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Normale Version: Lockheed Martin F-35 in der Luftwaffe
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(22.04.2023, 14:57)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Für "Close" Air Support muss die Plattform aber nicht nah am Boden sein oder nah an den Truppen am Boden.

Man könnte CAS auch von einem Transporter oder einem schweren Bomber aus leisten, schlussendlich muss lediglich die Feuerkraft vom Boden aus abrufbar sein und sie muss präzise sein. Und das war der Grund, warum die Lufteinheiten früher nahe an den Boden und nahe an die kämpfenden Einheiten heran musste. Heute aber hat man diese Fähigkeiten in den Bomben / den Wirkmitteln selbst, und entsprechend besteht keine Notwendigkeit mehr für Systeme die extrem nah am Kampfgeschehen operieren.



alphall31:

Eine Bordkanone ist für fast alles was dieses Flugzeuge leisten soll nicht notwendig. Die F-35A kann zudem hier und heute ihre Bordkanone einsetzen. Noch darüber hinaus kann man bei der B und C Variante eine Bordkanone auch in einem externen Behälter anhängen.

Naturtalent:

Und auch das ist eine Fragestellung, die man meiner Meinung nach nicht so einfach beantworten kann. Denn wer außer China sollte einer solcher Feind mit ähnlichen Fähigkeiten sein? Russland sicher nicht, auf Jahrzehnte hinaus nicht.


Fragwürdig finde ich hier teilweise die Ideen des USMC mit ihren F-35B von kleineren Inseln und dort improvisierten "Feldflugplätzen" aus zu operieren. Das wäre mal ein Konzept dass man diskutieren könnte und sollte.

ich sehe das teilweise etwas anders:
CAS mit B-52, Reaper-Drohnen und Transportern à la Afghanistan wird es in eienm peer-peer-Konflikt nicht geben.
Das hat die letzten 20 Jahre geklappt weil absolute Luft-Dominanz bestand und NULL bodengestützte Luftabwehr zum Einsatz kam.

Man ist früher mit Tornado, F-111, Jaguar, AlphaJet , Harriern deshalb soweit runter gegangen, weil man aufgrund der erwarteten starken, v.a. bodengestützten, Luftabwehr des Warschauer Paktes sonst keine Chance sah.
Man hat den Tiefflug in bis zu 30m Höhe ja nicht zum Spass trainiert.

Wie das in einem zukünftigen Konflikt aussieht, das hängt mMn vom Zeithorizont ab:
Findet so ein Konflikt in 3-5 Jahren statt, können F-35 vermutlich halbwegs sicher in mittleren Höhen operieren. Ob sie dann Zeit für CAS haben bezweifle ich in der Anfangszeit eines größeren Konfliktes, da zu viele höherwertige Ziele Vorrang haben werden.
Findet ein Konflikt in 10-15 Jahren statt, werden alle Karten neu verteilt.

Ich möchte dir auch mit Deiner Prognose widersprechen, dass Russland für die nächsten Dekaden keine technische gleichwertigen Entwicklungen liefern kann.
Wenige haben im Dezember 2021 den Krieg in der Ukraine für realistisch gehalten. Und noch weniger haben vorraussehen können, dass der Krieg heute SO immer noch andauert.
Viel zu viele Variablen und nicht erkennbare Einflüsse. Und keiner kann vorher sagen was passiert wenn sich Russland und China auf welche Art auch immer näher kommen.

Und zum Inselhopping des USMC im Pazifik, da weiss ich auch nicht ob das der Weisheit letzter Schluss ist.
ABER das Üben des Betreibens und in-Einsatz-bringens von Kampflugzeugen abseits von Flughäfen halte ich für existenziell.
(22.04.2023, 14:57)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Spezifisch für die chinesischen Muster könnte man noch anmerken, dass deren reale Leistungsfähigkeit weitgehend unbekannt und daher kaum kalkulierbar ist.
Für die J-20 gibt es Zahlen für Schub, Leergewicht, Vollbeladung sowie Fläche. Die resultierenden TTW und Flächenbelastungswerte sind vergleichbar mit denen der F-22, Su-57 sowie EF, die fliegerische Performance dürfte also grob in der gleiche Klasse sein. Gleiches gilt übrigens für die (provisorischen) Werte der in Entwicklung befindlichen 5th Gen Jets der Türkey, Indien und Südkorea. Ich habe einige Zahlen zusammengetragen.

