Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Lockheed Martin F-35 in der Luftwaffe
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Jede neue Flugzeuggeneration hat bisher höhere Anforderungen an die reguläre Betriebsinfrastruktur gestellt (über eine Kriegsinfrastruktur sagt das übrigens nichts aus, nicht dass das hier noch in eine Diskussion über Robustheit abgleitet), auch bei einem Wechsel von Tornado auf Eurofighter beispielsweise wären umfangreiche Investitionen notwendig geworden. Für die F-16 in der neuesten Version im übrigen auch, wenn auch in beiden Fällen nicht auf dem Niveau wie nun bei der F-35. Umgekehrt müssen wir uns darauf einstellen, dass auch bei einem Wechsel auf das NGF in Zukunft wieder massiv investiert werden muss.

Generell sind die Betriebskosten (und darin inbegriffen auch die Infrastrukturkosten) immer und bei nahezu allen Systemen immer höher als die Anschaffungskosten, nur spricht darüber kaum jemand, was bedauerlich ist. In dem Zusammenhang wäre es beispielsweise interessant, wie teuer uns jedes weitere Betriebsjahr Tornado gegenüber einer früheren Beschaffung eines neueren Musters tatsächlich kommt.
Zitat: Büchel wird so wie ich das verstanden habe fast komplett entsorgt und dann wieder neu aufgebaut. der Bund baut, wer erwartet da, dass bei so einem Programm Zeiten und Kosten eingehalten werden??
Mit Zuschlägen von jeweils 50% hätte ich immer gerechnet.

Da sich das gleiche schon in allen nutzerländern der f35 abgespielt hat kann man es wohl kaum dem Bund zuschreiben. Die hohen Kosten haben auch nichts mit der NT zu tun . Abgesehen davon hätte Büchel eh eine Grundsanierung bedurft.
Wie können den Die NL ein halbes Jahr und länger ihre f35 in Polen stationierenohne ihren passenden Flugplatz könnte man sich allerdings fragen ?

Vielleicht ist in der nächsten Präsidentschaft auch nicht Trump das Problem sondern die Beschaffungen die in Europa gemacht wurden mit den damit verbundenen Folgen für die Sicherheit Europas ?
(17.02.2024, 19:12)alphall31 schrieb: [ -> ]Da sich das gleiche schon in allen nutzerländern der f35 abgespielt hat kann man es wohl kaum dem Bund zuschreiben. Die hohen Kosten haben auch nichts mit der NT zu tun . Abgesehen davon hätte Büchel eh eine Grundsanierung bedurft.
Wie können den Die NL ein halbes Jahr und länger ihre f35 in Polen stationierenohne ihren passenden Flugplatz könnte man sich allerdings fragen ?

Vielleicht ist in der nächsten Präsidentschaft auch nicht Trump das Problem sondern die Beschaffungen die in Europa gemacht wurden mit den damit verbundenen Folgen für die Sicherheit Europas ?

Da haben wir uns falsch verstanden.
es ging ja m Kostenüberschreitungen und verspätete Fertigstellung.
Meine Aussage dazu war und ist, dass ich persönlich, wenn der Bund solch ein Großprojekt durchführt, mit wesentlich höheren Kosten sowie mit Verspätungen rechne.

Und ja, die Grundsanierung von Büchel an sich war wohl einfach notwendig und hat nur am Rande mit der NT zu tun.
(17.02.2024, 19:12)alphall31 schrieb: [ -> ]Wie können den Die NL ein halbes Jahr und länger ihre f35 in Polen stationierenohne ihren passenden Flugplatz könnte man sich allerdings fragen ?

Die Niederländer waren zweieinhalb Monate in Polen, die Italiener mal vier Monate in Estland. Bei noch längeren Verlegungen ist im übrigen auch der Flugzeugaustausch nicht unnormal (unsere Eurofighter wechseln da auch durch), je nach Flugstundenzahl geht es aber auch ohne. Wie bereits gesagt geht es bei den Infrastrukturanforderungen nicht nur um den unmittelbaren Flugbetrieb, auch dafür müssen entsprechende Geräte und Anpassungen vorgenommen und im Zweifel in den Einsatz auch mitgenommen werden, sondern auch um die regulären Wartungen zu den verschiedenen Intervallen. Je größer die Inspektion, umso höher sind die Anforderungen. Für eine zweiwöchige Übung kann man noch relativ einfach verlegen, für einen viermonatigen Einsatz braucht es dann schon deutlich mehr an Ausrüstung, und für eine "dauerhafte" Verlegung sollte die notwendige Infrastruktur vor Ort vorhanden sein. Wenn nicht, muss durchgetauscht werden.
Die F-35A ist nun für die Mitführung der taktischen Atombombe B61-12 qualifiziert.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 8. März 2024
[Bild: f35-b61-12-20220414.jpg]
Im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO lagern fünf Länder - Italien, Deutschland, die Niederlande, Belgien und die Türkei - auf ihrem Boden thermonukleare B-61-Bomben, deren Kontrolle [und damit ihr Rüstungscode] ausschließlich den Vereinigten Staaten obliegt. Die betroffenen Mitgliedstaaten [außer der Türkei, Anm. d. Ü.] müssen jedoch die Jagdbomber bereitstellen, die sie möglicherweise einsetzen sollen. Daher entschieden sie sich für die F-35A von Lockheed-Martin, um ihre Kampfflugzeuge zu modernisieren.

