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Normale Version: Sechster Nahostkrieg
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Weil er das schreibt, was in der Taz auch steht ?

https://taz.de/Berichte-ueber-jahrelange.../!6010426/

https://taz.de/Israels-Krieg-in-Gaza/!5981361/

Was aktuell in jeder deutschen Universität so von Studenten wie Professoren formuliert wird ? Was Amnesty Internationl und Human Rights Watch schreiben ?

Im übrigen ist der ganze Volksverhetzungsparagraph derart beliebig, schwammig und benutzbar geworden, dass fast alles darunter subsumiert werden kann. Passt mal lieber selbst auf was ihr hier so schreibt. Sehr schnell ist man wegen Bezeichungen wie Turbanträger der abgeschoben werden soll nämlich selbst im Bereich der Volksverhetzung.

Ernsthaft: ein Mann hat erst vor kurzem geäußert, Zitat: man solle die Turbanträger alle abschieben. Und er wurde wegen Volksverhetzung verurteilt. Deshalb amüsiert es mich außerordentlich, dass ihr hier ernsthaft damit kommt, wo ihr selbst hier Äußerungen tätigt, die eher unter diesen Gummiparagraphen fallen als das was die Gegenseite hier von sich gibt. Gerade eben deshalb, zum Schutz einiger Nutzer, habe ich hier Beiträge gelöscht, und damit meine ich nicht die von Kheibar.

Und warum wir das hier zulassen ? Warum und wozu überhaupt ein Forum ? Damit sich dort alle gegenseitig in der exakt gleichen gemeinsam geteilten Auffassung bestätigen ?

Zitat:Immerhin hat er keinen Einfluss darauf, wer in welchem Alter das alles liest.

Ach ja die Kinder.... denkt denn hier niemand an die Kinder ?! Mal ernsthaft: jeder der das hier liest, liest Behauptungen und sieht wie diese wiederlegt werden und kann nachvollziehen was davon stimmt oder nicht.

Besser als sich auf TikTok irgendwelche Schnipsel in der eigenen Echoblase anzusehen, meint ihr nicht ?
und damit kommen wir wieder zurück zum aktuellen Geschehen, das jeder anders beurteilen kann und wohl anders beurteilen wird:
Libanon ist überfordert – nun droht der Staat zusammenzubrechen (fr.de)
Zitat: Das Ausmaß der israelischen Angriffe ist unvorstellbar. Überall sind die Menschen besorgt, dass ihr Dorf als nächstes bombardiert wird. Sorge, Angst, Verzweiflung. Der brutale Krieg kann jeden treffen – egal ob Christ, Sunnit, Schiit oder Hisbollah-Anhänger. Es sind schlimme Szenen, die sich seit Beginn des Krieges abspielen, hunderte Krankenwagen bringen Verletzte und Tote zu den überfüllten Krankenhäusern im ganzen Land. Dem bereits kurz vor dem Kollaps stehenden Gesundheitssystem droht nun die völlige Überlastung.
...

Die israelischen Luftangriffe richten sich keineswegs ausschließlich gegen militärische Ziele der proiranischen Miliz Hisbollah und ihre Kämpfer, sie treffen auch Wohnhäuser, Bürogebäude, Straßen und öffentliche Plätze. Unter den Opfern sind Zivilistinnen und Zivilisten, darunter viele Kinder und Frauen sowie medizinisches Personal, Libanesen, Palästinenser, aber auch Syrier. Das ist der blutigste Angriff in der Geschichte der langjährigen Auseinandersetzungen zwischen der Hisbollah und dem Nachbarland Israel. Bereits am ersten Tag der Bombardements gab es mehr als 580 Tote und 1700 Verletzte.
...

Mit den „informell respektierten Kampfregeln“ ist gemeint, dass beide Parteien ihren Konflikt bisher unterhalb der Schwelle eines totalen Krieges gehalten haben. Auf Provokationen wurde mit „Tit-for-tat“ reagiert, also: „Wie Du mir, so ich Dir.“ Eine Strategie, die in Konflikten häufig angewandt wird. Obwohl dabei neben Hisbollahkämpfern und Kommandeuren auch Zivilisten sowie Journalisten umgekommen sind, hat Hisbollah vor allem Raketen und Drohnen abgefeuert, die meist auf freien Flächen gelandet sind ohne großen Schaden anzurichten oder vom israelischen Raketenabwehrsystem abgefangen wurden. Aber durch die Sprengung tausender Kommunikationsgeräte, bei denen zahlreiche Zivilistinnen und Zivilisten umgekommen sind, hat Israel diese Spielregeln massiv verletzt und damit eine Eskalation provoziert, die dann einige Tage später mit massiven Bombardements und Raketenangriffen auf den Libanon fortgesetzt wurde. Es gibt seitdem keine Spielregeln für beide Konfliktparteien.
...
Deine Meinung zu § 130 StGB sei Dir unbenommen, aber da diese Website in Deutschland gehostet wird, unterfällt sie deutschem Recht und Du musst damit rechnen, dass Dir Post vom Staatsanwalt ins Haus flattert, wenn Nutzer Aussagen tätigen, die den Tatbestand der Norm erfüllen.
muck:

Ebenso wie mehreren der Nutzer hier, welche davon schreiben, dass man Turbanträger alle abschieben soll.

Im übrigen flattert einem so oder so Post vom Staatsanwalt ins Haus, wenn eine Anzeige erstattet wird, völlig gleich ob ein Tatbestand erfüllt wird oder nicht. Beispielsweise könnte ich einfach etwas über dich behaupten und du hättest ganz genau so eine Post von der Staatsanwaltschaft.

Und wollt ihr jetzt also ernsthaft auf diese Weise hier weiter "diskutieren" ?! Ist es in irgendeiner Form ein Argument, sich auf darauf zurückzuziehen, dass man ja Anzeige erstatten kann (was man übrigens immer kann) ?! Ist es nicht exakt das was dieses ganze Land hier zunehmend vergiftet ? Ich könnte jetzt ebenfalls mehrere Nutzer hier und sofort anzeigen, und dann ? Im Gegensatz zu Kheibar, der geschickter formulieren kann, liegt bei denen tatsächlich eine Straftat der Volksverhetzung vor.

Im übrigen eine ziemliche Ironie, dass es genau diese Nutzer sind, welche hier zuerst von Hass, Volksverhetzung usw. schwadroniert haben, statt irgendwelche Sachargumente zu bringen. Genau diejenigen deren Einträge ich gelöscht habe exakt deshalb, um sie vor sinnfreien Anzeigen zu schützen.

Was für eine erbärmliche Diskussions-Unkultur, in der man vorschnell von Anzeigen schreibt und vermeintlichen Straftaten und sich darauf zurück zieht weil einem anscheinend sonst nichts einfällt.

Ich bin ehrlich gesagt gerade recht enttäuscht von dieser Art der "Reaktion".

Ein Iraner schreibst also Israelfeindliches Zeug, welch Überraschung ! Was hattet ihr denn erwartet ?! Von euch hätte ich aber mehr erwartet.
Sollte man den Thread nicht in mehrere aufspalten, die die einzelnen Handlungsstränge getrennt betrachten?