Zitat:Einfachst ausgedrückt: Für den EF: sind die besonderen Fähigkeiten des EF, insbesondere was die Wendigkeit usw. angeht für die zukünftige Luftkriegsführung überhaupt noch so relevant ?
Die genannten Länder scheinen der Meinung zu sein, dass genug Bedarf existiert um jetzt noch ein 5th Gen Luftüberlegenheitsjäger mit diesen Eigenschaften zu entwickeln (und nicht auf F-35 Niveau). Bei der 6th Gen sind die Konzepte unterschiedlicher, aber zumindest beim NGAD geht es u.A. auch um "schneller, weiter".
EF hat 2 Hauptdefizite - Stealth hat er nur eingeschränkt und das Flugzeug ist für den heutigen Bedarf zu klein - wegen Reichweite. Aus offensichtlichen Gründen muss die Luftwaffe an der nordosteuropäischen Bündnisgrenze wirken können.

Wenn man mit einer neuen Version das beheben könnte - siehe Diskussion in einem anderen Strang - dann wäre der EF weiterhin das Nonplusultra als Jagdflugzeug. Flugleistungen und Manövrierbarkeit im Unter-und Überschall sind Benchmark. Gerade letztere sind für den BVR-Luftkampf weiterhin von ausschlaggebender Bedeutung. Die Fähigkeit sehr die Position im Raum zu ändern ist offensiv wie defensiv enorm wichtig. Der Gegner ist dann gezwungen näher heranzugehen, wenn er eine hohe Trefferwahrscheinlichkeit haben will.

Stealth wird dazu führen, dass es zunehmend WVR-Szenarios gibt. Eigentlich ist man immer noch beim F-22 Ansatz ...

Die F-35 ist ein hervorragender Jagdbomber mit sehr guter A/A-Fähigkeit. Sollte ein Gegner mit oben beschriebenen Fähigkeiten herankommen, hat er allerdings die schlechteren Karten.
Die Fähigkeit Waffen intern zu tragen, sehe ich nicht als Vorteil bei den Flugleistungen gegenüber einem EF, sondern nur bzgl. Stealth. Der EF trägt die Waffen halbversenkt und ist damit genauso widerstandsarm bzw. besser, da er weniger voluminös sein muss.
Im Unterschallbereich sind die fliegerischen Leistungen des Eurofighters als durchschnittlich zu bezeichnen, hier sollte ja mal eine Schubvektorsteuerung für Besserung sorgen aber nun ja..., daher sind die Behauptungen man könnte aus dem Eurofighter einen Jagdbomber machen schlicht industriepolitischer Unsinn. Die Briten haben ja mal ein paar Bomben an ihre Typhoons angehangen und behauptet diese Flugzeuge können ihre Tornados ersetzen (welche nur aus Budgetgründen frühzeitig entsorgt wurden sind), haben aber wirklich bis zum aller letzten Tag und darüber hinaus nie Typhoons für Bomber Missionen verwendet - so lange man noch Tornados hatte.


(21.04.2023, 23:25)Naturtalen schrieb: [ -> ]Nightwatch, ich muss gestehen, dass der entrüstete Ton mich zum schmunzeln gebracht hat Cool
Hensoldt behauptet schon heute die F-35 tracken zu können (ich weiß, dass die Aussage umstritten ist).
Die Lenkwaffen und der Enabler-Flugpark ist nicht an die F-35 gebunden.
Wenn du die europäische Bedürfnisse in dem Kontext für uninteressant hältst, wie schaut es z.B. aus mit der japanischen F-35 Flotte?

Die Wunschliste beim NGAD sind so extrem, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass das alles machbar sein wird. Und mich würde es nicht wundern, wenn die Amis das Ergebnis auch wieder nicht verkaufen. Zumindest die Anforderungen beim britische FCAS Projekt wirken viel bodenständiger.

Hier hast du mich missverstanden, ich meinte die Anzahl an Flieger, die sich die Westentaschenluftwaffen im Betrieb leisten können.

Ich habe keinen Alleingang Deutschlands befürwortet. Ich bin aber der Meinung, dass Europa oder die EU sich nicht in die völlige Abhängigkeit zur USA begeben sollten, sowohl was das Know-How als auch die Fertigungskapazitäten angeht. Theoretisch sicherlich möglich, aber immer schwierig, wie wir wissen und wenn, dann zu spät.

