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Normale Version: Militärische Lehren aus dem Ukraine-Krieg
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Zitat: Freilich, der Einsatz in der Ukraine würde die Mittleren Kräfte vor große Herausforderungen stellen; aber im nördlichen Mittel- und Osteuropa dominieren sandige Böden, erschlossene Wirtschaftswälder und Siedlungsräume mit gut ausgebauter Verkehrsinfrastruktur. Gutes Gelände für Jäger und Panzergrenadiere, in Litauen sogar mehr für erstere

Dann empfehle ich mal einen Besuch in Litauen , besonders den östlichsten bundeswehrstandort in Zukunft.
Da sind stellenweise nicht mal die Ortschaften mit festen Straßen verbunden. Die Siedlungen sind nur mit festen Wegen an Hauptstraße angebunden. An den derzeitigen standorten hat man schon Probleme weil man stellenweise Brücken nicht nutzen kann wegen des Gewichtes . Das wird an den neuen Standorten noch schlimmer. Man ist ja aber erst 8 Jahre im Land .

Allerdings zieht man auch Ketten bei radfahrzeugen auf oder bei Kettenfahrzeugen die greifer
Umkehrschluss:

Die Entwicklung der Infrastruktur in Osteuropa wäre eine wesentliche militärische Investition - andererseits bedeutet eine solche verbessere Infrastruktur auch weitere neue Möglichkeiten für die Russen in der Offensive.

Also muss diese Infrastruktur von Anfang so aufgebaut werden, dass sie optimal für unsere Defensive ist, aber von den Russen offensiv nicht richtig genutzt werden kann. Sie müsste also entsprechend bereits im Gelände so gelegt werden dass sie die Defensive unterstützt und auch im Vorab präpariert werden, beispielsweise alle Brücken mit entsprechenden Sprengschächten versehen usw usf
Was allerdings nicht unsere Aufgabe ist die Infrastruktur in Ordnung zu bringen dort.
Und der Vorteil ist das man für weniger Schäden an der infrastruktur im übungsbetrieb aufkommen muss
Genug Platz für die übliche Übungsplatzkünstlichkeit dürfte selbst bei gut ausgebauter Infrastruktur noch vorhanden sein.

Natürlich ist der Aufbau derselben nicht unsere Aufgabe in dem Sinne, dass Deutschland diese bezahlen sollte. Aber es wäre meiner Auffassung nach durchaus eine EU Aufgabe, welche sich auch sonst für die EU auszahlen könnte. Das müsste also von allen gemeinsam finanziert werden.

Ich halte den Ausbau der Infrastruktur in Osteuropa als militärische Maßnahme für wesentlicher als so manche Beschaffung irgendwelcher Panzer. Beispielsweise wäre sie viel wesentlicher als die Schaffung sogenannter mittlerer Kräfte auf GTK Boxer durch die Bundeswehr, welche in Osteuropa in der geplanten Form einfach keinen großen Nutzwert hätten.
(26.12.2024, 19:00)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Natürlich ist der Aufbau derselben nicht unsere Aufgabe in dem Sinne, dass Deutschland diese bezahlen sollte. Aber es wäre meiner Auffassung nach durchaus eine EU Aufgabe, welche sich auch sonst für die EU auszahlen könnte. Das müsste also von allen gemeinsam finanziert werden.
Das wär' mal ein Ansatz für die GASP. Statt EU-Armee eine militärische EU-Infrastruktur. Ließe sich auch mit dem Themenkomplex "Sicherung der Außengrenzen" verbinden.
Allerdings gibt es weit wichtigere EU-Außengrenzen die es zu sichern gilt. Auch gibt es mehr als genug Projekte und fördertöpfe für Straßenbau in der EU. wenn sich ein Land entscheidet das es weit wichtiger ist das jeder glasfaseranschluss oder anderes hat anstatt Brücken mit einer Tragkraft von mehr als 70 t oder feste Straßen dann ist das halt so aber was kommt dann als Nächstes , Flughäfen , Häfen . Es haben fast alle EU Länder eine EU-Außengrenze und die im Osten ist für die EU nicht die relevanteste , für die Nato vielleicht aber das gilt es klar zu trennen.
Nur so eine Idee von mir da ich die Diskussion über den Nutzen der Radfahrzeuge mitverfolge, wäre nicht das Gebiet im Baltikum gut geeignet für unbemannte Kettenfahrzeuge ? Diese sind sehr viel leichter als bemannte Fahrzeuge und können Maschinengewehre tragen und auch ATGM, womit russische KPZ und SPz aus der Entfernung bekämpft werden können.
Natürlich wäre das eine Alternative , sobald man eine Möglichkeit hat das ganze zu steuern ohne das diese gestört , unterdrückt , überlagert oder sonst auf irgend eine Art manipuliert werden kann und die auch überall funktioniert, in der Stadt genauso wie im Wald
Skywalker:

