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Normale Version: Iranisches Atomprogramm
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Zitat:Atomstreit
Iran bietet Besuch von Anlagen an
Die Regierung Irans bietet internationalen Beobachtern den Besuch seiner Atomanlagen an. In einer Einladung schlägt Teheran für den Besuch das Wochenende 15. und 16. Januar vor. Ins Auge gefasst würden Treffen mit hochrangigen Vertretern der EU, Russlands, Chinas und arabischer Staaten.


03. Januar 2011 Iran hat der Europäischen Union (EU), Russland, China und weiteren Staaten angeboten, seine Atomanlagen zu besichtigen. In einer Einladung, die der Nachrichtenagentur AP vorliegt, schlug Teheran für den Besuch das Wochenende 15. und 16. Januar vor. Ins Auge gefasst würden Treffen mit hochrangigen Vertretern der angesprochenen Staaten, darunter auch arabische Länder, hieß es.

Die Vereinigten Staaten sind nach Angaben eines Gewährsmanns der Nachrichtenagentur nicht aufgeführt.
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Besucht werden sollten Buschehr und Natans, sagte der bei der internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien akkreditierte Diplomat der AP. Außerdem seien Treffen mit dem amtierenden iranischen Außenminister Ali Salehi geplant, der außerdem Leiter der iranischen Atombehörde ist, und mit dem iranischen Chefunterhändler Saed Dschalili.
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Das in Kooperation mit Russland errichtete AKW Buschehr ist nach Angaben Salehis der Start eines Programms, mit dem insgesamt zusätzliche 20 000 Megawatt Strom in das iranische Netz eingespeist werden sollen.
edit:
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Zitat:Besichtigung iranischer Nuklearanlagen
Verwirrung um Einladungen aus Teheran

Der Iran hat die Einladung zum Besuch der Atomanlagen präzisiert: Diplomaten aus allen an den Atomgesprächen beteiligten Staaten sollen ins Land kommen dürfen - also auch die USA und Deutschland.
In Berlin sei aber bisher keine Einladung eingegangen, so das Auswärtige Amt gegenüber tagesschau.de. Und wohin die fremden Augen am Ende blicken dürfen, hat Teheran noch nicht offiziell mitgeteilt.
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Stand: 04.01.2011 18:55 Uhr
edit 2:
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Zitat: 4 January 2011 Last updated at 15:19 GMT

Iran invites foreign diplomats to nuclear sites

Iran has invited foreign diplomats to tour its nuclear facilities, ahead of fresh talks with key world powers over its controversial nuclear programme.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/iran1300.html">http://www.tagesschau.de/ausland/iran1300.html</a><!-- m -->
Zitat:Besichtigung iranischer Nuklearanlagen
Etappenweise Einladung aus Teheran


Der Iran hat die Einladung zum Besuch der Atomanlagen präzisiert: Diplomaten aus allen an den Atomgesprächen beteiligten Staaten sollen ins Land kommen dürfen - also auch die USA und Deutschland. In Berlin sei aber bisher keine Einladung eingegangen, so das Auswärtige Amt gegenüber tagesschau.de. Und wohin die fremden Augen am Ende blicken dürfen, hat Teheran noch nicht offiziell mitgeteilt.
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Stand: 04.01.2011 18:55 Uhr
Unter dem Schah hatten die USA eine atomare Entwicklung im Iran massiv gefördert. Irans erster Forschungsreaktor - ein US-Produkt - wurde 1967 in Betrieb genommen. Jetzt soll all das, was damals aus wirtschaftlichen Gründen für ein iranisches Nuklearprogramm sprach, nicht mehr gelten?
Erich schrieb:Unter dem Schah hatten die USA eine atomare Entwicklung im Iran massiv gefördert. Irans erster Forschungsreaktor - ein US-Produkt - wurde 1967 in Betrieb genommen. Jetzt soll all das, was damals aus wirtschaftlichen Gründen für ein iranisches Nuklearprogramm sprach, nicht mehr gelten?
Natürlich nicht, schließlich haben sich die Rahmenbedingungne vollkommen geändert.
welche wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich vollkommen geändert?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/158785.html">http://presstv.com/detail/158785.html</a><!-- m -->
Zitat:EU: Visiting Iran N-sites up to IAEA
Wed Jan 5, 2011 2:27PM

The European Union confirms having received Iran's invitation for touring the country's nuclear sites, saying it is up to the UN nuclear agency to carry out the inspection.

Tehran on Tuesday invited envoys representing geographical and political groups in the Vienna-based International Atomic Energy Agency (IAEA), including some members of the P5+1 -- Britain, China, France, Russia, the US plus Germany --, the European Union, the Group of 77 and the Non-Aligned Movement, to visit Iran's nuclear sites.

On Wednesday, EU Foreign Policy Chief Catherine Ashton's spokesman Michael Mann said the 27-member bloc received the invitation, but has not yet responded to the letter.

