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Normale Version: Übung Rapid Pacific
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Zitat:Mit Rapid Pacific demonstriert die Luftwaffe ihre Einsatzbereitschaft: Sechs Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 aus Neuburg, vier A400M aus Wunstorf und drei A330 MRTT aus Eindhoven haben den Auftrag, Singapur in nur 24 Stunden zu erreichen.
(…)
Mit der anschließenden Verlegung nach Darwin in Australien und der Teilnahme an zwei internationalen Übungen dort testet die Luftwaffe ihre Interoperabilität mit Bündnispartnern innerhalb und außerhalb der NATO im Indo-Pazifik.

https://www.flugrevue.de/militaer/rapid-...ustralien/
Ein Mammut Programm…
aber wenn das nahezu reibungslos gelingt dann ein dickes Ausrufezeichen für die Fähigkeiten der Luftwaffe!
Nicht nur das, sondern es könnte auch sein, dass dieses Aufzeigen der deutschen Fähigkeiten, eine rasche Verlegung nach Fernost durchzuführen, Teil der angekündigten Strategie ist, dass man gedenkt, sich mehr hin zum indopazifischen Raum zu orientieren bzw. dort mehr Flagge zu zeigen (soll ja auch entsprechende Gespräche mit Japanern und Südkoreanern gegeben haben). Nachdem die Marine mit der "Bayern"-Fahrt das schon vorgezeichnet hatte, zeigt nun die Luftwaffe, was sie zu leisten imstande ist.

Schneemann
Meines Erachtens wurde relativ klar kommuniziert, dass man im Zuge der Höhergewichtung des pazifischen Raums jährliche Verlegungen im Wechsel Marine/Luftwaffe plant, so dass beide TSK auf einen Zwei-Jahres-Rhythmus kommen.
Internationale Reaktion zur gestern begonnenen Übung:
Zitat:Germany flying 6 fighters 8K miles in 24 hours to Singapore

A group of German air force fighter jets neared Singapore in a marathon bid to fly them some 8,000 miles to Southeast Asia in just 24 hours.

BANGKOK - A group of German air force fighter jets neared Singapore on Tuesday in a marathon bid to fly them some 12,800 kilometers (8,000 miles) from their home base to Southeast Asia in just 24 hours. The exercise comes at a time of heightened tensions between China and the U.S. and its allies over Taiwan and demonstrates the ability for a European nation to move air power quickly to the region. [...]

German Defense Minister Christine Lambrecht told reporters that despite the war in Ukraine being a priority at the moment, the Eurofighter mission underscores that Asia has not been forgotten. “We are at the side of all of those who stand for our values such as democracy, freedom and security, and are also willing to contribute,” she said as the aircraft took off from Neuburg, Germany, on Monday, the dpa news agency reported. [...] Germany sent the frigate Bayern to the region on a nearly seven-month deployment that wound up earlier this year, the first time a German warship had been in the Indo-Pacific for nearly two decades. It took part in joint exercises with allies including Australia, Singapore, Japan and the United States, and was denied a port call in China.
https://abcnews.go.com/International/wir...e-88430890

Schneemann
Man hat es wohl geschafft…in ein bisschen mehr wie 20h!
logistische Meisterleistung!
und spricht sehr stark für die eingesetzten Maschinen und deren aktuell erreichte Zuverlässigkeit!
Eurofighter
A400M
A330 MRTT
Top
(16.08.2022, 15:57)ObiBiber schrieb: [ -> ]Man hat es wohl geschafft…in ein bisschen mehr wie 20h!
logistische Meisterleistung!
und spricht sehr stark für die eingesetzten Maschinen und deren aktuell erreichte Zuverlässigkeit!
Eurofighter
A400M
A330 MRTT
Top

ein EF2000 ist aber "auf der Strecke geblieben"
https://www.youtube.com/watch?v=lRGAWH3m6Ng
Diese „Verlegung“ zu feiern, ist in meinen Augen so unfassbar peinlich. Von einer kriegsbereiten Armee erwarte ich das. Erst recht bei diesem Etat. Hoffentlich fragt Top Gun Ingo mal die Asiaten, wie eine kriegsbereite Luftwaffe etabliert werden kann. Japan und Südkorea sind uns militärisch in allen Bereichen meilenweit voraus, und das noch bei weitaus niedrigeren Ausgaben.

Unsere Gurkentruppe, allem voran dem zum Fremdschämen designierten Top Gun Ingo, kann man wirklich nicht mehr Ernst nehmen. Alles bis ins kleinste TamTam geplant, vorbereitet, gewartet, wahrscheinlich die letzten Reparaturkits aus Deutschland abgegriffen, und trotzdem fast 20%iger Ausfall der EF-Flotte.

Jetzt müssen Personal und Ersatzteile aus Deutschland eingeflogen werden. Es sind genau solche Dinge, die die Bundeswehr kriegsuntauglich machen. Man könnte fast meinen, die Bundeswehr ist weltweit die einzige Armee, die bei steigendem Etat, noch schlechter wird.