Meiner Ansicht nach sind solche Systeme (UGCV) ganz allgemein notwendig, nicht nur dort wo die Böden schlecht sind. Moderne Bodendrohnen können inzwischen zudem deutlich mehr tragen als "nur" SMG und PALR. Da gibt es inzwischen auch welche mit 30mm MK. Wie alphall geschrieben hat, ist das primäre Problem die störungsresistente Steuerung vor Ort.

Man sollte solche Systeme aber nicht getrennt von bemannten Systemen bzw. getrennt von der Infanterie / eigenen Panzern denken, sondern ganz im Gegenteil im engen Verbund mit diesen. Damit wird zugleich die Frage der Steuerung gelöst. Diese Systeme werden also direkt vor Ort dezentral gesteuert und dies auf kurze Distanzen. Und damit entfallen dann viele der Probleme die das hat.

Um diesen Aspekt auf die Ukraine zurück zu bringen: Die Russen wie auch die Ukrainer argumentieren aktuell sehr ähnlich und versuchen daher vermehrt in der Ukraine bewaffnete Bodendrohnen einzusetzen und dies auch mit einigem Erfolg. Ihr Problem in diesem Kontext ist primär die mangelnde Produktionskapazität, aber genau diese hätte der Westen TM mit seinen industriell-technologischen Potentialen, und entsprechend könnten wir solche Systeme in immenser Stückzahl produzieren.

In diesem Kontext:

https://www.youtube.com/watch?v=u_CgIWjBSj4

https://www.youtube.com/watch?v=QJCw7SFfxC0

https://www.youtube.com/watch?v=oDyKrYCR6h4

https://www.youtube.com/watch?v=Vm3ZVLf5m3A

https://www.youtube.com/watch?v=hjnHC35O_FU

Und auch hier geht der Weg aktuell in Richtung Glasfaserkabel:

https://www.youtube.com/watch?v=G-hdrOQILdw

Wie von mir schon mal an anderer Stelle geschrieben, benötigt man meiner Ansicht nach mehrere verschiedene Steuerungssysteme und eine automatische Rückkehrfunktion. Der Roboter kann dann beispielsweise in einem Umfeld mit sehr starken Störsendern mit einem sich abspulenden Kabel nach "vorne" eingesetzt werden, dieses wird aber nicht wieder aufgespult, sondern ist ein Einwegartikel - am Ende der Rolle wird das Kabel einfach abgeworfen und der Roboter fährt auf Befehl vollautomatisch zurück. Zudem sollte er optional auch ganz regulär kabellos steuerbar sein. Man könnte hier auch über eine direkte Verbindung nachdenken, auf welche Weise auch immer bis hin zu Laser etc.

Zudem ,können solche Drohnen ebenso einfach nur als Transport für entsprechende Wirkmittel dienen:

https://www.youtube.com/watch?v=t3xW-isOoF8

Oder als Minenleger, oder zum Verlegen von Stacheldraht verwendet werden.
Auf westlicher Seite wären beispielsweise die folgenden Systeme interessant, wenn man sie denn noch etwas evolutionär weiter entwickeln würde (Stichwort Mehrfach-Steuerung, Glasfaserkabel etc)

https://www.youtube.com/watch?v=cbK89GzlYxw

https://www.youtube.com/watch?v=pGimXkTN7uc

https://www.youtube.com/watch?v=o-QzJ3JyKkY

Statt PALR zielsuchende Munition und auf anderen Trägern die Befähigung im großen Stil Nebel zu legen.

Also in folgender Dreiteilung:

MK Träger - Loitering Munition Träger - Nebel (Mehrzweck) Werfer

Im Kontext des Baltikums könnte man zudem wieder einmal darauf hinweisen, dass Milrem ein estnischer Hersteller ist.
(27.12.2024, 10:21)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Skywalker:

Meiner Ansicht nach sind solche Systeme (UGCV) ganz allgemein notwendig, nicht nur dort wo die Böden schlecht sind. Moderne Bodendrohnen können inzwischen zudem deutlich mehr tragen als "nur" SMG und PALR. Da gibt es inzwischen auch welche mit 30mm MK. Wie alphall geschrieben hat, ist das primäre Problem die störungsresistente Steuerung vor Ort.