"[The IAEA] are the people who have to inspect the Iranian nuclear facilities," AFP quoted Mann as saying.
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EU sagt Besichtigung ab. Die Feststellung, dass dies Sache der IAEO sei, ist korrekt. Das gilt übrigens für das Atomprogramm als Ganzes. Nicht wahr, Frau Ashton? Insofern sollte man der IAEO den Fall auch nicht entziehen und in den machtpolitisch vorbelasteten Sicherheitsrat ziehen.
Erich schrieb:welche wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich vollkommen geändert?
Wen interessiert die Wirtschaft?
:roll:
das war meine Ausgangsfrage und das ist die Grundlage für die Erzeugung von Atomstrom - wenn Du meine Fragen nicht beantworten willst, dann lass es einfach anstatt irgendwelche Nichtantworten zu posten
Deine Ausgangsfrage ist unsinnig. Die Wirtschaft spielt keine Rolle.
:roll: Deine Aussage ist unsinnig - das ist das einzige faktische:
1. die USA haben seinerzeit dem Iran aus wirtschaftlichen Gründen zu Atomkraft verholfen
2. der Iran gibt auch heute vor, ein ziviles Atomprogramm zu haben
3. ein solches zivilies Atomprogramm steht dem Iran auch zu

alles andere sind Gerüchte und Vermutungen
Nein, dem Iran steht das Programm heutzutage nicht mehr zu.
Rein faktisch weil es geostrategisch eine Katastrophe wäre und rechtlich gesehen weil sie den NPT verletzt haben.
... behaupten immer dieselben Kreise, die daran interesse haben, dem Iran auch wirtschaftlich möglichst zu schaden - und deshalb auch kein ziviles Atomprogramm erlauben wollen.
Die Doppelmoral ist erstaunlich:
der Iran hat den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben und soll nicht einmal ein nachweislich ziviles Atomprogramm betreiben dürfen,
Pakistan hat nachweislich die Atombombe schwarz beschafft, ist ein sehr instabiles Gebilde und wird als US-Verbündeter gehätschelt und unterstützt;
Zitat:welche wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich vollkommen geändert?
Nicht allzu viel. Genau genommen produziert der Iran nur geringfügig weniger Barrels pro Tag (2010) wie vor 1979 (Machtübernahme der Mullahs und Sturz des Schah). Das, was sich geändert hat, ist der Verbrauch, der seit den 70er Jahren um beinahe das zweieinhalbfache angestiegen ist. Und deswegen gibt es auch Versorgungsprobleme. Aber sagen wir so: Wenn man die Summen, die man ins Atomprogramm investiert, in die Ölindustrie investieren hätte (wo so einiges verlottert ist), würde man heute mehr Öl produzieren (ob dies dann letztlich ausreichen würde, sei mal dahingestellt, da bin ich mir auch unsicher).

Es gibt aber nun dieses bescheuerte und prestigeträchtige Atomprogramm, das Aussichten auf die eigene Atombombe liefert. Insofern nimmt man die Engpässe eben hin und verweist (etwas verlogen) darauf, dass man ja die Atomenergie zur Energiesicherheit braucht, was aber bei einem Prioritätenwechsel nicht so eminent wäre. Tja, aber mit Raffinerien ist eben der Atombombenbau nicht möglich...

Abgesehen davon gibt es eben noch die "politischen Umwälzungen" die eben doch einiges verändert haben.

Schneemann.
Schneemann schrieb:...

Abgesehen davon gibt es eben noch die "politischen Umwälzungen" die eben doch einiges verändert haben.

Schneemann.
genau darauf wollte ich hinaus:
die politischen Umwälzungen - die Änderungen vom US-Verbündeten (dessen diktatorische Schah-Herrschaft schon zu meiner Jugend zu Protesten geführt hat) zum US-Gegner - war doch die Ursache dafür, dass man jetzt seitens des Westens dem Iran kein Atom-Programm mehr zugestehen will, obwohl die wirtschaftliche Notwendigkeit eher noch mehr gegeben wäre also seinerzeit
Naja, Pakistan und Indien haben den NPT nicht unterschrieben. Damit ist praktisch alles legal, was sie in Sachen Nuklear-Technologie anstellen - egal ob Kraftwerk oder Bombe.
Gleiches gilt für NK und Israel.

Iran hat den NPT unterschrieben und damit dürfen sie Nuklearwaffen nur entwickeln, wenn mindestens eine der 5 "großen" Nuklearmächte - USA, Russland, Chine, Frankreich und UK - dem zustimmen.
Erich schrieb:... behaupten immer dieselben Kreise, die daran interesse haben, dem Iran auch wirtschaftlich möglichst zu schaden - und deshalb auch kein ziviles Atomprogramm erlauben wollen.
Die Doppelmoral ist erstaunlich:
der Iran hat den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben und soll nicht einmal ein nachweislich ziviles Atomprogramm betreiben dürfen,
Pakistan hat nachweislich die Atombombe schwarz beschafft, ist ein sehr instabiles Gebilde und wird als US-Verbündeter gehätschelt und unterstützt;
Der Iran hat den NPT gebrochen und darf deshalb garnichts mehr.
Und ja: Ginge es nach mir würde man den Iran als staatliches Gebilde vernichten. Das ist die einzige Möglichkeit um auf langfristig einen Atomkrieg in dieser Region zu verhidern.