Also diesen Thread für den aktuellen Krieg im Nahen Osten, ohne moralische Diskussionen etc. Einen weiteren für § 130 StGB und dann noch einen für die aktuelle Lage im Nahen Osten und ihre Geschichte?
Ne, hab keine Lust mehr. Einfach nur enttäuschend. Und wir werden hier nicht ansatzweise über den 130 StgB diskutieren. Im übrigen könnte ich hier die gleichen Nutzer deren Beiträge von mir gelöscht wurden um sie zu schützen sowohl wegen Volksverhetzung als auch nun wegen Falscher Verdächtigung anzeigen. Aber sie wissen es nicht mal zu würdigen, weil sie es nicht mal nachvollziehen können.

Wir bleiben hier nur und ausschließlich nur beim aktuellen Krieg - und alles andere wird ab sofort gelöscht.
(03.10.2024, 17:47)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Wenn man sich ansieht, wie der iranische Angriff ausgefallen ist, dann war dieser also in jedem Fall begrenzt. Es stellt sich dann nur die Frage, ob die Iraner nicht mehr können, oder ob sie gezielt nicht mehr wollten. Es sind sich aber meiner Kenntnis nach eigentlich alle einig, dass der Iran wesentlich mehr tun könnte.
Dabei stellen sich dann aber auch Anschlussfragen, bspw. :
- Wie lange könnte der Iran "mehr" durchhalten?
- Welches Echo kenn er sich erlauben, zu provozieren?
- Könnte er überhaupt qualitativ eskalieren oder nur quantitativ?
(03.10.2024, 19:03)KheibarShekan schrieb: [ -> ]Siehe dazu:
...als eine Auswahl der Mittel die nach dem konventionellen Konzept des "La Terreur" einzustufen sind.
Was mir nur aufzeigt, dass du offensichtlich den Begriff anders definierst als allgemein üblich, denn keines deiner Zitate belegt diese Annahme. Sie kritisieren Kritisierenswertes, ordnen es aber nicht als etwas ein, das es nicht ist.

Ansonsten hat Quintus wohl alles dazu gesagt.
(03.10.2024, 21:19)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Eine Minderheit in Israel wollte einfach nur Rache und Krieg, auch wenn Nightwatch die These aufstellt, dies sei der Wille der Mehrheit aller Israelis gewesen. Das sehe ich einfach nicht, und nicht einmal jetzt ist es der Fall.
Die überwältigende Mehrheit der Israelis wollte zumindest eine Reaktion, die das erlittene Leid vergilt und glaubhaft die Abschreckung der IDF wiederherstellt. So sehr ich den Mann verabscheue, und so sehr ich bereit bin zu glauben, dass Netanjahu die Tragödie für seine Zwecke missbraucht; er konnte eigentlich nur falsche Entscheidungen treffen.
(03.10.2024, 21:19)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Und umgekehrt, und viel wesentlicher: eine Mehrheit der Palästinenser lebt schlicht und einfach unter einer feindlichen Besatzung, nämlich der der Hamas. Sie wird von der Hamas gegen ihren Willen und mit bewaffneter Gewalt, Folter usw. zur Schlachtbank getrieben. Es ist die Hamas, welche vor allem anderen mit Gewalt gegen die eigenen Leute, gegen ihr eigenes Volk dieses unterdrückt.
Es gibt meines Erachtens genug Hinweise darauf, dass die Herrschaft der Hamas im Gaza-Streifen und ihre Methoden zumindest bis zum 07.10.23 von einer Mehrheit der Menschen im Gaza-Streifen gutgeheißen wurde. (Quelle) Noch im Dezember 2023 hätte die Hamas eine freie Wahl im Gaza-Streifen wahrscheinlich gewonnen.
(03.10.2024, 21:19)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Man hätte meiner Meinung nach (These) die Palästinenser in Gaza für sich gewinnen können. Aber man hat den ganzen Krieg von vornherein völlig konträr dazu aufgezogen.
Das erscheint mir zu optimistisch.

Die Palästinenser leben in der vierten Generation des Hasses auf Israel; und gerade im Gaza-Streifen hat die Hamas mit pervasiver Propaganda den jüngeren den Hass regelrecht eingeimpft.

Und selbst wenn tatsächlich ein Meinungsumschwung in der Breite möglich wäre, dürften immer noch genügend Radikale übrigbleiben, um jeden Versuch gewaltsam zu unterdrücken, eine Koexistenz mit Israel aufzubauen. Es ist ja schon in Israel kaum möglich, eine Zweistaatenlösung ernsthaft zu verfolgen, ohne sich heftigen Anfeindungen auszusetzen.
(03.10.2024, 21:19)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Meine These aber ist, dass die aktuelle israelische Regierung ganz bewusst kein Ende der Hamas will, entgegen ihrer Rethorik, weil die Hamas für sie und ihre spezifischen Ziele zu nützlich ist. Gerade deshalb keine Besatzung, keine Vernichtung der Hamas durch eine sinnvolle COIN Kampagne und die Dämonisierung der Palästinenser im Gazastreifen, sowie der Umstand, dass man die Hamas-Strukturen insgesamt weiter in Gaza an der Macht lässt.

Das aktuelle Ziel Israels ist meiner These nach, dass der Gazastreifen weiter der Hamas gehört, man wird also abziehen und die Hamas dort zurücklassen, ohne ernsthafte militärische Fertigkeiten, aber weiter mit voller Kontrolle über Gaza. Damit man sie auch zukünftig noch verwenden kann für die eigene Machtpolitik. Anders kann ich mir das gegenwertige israelische Vorgehen nicht erklären.
Eine längerfristige Kontrolle über den Gaza-Streifen zu übernehmen, wäre ein politischer Offenbarungseid für alle, die Anfang der 2000er das Ende der Besatzung und die Entflechtung forcierten. Man würde der radikalen Rechten, die den Rückzug immer als Fehler bezeichnet hat, ein gewaltiges Geschenk bereiten. Die israelische Gesellschaft ist freilich immens polarisiert, keine Seite will der anderen in die Hände spielen.

Meiner Meinung nach hatte und hat das gesamte Kabinett Netanjahu keine ausformulierte Strategie. Es war klar, dass der schlimmste Massenmord an Juden seit dem Holocaust eine rasche und massive Reaktion nach sich ziehen müsste, schon um die militärische Abschreckung wiederherzustellen. Netanjahu hoffte sicherlich auch auf einen politischen Befreiungsschlag á la Bush junior. Aber wie weiland Bush junior, handelte er um des Handelns willen, und findet jetzt den Rückweg nicht mehr.
(03.10.2024, 18:35)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Ich neige ebenfalls zu dieser Sichtweise: Wenn Israel klug wäre, würde es jetzt Palästina anerkennen und eine Zwei-Staaten Lösung propagieren.
Umfragen bescheinigen der Zweistaatenlösung in Israel niedrige Zustimmungswerte. (Quelle) Die höchsten Zustimmungswerte wurden noch in Verbindung mit dem Vorschlag erzielt, im Gegenzug für die Herausgabe aller Geiseln die Zweistaatenlösung anzunehmen.

Letzteres wundert mich, bei aller Empathie, da es schlichtweg undenkbar ist, dass ein Staat sich durch Geiselnahmen zu einer derart fundamentalen Kehrtwende in seiner Politik bewegen lässt.

Würden die Israelis sich darauf einlassen, wäre kein Jude auf der Welt mehr sicher.

