisbollah-Kämpfern und der israelischen Armee im Grenzgebiet dauerten am Donnerstag an. Das Hauptquartier der UNIFIL in Naqoura und mehrere andere Stellungen wurden bei einem Feuergefecht zwischen Israel und der Hisbollah „wiederholt getroffen“, wie die UNIFIL am Donnerstagnachmittag mitteilte. Zwei Blauhelme wurden durch den Beschuss eines israelischen Panzers verletzt.

In einem Telefonat am Mittwochabend zwischen dem US-Präsidenten und dem israelischen Ministerpräsidenten, dem ersten seit sieben Wochen, forderte Joe Biden Netanjahu auf, „die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung“ im Libanon, insbesondere in Beirut, zu „minimieren“ und gleichzeitig „das Recht Israels zu bekräftigen, seine Bürger vor der Hisbollah zu schützen“. Das israelische Kabinett wird voraussichtlich am Abend zusammenkommen, um seine Reaktion auf den jüngsten iranischen Raketenangriff zu besprechen.

Im Vorfeld einer Sitzung des Sicherheitsrats heute Abend um 22 Uhr Beiruter Zeit, bei der die „Lage im Nahen Osten“ besprochen werden soll, würden diplomatische Kontakte stattfinden , sagte Nagib Mikati.

Am Mittwochabend kam es an der Ain el-Mreissé-Kante in Beirut zu Zusammenstößen zwischen syrischen und libanesischen Vertriebenen auf der einen und Sicherheitskräften auf der anderen Seite. Weitere Einzelheiten finden Sie hier.

Paris wird am 24. Oktober eine internationale Konferenz über den Libanon ausrichten .

Der Libanon und seine 600.000 Binnenvertriebenen sind mit einer „katastrophalen humanitären Krise“ konfrontiert, wie zwei UNO-Beamte am Mittwoch bestürzt feststellten.

Zitat:Israel verliert seine Unterstützer
Schüsse auf UNIFIL im Libanon: Paris und Rom bringen europäische Geberländer zusammen
L Orient le jour (französisch)
AFP / am 10. Oktober 2024 um 16:58 Uhr
[Bild: temp_medias_440966_518716.jpg]

Eine Flagge der Vereinten Nationen weht am 8. Oktober 2024 auf der Rückseite eines gepanzerten Fahrzeugs der UN-Übergangstruppe im Libanon (UNIFIL) während einer Patrouille in der Nähe von Marjayoun im Südlibanon. Foto AFP

Frankreich und Italien werden die europäischen Länder, die zur UN-Übergangstruppe im Libanon (UNIFIL) beitragen, zusammenbringen, nachdem ein israelischer Panzer auf ihr Hauptquartier geschossen und zwei indonesische Blauhelme verletzt hat, wie am Donnerstag aus dem französischen Armeeministerium verlautete.

Das Treffen per Videokonferenz, das bei einem Gespräch zwischen dem französischen Minister Sébastien Lecornu und seinem italienischen Amtskollegen Guido Crosetto vereinbart wurde, soll nächste Woche zu einem noch festzulegenden Termin stattfinden. Neben Frankreich und Italien sind Spanien und Irland die anderen europäischen Beitragszahler der UNIFIL.

EU will „strategische“ Zusammenarbeit mit den Golfstaaten ausbauen.
EURACTIF
Von: Alexandra Brzozowski | EURACTIV.com | translated by Sarah Chaumot .
Alexandra Brzozowski
Chefredakteurin, Welt
8. Oktober 2024|11:54
Die Staats- und Regierungschefs der EU werden sich voraussichtlich am 16. Oktober mit ihren sechs Amtskollegen aus den Golfstaaten in Brüssel treffen, um den ersten hochrangigen EU-GCC-Gipfel abzuhalten. [Consilium/Europäische Union]

Die Staats- und Regierungschefs der EU werden voraussichtlich am 16. Oktober in Brüssel mit ihren sechs Amtskollegen aus den Golfstaaten - Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate - anlässlich des ersten hochrangigen EU-GCC-Gipfels zusammentreffen.
.......
Geopolitik
Die EU-Mitgliedstaaten, die lange Zeit daran gewöhnt waren, die Zusammenarbeit mit den Golfstaaten durch die amerikanische Brille zu betrachten, haben sich in den letzten Jahren daran gemacht, ihre Beziehungen zu der Region wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Im vergangenen Jahr und insbesondere seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas hat die EU versucht, ihre Verbindungen zu den Akteuren in der Region zu stärken.

