Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Reserve
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(26.07.2024, 15:47)alphall31 schrieb: [ -> ]Seit 2021 unterliegen ausscheidende Soldaten eh einer grundbeorderung , wodurch sie mindestens für 6 Jahre einer festen Dienststelle zugeordnet sind . Freiwillig auch darüber hinaus.

Ich bezog mich auf Personen Gruppen 2 und 4

Personen Gruppe 4 MUSS aber gedient haben
(ansonsten MÜSSEN sie erst 2 durchlaufen, um DI Po Beorderung nach 4 zu bekommen.)
Das wurde mir in der Info Veranstaltung ausdrücklich bestätigt!
Sprich : Sie müssen in der BW irgendwann eine Personal Nummer und einen (min. Gefreiten) Dienstgrad bekommen haben.
Das trifft im Mindestmaß auf alle erfüllten Wehrdienstleister zu....egal wann, sie dürfen nur nicht über 63 (Quereinsteiger Unteroffizier bzw Feldwebel) bzw 49 (Quereinsteiger Offizier) sein.
Hier ein paar Interessanten Zahlen und Erkenntnisse zur Reserve:

"Eine Projektgruppe des Landeskommandos Hessen hat herausgefunden, dass die Bereitschaft, aktiv zum Aufbau der Reserve beizutragen, unter Arbeitgebern und Reservisten hoch ist. Ein kurzfristiger und signifikanter Aufwuchs der Reserve ist möglich. Trotzdem reichen diese beiden Voraussetzungen oft nicht aus. Für ein Win-Win-Win-Umfeld zwischen Bundeswehr, Reservistendasein und Arbeitgebern müssen meist noch mehr Faktoren stimmen. Häufig steht sich dabei das System Bundeswehr im administrativen Umgang mit potenziellen Reservistinnen und Reservisten selbst im Weg...

Mit Zahlen und einer Menge an Daten. Diese hat das Team um Oberstleutnant Engel bei 1.300 Arbeitgebern und 56.000 Reservisten in den vergangenen Jahren wissenschaftlich erhoben. Ziel war es, mehr über die betroffenen Zielgruppen herauszufinden. Mit Zielgruppen sind die Arbeitgeber und die Reservisten gemeint. „Wir sind analytisch vorgegangen. Das ist die einzige wissenschaftliche Untersuchung zum Thema Wirtschaft und Reserve“, sagt Engel und fährt fort: „Wir sollten herausfinden, wozu die Arbeitgeber und Reservisten in der Lage sind, was sie motiviert und wozu sie fähig sind. Wenn wir Reservisten für den Heimatschutz gewinnen wollen, müssen wir genau wissen, wo sie zu finden sind und wie man sie ansprechen kann.“ Das systematische und wissenschaftliche Vorgehen hat viele Erkenntnisse hervorgebracht, die für die Kommunikation des komplexen Themas Reserve und Wirtschaft bundesweit hilfreich sind....

Mehr als 2.500 Bewerberinnen und Bewerber hat das Landeskommando Hessen für das neu aufzustellende Heimatschutzregiment 5 gewinnen können. Derzeit besteht die Aufgabe darin, die Frauen und Männer ins System Bundeswehr zu bekommen und sie auf Dienstposten im Heimatschutzregiment 5 zu setzen. Dazu später mehr. Mehr als drei Viertel dieser Bewerberinnen und Bewerber hat das Team um Tilman Engel mit bundeswehrexternen Maßnahmen wie Medienaufrufen, Direktanschreiben und Ansprache über Arbeitgeber für einen Dienst im Heimatschutzregiment überzeugen können. Wie ist der Erfolg zu erklären?...

Wir haben herausgefunden, dass binnen Jahresfrist 40.000 bis 50.000 Reservisten für den Heimatschutz und andere Reserveeinheiten gewonnen werden könnten. Die Potenziale sind vorhanden. Die Bereitschaft der Arbeitgeber ist groß. 60 Prozent der Arbeitgeber wären bereit, Reservisten für zumindest zehn Arbeitstage pro Jahr freizustellen, aus dem mit Wochenenden, bis zu drei Ausbildungswochen werden“, schildert Tilman Engel..."

