@ Skywalker und vorallem Shahab
Eure Relativierung der Menschenrechtslage mag durchaus stimmen, allerdings war das Frauenthema nur ein Beispiel. Der Iran ist aus den Augen der Amerikaner ein negatives Vorzeigebild bzw. Modell. Es ist der selbstständige Versuch, eine islamische Theokratie mit etwas an Moderne und Parlamentarismus zu verbinden mit all den daraus folgenden Konsequenzen.
Da ist der Iran als abweichender Störer der amerik.Hegemonie eben doppelt nervig: Zum einen obstuiert der Iran die amerik. Machtposition, zum anderen ist der Iran ein selbstständiger Versuch eine islamischen Staat in de rModerne zu bilden. Da haben die Amerikaner nunmal ihre eigenen willfährigen Satelliten lieber bzw. auch einen Libanon, wo der Einfluß theokratischer Radikaler nicht so groß ist.
Zitat:Und wenn ich es jetzt mal ganz platt zusammenfasse : Dann geht es um Ölversorgung und Schutz der jüdischen Brüder. Das mag Dir nicht gefallen und stark vereinfachend klingen, trifft aber dennoch zu.
Manchmal glaube ich, dass du ein bißchen weniger Moral bzw. Bewertung und Emotionalität in deien Ausführungen reinlegen solltest.
Ob mir etwas gefällt, ob ich persönlich etwas so sehen würde oder teuen würde, ist ziemlich irrelevant. Es geht um die Akteure da unten.
Also: Deine Zusammenfassung ist sicher recht platt und verkürzend. Auch ist der Begriff der jüdischen Brüder ziemlich irreführend. Ob nun Demokrat oder Republikaner, es ist politisches Allgemeingut in den USA auch von Nicht-Juden, dass Israel geschützt werden muss und attestiert werden muss. Angesichts einer starken Lobby kein Wunder, aber das liegt nunmal nicht allein an der Lobby: Da spielen auch weiterführende Motive eine Rolle. Trotz vieler Probleme, Israel ist nunmal die einzige Demokratie da unten. Und nachdem der Holocaust nicht verhindert werden konnte, haben alle europ.-westl. Staaten da eine Verantwortung den Überlebenden des Holocaustes beizustehen., Dies normative Verpflichtung ist signifikant.
Zitat:Dein Verständnis für die Israelische Position in allen Ehren. Aber es wäre von israelischer Seite deutlich produktiver eine Deeskalationspolitik zu betreiben. Sie sind am Zug, an der Situation etwas zu ändern. Niemand sonst.
Aber da ist ja mit Nichten zu beobachten, dass sich da etwas positivies tut.
Die Feindseligkeiten kommen ja auch nicht von ungefähr, sondern werden durch die Plästinenserproblematik und das Besetzen syrischen/libanesischen Territoriums geschürt. Somit fällt es mir tatsächlich schwer, der israelischen Politik und Haltung eine gewisse Legtimität abzugewinnen, sorry!
Nochmal: Ich stelle hier nicht meine Meinung da, sondern versuche die Akteursmotivation nachzuvollziehen. Inwiefern du die nachvollziehen kannst, inwiefern du überhaupt versuchst, sie nachzuvollziehen, ist auch wieder relativ irrelevant. Es bleibt aber festzustellen, dass Israel sich bedroht fühlt und fühlte.
Und für Leute, die gerade mal den Holocaust überlebt haben, eine mit nichts zu vergleichende Erfahrung, dann in ein neues zu Hause kommen und automatisch angegriffen werden, solche Leute reagieren entsprechend aggressiv. Traumatisierte, ewig getretene Leute werden halt auch mal aggressiv. Und da die Araber eben die Juden ins Meer treiben wollten udn wollen, muss man sich auch nicht von seiten der Araber wundern, dass man ihne nicht traut und Israel auf Stärke setzt. Wenn man fast kollektiv ausgelöscht wurden ist und dann die neue alte heimat auch ständig bedroht wird( die Juden eben ins Meer zurückzutreiben), dann ist man selten sehr zu Verhandlungen aufgelegt.
Und so sehr die Israels die Problematik der Palästinenser unterschlagen, so sehr bist du halt auch blind.
Denn beide Seiten haben immer ihre guten Begründungen. Wäre es nicht so, wären die Weltsichten nicht so fest und gut gefügt, der Konflikt hätte schon lange gelöst sein können.
Aber so ist und bleibt der Iran eben eine potenzielle Bedrohung und Israel und die USA streben dagegen.
Zitat:Das ist eine Unterstützung für die unterdrückten moslemischen Brüder. Ziel ist es ihnen ihr Land wieder zu geben. Nicht das des Irans auszuweiten.
Der Iran ist also protektionistisch gegen die böse USA.
Mhm:
Frage: War es denn richtig von den Moslems 752 bis Tours und Poitiers vorzudringen?
War es richtig und gut bis nach Indien vorzupreschen und die Mogulherrschaft dort ab dem 16. Jahrhundert zu etablieren?
War es richtig Spanien ab 700 zu erobern?
War es richtig bis Wien und Lemberg vorzudringen von den Türken?
Expansion und Machtausweitung ist eine Normalität menschlicher Staatenevolution. Moslems taten es, Christen taten es, je nach Macht. Gut und böse sind da reine subjektive Bewertungen. Die USA sind momentan die Garantiemacht des Nahen und Mittleren Osten und sorgen mit der Stützung der Regime dort dafür, dass die Region nicht in der Anarchie von islamist. Fundamentalismusgruppen endgültig den Anschluss an die globale Welt verliert. Diese Regime sind nicht gut, ohne aber ohne sie, was gäbe es momentan denn dort??! Das Ergebnis wäre kaum besser als jetzt, so aber herrscht einigermaßen Frieden.
Und gegen diese suboptimale, aber momentan nun mal "beste" Ordnung ist der Iran. Da gibt es kein richtig und gut, nur Zusammenhänge und Entwicklungen, Sichtweisen, Perspektiven und Interessen. So sehe ich dies zumindest, denn benutzt du einmal moralische Bwertungen fängt man sich automatisch in der verzerrten Sichtweise eines der Akteure....