Zitat:Was ist die neueste Version oder kann man dies angesichts der vielen Experiemte zur Zeit gar nicht sagen ?
Es gibt Information in der Revue (kleingedruckt in englisch)
Infanterie in Scorpion
Fantassin 47 (französisch/englisch)
Neue Ausrüstungen
Fantassin 44
Infanterie s adapte
Fantassin 34
Geht das in die Richtung Deiner Recherchen ?? Sag mir was Dich interessiert, für den Allgemeingebrauch übersetzte ich dann einiges in Deutsch
Ja - vielen Dank !
Die französisch - englische Ausgabe ist brilliant ! Wenn es von solchen zweisprachigen Ausgaben noch mehr geben sollte, wäre ich dir mehr als verbunden, wenn du diese bei Gelegenheit jeweils vernetzen könntest. Das wäre meiner Meinung nach sogar einen eigenen Strang wert, den man dauerhaft oben festmachen könnte.
So eine Zeitschrift fehlt bei der Bundeswehr. Da hat man entweder von Werbung überflutete Texte welche die Rüstungsindustrie anscheinend direkt selbst verfasst, oder irgendwelches Geschwafel über innere Führung. Eine Zeitschrift: Der Infanterist ! das wäre mal was !
Exzellent !
Zum Tag der Infanterie:
Was ich bei solchen Veranstaltungen wie einem Tag der Infanterie auch immer bedauere - und was ich nocht angesprochen hatte - ist, dass sowohl auf der entsprechenden französischen Veranstaltung, wie auch auf dem deutlich schlechteren Äquivalent der Bundeswehr einfach viel zu wenig Vertreter der jeweils anderen Seite da sind. Gerade solche Veranstaltungen würden sich im besonderen Maße dafür anbieten, sich gegenseitig zu besuchen, sich auszutauschen, Netzwerke aufzubauen, Verbindungen herzustellen und sich gegenseitig auszutauschen. Dass müsste so viel mehr forciert werden. Wenn schon Franrkeich und Deutschland es nicht schaffen, gemeinsam viel mehr militärisch auf die Beine zu stellen, ist jede Idee einer EU Armee einfach nur eine Illusion. Zuerst müssten Frankreich und Deutschland da viel mehr zusammen kommen.
Man konzentriert sich da meiner Meinung nach auch zu sehr auf die bloße Frage der Systeme, der gemeinsamen Beschaffung und etwaiger zukünftiger gemeinsamer Projekte, aber der menschliche Austausch ist meiner Überzeugung nach viel wesentlicher. Es müsste einfach viel mehr französische Soldaten geben, die vorübergehend in der Bundeswehr dienen und umgekehrt (!) wobei die deutschen Soldaten dann auch mit den Franzosen in den Auslandseinsatz gehen und dabei allein deren Jurisdiktion unterstehen, ohne dass da die deutsche Politik mitzureden hätte.
Auch bei den Sondereinheiten gibt es meiner Meinung nach viel zu wenig Austausch. Der gemeinsame Mali Einsatz ist da auch als Chance eigentlich vertan worden, mal wirklich gemeinsam militärische Operationen durchzuführen, wobei ich das Verschulden hierfür prmär bei der Bundeswehr und ihren (juristischen) Vorbehalten sehe. Ebenso hat die man die deutsch-französische Brigade einfach nur verschenkt, statt das erhebliche Potential wirklich zu nutzen, welches sie eigentlich geboten hätte.
Gerade bei der Infanterie könnte man sicher viele junge Deutsche mit entsprechenden Boni zu Zusatzzahlungen und dem Anreiz auf Abenteuer und Kampfeinsätze dazu motivieren, eine definierte Zeit in französischen Einheiten zu dienen. Der militärische Wert solcher gemeinsamer Kampfeinsätze und Einsätze im allgemeinen, ist meiner Überzeugung nach viel höher und langfristig und nachhaltig wirksamer als irgendeine Zusammenarbeit von Konzernen bei überehrgeizigen Zukunftsprojekten. Die gemeinsame menschliche Erfahrung trägt da viel weiter und ganzheitlicher.
Als Infanteristen gemeinsam im Kampfeinsatz gewesen zu sein schweißt länger und nachhaltiger zusammen als alles andere. Deshalb sehe ich darin die Chance, dass man tatsächlich dadurch militärisch überein kommen könnte.
Da ist wo noch viel zu tun. Sie telephonieren wenigsten, finden aber keine Zeit sich zu treffen.
Zitat:Am 13. Oktober 2022 führte General Thierry Burkhard, Chef des Generalstabs der französischen Streitkräfte, ein Telefongespräch mit seinem deutschen Amtskollegen, General Eberhard Zorn.
Telefongespräch zwischen dem CEMA und seinem deutschen Amtskollegen.
