11.06.2008, 20:46
Stichpunkt Entwicklung:
Ähnliches kann man von der Schweiz vor Jahrhunderten auch gesagt haben. Oder noch prägnanter: Japan und (Süd)-Korea. Beides sind Länder, die von der Geographie, den Bodenverhältnissen und dem Klima auch nicht sonderlich begünstigt sind und man hat in beiden Fällen zu bestimmten Zeiten diesselben Aussagen gehört, wie man jetzt von dir auch hört.
Ich will damit nicht behaupten, dass Afghanistan ein neues Japan oder Südkorea wird in 50 oder 100 Jahren, so optimitisch (naiv) bin ich sicher nicht. Aber deine Denke ist viel zu star, viel zu sehr an bestimmte Faktoren geknüpft und auch zu altmodisch.
Entwicklung ist immer multidimensional möglich und jedes Land ist ein besonderer Fall für sich, der seine eigenen Stärken und Schwächen haben kann und wird.
Laß dort erstmal wieder mehr Friede herrschen, laß die Kinder in die Schule gehen und laß über internationale Hilfe bestimmte Infrastruktur und Landwirtschaftsprogramme die Veränderungen in Gang kommen, mal sehen, was dann passieren wird....
Internationale Hilfe kann auch moderne Formen der Bewässerung und der Ökotechnologie nach Afghanistan bringen, sie müssen nicht wie wir die ganze Industriell-technische Revolution von Anfang an in derselben Zeit wie wir durchschreiten...
Thema Schulen:
Schwieriger Punkt: Laut offiziellen Zahlen können nun 6 oder 7 Millionen Kinder zur Schule gehen. Sicher sind die geschönt, aber ich traue auch deiner Million nicht so ganz, schließlich sind das nur Zahlen für den Augenblick, variierend nach Sicherheitslage. Wir müssen eben dafür sorgen durch mehr Sicherheit, dass es auch wirklich mehrere Millionen sind und wir müssen auch dafür sorgen, dass nicht nur in Kabul oder in anderen urbanen Arealen die Mädchen zur Schule gehen, sondern auch woanders. Das sind dynamische Verhältnisse, es liegt also an uns und an den progressiven Afghanen (von denen es tatsächlich welche gibt, stell dir vor Quintus... nicht alle wollen in der Steinzeit leben wie du....), dass diese Zahlen sich weiter gut entwickeln.
Überdies werden niedergebrannte Mädchenschulen auch wieder aufgebaut und nicht alle wurden zerstört... wie gesagt, das ganze ist dynamisch... alte, verkrustete Tribale und patriarchalische Strukturen bricht man nicht in 2 Monaten auf...
Ausbild der ANA:
Die wird inzwischen gerade von den USA (Stichwort M-16) stärker forciert. Ich kann da auch deine Einstellung nicht teilen. Wieso sollen da plötzlich Wunder geschehen?! Inzwischen gibt es afghanische Truppen, je nach Einschätzung variieren die Zahlen für die ANA für kampfbereite Truppen zwischen 0 und 25.000 bzw. neuer 45.000. Über Nacht wirst du aus in Stammes-, Sippen-, und Gefälligkeitsmustern denkenden Kämpfern keine westlich denkenden, staatlich-loyalen Soldaten machen. Auch das braucht Zeit, aber wieder wie in anderen Punkten: Wenn du keine Veränderung forcierst, dann wird es auch keine geben. Wenn die Menschen so geprägt sind dort, dann musst du eben auch Zeit und Aufwand einrechnen, um ihnen neues Denken nahe zu bringen.
Letztlich brauchen wir auch keine Mustersoldaten westlichen Typs. Schließlich sollen die Afghanen sich ja selbstbestimmt entwickeln. Aber inzwischen wird die Ausbildung der ANA weiter forciert und nachdem die BRD bei der Polizeiausbildung so jämmerlich versagt hat, ist da auch nun die USA stärker beteiligt.
Aber nochmal: Solche Sachen brauchen Zeit.... viel Zeit....