Nein.
Hier die TTW Werte bei Leergewicht, Vollbeladung und 50% Beladung (was eine passable Annahme für eine Kampfsituation ist):
F-18C: 1,54; 0,68; 1,11
F-35A: 1,48; 0,61; 1,05
F-35B: 1,32; 0,72; 1,02
F-35C: 1,24; 0,61; 0,93

Den niedrigeren Profilwiderstand hat sie im Geradeausflug. Im Kurvenflug steigt dann dank miserabler Flächenbelastung der Anstellwinkel und damit dann der Widerstand (Ausnahme: Die F-35C wegen der deutlich größeren Fläche, dafür hat sie auch die schlechteste TTW).

Das ist nicht verkehrt, ein Eurofighter mit externer Beladung outperformed eine F-35 aber immer noch in fast allen Kategorien.

Diese Zahlen sind nicht vergleichbar, da die F/A-18 nicht über die entsprechend große interne Tankkapazität verfügt und eine begrenzte externe Zuladung - die in dem Fall durch externe Treibstofftanks noch weiter limitiert wird.
Kopernikus:

Zitat:......wird es in eienm peer-peer-Konflikt nicht geben. Das hat die letzten 20 Jahre geklappt weil absolute Luft-Dominanz bestand und NULL bodengestützte Luftabwehr zum Einsatz kam.

Ich nannte aber zusätzlich auch schon Kampfhubschrauber, weitreichende Artillerie und eben die F-35, welche auch in einem Gebiet mit feindlicher bodengestützer Luftabwehr durchaus noch operieren kann.

Und wenn die gegnerische Luftraumverteidigung so stark ist, dass sie F-35 in mittlerer Höhe sicher ausschalten kann, dann wird sie heute mit den aktuellen technischen Möglichkeiten auch so stark, dass tief fliegende Flugzeuge sich auch nicht mehr halten können. Die Idee heute im Tiefflug in 30 m Höhe dahin zu rasen und damit alles zu unterfliegen und nicht mehr abschießbar zu sein ist meiner Meinung nach dahin. Das war früher mal funktional, aber die Technik ist halt heute sehr viel weiter.

Zitat:Findet so ein Konflikt in 3-5 Jahren statt, können F-35 vermutlich halbwegs sicher in mittleren Höhen operieren. Ob sie dann Zeit für CAS haben bezweifle ich in der Anfangszeit eines größeren Konfliktes, da zu viele höherwertige Ziele Vorrang haben werden.

Dem kann ich voll zustimmen. In einem ernsthaften konventionellen Krieg wird es zumindest Anfangs nicht so viel CAS geben wie das westliche Truppen bisher gewöhnt sind und entsprechend dürfte man die eigene Kampfkraft am Boden nicht stark auf die ständige Verfügbarkeit der Luftnahunterstützung hin auslegen.

Jeder der zwei möglichen großen konventionellen Konflikte (Russland, China) würde aber zunächst für den Westen recht defensiv verlaufen. Man würde also erstmal die Lufthoheit erkämpfen, entsprechend die Hochwertziele ausschalten und erst nach einer länger andauernden Luftkampagne am Boden offensiv werden. Das wird anders nicht machbar sein.

Entsprechend wird es in der Anfangszeit auch nicht viele offensive Aktionen am Boden geben, welche CAS benötigen würden und eine notwendige Feuerunterstützung kann in der Defensive auch entsprechend mit der Artillerie geleistet werden, wobei die Leistungssteigerung der Artillerie in den letzten zwei Dekaden im Prinzip ganz allgemein das Konzept der Luftnahunterstützung insgesamt zunehmend in Frage stellt.

Zitat:Findet ein Konflikt in 10-15 Jahren statt, werden alle Karten neu verteilt.

Warum und auf welche Weise ?

Zitat:Ich möchte dir auch mit Deiner Prognose widersprechen, dass Russland für die nächsten Dekaden keine technische gleichwertigen Entwicklungen liefern kann.
Wenige haben im Dezember 2021 den Krieg in der Ukraine für realistisch gehalten. Und noch weniger haben vorraussehen können, dass der Krieg heute SO immer noch andauert.
Viel zu viele Variablen und nicht erkennbare Einflüsse. Und keiner kann vorher sagen was passiert wenn sich Russland und China auf welche Art auch immer näher kommen.

