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Normale Version: Tschechische Heeresstreitkräfte
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Seit 2005 schon nichts mehr hier eingetragen. Dabei sind die Tschechen militärisch ein durchaus interessanter Verein, gerade weil sie so sehr beschränkt sind in ihren Mitteln und deshalb meiner Ansicht nach effizienter sein müssen als andere.

Aktuell investiert die Tschechei erheblich in ihre Luftraumverteidigung:

RBS-70NG für den Nahbereich:

https://www.czdefence.com/article/the-cz...-on-spyder

https://www.czdefence.com/article/our-so...first-time

Ergänzend dazu SPYDER für den Bereich darüber:

https://www.czdefence.com/article/the-cz...-on-spyder
(06.07.2021, 21:32)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Seit 2005 schon nichts mehr hier eingetragen. Dabei sind die Tschechen militärisch ein durchaus interessanter Verein, gerade weil sie so sehr beschränkt sind in ihren Mitteln und deshalb meiner Ansicht nach effizienter sein müssen als andere.

Aktuell investiert die Tschechei erheblich in ihre Luftraumverteidigung:

RBS-70NG für den Nahbereich:

https://www.czdefence.com/article/the-cz...-on-spyder

https://www.czdefence.com/article/our-so...first-time

Ergänzend dazu SPYDER für den Bereich darüber:

https://www.czdefence.com/article/the-cz...-on-spyder

Realistisch betrachtet ist die Armee über die Jahre zu einem traurigen Häuflein verkommen. Die Tschechen machen den gleichen Fehler wie die anderen kleinen Staaten in Osteuropa auch. Schrumpfen ihre Streitkräfte, schaffen die Wehrpflicht ab und verlassen sich auf die USA.
Wenn man das was da ist ins Verhältnis setzt zum Wehretat, der unter 3 Milliarden Euro liegt, dann ist das beachtlich. Zudem sind die Tschechen im Verhältnis zu ihrer Größe recht viel in Auslandseinsätzen unterwegs.

Das tschechische Heer bildet im Endeffekt eine sehr gut strukturierte mechanisierte Division:

2 Brigaden (1 Gemischte und 1 Mechanisierte)
1 Artillerie-Regiment
1 Unterstützungs-Regiment
1 Aufklärungs- und EloKa Regiment
1 Pionier-Regiment
1 ABC-Abwehr-Regiment

Die sind als Division rein von der Struktur und der Verteilung der Fähigkeiten her de facto besser aufgestellt als die Bundeswehr, und das für einen Bruchteil der Kosten.
Verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Tschechei und Frankreich:

https://www.czdefence.com/article/spyder...h-republic

Das Interview ist recht interessant, ebenso wie die Person des neuen Militärattaches Frankreichs in Prag.
Die tschechiche Artillerie wird nun anscheinend mit dem französischen CEASAR System modernisiert:

https://www.czdefence.com/article/minist...-howitzers

Zitat:Based on the prepared contractual relationship, a total of 52 new NATO 155 mm CAESAR self-propelled howitzers will be introduced into the Czech Army's armaments in the years 2024 to 2026.

The first four cannons for the Czech Army will be assembled in France, while the remaining 48 pieces will be assembled by Czech companies directly in the Czech Republic. Tatra heavy wheeled chassis with the 8x8 axle emblem and armored cab will be delivered to the company of the Czech holding CSG, which will also ensure the assembly of howitzers in the Czech Republic.

"The participation of Czech industry in the total volume of supplies has been crucial for us from the very beginning. And it will be fulfilled in full at 40% of the contract value. This means a high level of security of supply for the state and the Army, and great new opportunities for the domestic industry," Minister Metnar said.

The Ministry of Defense will pay a total of CZK 7.04 billion excluding VAT, ie CZK 8.5 billion including VAT, for 52 new cannon howitzers. During the negotiations, the Ministry thus reached an agreement on the final price, which is approximately CZK 1 billion lower than the initial offer of the supplier.
Artillerie: Tschechische Republik hat offiziell den Auftrag über 52 CAESAr bei Nexter unterzeichnet
OPEX 360 (französisch)
VON LAURENT LAGNEAU - 30. SEPTEMBER 2021

[Bild: caesar-8x8-20210930.jpg]

Wie der tschechische Verteidigungsminister Lubomir Metnar bereits zu Beginn des Monats angekündigt hatte, unterzeichnete Prag am 30. September offiziell einen Auftrag über 52 CAESAr-Lkw der Größe 8×8 mit dem französischen Konzern Nexter.

Die Tschechische Republik ist somit der dritte europäische Kunde [nach Frankreich und Dänemark] und wird weltweit der siebte Nutzer des CAESAr, von dem seit 2008 mehr als 350 Stück bestellt wurden, was ihn zum Maßstab auf dem Markt der Artilleriesysteme auf Rädern macht", zu denen auch der Bofors Archer von BAE Systems, der israelische ATMOS Iron Sabre und der serbische Nora B-52 gehören.

Der von Prag unterzeichnete Vertrag hat einen Wert von 335 Millionen Euro. Die tschechische Industrie wird laut einem von Nexter vorgestellten Paket mit bis zu 40 % beteiligt sein.

Tatra Trucks wird das 8×8-Fahrgestell liefern, Tatra Defence Vehicles wird die gepanzerten Kabinen herstellen und RETIA wird die Kommunikations- und Feuerleitsysteme integrieren. Diese 52 CAESAr werden von Excalibur Army zusammengestellt.

Auch für die Munition wurde eine Partnerschaft mit STV und Explosia gegründet, "um die lokale Lieferung von konventionellen Geschossen und modularen Ladungen zu ermöglichen", so Nexter, die "komplexe Munition oder Munition mit unempfindlichen Sprengstoffen" liefern werden, d.h. stabiler und daher weniger anfällig für eine versehentliche Detonation.