Ähnliches kann man von der Schweiz vor Jahrhunderten auch gesagt haben. Oder noch prägnanter: Japan und (Süd)-Korea. Beides sind Länder, die von der Geographie, den Bodenverhältnissen und dem Klima auch nicht sonderlich begünstigt sind und man hat in beiden Fällen zu bestimmten Zeiten diesselben Aussagen gehört, wie man jetzt von dir auch hört.
Ich will damit nicht behaupten, dass Afghanistan ein neues Japan oder Südkorea wird in 50 oder 100 Jahren, so optimitisch (naiv) bin ich sicher nicht. Aber deine Denke ist viel zu star, viel zu sehr an bestimmte Faktoren geknüpft und auch zu altmodisch.
Entwicklung ist immer multidimensional möglich und jedes Land ist ein besonderer Fall für sich, der seine eigenen Stärken und Schwächen haben kann und wird.
Laß dort erstmal wieder mehr Friede herrschen, laß die Kinder in die Schule gehen und laß über internationale Hilfe bestimmte Infrastruktur und Landwirtschaftsprogramme die Veränderungen in Gang kommen, mal sehen, was dann passieren wird....
Internationale Hilfe kann auch moderne Formen der Bewässerung und der Ökotechnologie nach Afghanistan bringen, sie müssen nicht wie wir die ganze Industriell-technische Revolution von Anfang an in derselben Zeit wie wir durchschreiten...
Thema Schulen:
Schwieriger Punkt: Laut offiziellen Zahlen können nun 6 oder 7 Millionen Kinder zur Schule gehen. Sicher sind die geschönt, aber ich traue auch deiner Million nicht so ganz, schließlich sind das nur Zahlen für den Augenblick, variierend nach Sicherheitslage. Wir müssen eben dafür sorgen durch mehr Sicherheit, dass es auch wirklich mehrere Millionen sind und wir müssen auch dafür sorgen, dass nicht nur in Kabul oder in anderen urbanen Arealen die Mädchen zur Schule gehen, sondern auch woanders. Das sind dynamische Verhältnisse, es liegt also an uns und an den progressiven Afghanen (von denen es tatsächlich welche gibt, stell dir vor Quintus... nicht alle wollen in der Steinzeit leben wie du....), dass diese Zahlen sich weiter gut entwickeln.
Überdies werden niedergebrannte Mädchenschulen auch wieder aufgebaut und nicht alle wurden zerstört... wie gesagt, das ganze ist dynamisch... alte, verkrustete Tribale und patriarchalische Strukturen bricht man nicht in 2 Monaten auf...
Ausbild der ANA:
Die wird inzwischen gerade von den USA (Stichwort M-16) stärker forciert. Ich kann da auch deine Einstellung nicht teilen. Wieso sollen da plötzlich Wunder geschehen?! Inzwischen gibt es afghanische Truppen, je nach Einschätzung variieren die Zahlen für die ANA für kampfbereite Truppen zwischen 0 und 25.000 bzw. neuer 45.000. Über Nacht wirst du aus in Stammes-, Sippen-, und Gefälligkeitsmustern denkenden Kämpfern keine westlich denkenden, staatlich-loyalen Soldaten machen. Auch das braucht Zeit, aber wieder wie in anderen Punkten: Wenn du keine Veränderung forcierst, dann wird es auch keine geben. Wenn die Menschen so geprägt sind dort, dann musst du eben auch Zeit und Aufwand einrechnen, um ihnen neues Denken nahe zu bringen.
Letztlich brauchen wir auch keine Mustersoldaten westlichen Typs. Schließlich sollen die Afghanen sich ja selbstbestimmt entwickeln. Aber inzwischen wird die Ausbildung der ANA weiter forciert und nachdem die BRD bei der Polizeiausbildung so jämmerlich versagt hat, ist da auch nun die USA stärker beteiligt.
Aber nochmal: Solche Sachen brauchen Zeit.... viel Zeit....