China wird Russland auf gar keinen Fall Hochtechnologie zur Verfügung stellen und auch sonst hat China keinerlei Interesse an einem starken oder wiedererstarkenden Russland, ganz im Gegenteil. Das würde also jeder Logik entbehren. Und Russland selbst hinkt einfach zu sehr hinterher. Man kann meinem Verständnis nach gewisse Fortschritte in der Hochtechnologie nicht einfach so einholen, selbst wenn man dies noch so sehr wollte und alles dahingehend investiert. Das ist nicht einfach in wenigen Jahren einholbar.

Zitat:zum Inselhopping des USMC im Pazifik, da weiss ich auch nicht ob das der Weisheit letzter Schluss ist.ABER das Üben des Betreibens und in-Einsatz-bringens von Kampflugzeugen abseits von Flughäfen halte ich für existenziell.

Bei einem Landkrieg / bzw. einem Krieg über einer größeren Landfläche gar keine Frage. Weshalb die F-35B für einen Krieg in Osteuropa eine interessante Option wäre. Auf kleinen räumlich sehr begrenzten Inseln inmitten eines leeren Ozeans aber ist das meiner Ansicht nach eine komplett andere Situation.

PS: ich bin übrigens kein Freund oder Befürworter der F-35 für die Luftwaffe, falls einige der neueren Nutzer dies hier meinen sollten. Spezifisch für die Luftwaffe wäre es viel wesentlicher gewesen den EF ECR zu forcieren und ich halte die Beschaffung der F-35 in dieser Form und Anzahl für die Luftwaffe immer noch für sehr fragwürdig. Das hat aber nichts mit der Leistung des Flugzeuges selbst zu tun.

Naturtalent:

Zitat:Für die J-20 gibt es Zahlen für Schub, Leergewicht, Vollbeladung sowie Fläche. Die resultierenden TTW und Flächenbelastungswerte sind vergleichbar mit denen der F-22, Su-57 sowie EF, die fliegerische Performance dürfte also grob in der gleiche Klasse sein. Gleiches gilt übrigens für die (provisorischen) Werte der in Entwicklung befindlichen 5th Gen Jets der Türkey, Indien und Südkorea. Ich habe einige Zahlen zusammengetragen.

Vielen Dank für die interessante Tabelle. Das solche Zahlen vergleichbar sind, keine Frage. Aber die machen meinem Verständnis nach eben nur einen geringen Teil der eigentlichen Leistung des Kampfflugzeuges aus. Meiner Meinung nach überhöht man bzw. überschätzt man die Bedeutung dieser Werte für die Kampfkraft des Flugzeuges.
Ich finde diese verschiedenen Einlassungen zur fliegerischen Perfomance dieser verschiedenen Muster doch ein wenig zum Schmunzeln.

Fast nichts davon spielt irgendeine relevante Rolle, selbst wenn man Stealth um der Debatte wegen wegdefiniert.
Luftkämpfe zwischen technologisch hocherüsteten und gleichwertigen Gegner werden heute und erst recht morgen durch Sensoren, Vernetzung und Lenkwaffen entschieden und sicher nicht nach der Frage welches Muster jetzt mit den besseren Quartettdaten aufwarten kann. So interessant diese Betrachtungen auch sein mögen.
Die Realität ist einfach: Das Flugzeug das zuerst entdeckt wird ist im entscheidenden Nachteil, das Flugzeug, das zuerst mit der leistungsfähigeren und weiter reichenden Lenkwaffe angegriffen wird ist mit Überleben beschäftigt aber sonst nicht viel mehr.
Je näher die Kontrahenten sich während des Kampfes beieinander befinden (etwa auch aufgrund von Tanrkappenfähigkeiten) desto höher das Risiko einer tödlichen Auseinandersetzung für beide Kontrahenten, völlig unabhängig von den Leistungsdaten der beteiligten Flugzeuge.
Es ist WVR schnurzpiepegal, welches Muster nun mit doppel oder dreifach-d die schöneren Vektoren um den Gegner fliegen kann - mit gleichwertigen Kurzstreckenlenkwaffen sterben beide. Entsprechend wird man den WVR Kampf gegen einen in Sachen Senorik, EW und Lenkwaffen gleichwertigen Gegener meiden wie der Teufel das Weihwasser.