Im Bezug auf die Unternehmen werden "gesamtgesellschaftlichen Mitverantwortung" und die Steigerung der Mitarbeitermotivation angeführt. Genauso dass die Unternehmen eine gewisse Größe brauchen, um mit den Abwesenheitszeiten umgehen zu können.

Hier geht's um Heimatnähe:
"Zu den Gründen, die Reservisten laut der Umfrage davon abhalten, Dienst zu leisten, zählen persönliche und familiäre Gründe (42 Prozent), zu weite Entfernung zum Dienstort – das heißt mehr als 100 Kilometer – (17 Prozent) und die fehlende Akzeptanz, beziehungsweise die Freistellung durch den Arbeitgeber (14 Prozent).

Persönliche Faktoren überwiegen
In der Summe überwiegen Faktoren des persönlichen Umfeldes, die hier ausschlaggebend sind und angegangen werden müssen, zumal noch zu knapp einem Viertel die schwerfällige Bundeswehr-Bürokratie hinzukommt, die es häufig zusätzlich schwierig macht, dienstbereite Reservisten (rechtzeitig) auf Dienstposten oder ins System zu bekommen. Das Potenzial bei ungedienten Interessenten und Reservisten für den Heimatschutz ist am größten, wenn sie heimatnah eingesetzt werden können..."


"Die Wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie des Landeskommandos Hessen über die Wirtschaft und Reserve:

- Fast 70 Prozent der Bevölkerung lebt in Metropolregionen. Bundeswehrstandorte sind hingegen eher in
ländlichen und wirtschaftsschwächeren Regionen
- Reservisten, die aktuell am meisten und am längsten üben, sind Offiziere und Unteroffiziere mit Portepee. Sie
kommen tendenziell eher aus wirtschaftsstarken und bevölkerungsreichen Regionen
- Unternehmen ab 150 Mitarbeiter wären ideal für die Bundeswehr, weil ab dieser Größe die Wahrscheinlichkeit
für Freistellungen für einen Reservistendienst am größten ist. Leider gibt es in Deutschland nicht viele
Unternehmen in dieser Größenordnung
- Kommunikation mit den Arbeitgebern verbessern: Kontakte zu Industrie- und Handelskammern,
Wirtschaftsverbänden, Öffentlicher Dienst und Ministerien intensivieren. Für diese Aufgabe hat das
Landeskommando Hessen Regionalbeauftragte eingerichtet
- Eine bundesweite Kommunikation zur Reserve außerhalb der Bundeswehr-Community ist notwendig
Dienstleistungsgedanke und Verbindlichkeit gegenüber den Reservisten und Bewerbern
- Einheitliches Datenmanagement (BwTable)
- Strategische Kommunikation: Heimatschutz im Koalitionsvertrag der Landesregierung verankern, zum - -
Beispiel wie mit dem Hessenvertrag 2024 bis 2029
- Bundeswehrintern: Modularisierung der Ausbildung und Lehrgänge vor allem in Online-Formaten.
Umsetzerlehrgänge für Anpassung ehemaliger ATNs und ziviler Expertise. Das betrifft auch die Bereitstellung
von Material und Infrastruktur
- Wer nicht im Heimatschutz dienen kann, ist vielleicht für den Zivilschutz interessant"

https://www.reservistenverband.de/magazi...gewinnung/
Auf die NEU Reservisten Posten die NICHT dem Heimatschutz angegliedert werden, aber nie Reservisten waren (also zB Vormals W15 gediente, die jetzt mit Dienstgrad, ohne neue AGA, als Uffz, Feldwebel oder Offizier Anwärter in regulären Einsatz Einheiten eingesetzt werden sollen) wird hier aber nicht eingegangen.

Auch diese neuen Reserve Laufbahnen werden angeblich dringerlnd benötigt (zB, so wie ich, die Berufsgruppe IT Professionals)

Ich warte ja auch auf Antwort zu meiner Bewerbung...wie lange das wohl noch dauern wird?
Ich vermute, dass die Sicherheit Überprüfung der Hemmschuh ist, da der MAD/VerfSchutz dafür mit Abstand nicht genügend personelle Kapazität besitzt.
(26.09.2024, 15:03)Milspec_1967 schrieb: [ -> ]Auf die NEU Reservisten Posten die NICHT dem Heimatschutz angegliedert werden, aber nie Reservisten waren (also zB Vormals W15 gediente, die jetzt mit Dienstgrad, ohne neue AGA, als Uffz, Feldwebel oder Offizier Anwärter in regulären Einsatz Einheiten eingesetzt werden sollen) wird hier aber nicht eingegangen.