Insgesamt, denke ich, dass es unter den gegenwärtigen politischen Bedingungen in Israel unmöglich ist, dass eine Regierung sich darauf einlässt – sogar eine wesentlich liberalere und rationalere als die von Benjamin Netanjahu könnte es nicht. Schon deshalb wird es von israelischer Seite keinen erneuten Anlauf geben.
(03.10.2024, 19:03)KheibarShekan schrieb: [ -> ]Der Krieg im Libanon steht unmittelbar und kontextuell im Zusammenhang mit dem Krieg in Gaza. Das sagt einer der Kriegsteilnehmer jedenfalls. Auch die beschriebene Lage in der Westbank ist davon nicht entkoppelt zu sehen. Das sagt dieses Mal der andere Kriegsteilnehmer. Es ist jedenfalls eben nicht so, dass das eine Problem ein völlig anderes sei, als das jeweils andere.
Es sind zwei völlig getrennte Sachverhalte.

Die Hisbollah hat Israel stets bekämpft, es ist nicht so, als habe hier eine friedlich gesinnte Organisation aus lauter Empörung über den "Genozid" in Gaza zu den Waffen gegriffen.

Im Übrigen übersiehst Du eines: Selbst wenn Deine Auffassung über den Gaza-Krieg hinsichtlich seiner Rechtmäßigkeit und der Methoden der israelischen Kriegführung faktisch korrekt wäre, könnte die Situation im Libanon dennoch anders gelagert sein. Oder salopper gesagt: Selbst wenn die Israelis in Gaza die Bösen wären, könnten sie im Libanon immer noch die Guten sein.

Es gibt kein Recht zur Aggression, und es unterstreicht nur die politische Voreingenommenheit von UN-Generalsekretär Guterres, wenn dieser (am 18.09.) ernsthaft Israel dafür verantwortlich macht, dass die Hisbollah bis dahin 8.500 Raketen auf israelische Städte und Dörfer abgeschossen hatte.
@Kongo Erich
Zitat:Dann nenne ich mal zuerst die Opfer
Caritas-Mitarbeiterin berichtet von angespannter Lage im Libanon - DOMRADIO.DE
Man sollte hier aber die Opfer im Rahmen der Verhältnismäßigkeit sehen. Kollege Quintus hatte hier schon einmal den Zweiten Weltkrieg angesprochen, das waren natürlich extreme Beispiele.

Aus diesem Grund will ich gerne mal weiter im nahöstlichen Raum bleiben:

1. Ja, wir haben den opferreichsten Krieg seit 1948 im Rahmen des israelisch-arabischen Ringens. Mit 45.000 Toten ist dieser aktuelle Krieg für rund 30% aller Opfer in diesem Kontext verantwortlich (es wird meistens von 150.000 Opfern seit 1948 gesprochen).

2. Aber diese 45.000 Toten gibt es nach fast zwölf Monaten. Ich denke, am besten mit Gaza wäre z. B. Hama zu vergleichen. Diese Stadt in Syrien wurde 1982 von den Muslimbrüdern "übernommen", anfangs eintreffende Truppen des Regimes von Vater Assad (ein Verbündeter des Iran, wie bekannt) hat man zunächst zurückschlagen können. Danach hat Assad diese Stadt in vier Wochen dem Erdboden gleichmachen lassen mit Tanks und Artillerie, die Opferzahlen dürften bei 20.000 bis 30.000 gelegen haben (im Minimum) - in vier Wochen. Zehntausende weitere verschwanden in syrischen Gefängnissen spurlos. Verhalten sich also die Israelis wie die Syrer? Nein.

3. Oder nehmen wir den "charmanten" Schnurrbart-Bonvivant in Bagdad, Saddam Hussein. Dieser hat 1991, nach "Desert Storm", als sich die Schiiten im Südirak zur Rebellion erhoben, in ca. vier Wochen vermutlich 50.000 bis 70.000 Menschen massakrieren lassen. Und man hat sie in Massenexekutionen erschossen, mit Panzern überfahren, in benzingetränkte Gruben geworfen und Handgranaten reingeschmissen. Kurzum: Er war doch relativ ruppig. Angesichts der Formulierungen hier könnte der Unwissende nun annehmen, dass sich die Israelis genauso verhalten. Tun sie dies? Nein.

4. Aktuell haben wir wohl 3.500 Einsätze gegen den Libanon seitens der IAF und irgendwo um die 1.100 Todesopfer. D. h. wir haben also pro Einsatz eines Jets ca. 0,3 Tote - das ist extremst wenig -, obgleich die Jets wegen der Nähe zu den eigenen Basen quasi round the clock bomben könnten. Das tun sie aber nicht, denn wenn sie es täten und so vorgehen würden wie Assad und Co., dann wäre angesichts der Feuerkraft einer modernen Luftwaffe ein Gemetzel biblischen Ausmaßes im Libanon zu erwarten. Das haben wir aber gottlob nicht. Insofern sollte man hier mit maßlosen Vergleichen sich doch zurückhalten - denn sie machen nichts verständlicher und führen nur zu falschen Annahmen.

Schneemann
muck:

Zitat:Es gibt meines Erachtens genug Hinweise darauf, dass die Herrschaft der Hamas im Gaza-Streifen und ihre Methoden zumindest bis zum 07.10.23 von einer Mehrheit der Menschen im Gaza-Streifen gutgeheißen wurde. (Quelle) Noch im Dezember 2023 hätte die Hamas eine freie Wahl im Gaza-Streifen wahrscheinlich gewonnen.

Zitat:Das erscheint mir zu optimistisch.Die Palästinenser leben in der vierten Generation des Hasses auf Israel; und gerade im Gaza-Streifen hat die Hamas mit pervasiver Propaganda den jüngeren den Hass regelrecht eingeimpft.

Ich bin in einem Eintrag explizit auf diese (falsche) Studie eingegangen, und auch auf andere inzwischen nachweislich verfälschte / gefälschte Umfragen zu dieser Thematik. Ironischerweise war es die IDF, welche diese aufdecken konnte, indem sie in Gaza entsprechende Belege dazu fand (siehe der von mir vernetzte Artikel).

Es ist einfach sachlich falsch, dass eine Mehrheit der Menschen in Gaza die Hamas gutheißt ! Das exakte Gegenteil ist der Fall. Eine Mehrheit dort lehnt die Hamas rigide ab und will sie nur noch loswerden, hat aber keine Chance dies zu tun, weil sie von der Hamas mit Waffengewalt niedergehalten und unterdrückt wird.

Das ist meiner Meinung nach die wesentlichste Erkenntnis überhaupt. Natürlich will man das in Israel aktuell nicht wahrhaben, würde es doch die ganze eigene Sicht in Frage stellen und auch das eigene Vorgehen in Frage stellen.

Trotz aller Propaganda der Hamas, ist man dieser Terroristen überdrüssig, und hält sich die Hamas nur mit Folter, Unterdrückung, Veschwinden lassen und rigider Kontrolle an der Macht. Entsprechend ist der Verweis auf Wahlen auch sinnfrei, weil diese dort niemals frei durchgeführt werden könnten. Die Hamas würde die Wähler mit vorgehaltener Waffe zwingen (wortwörtlich) das Kreuz an der "richtigen" Stelle zu machen. So wie sie aktuell die Palästinenser in Gaza weiterhin mit vorgehaltener Waffe (wortwörtlich) dazu zwingt sich weiter ihrer Autorität unterzuordnen.

