07.10.2022, 16:38
Krieg selbst ist seiner wahren Natur nach nicht anderes als die völlige Abwesenheit von Recht jeder Art und hat daher nur ein Gebot: dass der Zweckmässigkeit. Das heißt "Gut" und "Böse" sind im Krieg frei von jeder Moral und Ethik höchst einfach zu definieren: Gut ist alles, was den Sieg befördert oder zumindest dem Feind größtmöglichst schadet - und Böse ist alles andere. Entsprechend ist es kein Gebot von Moral und Ethik Kriegsgefangene gut zu behandeln, sondern nur eines der Zweckmässigkeit. Es ist einfach praktisch sinnvoll auf diese Weise dem Gegner das Aufgeben leicht zu machen. Es ist noch darüber hinaus sinnvoll in seiner Wechselwirkung auf die Zivilgesellschaft, Wirtschaft usw. Feindliche Gefangene sollte man deshalb gut behandeln, weil es zweckmässig ist, nicht weil es Recht und Gesetz ist.
Die Idee der westlichen TM Streitkräfte, insbesondere aber der real existierenden Bundeswehr ist es, auch in einem ernsthaften Krieg minutiös das Recht einzuhalten, die Vorschriften einzuhalten, sich bis ins letzte Detail wortwörtlich an das auf Papier geschriebene Wort zu halten. Und zwar völlig unabhängig und völlig frei davon ob dies jeweilig zweckmässig ist oder nicht. Das hat meiner Meinung nach vor allem tiefenpsychologische Gründe. Man will so das Verbrechen, das Böse welches der Krieg selbst im Endeffekt darstellt (Abwesenheit von Recht) einheben, man will es binden und zähmen und ordnen, vor allem um es erträglicher und damit führbar zu machen.
Ritualisierte Kriegsführung diente schon immer diesem Zweck, sie ist ja keine Erfindung der Gegenwart. Und sie hat immer schon dem Wesen der Dinge im Krieg und dessen natürlicher Entwicklung widersprochen, war also deshalb auch immer ein Versuch diese Entwicklung welche da in jedem Krieg ganz von selbst abläuft so weit wie möglich auszubremsen und zu verlangsamen, im angenommenen Idealfall zu stoppen.
Dieser sinnlose und fruchtlose Versuch aber senkt die Kriegsfähigkeit der Streitkräfte ein. Natürlich ist es völlig illusorisch und fernab jeder praktischen Realität, in dieser Gesellschaft und noch viel mehr in dieser Bundeswehr eine Kriegsführung frei von Recht auch nur diskutieren zu wollen. Es wäre auch praktisch in unserer gegenwertigen Kultur gar nicht möglich dies zu tun, und noch weniger eine solche zu praktizieren. Darum geht es mir auch gar nicht!
Worauf ich eigentlich hinaus will ist, dass man sich trotzdem bewusst sein muss, dass die eigene Kriegsfähigkeit durch diese Fakten, durch diese realen praktischen Umstände wie sie nun einmal sind, gemindert wird. Dass wir also "schwächer" sind als es rein vom Potential her der Fall wäre und dass diese Schwäche, diese Verminderung der Kriegsfähigkeit aufgrund des Legalismus daher bei militärischen Planungen berücksichtigt werden muss. Entsprechend benötigt man beispielsweise eine größere technologische Überlegenheit, mehr Quantität, ein vorsichtigeres Vorgehen, mehr Feuerkraft usw um die Schwächung der Kampfkraft insgesamt damit zu kompensieren.
Nun gibt es auch die umgekehrte These, dass all dieser Legalismus nur aufgesetzt ist, keine wirkliche tiefergehende Sache darstellt und dass er ein Symptom der erheblichen Überlegenheit westlicher TM Armeen ist, dass die Ritualisierung also gerade eben aus dieser absoluten Überlegenheit heraus geboren ist, und deshalb wegfällt, sobald diese Überlegenheit nicht mehr gegeben ist. Die selbstverschuldete Schwächung der Kriegsfähigkeit (im Verhältnis zum Möglichen) wäre daher nur ein Symptom.
Rein persönlich teile ich diese These aber nicht. Meiner Einschätzung nach ist die Kriegsfähigkeit der aktuellen deutschen Gesellschaft gering. Wir würden in einem ernsthaften Krieg insgesamt sehr schnell eingehen. Dies gilt für viele westliche Gesellschaften und ist ein Resultat eines ganzen Faktorenbündels, unter denen die wichtigsten meiner Meinung nach der hohe Grad der Technologisierung der Gesellschaft, die Demographie und die sozialkulturelle Grundströmung sind. Keineswegs also ist es so, dass hinter dem was man da sieht die Kriegsfähigkeit sozusagen verborgen schlummern würde und man nur Wege und Mittel finden müsste sie zu wecken.
Beschließend könnte man noch anmerken, dass die immer weitergehende Maschinisierung der Kriegsführung die Frage welche Gesellschaften Kriegsfähig sind noch mal umwerfen könnte. Dahingehend, dass die Roboterisierung der Kriegsführung die Frage der Sozialkultur und der psychologischen Verfasstheit der Menschen negiert. Entsprechend könnten solche Armeen (der Zukunft) auch nach Belieben gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt werden, da sie unabhängig von der Gesellschaft werden. Die Masse der Menschen wird aufgrund der Roboterisierung ohnehin zunehmend nutzlos und schließlich für die Eliten ein Problem. Es wird der Tag noch kommen, wo die weiter voranschreitende Technologisierung zum Krieg gegen die überflüssigen und völlig wertlosen Massen führt, und in denen dann vollroboterisierte Armeen sich der Menschen entledigen, die für den Krieg wie für die Produktion und die Mehrung des Kapitals keinen Nutzen mehr haben.