Man sollte solche Systeme aber nicht getrennt von bemannten Systemen bzw. getrennt von der Infanterie / eigenen Panzern denken, sondern ganz im Gegenteil im engen Verbund mit diesen. Damit wird zugleich die Frage der Steuerung gelöst. Diese Systeme werden also direkt vor Ort dezentral gesteuert und dies auf kurze Distanzen. Und damit entfallen dann viele der Probleme die das hat.

Um diesen Aspekt auf die Ukraine zurück zu bringen: Die Russen wie auch die Ukrainer argumentieren aktuell sehr ähnlich und versuchen daher vermehrt in der Ukraine bewaffnete Bodendrohnen einzusetzen und dies auch mit einigem Erfolg. Ihr Problem in diesem Kontext ist primär die mangelnde Produktionskapazität, aber genau diese hätte der Westen TM mit seinen industriell-technologischen Potentialen, und entsprechend könnten wir solche Systeme in immenser Stückzahl produzieren.

In diesem Kontext:

https://www.youtube.com/watch?v=u_CgIWjBSj4

https://www.youtube.com/watch?v=QJCw7SFfxC0

https://www.youtube.com/watch?v=oDyKrYCR6h4

https://www.youtube.com/watch?v=Vm3ZVLf5m3A

https://www.youtube.com/watch?v=hjnHC35O_FU

Und auch hier geht der Weg aktuell in Richtung Glasfaserkabel:

https://www.youtube.com/watch?v=G-hdrOQILdw

Wie von mir schon mal an anderer Stelle geschrieben, benötigt man meiner Ansicht nach mehrere verschiedene Steuerungssysteme und eine automatische Rückkehrfunktion. Der Roboter kann dann beispielsweise in einem Umfeld mit sehr starken Störsendern mit einem sich abspulenden Kabel nach "vorne" eingesetzt werden, dieses wird aber nicht wieder aufgespult, sondern ist ein Einwegartikel - am Ende der Rolle wird das Kabel einfach abgeworfen und der Roboter fährt auf Befehl vollautomatisch zurück. Zudem sollte er optional auch ganz regulär kabellos steuerbar sein. Man könnte hier auch über eine direkte Verbindung nachdenken, auf welche Weise auch immer bis hin zu Laser etc.

Zudem ,können solche Drohnen ebenso einfach nur als Transport für entsprechende Wirkmittel dienen:

https://www.youtube.com/watch?v=t3xW-isOoF8

Oder als Minenleger, oder zum Verlegen von Stacheldraht verwendet werden.

Ganz klar die Systeme müssen in Kombination mit bemannten Systemen eingesetzt werden, gerade dort wo schweren bemannten Systemen Grenzen gesetzt sind können diese ein gut Kombination bieten. Wichtig ist vor allem im Baltikum eine Luftüberlegenheit, eine gute Luftnahunterstützung und luftbewegliche Truppen.
Wobei die bemannten Plattformen von welchen aus die unbemannten Plattformen mit bedient werden durchaus leichter sein können. Das müssen gerade eben keine schweren Panzerfahrzeuge sein, weil sie sich nicht selbst exponieren, also wäre hier der Schutz gegen Splitter und Drohnen wesentlich. Dazu maximale Querfeldeinbeweglichkeit und eine möglichst geringe Signatur.

Stichwort: Notwendigkeiten im Baltikum: luftbewegliche Truppen sind dort in einem ernsthaften Krieg gegen Russland weitgehend sinnlos. Luftbewegliche Operationen werden dort auch über die Auftaktphase hinaus kaum möglich sein.

Und auch wenn man jetzt verächtlich über die russische Luftraumverteidigung spricht, so wird diese doch zumindest anfangs erhebliche Probleme bereiten. Man wird also nicht gleich von Beginn an von einer Luftherrschaft ausgehen können. Natürlich hervorragend, wenn dies gelingt und es könnte schon sein, dass man die Luftüberlegenheit sehr zeitig erkämpfen kann, aber man sollte sich eben nicht allein darauf verlassen.

Für absolut wesentlich halte ich daher in diesem Kontext große Mengen von weitreichender Raketenartillerie, Boden-Boden Raketen, Marschflugkörpern, und weitgehend autonomer Drohnen hoher Reichweite. Insbesondere um damit das Konterartillerieduell frühzeitig zu entscheiden und noch wesentlicher: um damit unsere Luftwaffen zu unterstützen und schnellstmöglich die russische Luftraumverteidigung abzutragen.