Das erste Opfer der Hamas waren und sind die Palästinenser ! Wenn man dies überhaupt erst mal realisieren würde, und dann für sich genutzt hätte, wäre dadurch viel möglich gewesen. Eventuell wäre sogar jetzt noch etwas möglich.

Ich vernetze dir noch mal den Artikel - hier:

https://thedispatch.com/article/hamas-mo...ans-agree/

Die Mehrheit der Palästinenser in Gaza wollte nie diesen Angriff auf Israel und sie wollte nie den Krieg, sie will einfach nur leben. Auch diejenigen welche Israel nicht mögen, wollen mehrheitlich (!) einfach nur nebeneinander koexistieren.

Es ist eine Minderheit, welche hier die Mehrheit ihres eigenen Volkes mit brutalster Gewalt, Folter und Geheimpolizeilichen Methoden unterdrückt, niederhält, sie gegen ihren Willen in einen Kampf treibt / involviert, und sie in diesem Kampf einfach skrupellos opfert.

Zitat:Umfragen bescheinigen der Zweistaatenlösung in Israel niedrige Zustimmungswerte.

Ja leider, Nightwatch hat ja schon mehrfach darauf hingewiesen. Das war vor dem Angriff bzw. vor wenigen Jahren noch völlig anders. Es gab ja mal vor gar nicht so langer Zeit tatsächlich die Chance dazu, aber sowohl die Führung der Palästinenser als auch explizit Netanyahu wollten dies nicht und hintertrieben es, obwohl "damals" eine Mehrheit der Palästinenser wie auch der Israelis dies akzeptiert hätten.

Durch die Taten von vor einem Jahr hat die Hamas immensen Einfluss auf die Israelis genommen. Die Stimmung ist vollständig gekippt. Und genau dass war der "Erfolg" der Hamas, sie hat Israel damit immens Optionen und Möglichkeiten zu tatsächlich nachhaltigen Siegen genommen.

Jede COIN Kampagne, und eine solche ist in Gaza zwingend notwendig, benötigt eine andere Sichtweise auf die Bevölkerung. Sie muss zudem Bevölkerungszentrisch sein. Israel will aber gar keine COIN Kampagne führen und exakt das halte ich für den aktuell wichtigsten strategischen Fehler Israels. Israel will eben nicht die Hamas tatsächlich durch COIN niederkämpfen, was möglich wäre und was getan werden müsste. Gerade das ist meiner Meinung nach der primäre Fehler.


Schneemann:

Zitat:Man sollte hier aber die Opfer im Rahmen der Verhältnismäßigkeit sehen. Kollege Quintus hatte hier schon einmal den Zweiten Weltkrieg angesprochen, das waren natürlich extreme Beispiele.

Ich nannte explizit auch den Vietnamkrieg, welchen ich explizit als besseren Vergleich bezeichnete, weil auch er assymetrisch war und die Gegenseite den Luftangriffen wenig entgegen zu setzen hatte. Und im Vietnamkrieg waren die Opferzahlen ungefähr dreimal so hoch wie heute.

Das folgende nehme ich nur als Aufhänger, meine Ausführungen sind nicht als Kritik an dir gemeint:

Allgemein:

Zitat:Aktuell haben wir wohl 3.500 Einsätze gegen den Libanon seitens der IAF und irgendwo um die 1.100 Todesopfer. D. h. wir haben also pro Einsatz eines Jets ca. 0,3 Tote - das ist extremst wenig -, obgleich die Jets wegen der Nähe zu den eigenen Basen quasi round the clock bomben könnten. Das tun sie aber nicht, denn wenn sie es täten und so vorgehen würden wie Assad und Co., dann wäre angesichts der Feuerkraft einer modernen Luftwaffe ein Gemetzel biblischen Ausmaßes im Libanon zu erwarten. Das haben wir aber gottlob nicht. Insofern sollte man hier mit maßlosen Vergleichen sich doch zurückhalten - denn sie machen nichts verständlicher und führen nur zu falschen Annahmen.

Es ist trotzdem eine Tragödie für die Zivilbevölkerung im Libanon und nur die Toten für eine Bewertung heran zu ziehen meiner Meinung nach unzureichend. Auch die Todesangst, die Notwendigkeit der Flucht, die Zerstörung des gesamten Eigentums sind ja allesamt nur negativ.

Es geht mir mit dieser Aussage übrigens nicht um irgendeine Schuldfrage !! Nicht darum, wer dafür verantwortlich ist, sondern nur darum, dass wir tatsächlich umgekehrt ein wenig mehr aufpassen sollten, dass man aus lauter rein militärisch-fachlicher Logik das menschliche Leid nicht zu weitgehend hinter technische Fragen gestellt wird.

Deshalb bin ich durchaus immer sehr dankbar für Beiträge von Erich, der versucht entgegen dem Denken einer Kriegsmaschine menschliche Aspekte anzuführen. Ich selbst denke auch viel zu oft rein maschinell in diesem Kontext.

Ja, der Krieg dort ist hochpräzise, und die Opferzahlen sind beispiellos niedrig im Verhältnis.

Und trotzdem ! ist das Leid der unschuldigen Zivilbevölkerung wieder einmal eine Tragödie. Ich schrieb es hier ja schon explizit: Krieg ist nichts anderes als organisiertes Morden, und kann seiner Natur nach auch nicht anders ausfallen.

Für den Libanon werden die Fernwirkungen des ganzen Geschehens welches die Hisbollah verursacht hat, einfach nur Katastrophal sein, und es leiden immens viele unschuldige Menschen darunter, sowohl Libanesen als auch Israelis, die ja ebenfalls nur Opfer dieses ganzen Geschehens sind und die in Nordisrael genau das gleiche durchmachen.

Die Quantität spielt dafür gar keine Rolle. Es ist daher meiner Meinung nach falsch, Opferzahlen gegeneinander aufzurechnen, auch wenn ich selbst jetzt genau dies getan habe. Schlussendlich stolpert auf beiden Seiten eine Minderheit hier von einer Katastrophe in die nächste, immer zum Leid der Mehrheit auf beiden Seiten.
@QF
Zitat:Was aber das wesentlichste ist:

Eine Mehrheit der Israelis will meiner Ansicht nach diesen Krieg so nicht, bzw. nicht in dieser Form.

Und eine Mehrheit der Palästinenser will diesen Krieg erst recht nicht und lehnt die Hamas scharf ab.

Und beide Mehrheiten haben keine Chance, einfach zu koexistieren, und sich gegenseitig zu ignorieren, was nämlich das ist, was die Mehrheit auf beiden Seiten will. Eine Minderheit in Israel wollte einfach nur Rache und Krieg, auch wenn Nightwatch die These aufstellt, dies sei der Wille der Mehrheit aller Israelis gewesen. Das sehe ich einfach nicht, und nicht einmal jetzt ist es der Fall.
Schließt sich das denn aus? Ich denke nicht.

Es wird immer eine Mehrheit beider Seiten geben die im Grunde dafür ist, sich gegenseitig zu ignorieren. Ich glaube, dass das nur sehr wenige Radikale auf beiden Seiten anders sehen würden.
Gleichzeitig aber kann nach dem 7. Oktober eine Mehrheit finden, die fordert hart zurückzuschlagen / Rache zu nehmen um danach überhaupt wieder in den Zustand des gegenseitigen Ignorierens zu kommen.
Ob das objektiv richtig bzw. sinnvoll ist kann man dabei dahingestellt lassen.