Diese Zeit des Austauschs ermöglichte es ihnen, sich zu koordinieren, um eine reiche deutsch-französische Sequenz der Zusammenarbeit und des Gedenkens zu beginnen. Die nächsten Monate werden von einem deutsch-französischen Verteidigungs- und Sicherheitsrat (CFADS), einem deutsch-französischen Ministerrat (CMFA) und dem 60-jährigen Jubiläum des Elysée-Vertrags geprägt sein. Der 60. Jahrestag wird die Zuverlässigkeit, Kontinuität und Qualität der deutsch-französischen Zusammenarbeit, insbesondere im militärischen Bereich, veranschaulichen.
General Burkhard und General Zorn sprachen auch über die jeweilige Haltung Frankreichs und Deutschlands im Europa der Verteidigung und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf dieses Europa.
Solche hochrangigen Kontakte sind meiner Meinung nach viel weniger wichtig, als dass möglichst viele junge Offiziere (und auch Unteroffiziere etc) zusammen kommen. Die wichtigste Gruppe sind aber meiner Meinung nach junge Offiziere, aus deren Reihen dann erst die zukünftigen hochrangigen militärischen Führer erwachsen.
Wenn ein junger französischer und ein junger deutscher Offizier zusammen im Ausland in derselben Einheit im Kampfeinsatz waren, dann ist das viel wertvoller als wenn ein General mit dem GI am Telefon politisch überprägte Nettigkeiten austauscht. Aus der Kampfgemeinschaft wächst eine echte und nachhaltige Kameradschaft, die dann auch trägt.
Das sollte man als langfristiges Projekt sehen. Deshalb ja meine Idee, so viele Soldaten wie möglich der jeweils anderen Seite zu unterstellen, ohne Einschränkungen was den Einsatz dieser Soldaten angeht.
Zitat:Solche hochrangigen Kontakte sind meiner Meinung nach viel weniger wichtig, als dass möglichst viele junge Offiziere (und auch Unteroffiziere etc) zusammen kommen. Die wichtigste Gruppe sind aber meiner Meinung nach junge Offiziere, aus deren Reihen dann erst die zukünftigen hochrangigen militärischen Führer erwachsen.
Stimmt, bloß solange die Häuptlinge nichts beschließen, passiert nichts für die "Indianer".
(26.10.2022, 10:43)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Es müsste einfach viel mehr französische Soldaten geben, die vorübergehend in der Bundeswehr dienen und umgekehrt (!) wobei die deutschen Soldaten dann auch mit den Franzosen in den Auslandseinsatz gehen und dabei allein deren Jurisdiktion unterstehen, ohne dass da die deutsche Politik mitzureden hätte.
Abgesehen von den Verfassungsrechtlichen Aspekten, gäbe es da ein großes Problem für den individuellen Soldaten: Man müsste vor so einem Austausch erst ein umfangreiche Schulung erhalten, wie diese Jurisdiktion funktioniert, sonst läuft man Gefahr, sich unbewusst selbst zu schaden. Im Prinzip würde das mindestens eine zusätzliche AGA für die aufnehmenden Streitkräfte erfordern und somit ein Zeit- und Kostenintensives Unterfangen darstellen.
Genau diese "deutsche" Überbetonung der legalistischen Aspekte ist das Problem welches uns allen hier die Zukunft verbaut. Allein schon dieser stete Eigensicherungs- / Absicherungs- und Vollkasko-Gedanke ist einfach konträr zu jedem echten militärischen Denken und vor allem anderen konträr zu den Anforderungen eines echten Krieges. Die überzogene juristische Risikoaversion, der stete Rechtsnegativismus hierzulande und die ganze organisierte Verantwortungslosigkeit, welche ja vor allem anderen auch aus der Verweigerung resultiert überhaupt noch irgendwelche Risiken einzugehen und dann die Verantwortung dafür zu übernehmen zersetzt einfach nur noch in jedem Aspekt die Kampfkraft. Und woher resultiert diese fatale Einstellung? Aus selbstischen Gründen. Also genau aus dem Gegenteil was Gemeinschaft ausmacht. Genau da aber müssten wir hin: zu einer echten, tiefen und nachhaltigen Französisch-Deutschen Gemeinschaft. Als Fundament der EU und einer EU Armee der ferneren Zukunft. Als Ursprung und Grundlage jedweder europäischen Sicherheitspolitik.
Dies jetzt in den militärischen Führern von Morgen nachhaltig zu begründen sollte jedwede höhere Kosten wert sein, und erst recht den Zeitaufwand. Wenn erst mal eine wirkliche umfangreiche Französisch-Deutsche Kameradschaft begründet wurde, im Einsatz, in einer Kampfgemeinschaft, dann entsteht daraus eine Gemeinschaft die hält. Die dann auch in Krisen hält. Die Kosten welche uns ansonsten aus diesen entstehen, werden meiner Einschätzung nach langfristig gesehen höher sein. Von daher wäre das meiner Überzeugung nach eine Investition die sich so richtig rechnen würde.
Die Feststellung, dass dies ein Problem darstellt, ändert nichts daran, dass dein Wunsch nach einem "Austausch-Soldaten-Programm" in der aktuellen Realität nicht umsetzbar wäre.
Würde ich nur davon schreiben, was in der real existierenden Bundeswehr real umsetzbar ist, würde ich kaum irgend etwas schreiben