Sobald diese weg ist, wird der Rest einfach nur noch ein Abschlachten wehrloser russischer Verbände aus der Luft. Je früher dies ermöglicht wird, desto besser. Also kommt alles darauf an so frühzeitig wie möglich die Luftherrschaft zu erlangen.

Daraus ergibt sich als Schlußfolgerung, dass unser Schwerpunkt bei der Luftwaffe und bei dieser zuarbeitenden Systemen sein muss, dass wir Massen von Marschflugkörpern (auch bodengestützt) benötigen und schlussendlich erhebliche Mengen an Wirkmitteln für die Kampfflugzeuge auf Vorrat. Da darin unsere primäre Stärke liegt, welche Russland auch nicht kontern kann, muß diese exploriert werden, zumal dies Russland dazu zwingt hier viele Mittel zu binden welche teuer und aufwendig sind, was Russland insgesamt aufgrund der Beschränktheit seiner Mittel einschränkt.

In der Defensive wären in Osteuropa meiner Ansicht nach zudem Kampfhubschrauber (einer neuen Konzeption) von Vorteil, dass müsste intensiv diskutiert und durchdacht werden. Aber auch diese machen nur und nur dann Sinn, wenn man eine größere Stückzahl davon vorhält und einsatzbereit hält. Das heißt, solche Kampfhubschrauber machen nur dann Sinn, wenn wir ungefähr 250 bis 300 Stück davon hätten, um wirklich signifikante strategische Effekte damit zu erzielen.

Luftbewegliche Truppen sind demgegenüber völlig irrelevant. Ganz im Gegenteil sollte man sich gut überlegen, ob man diese Befähigung abseits militärischer Sondereinheiten nicht vollständig aufgibt. Gerade um Mittel für wesentlicheres, wie beispielsweise für Munition für unsere Flugzeuge frei zu machen.
Über die Schaffung eines US Drohnen-Korps als eine Art Unterteilstreitkraft:

https://mwi.westpoint.edu/imagining-a-us...one-corps/

Ich trage das mal hier ein, weil das auf den Erfahrungen der Ukraine aufbaut und weil diese eine eigene Drohnenstreitkraft aufgestellt hat.

Ich halte die Separierung der Drohnen in einer Art eigenen Teilstreitkraft rein persönlich für falsch. Das erleichtert zwar die technische Entwicklung, den Einsatz usw. separiert aber die Drohnen von den anderen Streitkräften, statt diese so weit wie nur möglich in diese zu integrieren, wodurch meiner Meinung nach der größere Kampfwert generierbar wäre. Statt Drohnen in einer seperarten Struktur evolutionär sich weiter entwickeln zu lassen, wie hier in einem angedachten Drohnen-Korps, sollte man sie stattdessen dazu verwenden, andere Truppengattungen evolutionär weiter zu entwickeln. Ganz allgemein halte ich die Idee einer Revolution in der Kriegsführung per Drohnen hier für einen Irrweg bzw. eine Fehlannahme. Zum einen weil es diese Revolution so gar nicht gibt und alles mehr oder weniger nur die lineare Fortführung von bereits bestehendem war und ist, und zum anderen weil ein evolutionärer Ansatz hier meiner Meinung nach insgesamt besser wäre als der Versuch das System auf zu radikale Weise umzubrechen. Das betrifft unter anderem insbesondere dann auch die Struktur und wie Drohnen in diese eingepflegt werden.

Gleicher Kontext:

https://mwi.westpoint.edu/battlefield-dr...n-ukraine/

Zitat:Ukrainian officials are on record noting the need for tens of thousands of uncrewed robotic ground vehicles in 2025 for combat and logistics missions. These officials also noted that Ukrainian forces have been using dozens of domestically made AI-augmented systems to enable aerial drones to reach targets on the battlefield without being piloted and remain effective in areas protected by extensive jamming. At this point in the war, there are around ten Ukrainian companies competing in state procurements to offer AI products.

Ukrainian officials have stated that in 2025, more autonomous drones with AI targeting will arrive on the battlefield, potentially making way for “real drone swarm uses.” Ukraine’s efforts to use AI on the battlefield are aided by willing partners, such as the Germany-based Helsing AI firm. In December 2024, Helsing announced that the first few hundred of almost four thousand of its AI-equipped HX-2 Karma unmanned aerial vehicles earmarked for Ukraine were set to be delivered to the Ukrainian front. Apparently, HX-2 is immune to electronic warfare countermeasures via its ability to search for, reidentify, and engage targets without a signal or a continuous data connection, while allowing a human operator to stay in or on the loop for critical decisions.