Gleichgültig aber wie es kommt gilt das Prinzip, dass der Legalismus unsere Kriegsfähigkeit senkt und man diese Schwächung der Kampfkraft militärisch berücksichtigen müsste, was in keinster Weise getan wird.
Die Idee der westlichen TM Streitkräfte, insbesondere aber der real existierenden Bundeswehr ist es, auch in einem ernsthaften Krieg minutiös das Recht einzuhalten, die Vorschriften einzuhalten, sich bis ins letzte Detail wortwörtlich an das auf Papier geschriebene Wort zu halten. Und zwar völlig unabhängig und völlig frei davon ob dies jeweilig zweckmässig ist oder nicht. Das hat meiner Meinung nach vor allem tiefenpsychologische Gründe. Man will so das Verbrechen, das Böse welches der Krieg selbst im Endeffekt darstellt (Abwesenheit von Recht) einheben, man will es binden und zähmen und ordnen, vor allem um es erträglicher und damit führbar zu machen.
Ritualisierte Kriegsführung diente schon immer diesem Zweck, sie ist ja keine Erfindung der Gegenwart. Und sie hat immer schon dem Wesen der Dinge im Krieg und dessen natürlicher Entwicklung widersprochen, war also deshalb auch immer ein Versuch diese Entwicklung welche da in jedem Krieg ganz von selbst abläuft so weit wie möglich auszubremsen und zu verlangsamen, im angenommenen Idealfall zu stoppen.
Dieser sinnlose und fruchtlose Versuch aber senkt die Kriegsfähigkeit der Streitkräfte ein. Natürlich ist es völlig illusorisch und fernab jeder praktischen Realität, in dieser Gesellschaft und noch viel mehr in dieser Bundeswehr eine Kriegsführung frei von Recht auch nur diskutieren zu wollen. Es wäre auch praktisch in unserer gegenwertigen Kultur gar nicht möglich dies zu tun, und noch weniger eine solche zu praktizieren. Darum geht es mir auch gar nicht!
Worauf ich eigentlich hinaus will ist, dass man sich trotzdem bewusst sein muss, dass die eigene Kriegsfähigkeit durch diese Fakten, durch diese realen praktischen Umstände wie sie nun einmal sind, gemindert wird. Dass wir also "schwächer" sind als es rein vom Potential her der Fall wäre und dass diese Schwäche, diese Verminderung der Kriegsfähigkeit aufgrund des Legalismus daher bei militärischen Planungen berücksichtigt werden muss. Entsprechend benötigt man beispielsweise eine größere technologische Überlegenheit, mehr Quantität, ein vorsichtigeres Vorgehen, mehr Feuerkraft usw um die Schwächung der Kampfkraft insgesamt damit zu kompensieren.
Nun gibt es auch die umgekehrte These, dass all dieser Legalismus nur aufgesetzt ist, keine wirkliche tiefergehende Sache darstellt und dass er ein Symptom der erheblichen Überlegenheit westlicher TM Armeen ist, dass die Ritualisierung also gerade eben aus dieser absoluten Überlegenheit heraus geboren ist, und deshalb wegfällt, sobald diese Überlegenheit nicht mehr gegeben ist. Die selbstverschuldete Schwächung der Kriegsfähigkeit (im Verhältnis zum Möglichen) wäre daher nur ein Symptom.
Rein persönlich teile ich diese These aber nicht. Meiner Einschätzung nach ist die Kriegsfähigkeit der aktuellen deutschen Gesellschaft gering. Wir würden in einem ernsthaften Krieg insgesamt sehr schnell eingehen. Dies gilt für viele westliche Gesellschaften und ist ein Resultat eines ganzen Faktorenbündels, unter denen die wichtigsten meiner Meinung nach der hohe Grad der Technologisierung der Gesellschaft, die Demographie und die sozialkulturelle Grundströmung sind. Keineswegs also ist es so, dass hinter dem was man da sieht die Kriegsfähigkeit sozusagen verborgen schlummern würde und man nur Wege und Mittel finden müsste sie zu wecken.
Beschließend könnte man noch anmerken, dass die immer weitergehende Maschinisierung der Kriegsführung die Frage welche Gesellschaften Kriegsfähig sind noch mal umwerfen könnte. Dahingehend, dass die Roboterisierung der Kriegsführung die Frage der Sozialkultur und der psychologischen Verfasstheit der Menschen negiert. Entsprechend könnten solche Armeen (der Zukunft) auch nach Belieben gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt werden, da sie unabhängig von der Gesellschaft werden. Die Masse der Menschen wird aufgrund der Roboterisierung ohnehin zunehmend nutzlos und schließlich für die Eliten ein Problem. Es wird der Tag noch kommen, wo die weiter voranschreitende Technologisierung zum Krieg gegen die überflüssigen und völlig wertlosen Massen führt, und in denen dann vollroboterisierte Armeen sich der Menschen entledigen, die für den Krieg wie für die Produktion und die Mehrung des Kapitals keinen Nutzen mehr haben.
Gleichgültig aber wie es kommt gilt das Prinzip, dass der Legalismus unsere Kriegsfähigkeit senkt und man diese Schwächung der Kampfkraft militärisch berücksichtigen müsste, was in keinster Weise getan wird.