In jüngster Zeit hat eine neue internationale Koalition, die eine Zwei-Staaten-Lösung für den israelisch-palästinensischen Krieg anstrebt, nach von der EU organisierten Gesprächen am Rande der UN-Generalversammlung an Boden gewonnen.
Diplomaten zufolge könnte Brüssel den Umfang dieser Zusammenarbeit beim EU-GCC-Treffen nächste Woche ausloten, da ein breiter Konsens darüber besteht, dass sowohl der Einfall der Hamas am 7. Oktober 2023 als auch der Krieg Israels gegen Gaza verurteilt werden müssen und dass die Spannungen in der Region - angesichts der Lage im Libanon - entschärft werden müssen.
„Bei geopolitischen Themen - dem Nahen Osten, Russlands Krieg gegen die Ukraine, anderen Kriegen und Konflikten wie in Afrika und im Sudan - wollen wir uns mit [dem GCC] engagieren und sie ermutigen, eine größere Rolle bei der Verteidigung eines regelbasierten Gleichgewichts [und einer stärkeren Unterstützung der UN-Charta] zu spielen“, erklärte Charles Michel.

Letzteres könnte jedoch schwer zu vermitteln sein, meinen EU-Diplomaten, da Brüssel verzweifelt versucht, sich von den Vorwürfen zu distanzieren, in seinen Reaktionen auf den Krieg in der Ukraine und den Gaza-Krieg mit zweierlei Maß zu messen.
„Es ist nicht möglich, dass wir auf diesem Gipfel viel erreichen, nicht mit der Ukraine und dem erweiterten Nahen Osten, die gleichzeitig in Flammen stehen“, sagte ein dritter EU-Diplomat.

„Und es reicht nicht aus, zu wiederholen, dass Russland aufgrund seiner offensichtlichen Verbindungen zum Iran ein unzuverlässiger geopolitischer Partner ist“, fügten sie hinzu und bezogen sich damit auf die zunehmend schwierigen Beziehungen zwischen der Region und Moskau.

Die Achse Moskau-Teheran hat in der Tat in der Golfregion Besorgnis über die von Russland gelieferten Waffen an die pro-iranischen Huthi-Rebellen ausgelöst, die sich noch immer im Krieg mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten befinden.
(10.10.2024, 03:36)Broensen schrieb: [ -> ]Kann es vielleicht auch einfach sein, dass du den Kontext nicht beachtet hast ...
wenn das so ist - dann ja

(10.10.2024, 05:45)Schneemann schrieb: [ -> ]1. Das Thema der Siedlungen auf der Westbank hatten wir hier bereits dreimal. Und wir haben festgestellt, dass die gegensätzlichen Meinungen hierzu ausgetauscht wurden und es wohl auch keinen gemeinsamen Nenner geben wird. ....

Schneemann
Dein Wunsch ist mir Befehl
Zitat:...Palästinenser: Dutzende Tote nach Angriffen in Dschabalia
Bei israelischen Angriffen auf den Ort Dschabalia im Norden des Gazastreifens kamen palästinensischen Angaben zufolge Dutzende Menschen ums Leben. Mindestens 47 Palästinenser wurden getötet, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Darunter soll demnach auch ein palästinensischer Journalist sein. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Einer der Angriffe soll einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge dem Hof eines Krankenhauses gegolten haben. Dabei seien auch Zelte von Vertriebenen getroffen worden. Das israelische Militär teilte auf Anfrage mit, es habe Hamas-Mitglieder in einem Kommando- und Kontrollzentrum angegriffen.

Libanon: Fünf Zivilschutz-Mitarbeiter bei israelischem Angriff getötet
Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon wurden nach Behördenangaben fünf Mitglieder des Zivilschutzes getötet. Sie hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Zentrum des Zivilschutzes in dem Ort Derdghaija aufgehalten, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Das Ministerium verurteilte den Angriff auf Helfer und Retter im Libanon. Israel missachte erneut internationale Gesetze und humanitäre Konventionen. (dpa/bearbeitet von phs)...
(Quelle)

(10.10.2024, 15:53)voyageur schrieb: [ -> ]Blauhelme durch israelischen Beschuss verletzt; heute Abend Sitzung des israelischen Kabinetts über die Antwort an den Iran: ...
dazu
Zitat:Washington "tief besorgt" nach Bericht über israelischen Beschuss von UN-Quartier
Aktualisiert am 10.10.2024, 21:17 Uhr

Israelische Truppen haben im Libanon nach Darstellung der Vereinten Nationen das Hauptquartier der UN-Mission Unifil beschossen. Dabei sollen mindestens zwei Soldaten verletzt worden sein. Washington ist "tief besorgt", aus den europäischen Ländern kam scharfe Kritik.
...