Russian technical experts already acknowledge that “autonomous flying robots”—drones with artificial intelligence that determine their own targets—are already used in combat and apparently “kill” people, though they usually don’t provide technical specifications for such claims. It is likely that such developments indicate a more limited AI role in aerial drones, such as the terminal guidance and image recognition that allow drones to fly autonomously to designated targets once the human operator has approved strikes on said targets.

While on the receiving end of Ukraine’s increasing AI and autonomy use, many Russian experts express concerns that the pace of AI-enabled military developments could get out of control, thus requiring global regulation “in the interests of all humanity,” while also noting the difficulty of banning the development of AI for military purposes while the outcomes of wars hang in the balance and national interests are at stake. Still, Russian military experts, such as those writing in key military publications like Arsenal Otechestva, believe in AI’s potential in military applications. These experts highlight its ability to enhance system autonomy, improve tactical decision-making, enable real-time operational support in combat zones, reduce crew risks, and decrease uncertainty through rapid processing of large, unstructured data.

Die im Text genannte Drohne / der Hersteller:

https://helsing.ai/de/hx-2

Man setzt jetzt in der Ukraine angesichts der immer weiter um sich greifenden EloKa sehr große Hoffnungen auf solche AI Drohnen. Das nächste Jahr wird hier meiner Überzeugung nach hochinteressant werden.
Über den Luftkrieg in der Ukraine:

https://www.twz.com/air/ukrainian-su-27-...ng-air-war

Zitat:Ukrainian Su-27 Flanker Pilot’s Rare Account Of The Changing Air War
The rare interview details combat operations over Ukraine, including the employment of Western guided munitions from Su-27 Flankers.

Wer hätte bei Kriegsbeginn je gedacht, dass selbst jetzt noch ukrainische Su-27 im Kampfeinsatz aktiv sind !
Mittwoch, 15. Januar 2025
Die Ukraine und das Personalmanagement im Krieg
La voie de l'epée (französisch)
von Michel Goya
Nationen rechnen selten damit, lange Kriege führen zu müssen und müssen daher meist improvisieren, wie sie die Männer, die den Krieg führen, verwalten. Der Erfolg dieses „Kriegs“-Humanressourcenmanagements hängt dann weitgehend vom Erfolg der Streitkräfte an der Front ab. Eines der Missgeschicke der Ukraine ist, dass es ihr nicht gelang, die Fehlfunktionen ihres Staates zu überwinden und ein effektives Kriegs-HRM einzuführen, wie es hätte sein sollen und können. Jetzt ist es zu spät, aber es ist noch nicht alles verloren, vorausgesetzt, es werden starke Maßnahmen ergriffen.

Das Humankapital im Chaos erhalten
Das Hauptziel des HRM im Krieg ist es, das Humankapital der großen Einheiten an der Front zu erhalten. Es geht nicht nur darum, alle Verluste „Mann für Mann“ zu ersetzen, sondern nur die endgültigen Verluste: Gefallene, Gefangene, Vermisste und Schwerverletzte. Ansonsten sind mehr als die Hälfte der abwesenden Einheiten Leichtverletzte, die normalerweise dazu bestimmt sind, in die Reihen zurückzukehren, auf Urlaub oder zur Ausbildung, wenn die Situation es erlaubt, oder schließlich Deserteure von kürzerer oder längerer Dauer.

Die Einheiten an der Front, wie die ukrainischen Brigaden, sind daher bereits systematisch unterbesetzt im Vergleich zu ihrer regulären Struktur, die eigentlich die optimale taktische Organisation darstellen sollte. Es ist denkbar, dass, wie in einigen Armeen der Vergangenheit, ein Pool von „Zeitarbeitern“ eingesetzt wird, um diese Lücken zumindest zeitweise zu füllen. Abgesehen davon, dass dies unter Feuer eine sehr heikle Übung ist, haben die ukrainischen Einheiten jedoch nicht den Luxus eines solchen Überschusses.

Sobald man eine Vorstellung von den menschlichen Bedürfnissen hat, muss man versuchen, die richtigen Leute an den richtigen Ort zu schicken, d.h. Fähigkeiten mit Posten zu verbinden, mit der zusätzlichen Schwierigkeit, dass sich auch die Posten im Laufe eines langen Krieges ändern können. Neue Spezialisierungen können entstehen, wie z.B. der Einsatz von Drohnen, die immer mehr Einsatzkraft erfordern. Andere wiederum können zurückgehen, weil sie weniger nützlich sind oder einfach, weil bei gleichbleibender oder leicht steigender Personalstärke nicht alle zufrieden gestellt werden können. Daher kommt es häufig zu einem Kampf der Spezialisierungen um den bestmöglichen Anteil an den Humanressourcen, die fast immer nicht ausreichen, um alle Bedürfnisse in Umfang und Qualität zu befriedigen.