Der einzige Punkt der sich meiner Meinung nach mit einiger Legitimität in die Diskussion einbringen lässt ist Supercruise. In der Abfang- oder Luftüberlegenheitsrolle lassen sich damit einfach viel größere Räume effektiv abdecken. Das gilt allerdings auch nur solange das jeweilige Flugzeug auch ausreichende Tankkapazitäten für die entsprechenden Reichweiten hat. Ein Punkt an dem alle aktuellen westlichen Kampfjetmuster scheitern und mit NGAD hoffentlich endlich die richtige Richtung eingeschlagen wird.
(22.04.2023, 19:04)Pmichael schrieb: [ -> ]Diese Zahlen sind nicht vergleichbar, da die F/A-18 nicht über die entsprechend große interne Tankkapazität verfügt und eine begrenzte externe Zuladung - die in dem Fall durch externe Treibstofftanks noch weiter limitiert wird.
Es gibt bei solchen Vergleichen immer unzählige argumentative Möglichkeiten, die Rankings in Frage zu stellen. Du könntest z.B. sagen, dass man den Vergleich bei angeglichener Treibstoffreichweite wiederholen sollte. Aber genauso könnte ich z.B. dagegen argumentieren, dass in einem Dogfight die F-18 seine Tanks für bessere Flugeingenschaften fallen lassen kann, während der F-35 das Tankvolumen weiterhin mittragen muss. Und dann? Es ist sehr schwierig, alle Aspekte fair einfließen zu lassen.

Quintus Fabius schrieb:Vielen Dank für die interessante Tabelle. Das solche Zahlen vergleichbar sind, keine Frage. Aber die machen meinem Verständnis nach eben nur einen geringen Teil der eigentlichen Leistung des Kampfflugzeuges aus. Meiner Meinung nach überhöht man bzw. überschätzt man die Bedeutung dieser Werte für die Kampfkraft des Flugzeuges.
Ja, das sollte man bei den Zahlen immer dazusagen. Selbst wenn man sich nur auf die Flugeigenschaften konzentriert, zeichnen die Werte nur einen Umriss des Potentials.
Insgesamt war ich selber überrascht darüber, wie nah beinander alle 5th Gen Überlegenheitsjäger und der EF sind.
Die Werte verschieben sich ein bisschen je nach Quelle, aber nicht riesig. Und die in Entwicklung befindlichen Jets werden vermutlich noch schwerer werden, das passiert immer.
Beim F-35 spielt ja immer zwei Dinge eine Rolle - überlegene Technik und die Anzahl.

In Europa sind 400 F-35 bestellt - Deutschland, Griechenland und weitere für Großbritannien etc. nicht mitgerechnet. Russland wird niemals etwas vergleichbares auf die Beine bringen. Und die Eurofighters, Rafales and Gripens sind dann auch immer noch da.
Ich habe hier eine Studie von einem Autor aus Griechenland über die Unterhaltskosten der F 35 im Zusammenhang mit der geplanten Beschaffung für Griechenland. Der Artikel zeigt in der Tat, dass sich die Kosten pro Flugstunde der F-35 in ihrer A-Version, die hauptsächlich von den europäischen Luftstreitkräften erworben wird, mittlerweile der Schwelle von 50.000 US-Dollar nähern. Interessant sind auch die Zahlen der Einsatzbereitschaft aus den USA .
Zitat:Laut der Anhörung von Generalleutnant Michael Schmidt lag am 23. Februar die durchschnittliche Verfügbarkeit (Mission Capable Rate, d.h. das Flugzeug kann mindestens eine der ihm zugewiesenen Missionen ausführen) der F-35-Flotte bei 53,1 %, während die durchschnittliche Full Mission Capable Rate (d.h. das Flugzeug kann alle ihm zugewiesenen Missionen ausführen) bei 29,3 % lag.

Was auch für uns interessant sein wird sind die Angaben vom Hersteller welche Ausführung man bekommt
Zitat:Die Konfiguration, die Griechenland erhalten wird, ist die sogenannte TR-3, die den Inhalt von Block 4 aufnehmen wird". Der TR-3 ist eine Voraussetzung für Block 4, aber ein TR-3 ist ein weiterer Block 4. Und es ist unmöglich, dass die ersten F-35, die 2028 oder 2029 ausgeliefert werden, in Block 4 geliefert werden, weil dieser einfach noch nicht fertig sein wird. Genauer gesagt, laut GAO-22-105128 wurde Block 4 für Ende 2026 erwartet und wird nun für Ende 2029 erwartet (wobei es alles andere als sicher ist, dass er nicht noch weiter verzögert wird). Sogar TR-3 wird sich um ein Jahr verzögern.