Allerdings war die Maschine zum Zeitpunkt der Bestellung noch nicht für die B61-12, die neueste Version der B61, zugelassen. Diese hat eine Sprengkraft zwischen 0,3 und 50 Kilotonnen und kann entweder im "gelenkten" Modus mit einem am Heck montierten Kit oder im "ungelenkten" Modus, bei dem sie durch Schwerkraft über dem Ziel abgeworfen werden muss, eingesetzt werden. Daraus ergibt sich die Attraktivität der F-35A, da es sich um ein Flugzeug handelt, das dem Radar entgehen soll.

Im Jahr 2021 hatte das Pentagon bekannt gegeben, dass bei einer Kampagne auf dem Testgelände in Tonopah [Nevada] die Kompatibilität der B61-12 mit zwei F-35A getestet worden war. "Die gesammelten Daten werden nun analysiert, um sicherzustellen, dass "alles korrekt funktioniert hat". Erst danach werde "die nukleare Erstzertifizierung der F-35A ausgesprochen", erklärte er.

Er fügte hinzu: "Es wurde kein Datum für die vollständige nukleare Zertifizierung der F-35A genannt [...]. Der erfolgreiche Abschluss dieser Tests deckt einen kritischen Teil des nuklearen Zertifizierungsprozesses ab und stellt sicher, dass die F-35A auch bei zukünftigen Terminen auf Kurs bleibt".

Laut Breaking Defense ist diese nukleare Zertifizierung nun erreicht. Und zwar seit Oktober 2023. Dies bestätigte Russ Goemaere, der Sprecher des Joint Program Office [JPO] "F-35", am 8. März.

"Die F-35A ist das erste nuklearfähige Flugzeug der fünften Generation [...], das diesen Status seit den frühen 1990er Jahren erreicht hat. Die nukleare Zertifizierung der F-35 ist das Ergebnis von mehr als zehn Jahren intensiver Bemühungen von sechzehn verschiedenen Regierungs- und Industriestrukturen", sagte Goemaere. "Die F-35A hat ihre nukleare Zertifizierung früher als erwartet erhalten und damit den USA und der NATO eine wichtige Fähigkeit zur Verfügung gestellt", betonte er.

Diese Ankündigung steht im Einklang mit den Worten von General Johan van Deventer, dem Major des Air Combat Command (ACC) der Königlich Niederländischen Luftwaffe, vom vergangenen November. Er teilte mit, dass die niederländische F-35A nach einer "Inspektion" durch ein amerikanisches "Team" eine "erste Zertifizierung" für die nukleare Mission erhalten habe.

Damals hütete sich das Pentagon jedoch, zu bestätigen, dass die F-35A die B-61-12 tragen durfte. Dies hat es nun getan.
Zum Glück hat man sich noch für die F-35 Beschaffung umentschieden
(10.03.2024, 10:09)Pmichael schrieb: [ -> ]Zum Glück hat man sich noch für die F-35 Beschaffung umentschieden

Ja, für die JaBo-Rolle des Tornados sehe ich es genauso.

Für die ECR-Rolle dagegen wären zusätzlich EA-18G die bessere Variante gewesen, als jetzt mühsam den EF dafür zu ertüchtigen.
Der Elefant im Raum ist schlicht noch mehr F-35 zu bestellen und bei den Eurofighters nur den Selbstschutz und Luft-Boden Bewaffnung zu erweitern und alles was den eigentlichen elektronischen Kampf betriff den F-35 überlassen, während man mit dem Eurofighter einen superschnellen Jagdbomber der auf Zuweisung alles niederbombt hat - diese Kernkompotenz wird ja mit den Pods massiv beschnitten.
Also, ich rechne definitiv mit einem 2. Geschwader. Saab Arexis auf EF ist genau das, eine massive Verbesserung des Selbstschutzes. D.h. man ist hier aus dem 4nat. Programm ausgeschert.