Es geht darum, eine Rekrutierungs- und Ausbildungsstruktur im Hinterland aufzubauen, die in der Lage ist, diesen sich ändernden menschlichen Bedarf zu decken, und diese Struktur selbst benötigt materielle Ressourcen, Lager und Ausbildungseinrichtungen, und vor allem menschliche Ressourcen, insbesondere Führungskräfte. Diese rückwärtige Struktur tritt also selbst in die komplexe Gleichung der Zuweisung von Humanressourcen ein, die mit allen anderen konkurriert. Sie versucht dann, Soldaten in mehr oder weniger langen Ausbildungsgängen zu „produzieren“, mit dem ständigen Widerspruch zwischen Dringlichkeit und Qualität und im ukrainischen Fall mit der ständigen Drohung von Luftangriffen, sobald eine Konzentration von Männern vom Feind entdeckt werden kann.

Grundsätzlich sind diese rückwärtigen Formationen fast immer mit den sehr schnellen Entwicklungen an der Front überfordert und benötigen eine zusätzliche Ausbildung, die von den großen Empfängereinheiten durchgeführt wird. Es wird also versucht, aus Neulingen Individuen zu machen, die in der Lage sind, einen neuen Beruf unter den Gefahren der Front auszuüben. Die Angelegenheit ist also äußerst komplex und umso heikler, da es hier nicht nur um Berufe und Fähigkeiten, sondern auch um Leben und Tod geht.

Daher ist ein besonderes Netzwerk erforderlich, um die Nachfrage an der Front und das Angebot im Hinterland so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Die ideale Form dieses Netzwerks ist seit dem Ersten Weltkrieg bekannt und, um es gleich vorweg zu nehmen, die ukrainische Armee ist weit davon entfernt.

Die beste Art und Weise, dieses obligatorische Durcheinander zu verwalten, besteht darin, zwischen den direkt an der Front eingesetzten Einheiten und dem Generalstab oder dem Ministerium im Hinterland Zwischenstäbe zu haben, die als Relais und Transformatoren fungieren.

Diese Stäbe, im ukrainischen Fall Divisions- oder Korpsstäbe, müssen gleichzeitig die Operationen der Brigaden, die sie kommandieren, leiten und sich gleichzeitig bemühen, ihre Bedürfnisse in allen Bereichen zu sichern. Diese ständigen Stäbe kennen die Einheiten, die sie kommandieren, umso mehr, als die Offiziere, die sie befehligen, von ihnen abstammen oder ihnen zugewiesen sind. Sie kennen also deren Bedürfnisse und sind in der Lage, diese Bedürfnisse im Hinterland, in der Provinz, in der sie stationiert sind, in die bestmögliche Rekrutierung und Ausbildung umzusetzen, denn es ist auch in ihrem Interesse, effiziente Brigaden zu haben.

In der Ukraine ist dies nicht der Fall, wo die meisten Brigaden von Ad-hoc-Stäben kommandiert werden, deren Offiziere für einige Monate umschlagen, nichts über die Einheiten wissen, die sie befehligen, und vor allem dazu da sind, Probleme zu vermeiden. Die Unterstützung, insbesondere die Personalverwaltung, ist ihnen völlig entzogen, da sie von der Zentralverwaltung und den Provinzen verwaltet wird.

Erschwerend kommt hinzu, dass in diesem noch sehr sowjetischen System, in dem das Eingeständnis eines Fehlers, einer Schwäche oder eines Misserfolgs gleichbedeutend mit einer Bestrafung ist, die Informationen, die von der Hierarchie nach oben gelangen, sehr oft falsch sind, was sowohl zu zahlreichen operativen Problemen als auch zu einer Zunahme der Unordnung im Management führt. Da Vertrauen Kontrolle nicht ausschließt, ergänzte die französische Armee während des Ersten Weltkriegs den normalen Prozess der Berichterstattung von unten nach oben durch einen Kontrolldienst von oben nach unten, der von General- oder Spezialinspektoren und Verbindungsoffizieren des Großen Hauptquartiers durchgeführt wurde. Dies ist in der Ukraine nicht der Fall.

Letztendlich werden die ukrainischen Provinzen aufgefordert, Rekrutierungsquoten zu erfüllen, aber sie sind nicht direkt von dem Endergebnis ihrer Rekrutierung betroffen. Das Hauptproblem besteht also darin, diese Zahlen mit Freiwilligen und Wehrpflichtigen zu erreichen. Erstere sind natürlich viel seltener als 2022 und werden, abgesehen von einem immer noch offensichtlichen Patriotismus, weitgehend durch die Möglichkeit motiviert, ihren Einsatz zu wählen, der bei der Infanterie selten an der Frontlinie liegt.