Auch diese neuen Reserve Laufbahnen werden angeblich dringerlnd benötigt (zB, so wie ich, die Berufsgruppe IT Professionals)

Ich warte ja auch auf Antwort zu meiner Bewerbung...wie lange das wohl noch dauern wird?
Ich vermute, dass die Sicherheit Überprüfung der Hemmschuh ist, da der MAD/VerfSchutz dafür mit Abstand nicht genügend personelle Kapazität besitzt.

Das kann schon länger dauern. Ich würde da einfach mal öfters bei der Stelle nachfragen, wo du dich beworben hast. Man muss da auch dranbleiben und ein bisschen nerven.

Die Sicherheitsüberprüfung kommt erst später. Das bekommst du mit, wenn das losgeht.
(26.09.2024, 16:31)26er schrieb: [ -> ]Das kann schon länger dauern. Ich würde da einfach mal öfters bei der Stelle nachfragen, wo du dich beworben hast. Man muss da auch dranbleiben und ein bisschen nerven.

Die Sicherheitsüberprüfung kommt erst später. Das bekommst du mit, wenn das losgeht.

OK, ich werde da mal anfragen.
Mit der Sicherheitsüberprüfung spinnen die sich völlig einen ab seit geraumer Zeit . Jetzt muss auch schon jeder Stov Hausmeister Ü2 machen bei Einstellung , eigentlicher jeder der neu eingestellt wird als Zivilist. Die haben anscheinend so viel Angst vor ihrer eigenen Bevölkerung mittlerweile hier , Wahnsinn
(26.09.2024, 22:30)alphall31 schrieb: [ -> ]Jetzt muss auch schon jeder Stov Hausmeister Ü2 machen bei Einstellung , eigentlicher jeder der neu eingestellt wird als Zivilist.
"Jetzt"? Das ist nichts neues. Die erweiterte Sicherheitsüberprüfung ist nach §9 SÜG seit 2012 für alle in Militärischen Sicherheitsbereichen beschäftigten Personen verpflichtend.

Eingeführt wurde das übrigens durch die damalige CDU/FDP-Regierung.

2015 durch die Große Koalition wurde das sogar noch in extremem Maße entschärft - indem seitdem die Ü2 unterbleiben kann, wenn die Person dort weniger als 4 Wochen eingesetzt ist und hierbei ständig durch eine überprüfte Person begleitet wird. Vor 2015 war die Höchstdauer für diese Ausnahmeregelung 1 Tag.
(26.09.2024, 22:30)alphall31 schrieb: [ -> ]Die haben anscheinend so viel Angst vor ihrer eigenen Bevölkerung mittlerweile hier , Wahnsinn
Hat vielleicht auch ganz einfach mit der steigenden Zahl an Strafverfahren zu tun, die gegen Angehörige der aktiven Truppe bzw. Reservisten eröffnet werden mussten, u.a. wegen Hochverrat (Reichsbürgerverschwörung) oder landesverräterischer Agententätigkeit (schon drei Fälle seit 2022)?

Nur so ein Gedanke. Die Sicherheitsüberprüfung wäre auch kein so großes Problem für dienstwillige Reservisten, wenn der Spaß nicht ewig und drei Tage dauern würde.
Zu was für Unterlagen hat den ein Hausmeister Zugang die als geheim eingestuft sind das es eine ü2 erfordert ? Für Soldaten ist diese schließlich auch nicht erforderlich


Zitat: Die erweiterte Sicherheitsüberprüfung („Ü2“) nach § 9 SÜG ist für Personen durchzuführen, die Zugang zu als GEHEIM eingestuften Verschlusssachen oder einer hohen Anzahl als VS-VERTRAULICH eingestuften Verschlusssachen erhalten sollen oder ihn sich verschaffen können, sowie für Personen, die an einer Stelle beschäftigt werden sollen, die dem vorbeugenden personellen Sabotageschutz (§ 1 Abs. 4 SÜG) unterliegen.