Wann das Flugzeug seine Full Operational Capability bekommt kann man noch nicht sagen. Generell hat das F-35-Programm nur sehr geringe Fortschritte gemacht, es ist seit mindestens einem Jahr praktisch zum Stillstand gekommen.

Für Griechenland besondere wichtig
[php]Es ist offensichtlich, dass die F-35 in erster Linie für die NATO bestimmt ist, und ein Einsatz gegen einen NATO-Verbündeten (wie die Türkei) scheint nicht in Frage zu kommen. In diesem Zusammenhang bleibt die Frage nach der Möglichkeit, eine gegnerische F-16, die (z.B. durch ihre Radarübertragung) identifiziert wurde, anzugreifen, unbeantwortet. Selbst wenn dies möglich ist und es sich um eine politisch kritische Frage handelt, wird von den Beschaffungsstellen nicht zugesichert, dass diese Möglichkeit vertraglich abgesichert ist. Solange eine solche Zusicherung nicht gegeben ist - und eine solche Zusicherung ist nicht garantiert - wird die Frage dringend.[/php]

Und auch für uns wichtig

Zitat:Die Hypothese, dass für die betriebliche Nutzung des Flugzeugs spezielle Codes erforderlich sind, wurde zusätzlich zu den gehörten und geschriebenen Gerüchten in drei verschiedenen Interviews von Maj. (I) ret. Stefanos Karavidas (der das Programm aus der Sicht der Vereinigten Arabischen Emirate kennt, wo er jetzt arbeitet, und zu Protokoll gegeben hat, dass "dieses Flugzeug nicht abhebt, wenn der Hersteller es nicht will") bestätigt, dass der Fall eines Erstschlags mit der F-35 (was ja ihre Hauptaufgabe ist) gegen die Türkei ins Reich der Fantasie gehört, während darauf hingewiesen wird, dass all dies dem Nachbarn, der bis vor kurzem an dem Programm beteiligt war, durchaus bekannt ist.

Die Studie ist entweder vom letzten Jahr oder Anfang diesen Jahres wenn ich das das richtig gesehen habe . Übersetzt hab ich mit DeepL

https://belisarius21.wordpress.com/2023/...οπή-ή-μήπ/
ESuT-Artikel (Link: https://esut.de/2023/06/meldungen/42612/...-ukrainer/): "Genau wie bei den anderen Teilstreitkräften gebe es auch in der Luftwaffe einen großen Aufholbedarf im Bereich der Munition, führte Gerhartz aus. Deshalb blicke man mit großer Spannung auf den kommenden Haushalt. Dieser müsse steigen, so der General, ansonsten werde man gar nicht erst in der Lage sein, den Betrieb der eigenen Waffensysteme zu finanzieren, insbesondere wenn das Flugzeug F-35, der schwere Transporthubschrauber CH-47 Chinook sowie das Luftverteidigungssystem Arrow 3 hinzukämen. Die Finanzierungsfreigabe für alle drei Systeme erhofft sich Gerhartz noch vor der parlamentarischen Sommerpause."

Die Finanzierung für die F35 ist doch schon freigegeben oder nicht?
Vor allem wenn man sieht das ein Flugkörper für Iris-T vor dem Krieg ca 400000 ,- gekostet hat und jetzt bei fast 750000,- liegt. Die Bestände von Patriot pac3 sollten auch alle sein die man besessen hat und bei Stückpreis von 1-2 Mio kommt da was zusammen . Der Nachfolger Paac 4 liegt ebenfalls bei 2 mio.
Zitat:Ironischerweise hat die aktuelle Regierung bereits vor dem Krieg F-35 statt F-18 zu kaufen. Davon mal abgesehen, dass die F-35 in allen Rollen das bessere Flugzeug ist, eine entsprechende Zertifizierung für die F-18 für Atomwaffen gab es nicht und war auch nie vorgesehen, daher hat man sich eine weitere Katastrophe des CDU geführten Verteidigungsministerium erspart

