05.12.2023, 21:13
Naja, also insgesamt gesehen - auch wenn mir durchaus Defizite und Probleme bekannt sind - kann ich dieser Orakelei hier wenig abgewinnen. Anfangs wurde auf Sieg geblasen (übrigens erst von den Russen, dann vom Westen), dann jagte eine Überraschung die nächste, und nun hängt und knarzt es eben ein wenig und es läuft nicht so rund und plötzlich erheben sich, von Avalon'schen Nebelschwaden umgeistert, die Weisen des Abendlandes und wissen, weswegen der Krieg zum Scheitern verurteilt ist. Beeindruckend.
Sind dieses nun die bundesrepublikanischen Bundestrainer-Gene, die es bei jeder WM gibt, oder sind es die beiden eingemummelten Wehrmachtsoldaten, die auf eine recht derb gezeichneten Karikatur von Kurt Halbritter 1945 in einem Gefangenenlager hocken und wo der eine zum anderen sagt, "dass er das ja schon 1933 habe kommen sehen"?
Bevor ich nun zu gehässig werde: Ja, es knarzt. Na und? Kommt im Krieg vor. Und ich finde es erstaunlich, wie schnell teils die Berichterstattung und die Wahrnehmung "umfallen". Dieser Krieg ist weder gewonnen noch verloren aktuell. Wir müssen eben überlegen, wie wir ihn wahrnehmen wollen und ob wir bereit sind, auf einem ebenso sinnbefreiten Niveau wie die Russen zu spielen?
In Russland sieht man den ganzen Konflikt sicherlich existenziell, zumindest sehen es einige in der Führung wohl so, weil man es sich selbst so herbeigeredet hat und weil man entweder daran mittlerweile selber glaubt oder weil man es glauben will. Im Westen ist es mittlerweile eher eine Mischung aus nervigem größerem Balkankrieg und Spesenaufwand - selbst der vorübergehende Angstmoment des Medwedew'schen mad man theory-Gebarens hat derweilen in der Öffentlichkeit ungefähr den Stellenwert von einem größeren GDL-Streik erreicht.
Insofern: Es geht hier nicht um Sieg oder Niederlage. Der Zug für den "schnellen Sieg" ist abgefahren, zumindest aktuell. Die Frage ist also eher, ob wir nun nochmals Geld reinpumpen wollen (können könnten wir es - egal was irgendwelche Unkenrufer vermerken) oder ob wir uns wichtigeren Dingen zuwenden und eben in den nächsten zehn Jahren einen schwelenden Krieg in Osteuropa tolerieren wollen?
Schneemann
Sind dieses nun die bundesrepublikanischen Bundestrainer-Gene, die es bei jeder WM gibt, oder sind es die beiden eingemummelten Wehrmachtsoldaten, die auf eine recht derb gezeichneten Karikatur von Kurt Halbritter 1945 in einem Gefangenenlager hocken und wo der eine zum anderen sagt, "dass er das ja schon 1933 habe kommen sehen"?
Bevor ich nun zu gehässig werde: Ja, es knarzt. Na und? Kommt im Krieg vor. Und ich finde es erstaunlich, wie schnell teils die Berichterstattung und die Wahrnehmung "umfallen". Dieser Krieg ist weder gewonnen noch verloren aktuell. Wir müssen eben überlegen, wie wir ihn wahrnehmen wollen und ob wir bereit sind, auf einem ebenso sinnbefreiten Niveau wie die Russen zu spielen?
In Russland sieht man den ganzen Konflikt sicherlich existenziell, zumindest sehen es einige in der Führung wohl so, weil man es sich selbst so herbeigeredet hat und weil man entweder daran mittlerweile selber glaubt oder weil man es glauben will. Im Westen ist es mittlerweile eher eine Mischung aus nervigem größerem Balkankrieg und Spesenaufwand - selbst der vorübergehende Angstmoment des Medwedew'schen mad man theory-Gebarens hat derweilen in der Öffentlichkeit ungefähr den Stellenwert von einem größeren GDL-Streik erreicht.
Insofern: Es geht hier nicht um Sieg oder Niederlage. Der Zug für den "schnellen Sieg" ist abgefahren, zumindest aktuell. Die Frage ist also eher, ob wir nun nochmals Geld reinpumpen wollen (können könnten wir es - egal was irgendwelche Unkenrufer vermerken) oder ob wir uns wichtigeren Dingen zuwenden und eben in den nächsten zehn Jahren einen schwelenden Krieg in Osteuropa tolerieren wollen?
Schneemann