Zitat:wer nicht hören will, muss fühlen
Dieser Satz dürfte sich wohl recht bald als wahrer darstellen, als manchem lieb ist. Denn die Gültigkeit für diesen Satz beschränkt sich nämlich nicht auf eine Einbahnstrasse.
Ich denke auch, dass die sehr aggressive Haltung der Kreise um Ahmedinedschad sehr problematisch ist. Das Verstummen gemäßigter Einflußträger und politischer Größen aus dem gemäßigteren Spektrum gerade auch der Geistlichkeit sollte ein bedenkliches Licht darauf werfen, wie sehr auch gerade im Iran selbst die Radikalen das Ruder übernommen haben.
Aber auch ihre Macht ist nicht unbegrenzt. Im Nationalen Sicherheitsrat sitzen immer noch auch andere politische Figuren, nicht nur Gefolgsleute von Ahmedindeschad. Im Falle gesichtswahrender Kompromisse könnte die Konfrontation vielleicht verhindert werden. Auch die Radikalen sitzen nicht so fest im Sattel, aufflackernde Demonstrationen im Iran wegen schlechter sozialer Verhältnisse zeigen das. Und die, die da auf die Strasse gehen wollten, waren primär die Wähler Ahmedinedschad. Andererseits baut sowas extra Druck auf die jetzt führende Clique auf. Und außenpolitischer und innenpolitischer Druck - das ist eine gefährliche Mischung, gerade bei so dogmatischen und ideologisch fixierten Leuten wie Ahmedinedschad.
Andererseits: Was werden wir erreichen, wenn die Amerikaner nukleare Bunker Buster auf den Iran werfen, in einer Art aktiven militärischen Containments so lange zu bomben, bis die Kapazitäten Irans um mindestens 10 oder 20 Jahre zurückgeworfen sind? Nur um dann festzustellen, dass eine Welle des Patriotismus alle Iraner zusammenschweißt, dass viele Blockfreie sich doch über die USA und ihre Arroganz beschwerden, dass der Iran dank der wieder aufgenommen Öllieferungen an China und Indien und den so gewonnenen Devisen das Atomprogramm doch sogar in 5 oder 7 Jahren wieder zum Laufen bekommt. Oder gar, dass - ein altes sehr gespentisches Schreckensgespenst - der Nahe OSten brennt?
Die Amerikaner würden sich sich auch Schrammen holen, nur ist die Frage, wie stark die sein werden.
Der Irak, um genau zu sein der Südirak dürfte wohl "brennen". Ohne eine essentielle Verstärkung der dortigen Truppen würde ich schwarz sehen. Oder man wirft seine Irakpolitik um und versucht eine sunnitisch-kurdische Allianz gegen die Schiiten zu bauen. Ein Unterfangen, das jetzt ziemlich unwahrscheinlich klingt.
Auch die Ölpreise dürften in ungeahnte Höhen gehen. Für die etwas kriselige US-Wirtschaft nichts gutes, könnten doch durch immer erhöhte Preise das Konsumentenvertrauen abflachen. Höhere Ölpreise, höhere Inflation, höhere Zinsen, weniger Wachstum. Weniger Wachstum in den USA und weniger Konsum, weniger Wachstum in Ostasien. Ganz abgesehen davon, dass die Ölpreise auch Ostasien und uns alle treffen.
Und so könnte man weiter erzählen.
Wie es genau kommen wird, kann wohl niemand sagen. Aber traut man sich zu einen vorsischtigen, schätzenden Blick in die Zukunft ztu werfen, so muss nicht viel passieren, damit auch wir "etwas fühlen werden".