09.09.2022, 09:06
Auch wenn das natürlich erst einmal beeindruckende Vorhaben sind, so habe ich leicht das Gefühl, dass hier manch nationalem Geistes Kind sich ein wenig austobt.
Hunderte neue Kampfpanzer, hunderte K9er, Apaches etc. pp. - es liest sich auf den ersten Moment alles sehr, sehr imposant und vielleicht generiert dies auch den einen oder anderen neidischen Blick bei uns, aber ich frage mich, wie das alles bezahlt werden soll, zumal man in Polen gerade bemerkt hat, dass man ein Problem mit der Kohle als Hauptenergieträger hat und es im Winter sogar noch eher kalt in den Wohnungen werden könnte als bei uns?
Ich verstehe es, wenn man angesichts der russischen Bedrohung in Warschau generell aufrüsten will und auch genervt ist vom teilweise zähen deutschen Politikbetrieb. Aber diese quasi im "Tagestakt" hereinkommenden Meldungen über irgendwelche gewaltigen Großbestellungen der polnischen Streitkräfte, die bereits jetzt das jährliche Verteidigungsbudget von ca. 15 Mrd. Euro deutlich sprengen, erscheinen angesichts von Inflation, gravierender Energiesicherheitsproblematik und Unterstützungsleistungen an die Ukraine mehr als gewagt, ja beinahe unglaubwürdig und dürften eher einer Melange aus Abschreckung gegen Russland, einem überbordenden nationalen Größenanspruch und vielleicht auch dem einen oder anderen Seitenhieb gegen die deutsche Saumseligkeit entspringen, aber eben nur wenig Realitätsnähe besitzen.
Und man entsinne sich, dass Polen in der Zwischenkriegszeit, als man dachte, man könne eine eigene Großmachtpolitik zwischen Berlin und Moskau machen, z. B. ein Flottenbauprogramm auflegen wollte, dass rein hinsichtlich der Kosten (bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt) sogar teurer gekommen wäre als der deutsche Z-Plan, der schon nicht gerade bescheiden war. Bevor jemand fragt: Nein, das Vorhaben wurde nicht umgesetzt...
Schneemann
Hunderte neue Kampfpanzer, hunderte K9er, Apaches etc. pp. - es liest sich auf den ersten Moment alles sehr, sehr imposant und vielleicht generiert dies auch den einen oder anderen neidischen Blick bei uns, aber ich frage mich, wie das alles bezahlt werden soll, zumal man in Polen gerade bemerkt hat, dass man ein Problem mit der Kohle als Hauptenergieträger hat und es im Winter sogar noch eher kalt in den Wohnungen werden könnte als bei uns?
Ich verstehe es, wenn man angesichts der russischen Bedrohung in Warschau generell aufrüsten will und auch genervt ist vom teilweise zähen deutschen Politikbetrieb. Aber diese quasi im "Tagestakt" hereinkommenden Meldungen über irgendwelche gewaltigen Großbestellungen der polnischen Streitkräfte, die bereits jetzt das jährliche Verteidigungsbudget von ca. 15 Mrd. Euro deutlich sprengen, erscheinen angesichts von Inflation, gravierender Energiesicherheitsproblematik und Unterstützungsleistungen an die Ukraine mehr als gewagt, ja beinahe unglaubwürdig und dürften eher einer Melange aus Abschreckung gegen Russland, einem überbordenden nationalen Größenanspruch und vielleicht auch dem einen oder anderen Seitenhieb gegen die deutsche Saumseligkeit entspringen, aber eben nur wenig Realitätsnähe besitzen.
Und man entsinne sich, dass Polen in der Zwischenkriegszeit, als man dachte, man könne eine eigene Großmachtpolitik zwischen Berlin und Moskau machen, z. B. ein Flottenbauprogramm auflegen wollte, dass rein hinsichtlich der Kosten (bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt) sogar teurer gekommen wäre als der deutsche Z-Plan, der schon nicht gerade bescheiden war. Bevor jemand fragt: Nein, das Vorhaben wurde nicht umgesetzt...
Schneemann