Wenn man aber anfangen würde, auch die Tranche 2 mit F35 zu ersetzen, dann wird es wirklich finster für die DEU Militärluftfahrt.
Stealth-Fighter F-35 schießt nach 8 Jahren endlich geradeaus


Zitat:Die Bordkanone der F-35A hatte zahlreiche Pannen und beschädigte beim Schießen sogar das eigene Flugzeug.

Zitat:Eine dieser Pannen wurde erst jetzt beseitigt – 8 Jahre, nachdem die F-35A bei der US Air Force in Dienst gestellt wurde. „Wir können jetzt berichten, dass die Bordkanone verbessert wurde und effektiv ist“, sagt Russ Goemaere, Sprecher für das F-35-Programm,
https://futurezone.at/digital-life/steal...wRUnx5Ky70

Da kann man schon mal 8 Milliarden ausgeben für solche Wunderwerke der Technik
@ alphall31

Viel schlimmer als die 8 Milliarden Euro finde ich, dass wir uns für die F-35A und nicht die F-35C entschieden haben, die die Rolle des Tornados viel besser abgedeckt hätte.

Aber es ist eben ein Politikum.
Warum würde sich deiner Ansicht nach die F-35C besser als Tornado-Ersatz eignen?
(27.03.2024, 09:13)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Warum würde sich deiner Ansicht nach die F-35C besser als Tornado-Ersatz eignen?

Weil die F-35C einige Änderungen hat, die interessant sind:

Tragflügel fast 50 Prozent größer, also größerer Auftrieb und damit optimal für Einsätze im tiefen Bereich.

Verstärkte Fahrwerke und Flugzeugstruktur, z.B. Bugfahrwerk doppelbereift, was den Einsatz auf schlecht präparierten Untergründen mit hoher Waffenzuladung erleichtert und generell die Robustheit erhöht.

Luftbetankung per Schlauchtrichter. Kompatibel mit allen Tankflugzeugen, die die NATO hat.

Auch ein künftiger Einsatz auf Flugzeugträgern im Austausch mit NATO-Partnern USA und Frankreich (vor NGF) wäre möglich gewesen.

Generell ist eine F-35A der F-16-Ersatz, während die F-35C sehr ähnliche Eigenschaften zu Flugzeugen wie der F-18 oder dem Tornado hat.

Wir haben kein Jagdflugzeug gesucht, sondern einen Jagdbomber mit Mehrzweckrolle als Ergänzung des EF.
Das klingt recht überzeugend. Gibt es dazu Gegenmeinungen?

Rein persönlich hätte ich aus bestimmten Gründen die F-35B bevorzugt, aber das ist halt auch eine Frage der Doktrin und worauf man damit hinaus will.
(27.03.2024, 09:37)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Das klingt recht überzeugend. Gibt es dazu Gegenmeinungen?

Rein persönlich hätte ich aus bestimmten Gründen die F-35B bevorzugt, aber das ist halt auch eine Frage der Doktrin und worauf man damit hinaus will.
Wenn man eine Dislozierung der F-35 vornehmen möchte wäre die B Variante sicherlich eine clevere Vorgehensweise. Dank STOL Befähigung könnte man die Einheiten dislozieren und wäre nicht nur auf den Standort Büchel limitiert. Auch könnte man mit den Niederlanden einen Hubschrauberträger/amphibisches Schiff als Karel Doorman/Rotterdam Klasse entwickeln, auf welchem man die F-35 betreiben könnte. Entsprechende Join Ventures geistern ja immerwieder rum.
Gegen eine Dislozierung spricht hingegen ein etwaiges Veto der USA zwecks Verbringung der B61.

Man liesst bei der A-Variante hingegen immer wieder das diese länger/besser im Überschallbereich fliegen kann, wobei auch hier angemerkt sei, dass ein kompromitierter Stealthfighter andere Sorgen hätte, allerdings sind bessere Flugeingenschaften im Zweifel ein "besser haben als brauchen".

Das die C Variante stabiler gebaut ist, ist aufgrund des Trägerbetriebes offensichtlich. Grundsätzlich halte ich diese zusätzliche Stabilität für nicht zwangsläufig erforderlich.
Die Tiefflugeigenschaften des Tornados braucht man in der F-35 nicht mehr, dafür ist das Flugzeug ja auf Stealth konzipiert und sollte keinen Radar unterfliegen müssen.
Die größeren Tragflächen erhöhen nicht die praktische Nutzlast, da die bei der F-35 ja durch die Waffenschächte vorgegeben wird. Hätte die C Variante zusätzliche Waffenschächte würde ich klar zu dieser Variante tendieren.
So würde ich, je nach Doktrin, zu der A oder C Variante tendieren.
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