Nach meinem Dafürhalten wollte die überwältigende Mehrheit der israelischen Gesellschaft nach dem 7. Oktober Krieg gegen die Hamas. Und es war nach meiner Beobachtung nun wirklich nicht so, dass das (anfänglich) harte Vorgehen der IDF auf gesellschaftlichen Widerstand gestoßen ist. Das hatten wir auch schon seinerzeit diskutiert, da blieb es sehr auffallend sehr still, vom radikalen linken Rändern einmal abgesehen. Im weiteren Verlauf des Krieges hat sich das dann gewandelt - und zwar in alle möglichen Richtungen. Das Vorgehen wäre wahlweise zu brutal, zu inkonsequent, zu lasch, zu langsam, zu zaghaft, zu ergebnislos, zu perspektivlos. Die Fortschritte waren nebulös, die diplomatische Situation verfahren, die Regierung wirkte wenig zielstrebig, entsprechend hatte jeder seinen eigenen Ideen wie es weitergehen
sollte. In einer meinungsstarken Gesellschaft wie in Israel auch kein Wunder.

Insofern sehe ich zu keinem Zeitpunkt eine Mehrheit gegen dieses Krieg in der israelischen Gesellschaft. Wohl aber eine relative Mehrheit gegen den (tatsächlichen oder wahrgenommenen) Kurs der Regierung, wobei es nicht ansatzweise eine einhellige Meinung dazu gibt was sonst gemacht werden sollte. Da wollen die einen noch viel härter zuschlagen und fordern (aktuell) ein Aushungern von Gaza-Stadt, die anderen wollen ein Abkommen um jeden Preis. Dazwischen gibt es viele Schattierungen und keine Meinung zum Krieg schließt aus, dass man nicht auch der Meinung sein kann, dass es das beste wäre sich gegenseitig zu ignorieren.

Hinsichtlich der Palästinenser, ich denke doch, dass es recht gut dokumentiert ist, dass die Mehrheit der Palästinenser (auch und gerade in Gaza), die Massaker der Hamas mit großer Mehrheit unterstützt hat. Ich kenne keine Umfrage die letztes Jahr irgendetwas anderes gezeigt hätte, auch wenn die Hamas da manche manipuliert haben mag.
Gleichzeitig belegen jüngere Umfragen auch (manipuliert die Hamas die auch, wenn nein, warum nicht?), dass vielleicht schon eine relative Mehrheit der Bewohner Gazas die Sache jetzt deutlich skeptischer sieht und nicht mehr davon ausgeht als Sieger hervorzugehen. Diesen Rückgang zeigt auch nicht nur irgendeine heldenhaft vor Ort durchgeführte Umfrage sondern durch die Bank eigentlich alle, freilich in unterschiedlicher Ausprägung.

Es ist recht billig jetzt angesichts dieser Entwicklung in den Umfragen die These abzuleiten, dass das alles ja immer schon so gewesen sei und die Hamas da nur den Finger drauf hatte. Vielmehr ist der Stimmungsumschwung eine Folge des Krieges.
Aus diesem Stimmungsumschwung lässt sich nicht ableiten, dass man von Anfang an irgendeine Hearts and Minds Kampagne hätte fahren sollen, wohl eher im Gegenteil, hätte man noch härter zugeschlagen wäre die Aussichtslosigkeit des bewaffneten Kampfes wohl in noch mehr Köpfen angekommen.

Mich überrascht diese Entwicklung (und es ist eine Entwicklung!) überhaupt nicht, ich habe das hier schon letztes Jahr so vorhergesagt. Wenn sie erst mal wieder in ihren zerbombten Häusern sitzen werden sehr viele verstehen, dass das was sie da über sich gebracht haben nicht die smarteste Idee gewesen ist. Und natürlich wird man (das kennen wir ja auch nur zu gut aus unserer eigenen Geschichte) persönliche Schuld weit von sich weißen und nie was mit den Nazis / den Verlierern / der Hamas zu tun gehabt haben wollen.
Eine ganz normale Reaktion, die man aber erst im wahrsten Sinne des Wortes hat herbeibomben müssen. Diese Entwicklung hat es gegeben, weil man mit Gaza so verfahren ist, nicht stattdessen. Und wäre die Niederlage noch totaler gewesen wäre die Reaktion noch ausgeprägter.

Es ist im Übrigen am Ende des Tages auch egal, ob die Hamas jetzt eine absolute oder relative Mehrheit oder gar nur eine starke oder weniger starke Minderheit an tatsächlichen oder relativen Hardcore-Unterstützern hatte. Der Gröfaz wurde auch immer nur von relativen Mehrheiten gewählt, trotzdem fanden ihn große Mehrheiten phasenweise wenigstens so zustimmungswürdig, dass man den Weg in den Zivilisationsbruch bis zum bitteren Ende gegangen ist. Will heißen, es reichen auch ausreichend starke Minderheiten um eine Gesellschaft in den Abgrund zu reißen, ohne das wahrgenommene oder tatsächliche Mehrheiten daran groß etwas ändern können.

Zur Frage wie es weitergeht muss man abwarten. Wir wissen schlicht noch nicht, wie ein Nachkriegsgaza genau aussehen soll. Insofern ist die Kritik das die israelische Regierung wieder, bzw. weiterhin alles falsch macht wenigstens verfrüht. Aber was halt schlicht nicht realistisch ist – und dazu habe ich mich schon ausführlich geäußert – sind irgendwelche Forderungen nach Besatzungen. Das ist nicht durchführbar, selbst wenn die israelische Regierung mehrheitlich dafür wäre.
Werter Nightwatch:

Zitat:Schließt sich das denn aus? Ich denke nicht...... es reichen auch ausreichend starke Minderheiten um eine Gesellschaft in den Abgrund zu reißen, ohne das wahrgenommene oder tatsächliche Mehrheiten daran groß etwas ändern können.

Ja natürlich, genau das ist ja die Tragödie daran. Ich schreibe ja auch immer nichts anderes. Eine Avantgarde treibt die ganze primär passive Bevölkerung vor sich her und führt diese einem Schicksal zu, dass so nur diese Avantgarde gewollt hat. Das war bei den Kommunisten in der Sowjetunion nicht anders als bei den Südvietnamesen oder heute eben in Gaza. Das zieht sich durch die ganze Geschichte: die Diktatur der Minderheit gegen die Mehrheit und diese lässt es entweder zu, oder sie kann nichts dagegen unternehmen oder die Minderheit unterdrückt die Mehrheit und zwingt sie (Roter Terror etc)

Worauf ich aber hinaus will ist, dass die ganzen Umfragen welche eine breite Zustimmung für die Hamas zeigen sollten, so nicht stimmten und nie gestimmt haben. Deine Aussage ist nun, dass dies nur jetzt der Fall sei, dies aber vor dem Krieg anders gewesen sei und dass es gerade eben der Krieg sei, welcher hier die Einstellung geändert habe.

Meine These ist hingegen, dass die Zustimmung für die Hamas schon vor dem Krieg überwiegend eine erzwungene war und diese Umfragen weitreichend nicht stimmten und nie gestimmt haben. Der Krieg legt jetzt allenfalls offen, dass die Hamas nie eine breite Mehrheit für sich hatte und nun können es viele überhaupt zum ersten Mal öffentlich zeigen (was vorher sofort Folter und Verschwindenlassen zur Folge gehabt hätte).