Die Auswahl der Sekundanten ähnelt sehr der Einberufung durch das Los im 19. Jahrhundert, bei der nur die „falschen Nummern“ ausgewählt werden, die nicht zahlen können. Diese falschen Nummern werden dann in die mehr oder weniger aktiven Grundausbildungszentren dieser armen und „alten“ Bevölkerung geschickt, da es sich auch um die durchschnittlich ältesten Wehrpflichtigen der Geschichte handelt. Die besser Qualifizierten werden eher in die technisch anspruchsvolleren Waffengattungen geschickt, während die weniger Qualifizierten erfahren, dass sie zur Infanterie kommen, wo man massenhaft stirbt oder verstümmelt wird.

Da Überwachung und Zwang in der Ukraine eher schwach ausgeprägt sind, ist es verständlich, dass es zu einer gewissen Verdunstung kommen kann, bevor sie in die Infanteriebataillone gelangen, die somit immer noch hoffnungslos abgenutzt und unterbesetzt sind, was das Hauptproblem darstellt.

Die Krise der ukrainischen Infanterie

Das dreifache Problem der ukrainischen Infanterie ist, wie bei vielen anderen Infanterien in der Geschichte, dass sie gleichzeitig unentbehrlich, vernachlässigt und tödlich ist. Unverzichtbar, da die Infanterie die Hauptlast der Eroberung, der Kontrolle und des Haltens des Geländes trägt. Vernachlässigt, da die Infanteristen oft als ungelernte Arbeiter im Kampf betrachtet werden - ein großer Fehler - und bei Ausrüstungsprogrammen oder Rekruteneinteilungen als letzte bedient werden. Tödlich schließlich, da die Infanterie in der Ukraine (wie in praktisch allen modernen Kriegen) etwa 70% der Verluste erleidet, was das Lernen im Feld schwierig und die gesamte Aufgabe unattraktiv macht. Infanterieeinheiten haben es daher viel schwerer als andere Einheiten, ihre Fähigkeiten zu verbessern, denn um Erfahrungen zu sammeln, ist es besser, zu überleben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Armee an der Front vor allem Infanteristen benötigt - in der Ukraine fehlen vielleicht 80.000 -, während das Hinterland große Schwierigkeiten hat, Infanteristen zu schicken. Der Bedarf ist so groß, dass die Infanteriebrigaden, die überwiegend aus Infanteristen bestehen, zunehmend Artilleristen, Logistiker und andere Nicht-Infantilisten anfordern müssen, um die Lücken in den Infanteriekompanien zu füllen.

Dies ist eine dreifache Katastrophe. Es schwächt die unverzichtbaren Unterstützungs- und Hilfseinheiten rund um die Infanteriebataillone, es schwächt das Vertrauen der Freiwilligen in das System, da sie schließlich in Einheiten eingeteilt werden können, in die sie nicht gehen wollen. Vor allem aber führt dies zu mehr Verlusten und Desertionen als zu guten Infanteristen.

Ohne Fähigkeiten eingesetzt - und der Infanteriekampf erfordert viele Fähigkeiten - und ohne gegenseitiges Vertrauen zu Kameraden, die sie nicht kennen, sterben oder brechen die Neulinge, die direkt an die Front geschickt werden, im Durchschnitt viermal so oft zusammen wie die alten Soldaten, die unter den gleichen Bedingungen eingesetzt werden. Dies wurde bereits zu Beginn des Ersten Weltkriegs erkannt, als die französischen Infanteriedivisionen im Hinterland Depotbataillone aufstellten, um die Neulinge langsam an die Front heranzuführen.

Es dauerte lange, bis die Ukrainer diese Prinzipien wiederfanden, was wiederum das Problem des Erfahrungsaustausches und der Informationsweitergabe widerspiegelt. Sie haben noch nicht unbedingt alle Schlussfolgerungen daraus geschöpft. Aus eigener Initiative haben mehrere ukrainische Brigaden ihre eigenen Ausbildungsbataillone gegründet, aber dies sollte etwas weiter hinten auf der Ebene der Divisionen oder ständigen Armeekorps geschehen, die es, wie wir gesehen haben, mit einigen Ausnahmen, wie dem Marinekorps, nicht gibt.