Auch reservisten bekommen nur eine Ü1 außer ihr Aufgabengebiet verlangt eine höhere Freigabe

Zitat: "Jetzt"? Das ist nichts neues. Die erweiterte Sicherheitsüberprüfung ist nach §9 SÜG seit 2012 für alle in Militärischen Sicherheitsbereichen beschäftigten Personen verpflichtend.

Wo steht den das? Dann müsste jeder der in einer kaserne dienst tut oder arbeitet inklusive seines Lebenspartners überprüft werden.
(27.09.2024, 05:44)alphall31 schrieb: [ -> ]Wo steht den das? Dann müsste jeder der in einer kaserne dienst tut oder arbeitet inklusive seines Lebenspartners überprüft werden.
Gesetz über die Voraussetzungen und das Verfahren von Sicherheitsüberprüfungen des Bundes und den Schutz von Verschlusssachen (SÜG)

-> § 9 (1) Eine erweiterte Sicherheitsüberprüfung ist für Personen durchzuführen, die [...] 3. Tätigkeiten in Bereichen nach § 1 Absatz 4 wahrnehmen sollen

-> § 1 (4) Eine sicherheitsempfindliche Tätigkeit übt auch aus, wer an einer sicherheitsempfindlichen Stelle innerhalb einer lebens- oder verteidigungswichtigen Einrichtung oder wer innerhalb einer besonders sicherheitsempfindlichen Stelle des Geschäftsbereiches des Bundesministeriums der Verteidigung ("Militärischer Sicherheitsbereich") beschäftigt ist oder werden soll (vorbeugender personeller Sabotageschutz).

Anmerkung: Nach §2 (2) ist bei §9 (1) 3. keine Überprüfung der Lebenspartner notwendig.
Wo ist da jetzt die Begründung für ü2 , der Hausmeister oder Gärtner arbeitet nicht ständig in einer sicherheitsempfindlichen Stelle. Um SaZ zu werden reicht eine eingeleitete Ü1.
Rasenmäher oder Wechseln von leuchtmitteln sind keine sicherheitsempfindlichen Tätigkeiten.
(27.09.2024, 18:09)alphall31 schrieb: [ -> ]Wo ist da jetzt die Begründung für ü2 , der Hausmeister oder Gärtner arbeitet nicht ständig in einer sicherheitsempfindlichen Stelle. Um SaZ zu werden reicht eine eingeleitete Ü1.
Rasenmäher oder Wechseln von leuchtmitteln sind keine sicherheitsempfindlichen Tätigkeiten.
Das Wechseln von Leuchtmitteln bringt es aber mit sich, Bereiche zu betreten, die unter die genannte Kategorie fallen. Da müsste dann also immer jemand mitgehen und aufpassen, dass der unüberprüfte Hausmeister seinen Blick ausschließlich auf die Lampe richtet und Telefonate wären in seine Gegenwart ebenfalls einzustellen. Das ist einfach wenig praktikabel.
Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln...
Was hat diese Diskussion, welche Sicherheitsüberprüfung der Hausmeister, Gärtner oder von mir aus die Schildkröte vom Schießbahnwärter hat, mit dem eigentlichen Thema zu tun?
Ich bin seit langer Zeit im ÖD als Angestellter beschäftigt
(Pol. Führung Zeugnis musste da sein)
Zudem Jäger, Sportschütze = Waffen Besitzer.... Und somit dort auch gesetzlich überprüft.
Wer prüft das beim Bund für meinen möglichen Reservisten DiPo?
MAD? Oder dieselben Behörden, die auch zivile Waffenbesitzer prüfen?.
(27.09.2024, 20:00)Milspec_1967 schrieb: [ -> ]Ich bin seit langer Zeit im ÖD als Angestellter beschäftigt
(Pol. Führung Zeugnis musste da sein)
Zudem Jäger, Sportschütze = Waffen Besitzer.... Und somit dort auch gesetzlich überprüft.
Wer prüft das beim Bund für meinen möglichen Reservisten DiPo?
MAD? Oder dieselben Behörden, die auch zivile Waffenbesitzer prüfen?.

Das läuft über den MAD und ggf. über S2 (= Stab/ militärische Sicherheit). Die hier genannten Dinge spielen dabei m.E. keine oder bestenfalls nur eine untergeordnete Rolle.

Das klingt aber alles spannender, als es in der Realität ist.
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