Der Krieg ändert also meiner These nach hier und jetzt nicht so viel an der Einstellung der Mehrheit wie du das hier meinst. Es wird stattdessen nur überhaupt möglich anderer Ansicht zu sein, was vorher seitens der Hamas mit brutalsten Methoden verhindert wurde.

Deine Idee, dass der Krieg und die Niederlage hier eine signifikante Wirkung hätten - mit dem Verweis auf Deutschland - teile ich daher nicht vollumfänglich. Natürlich hat das auch einen Effekt, aber er ist meiner Auffassung nicht der vorherrschende bzw. allein bestimmende.

Zitat:Nach meinem Dafürhalten wollte die überwältigende Mehrheit der israelischen Gesellschaft nach dem 7. Oktober Krieg gegen die Hamas.


Das bestreite ich ja gar nicht, aber Kriege kann man auf sehr unterschiedliche Weise führen. Und wenn du dich erinnnerst, war auch ich gleich zu Beginn für ein wesentlich härteres, und vor allem sehr viel schnelleres Vorgehen - dem aber gefolgt von einer Übernahme der Verantwortung und einer COIN Kampagne. Auch ich schrieb gleich zu Beginn, dass man sehr viel schneller und sehr viel härter zuschlagen müsse, aber auch sehr viel kürzer, um dadurch die Voraussetzungen für COIN zu schaffen.

Und der israelischen Mehrheit wäre es egal gewesen, wie der Krieg geführt wird. Denn sie informierte sich nicht über die Verhältnisse in Gaza und blendet das was dort real geschieht weitgehend aus.

Krieg ja, aber Krieg ist eben nicht gleich Krieg. Man hätte anders vorgehen können und man hätte meiner Überzeugung nach anders vorgehen müssen. Und der Mehrheit der Israelis wäre auch dies recht gewesen.

Zitat:Hinsichtlich der Palästinenser, ich denke doch, dass es recht gut dokumentiert ist, dass die Mehrheit der Palästinenser (auch und gerade in Gaza), die Massaker der Hamas mit großer Mehrheit unterstützt hat. Ich kenne keine Umfrage die letztes Jahr irgendetwas anderes gezeigt hätte,

Genau das stelle ich in Frage. Die IDF hat jetzt (siehe der vernetzte Artikel) Beweise dafür gefunden, wie diese Umfragen direkt von der Hamas manipuliert wurden und wie wenig aussagekräftig sie waren und sind. Und es gab Umfragen (siehe Vernetzung) welche etwas anderes zeigten, welche aber gerade in Israel natürlich völlig ignoriert wurden, weil sie nicht ins Bild passten.

nd natürlich wird man (das kennen wir ja auch nur zu gut aus unserer eigenen Geschichte) persönliche Schuld weit von sich weißen und nie was mit den Nazis / den Verlierern / der Hamas zu tun gehabt haben wollen.

Für den nachhaltigen Erfolg in Deutschland war aber wesentlich, dass man Deutschland besetzt hat, und dass man diesen Mechanismus für sich genutzt hat. Man tat also seitens der Sieger so, als wäre das tatsächlich so gewesen. Man akzeptierte dieses Narrativ und nutzte es für seine Zwecke.

Davon ist in Gaza / Israel nicht ansatzweise etwas zu sehen. Israel verschenkt also diese Möglichkeit.

Und selbst wenn du recht hättest, und erst die Bombardierung hätte diesen Mentalitätswandel gebracht, was ich ja explizit bezweifle, (sie hat diesen Mentalitätswandel allenfalls befördert - vor allem aber offen gelegt) - auch dann ändert das nichts an meiner Aussage, dass Israel diesen aktuellen Mentalitätswandel verschenkt, statt ihn zu nutzen. Um deinen Vergleich mit Deutschland herzunehmen: die Alliierten haben den Mentalitätswandel für sich genutzt, Israel tut dies nicht und will dies auch gar nicht, genau das ist der Fehler welchen ich hier beklage.

Zitat:Aber was halt schlicht nicht realistisch ist – und dazu habe ich mich schon ausführlich geäußert – sind irgendwelche Forderungen nach Besatzungen. Das ist nicht durchführbar, selbst wenn die israelische Regierung mehrheitlich dafür wäre.

Ja das hatten wir schon mehrfach und ausführlich. Aber Fakt ist, die IDF hat weite Teile von Gaza bereits jetzt unter einer de facto Besatzung. Von da ausgehend den Rest zu sichern und dann sinnvoll damit zu verfahren, wäre eben kein großer Mehraufwand. Es ist lediglich politisch nicht gewollt. Und zwar deshalb, weil die aktuelle Regierung es aus einer Vielzahl von Gründen nicht will, einschließlich dem, dass sie entgegen ihrer Rethorik den Gazastreifen in einiger Zeit wieder der Hamas überlassen wird. Intentional.

Zitat:Insofern sehe ich zu keinem Zeitpunkt eine Mehrheit gegen dieses Krieg in der israelischen Gesellschaft. Wohl aber eine relative Mehrheit gegen den (tatsächlichen oder wahrgenommenen) Kurs der Regierung, wobei es nicht ansatzweise eine einhellige Meinung dazu gibt was sonst gemacht werden sollte.

Ein primäres Problem ist meiner Wahrnehmung auch, dass die Israelische Bevölkerung sich sehr wenig mit dem beschäftigt was den Palästinensischen Zivilisten geschieht. Man reduziert die Wahrnehmung auf die reinen Kämpfe, Hamas Kämpfer und die Geiseln und das wars. Die unschuldigen palästinensischen Zivilisten kommen praktisch nicht vor, man verdrängt sie. Man will es auch gar nicht wissen, dass habe ich sogar selbst schon mehrfach bei Diskussionen mit Israelis festgestellt.

Damit verschenkt man erst recht die Möglichkeiten welche sich geboten hätten und eventuell immer noch bieten.
Allgemein:

Angesichts des aktuellen Mehrfrontenkrieges ist der Terrorismus gegen Israel etwas außer Blick geraten. Es ist vielen gar nicht klar, wieviele Terroranschläge ähnlich der Schießerei jetzt vor kurzem in Tel Aviv geplant und dann teilweise in letzter Sekunde verhindert werden:

https://www.jpost.com/israel-news/article-823161

Seit Kriegsbeginn wurden um die 1200 Terrorangriffe durch israelische Sicherheitsdienste verhindert. Um die 900 geplante Taten mit Feuerwaffen und um die 300 Sprengstoffanschläge. Macht um die 3 Terroranschläge pro Tag die verhindert wurden. Dieser fortwährende Alltags-Terror unterhalb des aktuell laufenden großen militärischen Geschehens übt natürlich selbst wenn er verhindert werden kann einen ständigen Druck auf israelische Zivilgesellschaft aus, welcher zwingend die Fronten immer weiter verhärtet. Was ja das primäre Ziel dieser ganzen Terroroperationen ist: die Israelis in eine grundsätzliche Einstellung zu drängen, in der sie jede friedliche Koexistenz grundsätzlich verneinen. So gesehen ist dieser fortwährende Terrorismus im Sinne der Zielsetzung seiner Hintermänner erfolgreich, da er die Israelis erfolgreich in ihrem Verhalten und Denken manipuliert.


Im weiteren zur Frage, warum man im Südlibanon mit Infanterie operiert:

https://www.jpost.com/israel-hamas-war/article-823158

Das sind also wie von mir bereits propagiert Eliteeinheiten und keineswegs irgendwelche drittklassigen Reserven etc. Sondern die Elite der israelischen Streitkräfte überhaupt.