"Mit der Wahl der achtradgetriebenen Version des CAESAr hat sich das tschechische Verteidigungsministerium für ein System entschieden, das sich perfekt für hochintensive Gefechte eignet", so Nexter.


Diese Version des CAESAr kann bis zu 36 Granaten tragen, was ihr eine "hohe Munitionsautonomie" verleiht. Außerdem erfolgt der Nachschub mit hoher Geschwindigkeit ["drei Minuten im Vergleich zu zehn Minuten bei den vollautomatischen Konkurrenten", so Nexter, Anm. d. Verf.].

Und schließlich ist das französische System im Vergleich zu schweren Haubitzen mit Kettenantrieb wesentlich weniger treibstoffintensiv, was "ein großer Vorteil in hochintensiven Gefechtskonfigurationen ist, in denen die Fluidität der logistischen Versorgung durch Artillerie mit großer Reichweite bedroht ist", so Nexter.

Zur Erinnerung: Der CAESAr 8×8 mit einem Gefechtsgewicht von 32 Tonnen ist mit einer Trägheitseinheit für die Landnavigation und das Zielen der Waffen, einem Mündungsradar und einem ballistischen Computer ausgestattet. Er ist luftverladbar und kann alle ERFB-Munition nach NATO-Standard sowie so genannte "intelligente" Geschosse [BONUS, SPACIDO usw.] gegen Ziele in 40 bis 50 km Entfernung abfeuern.

"Nach dem 2019 gestarteten TITUS-Programm [62 gepanzerte Fahrzeuge] zeigt dieser zusätzliche Erwerb die Qualität der Partnerschaft zwischen Nexter und der tschechischen Verteidigungsindustrie. Dank dieses neuen Erfolges trägt Nexter einmal mehr zur Konsolidierung der europäischen Verteidigungsindustrie bei", kommentierte Nicolas Chamussy, CEO des französischen Herstellers.

Die ersten CAESAr werden ab 2024 an die tschechischen Streitkräfte ausgeliefert. Sie werden die 152-mm-Dana-ZTS-Panzerhaubitzen ersetzen, die sie seit über 40 Jahren einsetzen.
Diese Entscheidung erstaunt mich immer noch ein wenig, da man in der Tschechei eigentlich auf das hauseigene DANA System bzw. ZUZANA 2 oder eine andere Weiterentwicklung derselben hätte zurück greifen können. Gerade das ZUZANA 2 System hätte sich meiner Meinung nach hier besonders angeboten.
Die Tschechei will in abstandsaktive Schutzsysteme einsteigen und aktuelle stehen Strike Shield von Rheinmetall und Trophy zum Wettbewerb gegeneinander an:

https://www.czdefence.com/article/active...med-forces
Das Land heisst Tschechien. Big Grin
Das Land heißt Česká republika oder als Nation auch Česko (neu) oder Čechie (altertümlich). Big GrinBig Grin

Und ich nenne es trotzdem weiter Tschechei, Sitten der Vorväter und so.
Die Tschechei stopp den Kauf neuer Schützenpanzer:

https://www.mocr.army.cz/informacni-serv...se-231532/

Angeblich wegen unvollständigen Daten seitens der Hersteller (kann sein), ganz sicher auch wegen der Pandemie und Geldmangel (wird so nicht gesagt, aber die Tschechei ist etwas klamm zur Zeit) - und dass ganze wird natürlich auch massive Auswirkungen auf das aktuell Beschaffungsvorhaben der Slowakei haben.

Sehr schade, der Lynx wäre für die Tschechei und die Slowakei (gerade im Kontext mit Ungarn) ein erheblicher Mehrwert gewesen (und ich bin mir sicher dass er sich durchgesetzt hätte).
Ich denke mal dass das Hauptkriterium aus der Sicht der Tschechen ist, dass ihre Verteidigungsindustrie nicht dementsprechend eingebunden wurde. Dort werden nach meiner Erfahrung auch in der normalen, d.h. zivilen Industrie, meist lokale Anbieter/ Produkte aufgrund eines gewissen Nationalismus bevorzugt. Im Verteidigungssektor ist das wahrscheinlich noch stärker vorhanden. Bei heimischen Produkten wird auch hin und wieder von den hohen Anforderung, die man an ausländische Produkte stellt, abgesehen

Die Frage ist natürlich auch ob die tschechische Verteidigungsindustrie hier wirklich etwas zu bieten hat?

Vielleicht wollten zudem die Hersteller auch nicht die ganze Technologie an ihren SPz offenlegen.
Meiner rein privaten Meinung nach ist es vor allem eine Finanzfrage gewesen. Die Pandemie hat Tschechien hart getroffen, und auch die Frage der Einbindung tschechischer Unternehmen in die Produktion muss meiner Ansicht nach eher aus wirtschaftlichen Aspekten heraus betrachtet werden denn aus nationalistischen Vorbehalten. Es war einfach zu wenig Wertschöpfung in Tschechien und die Kosten wären zu hoch gewesen. Trotz aller Steigerungen der letzten zwei Jahre liegt der gesamte tschechische Wehretat bei gerade mal ca 2,7 Milliarden Euro. Das ist natürlich nicht gerade viel.
@ QF:

Ich halte die Forderung von mind. 40% Wertschöpfung durch tschechische Unternehmen für vollkommen unrealistisch. Was sollte das denn sein? Die Endmontage reicht dazu bei weitem nicht.
Am Bsp. vom Lynx macht das auch besonders wenig Sinn, wenn bereits in Ungarn produziert werden soll. Wobei sich hier die Frage stellt, was genau in Ungarn gemacht wird?
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