Helios:
Zitat:Sich auf eine GFF Einheitsplattform zu fokussieren, nur um den GFF-Bereich zu vereinheitlichen, selbst wenn man wesentlich größere Synergieeffekte sowohl friedens- wie auch kriegsökonomisch durch eine stärkere Vereinheitlichung über den gesamten Fuhrpark hinweg erzielen könnte, auch wenn das dann im GFF-Bereich zu zwei Plattformen führen würde, ist für mich halt nicht nachvollziehbar.
Ich schließe das ja gar nicht aus und eine Vereinheitlichung kann und sollte natürlich nicht nur an einem Bereich fest gemacht werden, sondern insgesamt über alle Systeme das Ziel sein. Entsprechend ja auch eine Vereinheitlichung leichterer Plattformen - weshalb ich ja beispielsweise explizit die ganzen Spezialfahrzeuge wie LuWa, Mungo, Wiesel usw. ablehne - und ebenso eine Vereinheitlichung bei den Systemen "darüber", hier am besten durch den GTK usw.
Nur im GFF Bereich eine Einheitsplattform anzustreben ist natürlich unzureichend.
Natürlich:Wenn ich im GFF Bereich eine Einheitsplattform habe, und dann "darunter" ebenfalls eine Vereinheitlichung und dann stelle ich fest, dass von dieser leichteren Plattform aus ein leichtes GFF besser gestellt werden kann als von der GFF Einheitsplattform aus, dann ist dem eben so und dann baut das leichte GFF eben auf der Plattform "darunter" auf. Das ist völlig egal, solange die exakte Berechnung zeigt, dass dies besser ist.
Solange auch darunter die Anzahl der Plattformen reduziert wird und auch darüber, solange also insgesamt schlicht und einfach die Typenvielfalt sinkt, ist es mir völlig egal von welcher der "Einheitsplattformen je Bereich" aus dann die notwendigen Fahrzeuge aufgebaut werden.
Ich sehe darin aber nicht einmal einen Widerspruch zu einer Forderung nach einer GFF Einheitsplattform denn: meiner Meinung nach könnte man sehr viele Aufgaben für welche man aktuell GFF der Klassen 1 und 2 verwendet auch durch ungeschützte Fahrzeug erledigen. Und ganz allgemein könnte man dann mit einer solchen leichteren Einheitsplattform "unterhalb" des GFF Bereich einen Gros der Aufgaben der Klassen 1 und 2 übernehmen (einen Anteil davon) und den Anteil den man nicht übernehmen kann von oben her von der GFF Einheitsplattform übernehmen lassen. Man teilt sozusagen die Aufgaben welche diese Klassen erfüllen auf.
Zitat:Warum ohne eine Betrachtung der Doktrin und ohne eine konkrete Überlegung zu Aufgaben, Schutzniveaus usw. der Duro die beste Basis sein soll ebenso wenig.
Ich schrieb doch schon mehrfach und explizit, dass jede Entscheidung hier nur aus der Doktrin heraus erfolgen kann und aus den Umständen wie sie sind. In der aktuellen Doktrin (geprägt vom Afghanistaneinsatz) erledigt man viele Aufgaben mit GFF, die man im Bereich LV/BV auch mit ungeschützten leichteren Fahrzeugen erledigen könnte. Und wenn man dies tun würde, so würde dies durchaus erheblich an Mitteln und Aufwand einsparen.
Der Duro ist nun in vielerlei Varianten bereits bei der Bundeswehr eingeführt worden, er ist sehr bewährt und hat praktisch im Einsatz belegt was er kann. Duro und Eagle IV/V sind zudem praktisch gesehen eine Fahrzeugfamilie. Wie Broensen es schon angerissen hat, ist es im Bereich IKM eher vorteilhaft etwas mehr "Platz" zu haben, also Fahrzeuge zu verwenden, die eher an der Obergrenze dessen sind was man benötigt, statt Fahrzeuge zu verwenden die gerade genau passen. Der Duro hat hierfür genau die richtige Bandbreite von der Nutzlast her. Die Lebenszykluskosten sind sehr niedrig, dass Fahrzeug ist besonders robust und wartungsarm (im Vergleich).
Vor allem das Duro und Eagle als Plattformen so viele gemeinsame Teile haben sehe ich als zusätzlichen sehr großen Vorteil, da man dann eine sehr große Bandbreite von den Fahrzeugen wie dem jeweiligen Schutzniveau her mit einer auf dem Duro aufbauenden GFF Einheitsplattform stellen kann. Damit hätte eine solche Einheitsplattform dann auch eine sehr große Überschneidung mit den schon vorhandenen Duro und Eagle in der Bundeswehr.
Denn die Einführung einer GFF Einheitsplattform würde ja nicht über Nacht stattfinden sondern etliche Zeit in Anspruch nehmen, bei der die alten schon vorhandenen Systeme Stück für Stück ersetzt werden. Wenn nun die neue Plattform möglichst viele Überschneidungen mit den schon vorhandenen Duro und Eagle hätte, so wäre das erheblich von Vorteil.
Ein solcher "Duro 2" würde daher auf die bereits bestehende Fahrzeugstruktur aufbauen und dann zugleich Eagle wie auch Duro / Yak mit der Zeit ersetzen, für etliche Zeit aber natürlich parallel zu diesen betrieben werden müssen. Und entsprechend groß wären die Vorteile durch die Übereinstimmung.
In den Klassen 1 und 2 könnte man also für eine Mehrheit der Stellen an denen sie eingesetzt werden eine leichtere Plattform unterhalb des GFF Bereich verwenden und den Anteil wo dies nicht möglich ist Fahrzeuge nehmen die auf der GFF Einheitsplattform basieren und dies entsprechend so aufteilen. Und schon benötigt man keine zwei GFF Plattformen mehr.
Gröbstmöglich vereinfacht beispielsweise:
Defenture Vector - Duro 2 - GTK Boxer (wobei ich das jetzt die konkreten Namen nur als Illustration verstanden wissen will, und nicht als zwingenden konkreten Vorschlag. Es geht also nur um den Typus).
Nochmal beschließend als Versuch einer Zusammenfassung:
Für viele Aufgaben für welche die Bundeswehr aktuell GFF einsetzt benötigt man keine geschützten Fahrzeuge, und schon fallen viele GFF - insbesondere der Klassen 1 und 2 - weg. Man kann daher einen ganzen Bereich schlußendlich einfach zwischen leichterer (ungeschützter oder allenfalls sehr leicht geschützter Plattform unterhalb des GFF Bereich und der GFF Einheitsplattform aufteilen.
Wo man im IKM GFF einsetzen will, sind eher die Systeme an den jeweiligen Obergrenzen interessant.
Der Duro / Eagle ist bereits in großen Stückzahlen eingeführt und bewährt, ein Nachfolger in Form einer Einheitsplattform sollte daher möglichst mit diesen bereits beschafften Systemen übereinstimmen.
Die GFF Einheitsplattform wird auch anstelle von Spezialfahrzeugen wie dem Mungo etc verwendet. Sie sollte kein MRAP sein und würde allein dadurch sofort kompakter ausfallen.