Zitat:The combat team of the IDF's Paratrooper Brigade has eliminated 15 Hezbollah terrorists during close-range combat since Thursday morning.

Most Hezbollah terrorists are reportedly hiding in buildings in the heart of Lebanese villages, waiting for IDF soldiers to arrive before ambushing them.

Over the past day, paratrooper forces operating under the 98th Division have surrounded several towns and searched buildings and areas based on precise intelligence identifying military complexes and houses converted into terrorist outposts.

Und ja, das führt natürlich zwingend zu Verlusten, aber die sind unvermeidbar. Auch und gerade wenn man vorhat eine mechanisierte Offensive zu führen, ist ein solches Abtasten des Gegners und die Sicherung bestimmter - für mechanisierte Kräfte so nicht zugänglicher Positionen durch Infanterie unumgänglich. Denn ansonsten würden die mechanisierten Einheiten unnötige Verluste erleiden, genau deswegen:

Zitat:Additionally, paratrooper soldiers discovered numerous weapons, including mortars, launchers, rifles, machine guns, military equipment storage units, improvised explosive devices (IEDs), and a launch pit where a rocket launcher was hidden, ready to fire at northern Israeli communities.

Destroying underground structures

Despite Israel Air Force, along with artillery units, targeting some of the underground infrastructure the IDF has uncovered during operational activities in Lebanon, according to field reports, according to field reports, only ground searches and operations by engineering forces, led by the Yahalom Unit, can precisely and effectively locate, map, and destroy the underground systems.

In some cases, significant items were found and transferred to Israel along with weapons for intelligence review.

Desweiteren benötigt man die vorgeschobene Infanteriepräsenz um einen plötzlichen Überfall in das eigene Gebiet sofort ersticken zu können, was durch mechanisierte Einheiten so nicht geleistet werden kann. Die Präsenz der israelischen Infanterie vorne dient also auch dazu, einen weiteren 7 Oktober im Norden zu verhindern:

Zitat:Field reports indicate that some of the underground sites uncovered were constructed to support Hezbollah's plan to conquer the Galilee, which involved swiftly advancing to the border and crossing into Israeli territory as part of an effort to take over northern Israeli communities.

Über die primär dort eingesetzte Infanterie-Einheit:

https://en.wikipedia.org/wiki/98th_Parat...s_Division

Angeblich werden vor allem die Aufklärungs-Bataillone und die Commando-Brigade eingesetzt, was nochmals meine These bestätigen würde, dass dies eine wesentliche Aufklärung ist, um überhaupt erst durch diese weitergehende militärische Operationen von Bodeneinheiten im Südlibanon zu ermöglichen.
(04.10.2024, 07:50)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Worauf ich aber hinaus will ist, dass die ganzen Umfragen welche eine breite Zustimmung für die Hamas zeigen sollten, so nicht stimmten und nie gestimmt haben. Deine Aussage ist nun, dass dies nur jetzt der Fall sei, dies aber vor dem Krieg anders gewesen sei und dass es gerade eben der Krieg sei, welcher hier die Einstellung geändert habe.

Meine These ist hingegen, dass die Zustimmung für die Hamas schon vor dem Krieg überwiegend eine erzwungene war und diese Umfragen weitreichend nicht stimmten und nie gestimmt haben. Der Krieg legt jetzt allenfalls offen, dass die Hamas nie eine breite Mehrheit für sich hatte und nun können es viele überhaupt zum ersten Mal öffentlich zeigen (was vorher sofort Folter und Verschwindenlassen zur Folge gehabt hätte).

Der Krieg ändert also meiner These nach hier und jetzt nicht so viel an der Einstellung der Mehrheit wie du das hier meinst. Es wird stattdessen nur überhaupt möglich anderer Ansicht zu sein, was vorher seitens der Hamas mit brutalsten Methoden verhindert wurde.

Deine Idee, dass der Krieg und die Niederlage hier eine signifikante Wirkung hätten - mit dem Verweis auf Deutschland - teile ich daher nicht vollumfänglich. Natürlich hat das auch einen Effekt, aber er ist meiner Auffassung nicht der vorherrschende bzw. allein bestimmende.
Dein letzter Absatz hier ist der springende Punkt. Es gibt selten den einen Grund für Stimmungsentwicklungen. Ich würde da garnicht in Abrede stellen wollen, dass die schwindende Macht der Hamas auch den Effekt hat, dass sich mancher traut sich offener gegen die Hamas zu positionieren.
Wo wir auseinandergehen ist da schlicht die Frage, welche Ursache die größere Wirkung auf den Stimmungsumschwung hat.

So wie ich das sehe ist die Hamas weiterhin an der Macht und terrorisiert die eigene Bevölkerung ziemlich ungehindert. Erst die Tage ging wieder Videomaterial von öffentlichen Folterungen und Hinrichtungen um. Durch die Kontrolle der Nahrungsmittellieferungen durch die Hamas sind dann eigentlich noch ganz neue Abhängigkeiten entstanden. Ich sehe daher jetzt nicht so wirklich, dass Ahmed oder Fatima sich plötzlich so viel freier fühlen könnten in sehr anonymen Setting sich negativ über die Hamas äußern zu können.

Dagegen meine ich halt schon, dass die dort alle in der Lage sind ihre Situation jetzt mit ihrer Situation vorher zu vergleichen und zu erkennen, dass sie für wenig sehr viel haben bezahlen müssen und auf diese Weise nie gewinnen können werden. Dieser Effekt wird sich nur noch verstärken, wenn die Gesamtsituation auch nach einem Ende der Kämpfe weiter schlecht bleibt und ihnen eben niemand über Nacht den Vorkriegszustand wieder herstellt.
Die Frage ist da für mich eher, ob man diese Erkenntnis ob des eigenen Stolzes an die Große hängt oder das eher für behält.

Ein weiterer Faktor der va halt auch in diesem Kulturkreis dazukommen sollte: Niemand hält gerne zum Verlierer und schreibt sich dessen Niederlage zu. Es ist ganz natürlich, dass es hier Absetzbewegungen gibt, nachdem die Hamas nach ihrem spektakulären Anfangserfolg nichts mehr auf die Kette bekommen hat.

Welche Faktoren welchen Effekt genau haben lässt sich kaum objektiv beziffern, kann man insofern auch anders gewichten.


Quintus Fabius schrieb:Und der israelischen Mehrheit wäre es egal gewesen, wie der Krieg geführt wird. Denn sie informierte sich nicht über die Verhältnisse in Gaza und blendet das was dort real geschieht weitgehend aus.

Krieg ja, aber Krieg ist eben nicht gleich Krieg. Man hätte anders vorgehen können und man hätte meiner Überzeugung nach anders vorgehen müssen. Und der Mehrheit der Israelis wäre auch dies recht gewesen.
Denke ich so nicht. Meine Wahrnehmung ist es nicht, dass sich die israelische Gesellschaft nicht dafür interessiert wie der Krieg in Gaza geführt wird. Das man Gaza so sehen will wie es in die jeweils eigene Weltsicht passt ist klar. Aber so denke ich wäre zu jedem Zeitpunkt eine Fixierung auf Hearts&Minds auf scharfen Widerstand gestoßen, vor allem von der Basis der Regierungskoalition. Und innerhalb der Regierung natürlich auch. Die wollen, so meine Beobachtungen, bis sehr weit in die Mitte hinein vieles, aber sicher nicht die Palästinenser irgendwie für sich zu gewinnen, ihnen aus der Patsche helfen, ihnen entgegenkommen, sie befreien oder sonstwas in der Richtung.

