Hallo zusammen,
an der Ostsee habe ich dieses interessante Teil gefunden.
So wie es aussieht, könnte es ein thermisch aktivierbarer Zünder sein.
Im Inneren befindet sich ein gebogenes Kupferrohr, dass über ein sehr dünnes Rohr mit der "Spitze" auf der Außenseite verbunden ist. Bei einer Temperatur-Änderung kann sich das gebogene Rohr bewegen (grüner Pfeil).
Der Endpunkt der Bewegung kann mit 3 Schrauben (rote Pfeile) eingestellt werden. Die Bewegung wird durch ein Hebelchen (blauer Pfeil) auf ein Uhrwerk übertragen.
Das Hebelchen ist noch gut erhalten
,
das Uhrwerk nicht mehr. Nur die Unruh ist noch da:
Weiß jemand, was das wirklich ist?
Viele Grüße
Peter
@Peter1010
Zunächst einmal: Willkommen im Forum.
Ich habe mir deine Bilder lange angeschaut und auch versucht nachzurecherchieren. Das gestaltete sich etwas schwierig. Ehrlich gesagt bin ich zu keinem Ergebnis gelangt, da die Angaben alleine anhand der Bilder zu vage sind.
Ich habe allerdings einen Verdacht: D. h. ich vermute entweder eine Zündvorrichtung für eine Niederfrequenz- oder für eine Druckmine (oder beides?) mit einem entsprechenden Zählwerk, welches die Passage der vorab einstellbaren Kontakte misst und dann bei Schiff X auslöst. An eine Magnetminen-Zündung glaube ich hier nicht unbedingt (kann mich aber auch irren), zumindest kann ich nichts als Magnetometer eingrenzen.
Gibt es irgendwelche Beschriftungen auf diesem Fund, die erkennbar sind?
Gruß, Schneemann
Hallo Schneemann,
danke für Deine Antwort! Habe mal etwas weiter auseinandergebaut.
Hier ein wichtiger Hinweis, in welche Richtung die Suche gehen muss:
Auf dem nächsten Bild sieht man noch mal mehr Details der "Heatpipe"?
Gruß
Peter
Zum Schriftzug карболит з-д: Diese Fabrik hat eine Menge Bakelit Produkte hergestellt
Zitat:On February 3, 1942, a chemical plant evacuated from Orekhovo-Zuevo (Moscow region) rearwards to Kemerovo put out its first products in new location - plastics based on phenol-formaldehyde resins for defense industry. This date is considered the birthday of Kemerovo enterprise “Karbolit”.
https://www.tokem.ru/en/po-tokem.html
@Peter1010
Danke für die erweiternden Hinweise.
@Ottone
Ebenso vielen Dank für diese Information.
Ggf. muss ich mich revidieren, als ich sagte, ich kann eine Magnetmine ausschließen. Aber wenn wir - Sherlock "Schneemann" Holmes und Dr. "Ottone" Watson (
) die Köpfe zusammenstecken und festhalten, dass wir 1942 eingrenzen und dass vor 1942 auch keine russischen Magnetminen gebaut wurden (was tatsächlich der Fall war), das ist relativ sicher, dann könnten wir also auf die Zeit nach 1942 gehen.
Hierbei wären erwähnenswert:
- AMD-1-1000 (Grundmine, magnetisch, von Schiffen gelegt)
- AMD-1-500 (Grundmine, magnetisch, von Flugzeugen gelegt)
- AMD-2-500 (ab 1945, Grundmine, magnetisch, von Schiff und Flugzeug gelegt)
- AMD-2-1000 (ab 1945, Grundmine, magnetisch, von Schiff und Flugzeug gelegt)
Interessant wäre auch die U-Boot-Mine PLT-2 (ab 1942). Sie hatte eine Zeitzündervorrichtung für einen Vorlauf von bis zu zehn Tagen. Zündung aber über Hertz-Hörner (also Kontakt, nicht magnetisch).
Schneemann
Vielleicht mal @Grnfink2 auf Twitter ansprechen?
Frei nach Rodriguez' Machete: Schneemann twittert nicht.
You did not deliver, Sir!