Die Ukraine entschied sich außerdem dafür, 14 neue Infanteriebrigaden zu bilden, anstatt die alten zu verstärken. Dies kann durch die Notwendigkeit erklärt werden, über eine strategische Reserve zu verfügen, die es ermöglicht, dringende Probleme zu bewältigen, eventuell offensive Möglichkeiten zu nutzen oder einfach den Brigaden die Möglichkeit zu geben, sich auszuruhen und sich im Hinterland neu aufzustellen.

Es geht auch darum, Produkte zu schaffen, mit denen westliche materielle Hilfe angefordert werden kann. Dies ist wahrscheinlich ein Fehler. Der Kampf ist in erster Linie eine Frage der menschlichen Qualität. Selbst wenn die Dinge auf dem Papier ähnlich erscheinen mögen, wird eine erfahrene Infanteriebrigade immer die Oberhand über eine Brigade gewinnen, die aus dem Nichts zusammengestellt wurde und bei der, wie bei der Brigade in Kiew, nur 150 der 2400 nach Frankreich entsandten Männer mehr als ein Jahr militärische Erfahrung haben (und selbst dann noch keine Kampferfahrung). Wenn man schon neue Brigaden aufstellt, kann man sie auch aus alten Brigaden bilden, die verdoppelt werden und deren Kader man aus den Ehemaligen schöpfen wird.

Eine Bürokratie, die sich in eine Meritokratie verwandeln muss

Wenig überraschend ist die historische Erkenntnis, dass eine Armee, die von Leuten geführt wird, die sich im Feuer bewährt haben, effektiver ist als eine Armee, die nur von Leuten geführt wird, die mit 20 Jahren ein Auswahlverfahren bestanden haben und dann mechanisch die Hierarchie hochgeklettert sind. Drei der besten Armeen Frankreichs, imersten Kaiserreich, 1918 oder bei der Befreiung, waren Armeen, die das administrative Korsett sprengten, um Platz für Männer zu schaffen, die oft jung und immer mutig, energisch und ausgezeichnete Taktiker waren. Dies geschah nicht schmerzlos, aber es erwies sich als unerlässlich und sehr effektiv.

Sowohl die ukrainische als auch die russische Armee begannen den Krieg mit Führungskräften aus der postsowjetischen Welt, mit ihrer Mischung aus altmodischer Starrheit und neuem Klientelismus, der schlimmsten Kombination, die man sich vorstellen kann. In der Ukraine fehlte dann ein Joffre, der 40% der 1914 amtierenden Generäle durch Offiziere ersetzte, die die erste Feuerprobe bestanden hatten. Es ist wahr, dass Joffre, im Gegensatz zu Zaloujny oder Syrsky, einen halbwegs klaren Blick auf die Geschehnisse an der Front hatte.

Daher gibt es in der Ukraine immer noch Kommandanten von Brigaden oder Bataillonen, die inkompetent sind, dies aber verbergen können. Auch hier muss man sich die operativen und psychologischen Schäden vorstellen, die eine solche Situation in den schlecht kommandierten Brigaden selbst oder in den Nachbarbrigaden anrichten kann, wenn diese z.B. feststellen, dass ihr Nachbar plötzlich von seiner Position an der Front abrückt, manchmal weil die Männer die Nase voll von ihrem schwachsinnigen Kommandanten haben und sich selbst zurückziehen. Ein Großteil der wenigen bedeutenden russischen Erfolge ist das Ergebnis solcher Probleme mit Lügen und schlechter Koordination durch Generalstäbe, die nur sehr unvollkommen wissen, was wirklich vor sich geht.

Zusammenfassend ist es wahrscheinlich, dass die wichtigste Ressource für die Ukrainer nicht unbedingt die westliche Hilfe ist, sondern das Management ihrer Männer und Frauen in Uniform. Wenn man den Mut der großen Mehrheit der ukrainischen Soldaten und den Einfallsreichtum einiger Einheiten sieht, stellt man sich gerne vor, wie die gleiche Armee mit einer gut organisierten und transparenten Kommandostruktur aussehen würde, aber auch mit mutigen politischen Entscheidungsträgern, die in der Lage sind, Maßnahmen zu ergreifen, die in der Öffentlichkeit unpopulär und in der Verwaltung schmerzhaft sind. Die Arbeiten sind bereits im Gange, aber die Trägheit und die Widerstände sind so groß, dass die Fortschritte sehr langsam sind, während die Männer fallen und die Russen an der Front drängen.

Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass es auch für die französischen Streitkräfte und die Nation als Ganzes gut wäre, sich zu fragen, was passieren würde, wenn wir vor der gleichen Situation stünden.
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