Ganz bestimmt - und das ist der Knackpunkt der in der israelischen Gesellschaft wahrscheinlich ziemlich weitgehend unumstritten ist - will man keine langfristige Besatzung oder gar eine Militärregierung für die Zivilbevölkerung dort. Man will mit denen nichts, bzw. nach den Massakern nichts mehr mit denen zu tun haben. Man will nicht eine Generation der eigenen Söhne und Töchter nach Gaza schicken, dort den Kopf hinhalten und sich von der Weltgemeinschaft sonstwas anhören nur damit am Ende daraus ein Westjordanland entsteht und sich die Siedlerbewegung auch noch dort breit macht.

Insofern, vielleicht ist es eine gangbare Möglichkeit, vielleicht nicht. Ich persönlich habe arge Zweifel, dass man mit einer Besatzung nachhaltig was erreichen könnte. Vor allem Dinge weil eine israelische Militärverwaltung dort unter dem Mikroskop der internationalen Gemeinschaft stehen würde und man dann keinesfalls so agieren könnte wie es nötig wäre um den Widerstand dort unter Kontrolle zu bekommen.
Aber das sind sowieso nur Theorien, weil die politische Voraussetzungen in Israel soetwas nicht zulassen werden. Auch übrigens nicht unter irgendeinen weniger rechten Ministerpräsidenten.

Quintus Fabius schrieb:Ja das hatten wir schon mehrfach und ausführlich. Aber Fakt ist, die IDF hat weite Teile von Gaza bereits jetzt unter einer de facto Besatzung. Von da ausgehend den Rest zu sichern und dann sinnvoll damit zu verfahren, wäre eben kein großer Mehraufwand.
Das sehe ich so überhaupt nicht. Eher: Die IDF hat ist in weiten Teilen von Gaza mal unter Panzerschutz durch die Gassen gegangen und ist dann sehr schnell (viel zu schnell) wieder aus der Fläche verschwunden. Man sitzt jetzt in gesäuberten und gesicherten Räumen und Korridoren und kann wenn man denn möchte jederzeit überall mit beliebig starken Kräften reingehen.
Macht man aber nicht, oder zumindest nicht ansatzweise in der Größenordnung die nötig wäre um der Hamas die Kontrolle über die Bevölkerung zu entziehen. Wenn die IDF einrückt weichen die zivilverwaltenden Gestalten aus. Die IDF tut was sie tut, kappelt sich mit irgendwelchen Fanatikern die zu dumm sind stillzuhalten, hebt ein paar Waffenverstecke und Infrastruktur aus und ist nach spätestens ein paar Wochen wieder weg. Und am nächsten Tag stehen die Hamasleute wieder mit der AK auf der Straße und dirigieren die Hilfskonvois.
Um das zu ändern müsste man in Gaza durch alle Häuser um aufzuräumen und dann fast buchstäblich an jede zweite Ecke einen Infanteristen stellen.
Ein immenser Mehraufwand, Kräfteansatz wenn man es richtig machen will sechs, sieben, acht Brigaden. Hieße das komplette Feldheer nach Gaza, plus regelmäßige Rotation der Reservisten. Auf 20 Jahre. Vergiss es, gibt keine Mehrheiten dafür. Auch nicht mit Bennett, Liebermann und Lapid. Bzw. mit denen erst recht nicht.

Quintus Fabius schrieb:Ein primäres Problem ist meiner Wahrnehmung auch, dass die Israelische Bevölkerung sich sehr wenig mit dem beschäftigt was den Palästinensischen Zivilisten geschieht. Man reduziert die Wahrnehmung auf die reinen Kämpfe, Hamas Kämpfer und die Geiseln und das wars. Die unschuldigen palästinensischen Zivilisten kommen praktisch nicht vor, man verdrängt sie. Man will es auch gar nicht wissen, dass habe ich sogar selbst schon mehrfach bei Diskussionen mit Israelis festgestellt.
Das ist so und ist auch ein völlig normales Verhalten.

Quintus Fabius schrieb:Das sind also wie von mir bereits propagiert Eliteeinheiten und keineswegs irgendwelche drittklassigen Reserven etc. Sondern die Elite der israelischen Streitkräfte überhaupt.
Leichte Infanterie ist leichte Infanterie und sollte dort meines Erachtens aus den dargelegten Gründen nicht so operieren.
Und neben 35. Fallschirmjägerbrigade oder der 89. Kommandobrigade turnen da halt auch Fallschirmjägerreservisten herum und zuletzt auch Etzioni, die Reservebrigade der 36. Division. Das sind sicher auch keine drittklassigen Reservisten sondern nach allen Einsätzen in Gaza in den langen Trainingszeiten eher ganz passabel bis sehr gut, aber es bleibt Infanterie, die so dort nichts zu suchen hat.

Hinzu kommt, dass diese Operationen so sinnlos sind, alles was man dort an Fähigkeiten zerstört kann die Hezbollah schon in wenigen Monaten im wesentlichen wieder herstellen. Entsprechend meine Forderung nach raumgreifenderen Operationen mit viel höherer Feuerkraft und nachhaltigeres Säubern des Operationsgebietes durch schlichte Zerstörung der genutzten Infrastruktur.
Man kämpft sich doch auch nicht in eine feindliche Bunkerstellung nur um dann einige durch den ausweichenden Feind zurückgelassene MGS und Papiere einzusammeln und wieder abzuziehen. Der Bunker muss nachhaltig unschädlich gemacht werden. Nicht anders ist es hier.

In israelischen Medien hieß es gestern übrigens, das die Offensive maximal wenige Wochen dauern und sich auf die Grenzregion beschränken wird. Sprich also es wird also wohl genauso weitergehen, man säubert minimalinvasiv ein paar Grenzdörfer, ruft den Sieg aus unter hinterher ist bald alles wieder so wie es vorher gewesen ist. Das hier irgendetwas größeres Vorbereitet wird kann ich nicht erkennen.

Und ich halte diese These auch für Unfug. Wie vorgestern geschrieben, da muss nichts groß aufgeklärt werden, es muss mit mechanisierten Kräften unter massiven eigenen Feuer Raum genommen und eingeschlossene Ortschaften / Festungskomplexe nach Evakuierungsmöglichkeiten zerstört werden.
(02.10.2024, 20:11)KheibarShekan schrieb: [ -> ]....

Dass bei dem iranischen Raketenangriff keine Zivilisten zu Schaden gekommen sind, liegt schlichtweg daran dass der Iran nicht auf zivile Einrichtung sondern weiträumig abgesperrte Luftwaffenbasen scheinbar gezielt hat und die Israelis bei den vereinzelten Querschlägern offensichtlich Glück hatten. ...
da hattest Du anscheinend früh Quellen, die erst jetzt publik werden
hier https://www.flugzeugforum.de/threads/ira...23&slide=0 sind die Ziele der iranischen Angriffe markiert.
Lediglich in Tel Aviv ist mit der Geheimdienstzentrale nicht ein militärisches Ziel angegriffen worden.

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Israel fliegt neue schwere Luftangriffe auf Beirut