Dass es dann ausgerechnet der beklebte Jäger 90 ist, setzt dem ganzen Zirkus die Krone auf. Der Ingo sollte mal bei den Kollegen aus Japan oder Südkorea ein Praktikum machen, um zu sehen, wie Kriegsbereitschaft hergestellt wird.

Am Ende des Tages ist das deutsche Militär nicht mehr kriegsfähig. Alle Bestrebungen dies zu ändern, sind leider nutzlos und rausgeschmissenes Geld. Genau wie diese lächerliche Übung.
Ich möchte in diesem Kontext anmerken, dass ich die hier dargelegte Fassung der Ereignisse für zumindest als kritisch zu hinterfragen erachte. 20% Fighter-Ausfälle aufgrund technischer Aspekte beim 20-Stunden-Transit über 13.000 Kilometer sind nicht "schlecht". Angesichts dieser erfolgreich abgeschlossenen Übung wieder mal von "Gurkentruppe" zu reden, ist schlicht - nun mal etwas undiplomatisch meinerseits - Micky-Maus-Scheiße. Danke für das Verständnis...

Schneemann
@GMP
Die meisten militärinteressierten Franzosen, Briten oder US-Amerikaner (und man könnte da beliebig weitere aufzählen) würdigen entsprechende Leistungen ihrer Armeen, obgleich dort entsprechende Projektionsfähigkeiten und -ambitionen schon sehr lange vorhanden sind. Dies bei der deutschen Armee nicht zu tun und diese Leistungen zu Geringschätzen ist daher weit weniger eine inhaltlich nachvollziehbare Aussage über die Bundeswehr selbst, als eine Offenbarung deines eigenen Verhältnisses zur Bundeswehr.

Auf diese erfolgreiche (ja!) Verlegung nach Singapur in nur einem Tag als Erstleistung darf und sollte man stolz sein, insbesondere natürlich die Soldaten, die diese trotz der aktuellen Umstände möglich gemacht haben. Es sind dabei gerade diese Umstände, die erhöhte Einsatzbereitschaft und der Verlegung zusätzlicher Kräfte zur Sicherung der Ostgrenze der NATO bei gleichzeitig immer noch reduzierter Logistik aufgrund von coronabedingten Nachwehen, die noch einmal eine höhere Hürde darstellten.

Dass es dabei bei einem Eurofighter (und natürlich ausgerechnet dem Botschafter) zu einem hydraulischen Problem kam ist natürlich bedauernswert, ändert an der Leistung aber rein gar nichts. Schlicht und einfach deswegen, weil solche Probleme jederzeit auftreten können. Im Gegenteil zeigt sogar der Umgang damit, die schnelle Entsendung eines zweiten Teams mit zusätzlichen Kräften, die positive Entwicklung auf. Wenn der aktuelle Plan, die letzte Maschine rechtzeitig zur Übung Pitch Black in Australien zu haben tatsächlich ebenso aufgeht, dann wäre auch das eine weitere gratulationswürdige Leistung.
Zitat:Schlicht und einfach deswegen, weil solche Probleme jederzeit auftreten können. Im Gegenteil zeigt sogar der Umgang damit, die schnelle Entsendung eines zweiten Teams mit zusätzlichen Kräften, die positive Entwicklung au
Grundsätzlich sind doch solche Manöver vorrangig dazu da Erfahrungen zu sammeln, die man im normalen Routinebetrieb nie bekommen würde.
Ich bin ja keine bekannterweise kein zertifizierter EF Fan, meine persönliche Meinung, Hut ab vor der Leistung. Und alle Ereignisse dokumentieren, um es das nächste Mal noch besser zu machen.
Der Ausfall einer Maschine darf durchaus passieren bei solch einer Strecke…
Weiß man wie oft zwischengetankt wurde?
Es zeugt von der Leistungsfähigkeit wenn man die defekte Maschine jetzt Übersee schnell reparieren kann und trotzdem ans Ziel bringt!
man kann sehr viele Erfahrungen aus solchen Einsätzen ziehen…sowohl in
Orga
Erfahrung für Piloten
Erfahrung für Boden Crew/Techniker
Luftbetankung
Kennenlernen der Leistungsfähigkeit des eigenen Geräts

man darf auch nicht vergessen dass die Luftwaffe auch parallel weitere Einsätze hat…zum Beispiel im Baltikum mit weiteren 5 Eurofightern!
@Helios
Ich verstehe Deine Meinung bzw. Einschätzung zu dem Sachverhalt, kann diese aber nicht teilen. Ebenso sind die ehemals als „Alliierte“ bekannten Nationen von vornherein auf alles stolz, was in militärischem Kontext steht. Das Thema brauchen wir aber an dieser Stelle nicht zu vertiefen.

Ich für meinen Teil kann hier aber nichts abfeiern, was essenzieller Bestandteil einer Streitkraft ist, sein sollte und für immer sein wird. Ich finde es peinlich für eine Nation unserer Größe, Bedeutung, Tradition und Historie (zumindest das von dem Ganzen noch übrig ist), dass wir nun erst anfangen über den eigenen Zaun zu blicken.