Bei der F18 hätte man 45 Flugzeuge gehabt nicht bloß 35 für weniger Geld . Man hätte ein Flugzeug für denn elektronischen Kampf gehabt , was man jetzt noch extra kaufen muss . So haben wir ein Flugzeug bei dem im Schnitt nur jedes zweite einsatzbereit ist und bei dem selbst die USA sagt das die finanziellen Unterhaltskosten nicht abzuschätzen sind . Und genau das wird noch zum Problem werden , weil sich die meisten Länder finanziell völlig übernehmen werden mit dem Teil . Also die Ware Katastrophe steht wohl noch aus.
Es geht hier daran eine freifallbombe an ein Flugzeug zu hängen , nicht um einen atomantrieb zu entwickeln . Das das mit dem Zertifizierung nur eine Story ist um abzukassieren und an die jeweiligen herstellerunterlagen zu kommen ist wohl eher wahrscheinlich . Jedes Kampfflugzeug der NVA konnte freifall atombomben tragen und auch heute kann das jedes russisches Flugzeug .
Im Prinzip und in der Theorie geht so vieles aber die USA hat einerseits klargemacht, dass eine Zertifizierung der F/A-18 keine dringliche Aufgabe wäre , daher würde man jeden angedachten Zeitpunkt schon mal nicht erfüllen, und die Kosten komplett von Deutschland getragen werden müsste - weil Sonderwunsch, für die nukleare Teilhabe ist die F-35 vorgesehen.

(17.06.2023, 01:35)alphall31 schrieb: [ -> ]Bei der F18 hätte man 45 Flugzeuge gehabt nicht bloß 35 für weniger Geld . Man hätte ein Flugzeug für denn elektronischen Kampf gehabt , was man jetzt noch extra kaufen muss . So haben wir ein Flugzeug bei dem im Schnitt nur jedes zweite einsatzbereit ist und bei dem selbst die USA sagt das die finanziellen Unterhaltskosten nicht abzuschätzen sind . Und genau das wird noch zum Problem werden , weil sich die meisten Länder finanziell völlig übernehmen werden mit dem Teil . Also die Ware Katastrophe steht wohl noch aus.
Es geht hier daran eine freifallbombe an ein Flugzeug zu hängen , nicht um einen atomantrieb zu entwickeln . Das das mit dem Zertifizierung nur eine Story ist um abzukassieren und an die jeweiligen herstellerunterlagen zu kommen ist wohl eher wahrscheinlich . Jedes Kampfflugzeug der NVA konnte freifall atombomben tragen und auch heute kann das jedes russisches Flugzeug .

Nein, wir kriegen genauso viele F-35 wie damals F/A-18 vorgesehen wurde für die Rolle. Hier hat die Regierung eine gute Entscheidung getroffen, daher wirkte der Beitrag von Schneemann auf den ic mich bezogen habe schon befremdlich wie ich finde.
Ich schrieb ja explizit, dass dieser Punkt (Nukleare Teilhabe / Zertifizierung) einfach der Willkür der USA unterliegt. Und der Grund warum sie da bei der F/A-18 so gesprochen haben liegt einfach darin, dass sie uns schon seit Jahren die F-35 verkaufen wollen, weil mehr langfristiger Profit, und weil dies der US Strategie für die europäischen Luftwaffen entspricht.
(17.06.2023, 01:35)alphall31 schrieb: [ -> ]Es geht hier daran eine freifallbombe an ein Flugzeug zu hängen , nicht um einen atomantrieb zu entwickeln . Das das mit dem Zertifizierung nur eine Story ist um abzukassieren und an die jeweiligen herstellerunterlagen zu kommen ist wohl eher wahrscheinlich . Jedes Kampfflugzeug der NVA konnte freifall atombomben tragen und auch heute kann das jedes russisches Flugzeug .

Nein, das Problem ist nicht die Montage einer Freifallbombe an ein Flugzeug, was im übrigen auch nicht einfach so gemacht werden sollte, da Eingriffe in die Gesamtaerodynamik erfahrungsgemäß ausgiebig erprobt werden sollten. Es geht um die Zulassung zum Waffeneinsatz, um die Schutzmechanismen, um die Kontrolle. Die Aussage, dass jedes russische (Kampf)flugzeug Atomwaffen einsetzen kann (oder jedes sowjetische es konnte) ist im übrigen falsch. Und die Muster, die es konnten, benötigten ebenso jeweils eine Zusatzausrüstung dafür.
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