10.04.2024, 11:11
KheibarShekan:
Den Satz hatte ich noch nicht kommentiert, obwohl ich es eigentlich gleich vorgehabt hatte:
1. Zur Größe der Fläche: das darf man nicht auf die bloße Bodenfläche beschränkt betrachten, sondern man muss hier die Gesamtfläche einschließlich aller Wohnflächen, Tunnel usw. in einer dreidimensionalen Betrachtung hernehmen. Das heißt, die Fläche ist immens viel größer als die bloße Landfläche des Gazastreifens.
Dazu kommt noch, dass das Gelände damit für den Gegner immense Deckungsmöglichkeiten bietet, sowohl was die Tarnung angeht, als auch was harte Deckung angeht. Entsprechend ist hier die Kampfwertsteigerung durch das Terrain immens, dazu kommt noch die hindernde Zivilbevölkerung welche den eigenen Waffeneinsatz einschränkt und ja, auch die israelische Armee ist davon erheblich eingeschränkt worden.
2. Zur Frage des militärisches Niveaus beider Seiten: für das spezifische Terrain des Gazastreifens ist die Hamas ausreichend ausgerüstet und ist ihre Ausrüstung dem Gelände angepasst / spezialisiert und damit dort besonders wirksam. Die Hamas ist also in jedem Fall ein Gegner oberhalb des militärischen Horizontes. Zu behaupten, sie sei unterhalb des militärischen Levels bewaffnet verzerrt völlig das Bild dieser Truppe, die schlussendlich das Äquivalent von zwei bis drei leichten Infanterie-Divisionen auf die Beine stellen konnte.
Die Anzahl der Kämpfer des militärischen Flügels zuzüglich der Al-Quds-Brigaden betrug schätzungsweise 30.000 bis 40.000 Mann. Noch darüber hinaus hat(te) der Feind eine Struktur mit Spezialisierung in Kommando-Einheiten, leichte Infanterie, Marine-Kommandos, Raketentruppe, Drohnentruppe usw. Hier von einem Gegner unterhalb des militärischen Levels zu sprechen ist schlicht und einfach falsch. Allein schon die Spezialisierung, die Innere Struktur, die Quantität der Kämpfer insgesamt und ihre technischen Möglichkeiten zeigen klar auf, dass man es mit einer richtigen Streitkraft eines de facto Staates zu tun hat.
Entsprechend war ich sehr erstaunt, wie extrem niedrig die israelischen Verluste waren und sind und wie wenig Widerstand geleistet wurde. Angesichts der Möglichkeiten hier in der Defensive zu wirken, kann dies nur dadurch erklärt werden, dass die Hamas gar kein Interesse an einem Endkampf bis zum letzten Kämpfer hat, sondern dass ein Gros der Truppen untergetaucht ist und man möglichst viele Kämpfer in der Zivilbevölkerung versteckt durch den Krieg bringen will.
Die Israelis behaupten nun, inzwischen insgesamt mehr als 10.000 (12.000) Hamas-Angehörige getötet zu haben. Aber wenn man sich mal vor Augen führt, dass die Hamas insgesamt bis zu 80.000 Anhänger hatte, zeigt diese Zahl meiner Meinung nach klar auf, dass dies die Strategie der Hamas sein muss, sich möglichst weitgehend dem israelischen Zugriff zu entziehen.
Entsprechend dient jeder reale Widerstand und jede gezeigte militärische Aktion diesem Ziel, dass Untertauchen zu ermöglichen, den Krieg in die Länge zu ziehen und dabei trotzdem so wenig wie möglich an Kämpfern zu verlieren. Das ist durchaus eine valide Strategie und passt ja auch zu dem was du hier als Strategie in Bezug auf den Iran und andere Gruppen beschrieben hast.
Zitat:Das betreffende Gebiet ist flächenmäßig wirklich nicht sehr groß und der Feind deutlich unterhalb des militärischen Levels ausgestattet.
Den Satz hatte ich noch nicht kommentiert, obwohl ich es eigentlich gleich vorgehabt hatte:
1. Zur Größe der Fläche: das darf man nicht auf die bloße Bodenfläche beschränkt betrachten, sondern man muss hier die Gesamtfläche einschließlich aller Wohnflächen, Tunnel usw. in einer dreidimensionalen Betrachtung hernehmen. Das heißt, die Fläche ist immens viel größer als die bloße Landfläche des Gazastreifens.
Dazu kommt noch, dass das Gelände damit für den Gegner immense Deckungsmöglichkeiten bietet, sowohl was die Tarnung angeht, als auch was harte Deckung angeht. Entsprechend ist hier die Kampfwertsteigerung durch das Terrain immens, dazu kommt noch die hindernde Zivilbevölkerung welche den eigenen Waffeneinsatz einschränkt und ja, auch die israelische Armee ist davon erheblich eingeschränkt worden.
2. Zur Frage des militärisches Niveaus beider Seiten: für das spezifische Terrain des Gazastreifens ist die Hamas ausreichend ausgerüstet und ist ihre Ausrüstung dem Gelände angepasst / spezialisiert und damit dort besonders wirksam. Die Hamas ist also in jedem Fall ein Gegner oberhalb des militärischen Horizontes. Zu behaupten, sie sei unterhalb des militärischen Levels bewaffnet verzerrt völlig das Bild dieser Truppe, die schlussendlich das Äquivalent von zwei bis drei leichten Infanterie-Divisionen auf die Beine stellen konnte.
Die Anzahl der Kämpfer des militärischen Flügels zuzüglich der Al-Quds-Brigaden betrug schätzungsweise 30.000 bis 40.000 Mann. Noch darüber hinaus hat(te) der Feind eine Struktur mit Spezialisierung in Kommando-Einheiten, leichte Infanterie, Marine-Kommandos, Raketentruppe, Drohnentruppe usw. Hier von einem Gegner unterhalb des militärischen Levels zu sprechen ist schlicht und einfach falsch. Allein schon die Spezialisierung, die Innere Struktur, die Quantität der Kämpfer insgesamt und ihre technischen Möglichkeiten zeigen klar auf, dass man es mit einer richtigen Streitkraft eines de facto Staates zu tun hat.
Entsprechend war ich sehr erstaunt, wie extrem niedrig die israelischen Verluste waren und sind und wie wenig Widerstand geleistet wurde. Angesichts der Möglichkeiten hier in der Defensive zu wirken, kann dies nur dadurch erklärt werden, dass die Hamas gar kein Interesse an einem Endkampf bis zum letzten Kämpfer hat, sondern dass ein Gros der Truppen untergetaucht ist und man möglichst viele Kämpfer in der Zivilbevölkerung versteckt durch den Krieg bringen will.
Die Israelis behaupten nun, inzwischen insgesamt mehr als 10.000 (12.000) Hamas-Angehörige getötet zu haben. Aber wenn man sich mal vor Augen führt, dass die Hamas insgesamt bis zu 80.000 Anhänger hatte, zeigt diese Zahl meiner Meinung nach klar auf, dass dies die Strategie der Hamas sein muss, sich möglichst weitgehend dem israelischen Zugriff zu entziehen.
Entsprechend dient jeder reale Widerstand und jede gezeigte militärische Aktion diesem Ziel, dass Untertauchen zu ermöglichen, den Krieg in die Länge zu ziehen und dabei trotzdem so wenig wie möglich an Kämpfern zu verlieren. Das ist durchaus eine valide Strategie und passt ja auch zu dem was du hier als Strategie in Bezug auf den Iran und andere Gruppen beschrieben hast.