(14.08.2024, 16:50)Nightwatch schrieb: [ -> ]Ich weiß jetzt nicht wohin wir mit diesen Geschichtsexkurs hinwollen aber:
....
wir versuchen einfach, den vielen Narrativen möglichst objektiv auf den Grund zu gehen
(14.08.2024, 16:50)Nightwatch schrieb: [ -> ]Eine kontinuierliche Besiedlung durch jüdische Juden gab es so außerhalb von Hebron und Jerusalem über die Jahrhunderte nicht. ...
dazu zwei Gegenargumente:
1.
Die
(Eigenbezeichnung:_ 'Shomroni') - die wohl auf die noch in der Bibel genannten Samariter zurück gehen - haben sich wohl über rund 3000 Jahre in ihrem Siedlungsgebiet bei Nablus gehalten. Das zur Tradition oder Überlieferung.
2.
Die heutige Genetik (von Familienforschern hoch bejubelt) zeigt ein sogenanntes "
Abraham-Gen", das auf einer repräsentative Untersuchung der die großen Gruppen der jüdische Diaspora analysiert wurde: die Aschkenasen, die vor Krieg und Holocaust in Nord- und Osteuropa heimisch waren und die heute überwiegend in den USA und Israel leben; die Sepharden, die in Spanien (bis 1492) und Portugal (bis 1497) ihre Heimat hatten und später ins osmanische Reich, nach Nordafrika und die Niederlande gelangten; und schließlich die orientalischen Juden.
Zitat:In beiden Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Juden der drei Diaspora-Gruppen sich genetisch näher sind als Nichtjuden der jeweils gleichen Region. Innerhalb jeder Gruppe waren die Personen so verwandt wie Cousins zweiten bis fünften Grades.
Wobei die heutigen Aschkenasen und Sepharden – beide Zweige trennten sich vor langer Zeit - zwischen 30 und 60 Prozent ihres Genoms von Europäern geerbt haben.
"Sie könnten von Juden abstammen, die vor 800 n. Chr. in Norditalien heimisch waren und sich hier mit Italienern vermischten. Dafür spricht, dass das Genom von Sepharden und Aschkenasen deutlich mit dem italienischer Juden übereinstimmt."
Und
jetzt kommt's (Zitat):
Zitat: ...
Die Studie ergab, dass jüdische Männer eine Reihe bestimmter genetischer Merkmale mit nicht-jüdischen Männern aus dem Mittleren Osten wie Syrern, Libanesen und Palästinensern teilen. Diese genetischen Besonderheiten unterschieden sich außerdem stark von nicht-jüdischen Männern, die nicht aus der Region stammten. Das deutet darauf hin, dass Juden und Araber einen gemeinsamen Vorfahren besitzen und somit näher miteinander verwandt sind als mit Menschen von anderen Teilen der Erde.
...
Und dann noch etwas besonderes: es geht um das sog. "Aaron-Gen", wissenschaftlich Cohen Modal Haplotype genannt.
Überlieferter Hintergrund:
Im 2. Buch Mose wird in Kapitel 29 berichtet, dass nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten Aaron (der Bruder Moses’) den göttlichen Auftrag erhielt, das Priesteramt auszuüben. Dieses Amt durften nur seine Söhne und Söhnessöhne ausüben, kein Außenstehender hatte das Recht dazu.
Die Priester (hebr.: kohen, Mehrzahl: kohanim) waren strengen Verhaltensnormen unterworfen, um der hohen Bedeutung ihres Amtes Rechnung zu tragen. Dazu gehört u.a. auch, dass sie nur “unbescholtene “ Frauen heiraten durften und ihre Ehe streng geregelt war.
Die Berufsbezeichnung “kohen” entwickelte sich zum Familiennamen weiter, wobei dieser von Land zu Land variierte: Kohn, Kahn, Kuhn, Cohen, Kohan, Kahan, Katz, Katten, Kogan, Conway usw. Auch hier war die genetische Wissenschaft aktiv.
Zuerst wurden 188 männliche Juden aus der ganzen Welt um eine DNA-Probe gebeten. Unter den Testpersonen waren Kohanim, Menschen mit einem davon abgeleiteten Namen und ganz gewöhnliche Juden.
98,5 % der Kohanim und Namensträger trugen die gleichen Chromosomenmarker, der bei den übrigen Juden nur in geringem Umfang vorhanden war. Man nannte es das Cohen Modal Haplotype, Die Studie wurde am 2. Januar 1997 in der Zeitschrift “Nature” veröffentlicht.
In einer 2. Studie wurden nur Namensträger mit den unterschiedlichsten Schreibweisen aus Europa, Israel und den USA getestet. Unter diesen waren auch Nicht-Kohanim, also Leute, die zwar den Namen (bzw. eine Ableitung davon) trugen, ansonsten mit einer Priesterschaft oder gar dem Judentum gar nichts zu tun hatten.
Von diesen 106 wiesen 97 abermals die übereinstimmenden Erbanlagen auf. Dies betraf im Übrigen sowohl die Sepharden als auch die Aschkenazim, die beiden jüdischen Hauptgruppen, die sich woa im ersten Jahrtausend getrennt hatten.
Auch diese Studie wurde in “Nature” veröffentlicht (9. Juli 1998).
Dieses "Priester-Gen" - immer vom Vater auf den Sohn übertragen - findet sich nun ebenfalls gehäuft bei der arabischen Bevölkerung von Ägypten bis Jordanien, Irak, in die Türkei (Kurden), nach Syrien und in den Libanon - und vor allem auch bei den heute sogenannten "Palästinensern". Das ergebem wissenschaftlichen Forschungsergebnisse des DNA-Labors im Hadassah-Hospital in Jerusalem. Ariella Oppenheim untersuchte die DNA von Palästinensern und entdeckte typisch „jüdische“ Gene und sogar Gene der „Cohen“, der biblischen Priester. Damit ist genetisch - trotz inzwischen anderer Religionszugehörigkeit, anderer Ethnizitätseinordnung (Araber) und anderer Sozialisierung (Palästinenser statt Israeli) eine hohe genetische Zusammengehörigkeit nachweisbar.
Also von wegen
(14.08.2024, 16:50)Nightwatch schrieb: [ -> ]Die sogenannten Palästinenser sind ein sehr buntes Mischvolk, dass mit den antiken Bewohnern der Region 'zwischen Meer und Jordan' weniger zu tun hat als die Eingewanderten Juden.
das Gegenteil scheint zumindest nicht falsch:
die sogenannten Palästinenser haben genetisch möglicherweise sogar mehr "abrahamitisches Erbe" als die zugewanderten Juden, die zwischen 30 und 60 Prozent ihres Genoms von den Europäern geerbt haben.
Wer sich also auf eine Ethnizitätsbegründung für das "Volk Israel" stützt, der muss zwangsläufig die Palästinenser und Araber aus Nachbarstaaten in dieses "Volk" einbeziehen.