Und auch in diesem Kontext muss erwähnt sein, dass die Luftwaffe hier mit lediglich 10 eigenen Flugzeugen anreist; die Tanker sind im Besitz der NATO, wir erhalten als (wie gewöhnlich) größter Geldgeber lediglich Nutzungsrechte.

Dass dann in Abu Dhabi 50% unserer Kampfflugzeuge Probleme machen (1x Hydraulik defekt, 2x nicht näher definierte leichte Probleme, die binnen 1-1,5h wohl repariert wurden) zeigt mir eben, dass die hohen Kosten pro Flugstunde leider keinen positiven Aspekt auf die Einsatzbereitschaft unserer EF haben. Es ist lobenswert, wie transparent derartige Übungen abgebildet werden, jedoch sollte man hier den Nutzen hinterfragen.

Wir tun hier so, als ob wir gerade unseren ersten Trägerverband entsendet hätten … Das ist peinlich und unserer militärischen Geschichte unwürdig. Flugzeuge haben zu fliegen, Fahrzeuge haben zu fahren bzw. auf Ketten zu rollen und Soldaten zu marschieren.

(17.08.2022, 11:31)ObiBiber schrieb: [ -> ]man darf auch nicht vergessen dass die Luftwaffe auch parallel weitere Einsätze hat…zum Beispiel im Baltikum mit weiteren 5 Eurofightern!

Das ist genau das was ich meine. Dieses durch Missmanagement, jämmerliche politische Entscheidungen und fehlendes militärisches Know-How entstandene Vakuum an Leustungskapazität ist ein Anker für unsere physische und psychische militärische Entwicklung. 50 Milliarden Euro Budget und wir loben uns für 2, 3 Einsätze und Übungen mit insgesamt 25 Flugzeugen? Das kann ich nicht bejubeln. Das erwarte ich als Mindestvorsatz, mit Bravour.
@GMP

Kräfteprojektion um die halbe Erde ist definitiv nicht essenzieller Bestandteil einer Streitkraft, schon gar nicht einer solchen, die primär auf eine Verteidigungsaufgabe hin aufgebaut wurde. "Abfeiern" muss man nichts, das soll jeder bewerten wie er möchte, aber als peinlich empfinde ich eher eine beständig negative Bewertung guter Leistungen als Selbstzweck, die in meinen Augen auch gleichermaßen despektierlich gegenüber unseren Soldaten ist und über berechtigte Kritik deutlich hinaus geht. Denn gerade diese Pauschalität macht sie völlig überflüssig. Gleichwohl steht es dir natürlich frei, sie hier zu äußern.

Fachlich kann ich nicht nachvollziehen, was du aus den freigegebenen Informationen zur Verlegung hinsichtlich der Einsatzbereitschaft der Eurofighter ableitest, noch mehr, wie du überhaupt darauf kommst, dass man das ableiten könntet? Und genau das ist eben der Kernpunkt meiner Kritik an deinen Aussagen, sie erzeugen eine Negativität, wo eigentlich nur Normalität herrscht. Genau so funktioniert militärischer Flugbetrieb üblicherweise, mit so ziemlich allen Mustern, bei so ziemlich allen Luftwaffen. Insofern wäre wohl eher Kritik daran angebracht, dass die Luftwaffe relativ transparent berichtet, denn augenscheinlich werden die so bekannten Informationen völlig falsch interpretiert.

PS: Warum du meinst in diesem Kontext erwähnen zu müssen, dass die Tanker kein Eigentum der Bundeswehr sind, sondern über ein Multinationales Projekt beschafft und betrieben werden, erschließt sich mir nicht. Das ist hinlänglich bekannt, ebenso wie die Verteilung von Kosten und Nutzungsrechten. Wenn du daran irgendeine Kritik üben willst, kannst du das im entsprechenden Strang gern machen.
Auch in den chinesischen Medien spielt die Verlegung eine Rolle:

Zitat:Although they opted not to take any sensitive routes and passage via the South China Sea and Taiwan Straits, observers warned that Germany is pushing forward its militarization agenda while adding a security sphere to its previous version of the "Indo-Pacific" strategy, behind which is the US malicious encouragement. (...)
Cui told the Global Times that although claiming to take a neutral stance while stressing peace and stability, Germany's moves in the region showed a bias favoring the US-led West, which would in fact bring about destabilizing factors to the region. Compared to Europe where Berlin's militarization is limited by the current NATO framework, the Asia-Pacific region has been viewed by Berlin as a freer space to push its military agenda, or at least show its determination to ramp up such efforts, Cui noted.
(...)
Chinese military expert Song Zhongping said Germany is also playing a balancing game between the US and China as the country's main focus remains in Europe where its national security interest lies. The largest peacetime air force deployment is merely symbolic.

https://www.globaltimes.cn/page/202208/1273148.shtml

Ich würde das mit "erwartungsgemäß, trotzdem aber interessant" kommentieren wollen.
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