Die israelische Armee erklärte später, sie habe in der Nähe des Unifil-Hauptquartiers, wo Kämpfer der Hisbollah-Miliz aktiv seien, Schüsse abgegeben. Bevor dies geschah, seien die UN-Soldaten in dem Gebiet aufgefordert worden, sich an geschützten Orten aufzuhalten. Danach sei dann das Feuer eröffnet worden.
...
Quelle

Ich warte mal ab, was dieses mal als Begründung für den Beschuss genannt wird:
a) das war nicht Israel (die Hisbollah hat geschossen)
b) das war ein Versehen (Warnschüsse in die Luft, in die Unifil-Soldaten hineingelaufen sind)
c) da hatten sich Hisbollah-Kämpfer in/neben der Unifil verschanzt
d) da war ein Waffenlager der Hamas/Hisbollah ... in/neben der Unifil-Basis
...
?

Noch viel spannender ist, was sich daraus entwickelt
1. die UN ziehen ihre Soldaten entgegen der letzten Intention "aus Sicherheitsgründen" ab
2. die UN verstärkt ihre Truppen mit weiteren - z.B. türkischen - Einheiten
und
3. die Unifil verschanzt sich in ihren Lagern und wartet bis der Sturm vorbei ist
4. die Unifil erhält ein robusteres Mandat
...
(10.10.2024, 23:05)Kongo Erich schrieb: [ -> ](Quelle)

dazu Quelle

Ich warte mal ab, was dieses mal als Begründung für den Beschuss genannt wird:
a) das war nicht Israel (die Hisbollah hat geschossen)
b) das war ein Versehen (Warnschüsse in die Luft, in die Unifil-Soldaten hineingelaufen sind)
c) da hatten sich Hisbollah-Kämpfer in/neben der Unifil verschanzt
d) da war ein Waffenlager der Hamas/Hisbollah ... in/neben der Unifil-Basis
...
?

Noch viel spannender ist, was sich daraus entwickelt
1. die UN ziehen ihre Soldaten entgegen der letzten Intention "aus Sicherheitsgründen" ab
2. die UN verstärkt ihre Truppen mit weiteren - z.B. türkischen - Einheiten
und
3. die Unifil verschanzt sich in ihren Lagern und wartet bis der Sturm vorbei ist
4. die Unifil erhält ein robusteres Mandat
...

Unifil wurde nachweislich vor den Angriffen gewarnt und man schlug ihnen vor sich mindestens 5km gen Norden zurück zu ziehen. Dies hat die Unifil-Führung strikt abgelehnt.
Nach gegenwärtigem Stand wäre es am sinnvollsten, die Blauhelme abzuziehen. Auch wenn die, die dort stationiert sind, keine schlechten Verdienste haben, so ist das Risiko derzeit einfach zu groß.

An einem ernsthaften Mandat hat niemand Interesse, es wäre niemand willens es zu stemmen, sollte es denn eines geben, und die UN würden sich zwar wohlfeil verhalten (selbst wenn sie bzgl. Nahost ausnahmsweise einmal objektiv handeln würden), aber letztlich nur mehr Wirrwarr generieren. Hinzu kommt, dass man bislang die Resolutionen bzgl. Durchsetzung auch nicht sonderlich ernst genommen hat bzw. die Blauhelme als toothless terrors in den Sumpf des libanesischen Hickhacks schickte. Insofern sollte man fairerweise die Jungens aus der Schusslinie nehmen und die Sache auf sich beruhen lassen.

Schneemann
Welchen Sinn hat dann eine Blauhelm-Mission, wenn es nur für "Schönwetter" gilt und bei jedem "Hagelschlag" die Flucht ergriffen wird?

Ist es nicht auch deren Aufgabe, eine kontaktfreie Zone zwischen den Parteien zu bilden? Wenn ein solches Mandat ernst genommen werden soll, dann kann das doch nur in der nötigen Stärke, also einer ggf. auch massiven Verstärkung liegen, ausreichend, um ein robustes Mandat auszuüben.